Von Krolock hat geschrieben:Nein, auch das Beten wird dir nicht helfen. Man kann das jetzt schon daran erkennen, dass die angedachten Änderungen zum Wohle des Klimas gekonnt in Worthülsen verpackt werden, die keine konkreten Opfer und erst recht keine konkreten Zahlen offenbaren. Es gibt immer Leidtragende, Opfer, Einbußen und (schlimmes Wort) Kollateralschäden. Die potenzielle Wählerschaft zu vergraulen, zu erschrecken oder zu verängstigen sollte vermieden werden. Nur so erhalten sie (die Parteien) überhaupt die Chance, die eigene Ideologie auch in Form von Gesetzen umzusetzen. Und wenn man das mal geschmeckt hat, will man es auch nicht mehr hergeben. Das sieht man auch an den aktuellen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Das ist das Wesen der Politik und bestimmt nicht auf eine Partei reduziert und auch keine Partei kann man davon ausnehmen. Ich würde das vermutlich auch so machen. Wenn ich jemand überzuegen möchte, wäre es kaum hilfreich, demjenigen die Kontaktaufnahme mit mir durch abschreckende Äußerungen schon vorab zu vermiesen. Hat man erstmal das Vertrauen, findet sich immer eine Erklärung dafür, dass man eben kein Lügner ist, sondern die Umstände keinen anderen Weg zulassen. Ich halte das für relativ menschlich, nur ist es ganz hilfreich, wenn man es weiß, bevor man eine Partei wählt. Bei den Grünen war es vielmehr so, dass vereinzelte Meinungen sich verselbständigt und eine dicke Lawine losgetreten haben. Zumeist aber nicht deshalb, weil zurückgehaltener Parteikonsens verraten wurde, sondern weil wirklich nur einzelne laut gedacht haben oder Vorhaben bewusst von Presse oder politischem Gegner verzerrt dargestellt wurden. Als Beispiel sei hier der "Veggie Day" genannt.
Mag sein, dass du in der Tendenz recht hast und ein bischen lässt es sich ohne absolute Mehrheit ja sowieso nicht ohne Kompromiss machen. Wir haben aber noch nie eine Grünen-dominierte Regierung erlebt, deshalb bin ich gespannt, ob es sich vielleicht doch etwas anders regeln lässt. Nicht beim geringsten Anzeichen vom Verlust einer Wählergruppe alles über den Haufen zu werfen, könnte ja auch mal eine Strategie sein, die meines Erachtens zielführender wäre.
Dass einzelne lauf gedachte Dinge falsch oder verzerrt dargestellt werden, das ist allerdings etwas, was ich quer durch alle Parteien beobachten konnte. Hier stoßen wir auch auf ein ganz großes Problem unserer Gesellschaft. Sobald ich Denkverbote erteile und mich nur belauere, um etwas angreifbares aus dem politischen Gegenlager zu finden, solange werden wir auch keine vernünftige Diskussionskultur mehr haben. Alle schieben sich in die gesellschaftlich verpönte Ecke, sobald es möglich ist. Bist skeptisch bzgl. der Migrationspolitik bist rechts, wenn du E-Auto fährst ein verblendeter Umwelthippie, Skeptisch gegenüber Impfungen bist automatisch Aluhutträger und wenn du dich für Mindestlohn einsetzt, dann autonomer Steinewerfer. Das das Leben ist so einfach, wenn man in Stereotypen denkt
