kottsack hat geschrieben:
Generell: was nützt es, allen Leuten jetzt eine hohle Floskel hinzuknallen, die jeder nur aus Furcht vor Beschwerden nun emotionslos runterbetet? Was ist damit gewonnen? Eine Änderung im Denkprozess? Eher nicht. Es ist eine plumpe Methode mit dem Holzhammer. Dadurch wird kein Umdenken erreicht. Sprache ist ein Werkzeug und kann schön sein. Werkzeuge müssen funktionieren und Schönes muss schön sein. Durch künstliche Komplexität werden beide Funktionalitäten beeinträchtigt und das ist nicht in meinem Sinn.
Du fasst es m.M.n. sehr gut zusammen.
Zumal ich im Ursprung eigentlich auf die Aussage der Frau Lambrecht raus wollte "Gendern hätte grundlegend etwas mit dem Respekt vor Frauen zu tun". Das empfand ich fast schon als dreist, eine solche Aussage in einer BPK rausgehauen zu haben. Statt sich wirklich wichtigen Aufgabengebieten in diesem Bereich zu widmen, wurde hier fröhlich über ein solches Thema sinniert. Völlig vorbei an den eigentlich wirklich existenten und primär zu bearbeitenden Problemen dieses Thema betreffend. Und dafür kassieren unsere Damen und Herren Abgeordneten noch eine ordentliche Stange Geld!
Generell gilt es natürlich weiterhin an der "Ungleichheit" zu arbeiten, sie besser zu verstehen und echte Ansätze zu erarbeiten aber durch plumpes "gendern" ist rein gar nichts gewonnen. Eher im Gegenteil!
Es kommt mir teils wie ein Modegag vor, um halt letztlich dem aktuellen Mainstream zu entsprechen und wirklich besser für die Gesellschaft wird dadurch genau was? Ich verstehe das Frauen/Mädchen es in einigen Lebensbereichen durchaus schwer/schwerer haben, allein durch ein solches Verschlimmbessern der sprachlichen Anwendung wird sich allerdings kaum etwas wirklich positiv verändern. Gesellschaftlich steht man vor wirklich großen Problemen die angegangen werden müssen, auch über dieses Thema hinaus und allein das man sich mit einem solchen Thema so ausführlich befasst (rein auf die Sprache bezogen) hat für mich etwas von spätrömischer Dekadenz.
Ich bin absolut für mehr starke Frauen in unserer Gesellschaft, die Verantwortung übernehmen und unser Zusammenleben positiv prägen. Ich denke allerdings nicht das dem weiblichen Geschlecht dadurch zukünftig mehr Türen offen stehen werden. Ich kann mir nicht vorstellen das es deswegen zukünftig auch nur eine Ärztin, Astronautin, Nobelpreisträgerin (und was man sonst noch so in die Liste aufnehmen möchte) mehr in unserer Gesellschaft geben wird, weil man (frau- haha

- auf die Idee kam man müsste jetzt doch bitte auch immer *innen zur Gleichberechtigung sprachlich hinzufügen.