Ich weiß, es ist spät geworden, aber: Wie versprochen folgt mein persönliches Saisonfazit. Viele meiner Vorredner (v.a. von Krolock) haben m.E. bereits das meiste geschrieben (siehe http://www.augs-burg.de/aev/viewtopic.php?t=1274 ), deshalb beschränke ich mich auf ein „paar Nebensächlichkeiten“.
Ähnlich wie unser neuer Trainer hab’ ich mich hierzu der Video-Analyse bedient, ich hab’ nämlich (wie hoffentlich viele von Euch) noch den Saisonhöhepunkt zuhause: Das 5:2 gegen Nürnberg am 1. Oktober. Zum Spiel titelte übrigens die „Augsburger Allgemeine“:
„Augsburg ist der Mittelpunkt von Eishockey-Deutschland“
oder so ähnlich. Was natürlich immer richtig ist, hier (Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!) besonders passte, aber letztlich leider etwas an der Realität vorbeiging. Denn erstens will ich so eine Schlagzeile endlich auch einmal Ende April lesen, und zweitens waren wir damals - wenn schon, denn schon - nicht Mittel-, sondern Höhepunkt von „Eishockey-Deutschland“. Spitzenreiter nämlich. Zwar nur für eine Nacht und einen Tag, aber ich hab’ damals trotzdem gut geschlafen

Ejaculatio praecox ...
Zur Erinnerung: Da stand es bereits 3:0 (jeder Höhepunkt braucht sein Vorspiel

... und dann umgedreht und eingeschlafen
Nach diesem Saisonhöhepunkt gab’s dann eine m.E. saisonentscheidende Szene: Die Verletzung von Magnus, in deren Folge Back-up Patrick Koslow seine Chance nicht nutzen konnte - mit einer unterirdischen Fangquote beim folgenden Spiel in Ingolstadt ...
Wieso aber saisonentscheidend? Weil sich erstens zeigte, daß seine Vorderleute (Boom Boom war nach dem Adler-Spiel verletzt) sich nicht mehr als gewohnt um die Abwehrarbeit kümmerten - bei einem Rookie-Goalie macht man sowas normalerweise. Weil zweitens nach diesem Spiel die Mannschaft (und der Trainer und wir Fans) davon ausgehen mußten, daß „sowas“ nochmal passieren konnte - m.E. eine der schlimmsten Situationen beim Eishockey: Angeschlagenes Vertrauen gegenüber dem Goalie. Einziger Vorteil dieser Malaise: im Gegensatz zum Vorjahr unterblieben großteils die Anfragen im Forum nach einer schöpferischen Pause für Magnus. Der wiederum wußte, daß er (wie er es angeblich liebt) wieder durchspielen würde. Er soll ja am besten sein, wenn er keinen Druck von einem annähernd ebenbürtigen „Statistiker“ zu erwarten hat. Um Zweifel auszuschalten: An Eriksson lag’s jedenfalls nicht, daß es sich bei unserem oben beschriebenen Saisonhöhepunkt leider um eine Ejaculatio praecox handelte.
Denn dann folgte die erste ausgedehnte (elf!) Niederlagenserie. Die bagann mit einem - guten! - Spiel gegen Mannheim, es folgte das Debakel in IN, eine unglückliche Niederlage gegen die Eisbären (Greg Leeb versprang in der letzten Minute der Puck, was eiskalt ausgenutzt wurde), gefolgt von wenigstens einem Punkt n.P. bei der DEG. Die Heimspiele gegen Iserlohn und Krefeld waren dann - abesehen vom üblichen Fünf-Minuten-Feuerwerk zu Spielbeginn - wirklich zum Davonlaufen.
Der Spielverderber des Jahres:
Nie mehr Trikottausch mit Aumüller!
Wer deshalb allerdings das nächste Heimspiel (dazwischen lag ein Punkt aus zwei Spielen in Hannover und beim Absteiger) ausließ, der hat tatsächlich was verpaßt: Der AEV verliert gegen den „KEC verstärkt“ mit 0:2. Verstärkung von einem, den das EHNews Sonderheft beschreibt als den beeinflußbarsten DEL-Schiri:
„Im ersten DEL-Jahr überfordert. Versuche, mit überzogenem
Strafmaß für Ruhe zu sorgen, bewirkten das Gegenteil. Deutlich
zu hoher Strafen-Durchschnitt, katastrophale Heim-Auswärts-
Strafenverteilung.“
Um diese persönliche Katastrophe - letztlich vergeblich - abzuwenden, verwechselte dieser „Unparteiische“ ausnahmsweise Heim- und Auswärtsteam (allerdings auch kein Wunder angesichts des wiederholten Trikottauschs - sowohl unser Heim- als auch Auswärtstrikot war dem kölschen grauen Fetzen zu ähnlich), denn die Statistik sagt das Gegenteil: in den 19 von ihm „geleiteten“ Spielen gab Roland Aumüller nur 397 Minuten (im Schnitt 20,89) gegen Heimmannschaften, aber 664 (Schnitt: 34,95) gegen Gäste - und dabei ist unser Ausnahmespiel natürlich mitgezählt. Aumüller verwechselte also den DEL-Spielbetrieb mit dem Spengler Cup. Dort wird ja traditionell auf Verstärkung zurückgegriffen - aber selbst dort sind diese Verstärkungen Spieler! Und so verlor der AEV mit 0:2 gegen sieben Kölner ...
Fortsetzung folgt