Fast alles ist neu
Eishockeymeister Krefeld musste sein Team umbauen
(pede). Feiertage gab es bei den Krefelder Pinguinen 2003 bereits genügend. Im Frühjahr gewann die Mannschaft von Trainer Butch Goring überraschend die deutsche Meisterschaft. Nach einer durchwachsenen Vorrunde wuchs das Team in den Play-Offs zu einer Einheit zusammen und warf alle Favoriten aus dem Wettbewerb. Dabei traten einige Profis ganz besonders in Erscheinung. Da war zum Beispiel Torhüter Robert Müller. Der 23-jährige Bayer bekam das Vertrauen des kanadischen Trainers und entpuppte sich in der Endrunde als souveräner Rückhalt der Rheinländer. Im Angriff profitierten die Pinguine vor allem von einer harmonischen Zweierbeziehung. Der kanadische Mittelstürmer Brad Purdie und sein österreichischer Außenangreifer Christoph Brandner spielten sich scheinbar mühelos durch die gegnerischen Abwehrreihen.
Aber all dies ist Vergangenheit: 15 Meisterspieler verließen den Verein, darunter Purdie (nach Hamburg) und Brandner. Er wollte ursprünglich nach Köln, nahm aber dann eine Offerte aus der NHL (Minnesota) an. Trainer Goring hat die schwere Aufgabe, viele neue Arbeitnehmer unter einen Hut zu bringen. Da trifft es sich gut, dass zwei der Angreifer früher bereits gemeinsam ihrer Arbeit nachgingen. Marc Beaucage und Rob Guillet waren vor zwei Jahren bei den Augsburger Panthern ein heiß geliebtes Eishockey-Gespann. Gemeinsam mit Andreas Morczinietz (mittlerweile in Köln) trugen sie maßgeblich dazu bei, den AEV in die Play-Offs zu hieven.
Guillet (zuletzt Nürnberg) hätten die Panther gerne zurückgeholt, aber Krefeld machte das bessere finanzielle Angebot. Der Torjäger war in den ersten Begegnungen noch nicht die Nummer eins. Beaucage, Eric Bertrand und der junge Pascal Appel stahlen ihm die Schau. Wie Guillet ging es jedoch der gesamten Mannschaft. Zu wechselhaft waren die Leistungen, auch wenn es in neun Partien zu 13 Punkten reichte.
Erfolgen wie gegen Mannheim (3:1) standen überraschende Niederlagen wie in Freiburg (4:5) gegenüber. Einige Profis wie Terry Yake (zuvor Nürnberg) hatten Startschwierigkeiten, andere wie der NHL-Profi Chris Herperger oder Thomas Brandl fielen verletzungsbedingt aus. Not macht bekanntlich erfinderisch und so setzte Trainer Goring mit Daniel Pietta sogar einen 16-Jährigen ein. Am Freitag gab es ein 4:5 gegen die Berliner Eisbären. In Augsburg waren die Pinguine jedoch immer sehr erfolgreich. Vergangene Saison gewannen sie sogar beide Spiele - mit 6:1 und 1:0.
Augsburger Panther gegen Krefelder Pinguine am Sonntag um 18.30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion.