Panther auf der Schulbank
Nach Lettisch, Russisch und Englisch lernt Eishockeyverteidiger Arvids Rekis Deutsch
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Arvids Rekis ist durchaus sprachgewandt. Der 24-Jährige kann sich in Lettisch, Russisch und Englisch perfekt unterhalten und nun drückt er wieder die Schulbank. Zusammen mit zahlreichen Kollegen lernt der Eishockeyverteidiger der Panther im Berlitz-Sprachzentrum Deutsch. „A, B, C.“ Aller Anfang ist schwer, das weiß der Mann aus Lettland. „Als ich mit 17 Jahren nach Amerika ging, da konnte ich gerade mal Yes und No sagen, alles andere beantwortete ich mit einem freundlichen Lächeln.“ Rekis blieb nichts anderes übrig, als sich schnell mit den neuen Wörtern anzufreunden.
Von 1996 bis 2003 lebte er die meiste Zeit jedes Jahres in den USA. Rekis begann in der Juniorenmannschaft der Erie Otters (Pennsylvania) und diente sich über die Peoria Rivermen (Illinois) in der ECHL bis zu den Worcester Ice Cats (AHL) hoch. „Auch in diesem Sommer hatte ich zuhause in Jurmala meine Koffer bereits wieder für die Reise in die USA gepackt.“ Es ging aber nicht nach Amerika, sondern nach Augsburg. „Ich konnte nicht lange überlegen, ich musste mich innerhalb weniger Stunden entscheiden.“ Besonders schwer fiel ihm der Entschluss nicht, versichert der Lette. Denn es sprach viel für die Panther. „Ich kann hier mehr Geld verdienen und bin nicht soweit weg von meiner Heimat. Denn mit dem Auto kann ich schon in 20 Stunden in Riga sein.“ Wer in Amerika gelebt hat, der hat offensichtlich ein anderes Gefühl für die Entfernungen.
Der Abwehrspieler schwärmt von New York und Las Vegas, von Augsburg hat er noch nicht viel gesehen. Benoit Laporte lässt die Panther viel trainieren und Rekis musste sich auf seinen Job konzentrieren. Schließlich hatte er beim AEV zunächst nur einen Probevertrag bis Ende August bekommen. Dabei hatte Lettlands Nationaltrainer Curt Lindström den Abwehrmann dem AEV wärmstens empfohlen. Aber Rekis hatte eben überwiegend nur ECHL gespielt, die Nummer drei in der Rangliste der nordamerikanischen Ligen. „Das Niveau der Klasse wird unterschätzt“, sagt der Lette, der ins All-Star-Team der Liga berufen wurde. „Ich bin ein Verteidiger mit gewissen Stärken in der Offensive“, beschreibt er sich selbst. Davon konnten sich auch die Augsburger Zuschauer überzeugen. Die Skepsis ist längst dem Beifall gewichen. Als Rekis am Sonntag beim 3:1 gegen Meister Krefeld zunächst einem Gegenspieler die Scheibe abjagte und dann im Eiltempo aufs Gästetor stürmte, bekam er sogar Szenenapplaus. „Das habe ich nicht gehört, ich bin auf meine Arbeit fixiert.“ Daran gab es bisher nichts auszusetzen. Rekis ist auch voll des Lobes über den Mannschaftsgeist. „Something special.“ Außergewöhnlich sei das Betriebsklima. Rekis ist auch froh, dass er beim AEV bislang gesund blieb. „Normalerweise zieht mein Gesicht den Puck wie ein Magnet an.“ Rekis zeigt auf seine Nase, die schon häufig gebrochen war, und lächelt. Eishockeyprofis können einstecken.
Heute (19.30 Uhr) spielen die Panther gegen Freiburg. Fans, die das neue Halloween-Trikot samt axtschwingendem Panther mit eigenem Wunschnamen oder -nummer wollen, können es nur am Freitag bestellen (Vorauszahlung). Die Panther werden dieses Trikot am 31. Oktober gegen Mannheim tragen. Dann werden auch 250 Stück zum Preis von 49,95 Euro verkauft.
AZ vom 10.10.2003
AZ vom 10.10.2003
Find ich klasse von ihm!
...und bin nicht soweit weg von meiner Heimat. Denn mit dem Auto kann ich schon in 20 Stunden in Riga sein.“ Wer in Amerika gelebt hat, der hat offensichtlich ein anderes Gefühl für die Entfernungen.
Kann ich nur bestätigen :!:
Hier ind Deutschland hat keiner eine Relation zu den Entfernungen dort. Man regt sich hier auf, wenn man 1 -2 Stunden Fahrt in Kauf nehmen muss (sei es in die Arbeit oder für sonst was), in den USA ist das ganz normal, je nach dem wo du lebst. Wenn du mal nur so kurz zum shopping bzw. Lebensmitteleinkauf fahren will/musst.
Gehst du Family besuchen bist du gut unterwegs.
Aber eigentlich kein Problem, denn das Fahren dort ist im Gegesatz zu hier auch ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Hier würde ich Rekis empfehlen wohl doch lieber einen Flieger zu nehmen

...und bin nicht soweit weg von meiner Heimat. Denn mit dem Auto kann ich schon in 20 Stunden in Riga sein.“ Wer in Amerika gelebt hat, der hat offensichtlich ein anderes Gefühl für die Entfernungen.
Kann ich nur bestätigen :!:
Hier ind Deutschland hat keiner eine Relation zu den Entfernungen dort. Man regt sich hier auf, wenn man 1 -2 Stunden Fahrt in Kauf nehmen muss (sei es in die Arbeit oder für sonst was), in den USA ist das ganz normal, je nach dem wo du lebst. Wenn du mal nur so kurz zum shopping bzw. Lebensmitteleinkauf fahren will/musst.
Gehst du Family besuchen bist du gut unterwegs.
Aber eigentlich kein Problem, denn das Fahren dort ist im Gegesatz zu hier auch ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Hier würde ich Rekis empfehlen wohl doch lieber einen Flieger zu nehmen
