Wann wird mal wieder richtig gejubelt? Tore Vikingstad (rechts) zieht sich vielleicht gar nicht erst um, während Kapitän Trond Magnussen zwei neue Mitspieler an die Seite gestellt bekommt. (Foto: HeMü)
EISHOCKEY / Vikingstad und Molin vor dem Augsburg-Spiel verletzt. Komma plant neue Besetzung für Magnussen-Reihe.
Im DEG-Angriff herrscht personelle Bewegung. Trainer Michael Komma jedenfalls krempelte gestern seine Offensivblöcke komplett um. Grund war nicht nur, dass die mangelhafte Torausbeute schon wichtige Zähler gekostet hat. Zuletzt einen gegen Berlin und zwei in Freiburg. Drei Stürmer fallen vor dem kommenden Heimspiel (Freitag, 19.30 Uhr, Brehmstraße) gegen den Tabellenvierten Augsburger Panther aller Voraussicht nach aus. Neben dem gesperrten Clayton Young droht auch Tore Vikingstad und Johan Molin eine Zwangspause.
Mittelstürmer Vikingstad klagt seit einigen Tagen über Schmerzen in der Leistengegend, die in den Oberschenkel ausstrahlen. Ob das nun eine gewöhnliche Adduktorenzerrung ist oder vielleicht etwas mit der Wirbelsäule zu tun hat? Teamarzt Alois Teuber wollte Letzteres gern ausschließen und schickte den 28-jährigen Norweger erst einmal zur Kernspintomografie in die Röntgenröhre. Das Ergebnis wird erst heute früh erwartet.
Rechtsaußen Johan Molin wird aufgrund einer Muskelverhärtung im Rückenbereich mit Massagen und Spritzen behandelt. Der bisher enttäuschende Schwede fehlte gestern ebenfalls beim Frühtraining. "Ich sehe die Verletzungen nicht so dramatisch. Gut möglich, dass beide Spieler am Freitag auflaufen können", verbreitete Teamarzt Teuber allerdings gestern Optimismus.
Coach Komma jedenfalls stellt sich auf die dezimierte Besetzung mit nur drei statt vier Angriffsreihen gegen die blendend gestarteten Augsburger ein. Der österreichische Nationalspieler Martin Hohenberger wechselt wieder die Außenbahn. Von rechts nach links. Versucht sich, wie schon in der Vorbereitung, an der Seite des bislang einzigen DEG-Erfolgsgespanns, Pat Mikesch (7 Tore) und Daniel Kreutzer (4).
Jörg und Sulzer bleiben auf der Bank
Interessant sieht Reihe zwei aus, wenn sie aus der Not geboren denn so auflaufen muss: Wirbelwind Magnussen links, Techniker Brittig in der Mitte, Blocker Hart rechts. Liest sich zumindest auf dem Papier so, als könnte das was werden. Dahinter versuchen sich die üblichen Verdächtigen: Brännström, Florian Jung und Kühnhauser. Markus Jörg bleibt als zehnter Stürmer ebenso wie Alexander Sulzer als siebter Verteidiger diesmal Bankdrücker.
Nach Andrej Trefilovs erneutem Verletzungsausfall kommt Ersatztorhüter Alexander Jung zu den Saisoneinsätzen fünf und sechs. Förderlizenzspieler Jan Guryca von Südost-Oberligist Mighty Dogs Schweinfurt müsste im Zweifelsfalle als Reservist aufs Eis. Ein Umstand, der in Kommas Zukunftsplanungen eine gewichtige Rolle spielt. Wenn es nämlich darum geht, möglicherweise noch einen neuen (Angriffs-)Spieler, gar einen Ausländer ins Team zu holen.
"Was machen wir eigentlich, wenn sich Trefilov mal längerfristig verletzt und Alex Jung sich im Spiel verletzen sollte?" fragt der Tölzer. Wäre die noch offene zwölfte Ausländerlizenz dann vergeben, sähe es zwischen den DEG-Pfosten wohl recht dürftig aus.
Zumal Komma nicht nur aus finanziellen Gründen einen Handlungsbedarf (noch) ausschließt: "Der Markt gibt nichts her! Außerdem glaube ich nicht an den Messias, der uns nach oben schießt." Das müssen die Kameraden Magnussen und Co. allein erledigen. Am besten schon am Freitag.
15.10.2003 MICHAEL RYBERG
