Presse u.ä. zum Spiel in Iserlohn am 26.10.2003

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Urmel1974
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Presse u.ä. zum Spiel in Iserlohn am 26.10.2003

Beitrag von Urmel1974 »

Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung vom 25.10.2003

Wir sind wieder frisch zurück"


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Nach der knappen Niederlage gegen Krefeld peilen die Iserlohn Roosters morgen gegen die auswärtsschwachen Augsburger Panther einen Heimsieg an. Foto: Schneider

Iserlohn. (MT) Nach einwöchiger Spielpause greifen die Iserlohn Roosters wieder ins DEL-Geschehen ein. Und mit einem Heimsieg gegen Augsburg an diesem Sonntag soll sich der zuletzt spürbare Aufwärtstrend auch in einem entsprechenden Punktestand widerspiegeln.


"Wir haben die zwei freien Tage am Montag und Dienstag genossen. Die haben wir gebraucht, jetzt sind wir wieder frisch zurück", blickt Trainer Doug Mason auf diese Woche zurück, die seinem Team einen spielfreien Freitag bescherte, denn das Match in Ingolstadt (1:4) fand bereits am 14. Oktober statt. Ab Mittwoch wurde wieder intensiv trainiert. "Wir haben gut gearbeitet." Einen besonderen Schwerpunkt bildete dabei das Defensiveishockey im eigenen Drittel. Mason: "Das muss noch besser werden." Aber auch Powerplay war ein Trainingsschwerpunkt. Der Coach hat eine Aufwärtsentwicklung erkannt und ist sich sicher: "Wir sind bereit."

Das ist gegen die Panther auch nötig, denn vor dem morgigen Gast hat Mason großen Respekt, das bisherige Abschneiden der Augsburger hat ihn positiv überrascht: "Die haben sich die gute Platzierung verdient." Intensiv hat der Holland-Kanadier das erste Aufeinandertreffen in Augsburg per Videoanalyse studiert. "Aber ich habe den AEV ja praktisch nur in Überzahl gesehen. Über das Powerplay habe ich also genügend Informationen." Und er rechnet mit einem stark engagierten Gegner, der seiner Mannschaft alles abverlangt.

Änderungen möchte Mason im Vergleich zum Sieg in Frankfurt nicht vornehmen. Allerdings muss er möglicherweise auf Daniel Hatterscheid verzichten, der sich im Training einen Bauchmuskelriss zugezogen hat. Sollte der U-20-Nationalspieler ausfallen, lässt der Trainer in den Blöcken rotieren, denn alle Akteure sollen eingesetzt werden. Im Tor wird wieder Mike Fountain stehen, Dimtrij Kotschnew sammelt Spielpraxis in Duisburg. Auf eine bemerkenswerte Serie blickt übrigens Fountain zurück: Da Empty-Net-Goals oder Treffer im Penaltyschießen in der Torhüterstatistik nicht als Gegentore gewertet werden, hat der Goalie nun achtmal in Folge drei Gegentore kassiert.

Für noch etwas zu früh hält Mason einen Einsatz von Junior Dennis Breker, den er erstmals begutachten konnte: "Aber er hat mich begeistert." Diese Erkenntnis ist für den Whistle-Nachfolger ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg, das neue Umfeld immer besser kennen zu lernen: "Allmählich bekomme ich immer mehr Informationen über Iserlohn."
Urmel1974
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Beitrag von Urmel1974 »

Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung vom 27.10.2003

Verrücktes Spiel mit Happy End

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Mit zwei Treffern war Jason Cipolla (links) gestern Abend beim 8:4-Sieg über die Augsburger Panther einer der herausragenden Akteure im Team der Roosters. Foto:M. May

Iserlohn. Das war Werbung in eigener Sache! Etwas für´s Erinnerungsalbum und Kuriositätenkabinett zudem: Denn in einem Spiel mit einem völlig verrückten Verlauf erlebten Roosters und Fans ein Wechselbad der Gefühle mit einem unwiderstehlichen Finish zum Happy-End.


Iserlohn Roosters - Augsburger Panther 8:4 (1:0, 2:4, 5:0). Zwei Roosters-Tore zur sicher scheinenden 2:0-Führung, dann vier Gäste-Treffer innerhalb von dreieinhalb Minuten zum 2:4, anschließend eine bemerkenswerte Iserlohner Moral mit drei Torerfolgen in Serie zur neuerlichen Führung, und zum krönenden Abschluss im unwiderstehlichen Finale noch drei Roosters-Tore innerhalb von 58 Sekunden! Wann hat es zuletzt Vergleichbares gegeben?

Bis zur 25. Minute steuerten die Iserlohner auf Siegkurs gegen die chronisch auswärtsschwachen, nunmehr sechsmal in Serie besiegten Panther, die zwar zunächst ordentlich mitspielten, anfangs sogar die klareren Chancen besaßen, aber dennoch von den Hausherren dominiert wurden. Der Lohn war die knappe Führung zur Pause durch Higgins, der sich trotz Gegenwehr von Fendt mit einer Energieleistung durchsetzte (17.).

Auch im zweiten Durchgang bestimmten die Hausherren das Geschehen und erhöhten nach herrlichen Spielzug durch Cipolla auf 2:0 (26.). Doch die Freude währte nur 32 Sekunden. Denn dann profitierte Delisle von einem der zahlreichen Iserlohner Deckungsfehler (27.). Und ganze 28 Sekunden später nutzte Beardsmore an alter Wirkungsstätte eine weitere Defensivschwäche zum Ausgleich.

Diese Treffer zeigten Wirkung, und es kam noch schlimmer: Denn die beiden einzigen Hinausstellungen gegen Iserlohn führten innerhalb von 52 Sekunden zu zwei weiteren Gegentreffern durch Rekis und erneut Beardsmore, der Goldmann und Fountain düperte (30.). Allerdings zog sich in dieser Phase Schiri Schimm den Unmut der Fans zu, als er nicht registrierte, dass beim Bully sechs AEV-Spieler auf dem Eis standen - wofür er sich unmittelbar danach bei Doug Mason entschuldigte. Gleichwohl: Es war in dieser Phase nicht die Unzulänglichkeit des "Zebras", sondern die Schwäche der Roosters, die ihnen diese überraschende Wende eingebrockt hatte und wenig Gutes für den weiteren Verlauf vermuten ließ.

Doch die Iserlohner rissen sich zusammen, bewiesen Moral und konnten schon vor der zweiten Drittelpause wieder hoffen. Denn Straube hatte mit einem "Kullertor" gegen seinen Ex-Klub den Anschluss geschafft (35.). Und als Goldmann nur 23 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittel ausglich, war der IEC wieder dran - und wollte mehr.

Das gelang eindrucksvoll. Angriff auf Angriff rollte auf das Gästetor. King war es schließlich vorbehalten, bei Überzahl die neuerliche, umjubelte Führung zu erzielen (52.). Augsburg war jetzt angeschlagen, aber noch nicht am Boden. Dafür sorgte dann aber der eminent fleißige Adams, der einen Fehlpass von Rekis dankend aufnahm und mit einem mächtigen Schuss das 6:4 markierte (58.) - das war der Auftakt zu einem furiosen Finish mit drei Treffern innerhalb von 58 Sekunden. Gegen die nun völlig einbrechenden Panther erhöhte Brüggemann gerade einmal 34 Sekunden später. Ganze 24 Sekunden danach war Cipolla zur Stelle und setzte den krönenden Schlusspunkt, während AEV-Keeper Eriksson nur noch voller Frust seinen Schläger in viele kleine Einzelteile zerbrechen konnte.

James Black und Scott King wurden für das Team Canada nominiert, das am 5. November in Köln gegen Deutschland spielt und am Wochenende darauf am Deutschland-Cup in Hannover teilnimmt. Trainer der "Ahornbläter" sind Dave King (Hamburg) und Pierre Page´ (Berlin).
Urmel1974
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Presse u.ä. zum Spiel in Iserlohn am 26.10.2003

Beitrag von Urmel1974 »

http://www.hockeywelt.de

Iserlohn: Fünf Tore im Schlussdrittel lassen die Fans jubeln

Manche Spiele geraten schnell in Vergessenheit. Das heutige Match zwischen den Roosters und den Panthern aus Augsburg wird bei den Zuschauern sicherlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
Erleichterung und riesiger Jubel herrschte nach dem Schlusspfiff in der Eissporthalle am Seilersee. Die Iserlohn Roosters hatten sich durch eine tolle Aufholjagd und fünf Toren in einem fulminanten Schlussdrittel den Sieg gegen die Augsburger Panther gesichert.

Iserlohn, den 26.10.2003 - Den ersten Abschnitt gestalten beide Teams ausgeglichen. Den Panthern war die weite Anreise keineswegs anzumerken. Beide Teams versuchten sich an die taktische Marschroute zu halten. Schnell wurde versucht das Mitteldrittel der Spielfläche zu überwinden. Die Torhüter Eriksson (Augsburg) und Fountain (Iserlohn) konnten sich keineswegs über Arbeit beklagen und zeigten einige Male ihr Können. Keine Chance hatte Eriksson in der 17. Minute, als Bartolone Higgins mustergültig bediente und dieser aus der zentralen Position knallhart in den rechten Torwinkel zur 1:0 Pausenführung der Roosters traf.
Im zweiten Drittel waren die Kräfteverhältnisse zunächst weiterhin ausgeglichen. Allenfalls hatten die Roosters eine leichte optische Überlegenheit. Als Cipolla in der 26. Minute einen King-Pass per Direktabnahme zur 2:0 Führung "versenkte" schien für die Roosters alles nach Plan zu laufen. Aber wie so oft trügt der Schein. Urplötzlich waren die Panther wieder im Match. Und wie ! Innerhalb von 209 Sekunden hatten die Panther den 0:2 Rückstand in eine sensationelle 2:4 (!) Führung umgewandelt. Zunächst hatten Delisle und der ex-Iserlohner Beardsmore binnen von 28 Sekunden auf 2:2 ausgeglichen. Anschliessend schickte Schiedsrichter Schimm die Iserlohner Cipolla und Cooper auf die Strafbank. Augsburgs Coach Laporte holte seine Spieler zu sich ohne allerdings eine Auszeit zu nehmen. Nachdem das Bully endlich ausgeführt werden konnte zeigte einer der Linienrichter an, dass sechs Augsburger Feldspieler auf dem Eis sind. Strafen wurden keine ausgesprochen. Die Iserlohner Fanseele kochte über und es flogen zahlreiche Gegenstände auf die Eisfläche. Die Roosters waren durch die schnellen Gegentore und die Unterbrechung völlig von der Rolle. Rekis und erneut Beardsmore, der durch die "Hosenträger" Fountains traf, erhöhten zur 2:4 Führung der Panther. Iserlohns Trainer Mason nahm anschliessend eine Auszeit, um sein Team wieder aufzurichten. Langsam bekam das Spiel der Roosters wieder mehr Sicherheit. Straubes Anschlusstreffer zum 3:4 in der 35. Spielminute nährte noch vor der zweiten Pause neue Hoffnungen beim IEC Anhang.
Das letzte Drittel werden dann die Fans der Roosters sicherlich nicht so schnell vergessen. Schon nach 23 Sekunden glich Goldmann zum 4:4 aus. In der Folgezeit hatten beide Teams gute Konterchancen, aber beide Keeper hielten zunächst durch tolle Reflexer ihren Kasten sauber. Die Vorentscheidung fiel in der 53. Spielminute. King hatte auf Zuspiel von Black und Bartolone zur erneuten Führung der Roosters getroffen. Adams stellte mit seinem Tor in der 58. Spielminute zum 6:4 die Weichen endgültig auf Sieg. Der Torhunger der Roosters war aber noch nicht gestillt. Die kräftemässig mehr und mehr schwächelnden Panther liessen die letzte Gegenwehr vermissen und so konnten die Sauerländer noch zwei weitere Treffer in der 59. Minute markieren. Der sehr agile und im Sturm eingesetzte Brüggemann zum 7:4 und nochmals Cipolla zum 8:4 Endstand setzten den Schlusspunkt in der spannenden Partie. Das Schussverhältnis von 23 zu 4 im letzten Drittel für die Roosters spiegelt die Überlegenheit ebenfalls deutlich wieder.
Augsburgs Coach Laporte zeigte sich mit dem Spiel seiner Mannschaft bis zur vierzigsten Minute zufrieden. Danach habe er das wohl schwächste Drittel seit langem gesehen.
Sein Gegenüber Doug Mason berichtete, dass er seinen Spielern vor der Partie empfohlen habe mit "kontrollierten"Emotionen zu spielen. Diese habe er trotz der zwischenzeitlichen 2:0 Führung jedoch vermisst.Hochzufrieden war der Holland-Kanadier natürlich mit dem Aufbäumen der Mannschaft und der Torausbeute im letzten Drittel.
Die Roosters kletterten durch den Erfolg wieder auf Platz zehn. Augsburg steht nun auf Platz fünf. Vor der Deutschland Cup Pause spielen die Roosters am Freitag bei den Kassel Huskies. Am kommenden Sonntag kommt es am Seilersee zum ewig jungen Westderby gegen die DEG Metro Stars.
Statistik:
Tore: 1:0 (16:57) Higgins (Bartolone, Henderson); 2:0 (25:54) Cipolla (King, Black); 2:1 (26:26) Delisle (Fortier, Girard); 2:2 (26:54) Beardsmore (Carter); 2:3 (29:8) Rekis (Miner, Wren) 5-3; 2:4 (29:55) Beardsmore (Fortier, Girard) 5-4; 3:4 (34:42) Straube (Sandrock, Brüggemann); 4:4 (40:23) Goldmann (Black, Cipolla); 5:4 (52:54) King (Bartolone, Black) 5-4; 6:4 (57:40) Adams (Henderson, Higgins); 7:4 (58:14) Brüggemann (Hommel); 8:4 (58:3 8) Cipolla (Black, Sandrock)
Zuschauer: 2810
Schiedsrichter: Schimm (Berlin)
Strafen: Iserlohn 4 - Augsburg 10
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Crazy
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Presse u.ä. zum Spiel in Iserlohn am 26.10.2003

Beitrag von Crazy »

http://www.augsburger-allgemeine.de

Konfuse Panther gehen unter



Iserlohn (mak/AZ).

Da die Augsburger Panther (Deutsche Eishockey-Liga) im Stadion des Gegners bisher reichlich zahnlos waren, sollten die Spieler auf Anweisung von Trainer Benoit Laporte gestern bei den Iserlohn Roosters mehr Wert auf die Defensive legen. Die Absicht war löblich, zu sehen war davon aber überhaupt nichts. Munter ging es hin und her: Die Gastegeber führten zunächst mit 2:0, nach 40 Minuten lag Augsburg mit 4:3 vorne und am Ende hieß es nach teilweise haarsträubenden Fehlern der AEV-Akteure 4:8 (0:1, 4:2, 0:5).

Bei den Augsburgern trat ein Torhüter eine Reise in die Vergangenheit an. Daniel Koslow ist nämlich in dieser Saison beim Oberligisten EHC München unter Vertrag, kann aber dank einer Förderlizenz auch von den Panthern aufgeboten werden. Das traf sich gut, denn beim AEV hatte sich am Freitag Steffen Karg im Training am Knöchel verletzt und musste auf die Fahrt nach Iserlohn verzichten.

Koslow saß auf der Bank und sah eine Panthermannschaft, die sich im ersten Drittel einige Chancen erspielte (Bob Wren und Andrej Strakhov) und doch in Rückstand geriet. Matt Higgins traf für die Gastgeber in der 17. Minute nach einem schnellen Gegenangriff. Was die Panther eigentlich vorhatten, exerzierten die Roosters vor. Als Jason Cipolla für die Iserlohner in der 26. Minute sogar das 2:0 gelang, schien die Rechnung des neuen Trainers Doug Mason früh aufzugehen.

Mit dem Nullwachstum ihres Punktehaushalts wollten sich die Augsburger aber zu diesemZeitpunkt noch nicht abfinden. Innerhalb von 28 Sekunden (27. Minute) glich die Mannschaft von Trainer Laporte aus. Zunächst traf Xavier Delisle im Nachschuss und dann vollstreckte Colin Beardsmore (früher Iserlohn) nach Vorarbeit von Shawn Carter zum 2:2. So ein Doppelschlag setzt Kräfte frei - erst recht wenn sich der Gegner Regelwidrigkeiten leistet. Als zwei Roosters draußen saßen, zeigten die Panther wieder ihre Stärken. Zunächst traf Verteidiger Arvids Rekis bei 5:3-Überzahl und dann war es wieder Beardsmore, der in seiner alten Heimat vollstreckte. Gegen den ehemaligen Arbeitgeber ist der Ehrgeiz besonders groß - diesen Nachweis lieferte auch Chris Straube. Den Angreifer hatte der AEV in der vergangenen Saison ausgemustert, gestern traf er zum 3:4 (35. Minute), nachdem die Augsburger derart ungeschickt ihr Personal gewechselt hatten, dass er freie Bahn auf Panther-Schlussmann Magnus Eriksson hatte. Ähnlich ging es weiter. Augsburg war nur noch konfus und die Roosters bedankten sich: Erich Goldmann (41.), Scott King (53.), Bryan Adams (58.), Lars Brüggemann und Jason Cipolla (beide 59.) drehten das Spiel für die Roosters.
Camping ist der Zustand,
in dem der Mensch
seine eigene Verwahrlosung
als Erholung empfindet.
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Beitrag von Urmel1974 »

Westfalenpost vom 27.10.2003

Iserlohn Roosters triumphieren im kuriosen Match

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Gäste-Keeper Magnus Eriksson konnte sich gestern Abend über mangelnde Arbeit nicht beschweren. Dabei hatte das Duell mit Jason Cipolla besondere Würze - gleich zwei Mal setzte sich der Roosters-Stürmer gegen den Augsburger durch. WP-Foto: Michael May

Eishockey Iserlohn. (wp) Ein Dreier ist immer eine schöne Sache. Und wenn dieser Sieg zudem auf kuriose Art und Weise eingefahren wird, dann macht die Siegesfeier noch einmal so viel Spaß. Die Iserlohn Roosters werden sich sicherlich gern an die gestrige Partie gegen die Augsburger Panther erinnern, speziell der Werdegang des 8:4 (1:0, 2:4, 5:0) wird die Laune beim heimischen Vertreter der Deutschen Eishockey-Liga deutlich verbessert haben.


Die Sauerländer gaben von Beginn an den Ton an, mussten aber bis zur 17. Minute warten, ehe Matt Higgings die verdiente Führung erzielte. Die Hoffnung auf einen Sieg bekam zusätzliche Nahrung, als Jason Cipolla auf 2:0 erhöhte (26.).

Wo jedoch Licht ist, da gibt es auch Schatten. Denn die Iserlohner leisteten sich ab der 27. Minute einen 209 Sekunden langen Tiefschlaf, den die Augsburger zu immerhin vier Toren nutzten. Besonders bitter war dabei der Gegentreffer zum 2:3 in zweifacher Unterzahl, als Jason Cipolla und David Cooper die einzigen Strafminuten für die Waldstädter am gestrigen Abend absitzen mussten (30.). Als dann wenige Augenblicke später auch noch das 2:4 fiel, deutete sich die nächste Niederlage für das Team von Trainer Doug Mason an.

Aber die Skeptiker auf der Zuschauertribüne in der Puckhöhle am Seilersee rieben sich verwundert die Augen. Denn offenbar hatten die Iserlohner ihren Durchhänger schnell überwunden und läuteten mit den Treffern zum 3:4 (Chris Straube/35.) und dem Ausgleich zu Beginn des letzten Drittels (Erich Goldmann) einen furiosen Siegeszug ein. Jason King brachte die Gastgeber nach 53 Minuten wieder in Führung, ehe in nur 58 Sekunden drei weitere Treffer gelangen - Bryan Adams erhöhte auf 6:4 (58.), es folgten die schnellen Tore von Lars Brüggemann und Jason Cipolla (jeweils 59.) zum eigentlich nicht mehr erwarteten 8:4-Endstand.

Iserlohn Roosters: Fountain - Franz, Cooper; Bartolone, Goldmann; Sandrock, Bernhardt - Straube, Fritzmeier, Hommel; Adams, Higgins, Henderson; Cipolla, King, Black, Verwey, Brüggemann.

Augsburger Panther: Eriksson - Rau, Miner; Rekis, Dandenault; Fendt, Lukes - Fortier, Wren, Delisle; Beardsmore, Girard, Moeser; Arendt, Carter, Strakhov; Barta, Oravec.

Torfolge: 1:0 (16:57) Higgins (Bartolone), 2:0 (25:54) Cipolla (King, Black), 2:1 (26:26) Delisle, 2:2 (25:54) Beardsmore (Carter), 2:3 (29:8) Rekis (Wren; 5-3), 2:4 (29:55) Beardsmore (Girard; 5-4), 3:4 (34:42) Straube (Brüggemann), 4:4 (40:23) Goldmann (Cipolla), 5:4 (52:54) King (Black; 5-4), 6:4 (57:40) Adams, 7:4 (58:14) Brüggemann (Hommel), 8:4 (58:3 8) Cipolla (Black).

Strafminuten: Iserlohn 4, Augsburg 10. - Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg).

Zuschauer: 2810 zahlende.
Urmel1974
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Presse u.ä. zum Spiel in Iserlohn am 26.10.2003

Beitrag von Urmel1974 »

Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung vom 28.10.2003

"Nonchalance" ärgerte Doug Mason

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Eine Schlüsselszene des Matches: Nach diesem Schlag von Jason Cipolla gegen John Miner gab es die erste Strafzeit, wenig später folgte eine weitere. In Überzahl traf Augsburg zweimal. Foto: M. May

Iserlohn. (MT) Jene Zuschauer, die am Sonntag Augenzeuge des 8:4 der Roosters über Augsburg waren, dürften angesichts des kuriosen Spielverlaufs und dem erfreulichen Ende großen Gefallen an der Darbietung gefunden haben. Unter dem Strich war natürlich auch Doug Mason zufrieden, aber er fand auch Kritikpunkte.


Schon bei der Pressekonferenz hatte er seine Unzufriedenheit über die ersten 24 Minuten geäußert - trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung. Mason bezeichnet diese Phase als "nonchalant". Das klingt zwar alles andere als kritisch, ist es aber und meint "lässig" - und eben diese "Nonchalance" ärgert ihn. "Es wurde ohne Konzentration gespielt, es gab zu viele individuelle Fehler." Und letztendlich sei es unerheblich, wer diese gemacht habe: "Alle waren daran beteiligt."

Deshalb kommt er zu einem für einen Außenstehenden recht hart wirkenden Urteil: "Unsere Führung war nicht gerecht. Wir sind in dieser Phase lediglich nicht für unsere Fehler abgestraft worden." Das sei dann in jenen dreieinhalb Minuten geschehen, als die Panther aus dem 2:0 ein 2:4 machten. "Das hätte auch schon viel früher passieren können", wundert sich Mason nicht einmal über die vier schnellen Gegentore.

Was dann jedoch folgte, stimmte den Coach sehr zufrieden. Er nahm eine Auszeit, kritisierte das emotionslose Spiel und forderte entschieden: "Jetzt ist Schluss!" Und der Blick in die Augen verriet ihm, dass die Spieler Siegeszuversicht ausstrahlten. "Das dritte Tor war genau das, was wir gebraucht haben." Fortan lief es, nun sprangen die Emotionen auch auf die nur 2 800 Zuschauer über, Augsburg wurde in die Defensive gedrängt, was sich nicht nur optisch, sondern auch statistisch nachweisen ließ: Nur dreimal schossen die Gäste im Schlussdurchgang auf das Tor von Keeper Mike Fountain. "Ich bin mit dem Charakter der Mannschaft super zufrieden", streicht Mason dann schließlich doch auch einen positiven Aspekt heraus und hofft auf eine Langzeitwirkung dieses turbulenten Matches. In Kassel am Freitag und gegen die DEG am Sonntag vor eigenem Anhang sind diese Tugenden wieder gefragt, zumal es gegen unmittelbare Tabellennachbarn geht. Fehlen wird vermutlich weiterhin der noch in Kanada weilenden Ian McIntyre, fraglich ist erneut Daniel Hatterscheid.

Mit dem sonntäglichen Sieg haben die Sauerländer als Zehnter den Anschluss an die Play-off-Ränge wieder hergestellt. Allerdings bietet die Tabelle weiterhin ein schiefes Bild: Denn während die Iserlohner bereits 17 Spiele absolviert haben, können andere Klubs noch nachlegen und sich entweder weiter absetzen oder zu den Roosters aufschließen.
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