Neues aus Garmisch... UNGLAUBLICH !!!

Hier gibt es News etc. zur DEL, dem DEB und allen anderen deutschen Ligen!
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Augsburger Punker
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Neues aus Garmisch... UNGLAUBLICH !!!

Beitrag von Augsburger Punker »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben:[size=18px]HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE!

HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE!

HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE!

HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE![/size]


Find ich persönlich sehr schade.
Was meint ihr was das für Derbys geworden wären, wenn Riessersee aufgestiegen wär!!! :cry:


Danke nein, haben wir schon gehabt.

Kannst ja zum Sammeln anfangen am Freitag für die armen Alpspitzler. Ich würde aber die gelb-roten anhauen, ein halbwegs normaler Augsburger würde Dir die Büchse wegnehmen und die Kohle selber versaufen ...
Michi-AEV
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Beitrag von Michi-AEV »

" hat geschrieben:
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HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE!

HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE!

HEY, HEY, NIE MEHR RIESSERSEE![/size]


Find ich persönlich sehr schade.
Was meint ihr was das für Derbys geworden wären, wenn Riessersee aufgestiegen wär!!! :cry:


Danke nein, haben wir schon gehabt.

Kannst ja zum Sammeln anfangen am Freitag für die armen Alpspitzler. Ich würde aber die gelb-roten anhauen, ein halbwegs normaler Augsburger würde Dir die Büchse wegnehmen und die Kohle selber versaufen ...


Schwachsinn. Wenn ein Verein aus finanziellen Gründen aus der 2. Liga verschwindet, ist das wieder ein schlechter Ruf für das Eishockey in Deutschland. Außerdem schade das ein Traditionsverein verschwindet!
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Du warsch da no nie, odr?

Lies mal das hier:

http://www.augs-burg.de/aev/viewtopic.php?t=3883&postdays=0&postorder=asc&start=60

... und ärgere Dich, daß du zu jung bist.




Der viel zu kleine Bhf in G*** war übrigens jahrelang mit folgendem Spruch versehen: "Nur ein toter Augsburger ist ein guter Augsburger". Es würde mich nicht wundern, wenn sie das immer noch nicht saniert hätten.
Flo
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Beitrag von Flo »

Ich finde es auch sehr schade, dass wieder ein Traditionsklub verschwindet :cry:
Zur alten Feindschaft kann ich net viel sagen, da ich zu der Zeit noch net zum Eishockey ging :wink: außer:

Ich war mit AEV-Trikot in der Fankurve des SCR und im Stadion in den letztjährigen Playoffs unterwegs und keiner hat mich dumm angemacht o.ä.
Gruß
Flo
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Wolfgang Goetz
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Pressespiegel Pressespiegel Dezember - vom 03.12.2003, 08:59 René

03.12.03

In alle Winde verstreut

Wer geht wohin? Riessersees Mannschaft löst sich auf


Quelle: GAP Tagblatt von Jörg Steinhaus
Einige haben sich bereits innerlich verabschiedet, andere die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.. Doch der Großteil der Riesserseer Profis sieht dem Ende der Eishockey-Zeit in Garmisch-Partenkirchen entgegen - enttäuscht und schweren Herzens. Die Mannschaft wird sich ab morgen, wenn der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Martin Prager das Aus bestätigen sollte, wohl in alle Winde verstreuen.

Noch machen die meisten aus ihren künftigen Arbeitgebern ein Geheimnis. Das US-Trio Aaron Fox, T.J.Guirarelli und Dan Bjornlie etwa: Es soll längst neue Klubs gefunden haben. Während es Bjornlie vermutlich in die DEL zu den Kölner Haien zieht ("Kein Kommentar, noch bin ich Spieler des SCR"), wird das Sturm-Duo wohl nach Innsbruck wechseln. Doch auch Fox wollte das bislang nicht bestätigen. Abwarten lautet die Devise. "Wir dürfen im Augenblick ja noch gar nicht gehen", sagt Michael Kreitl, der den SCR wie die meisten Kollegen nur sehr ungern verlässt. "eigentlich passte alles, ich wäre auch gerne in den nächsten Jahren geblieben, doch ich musste tätig werden." Interesse an Kreitl sowie an Christoph Klotz meldete vor allem der ETC Crimmitschau an. Beide bestätigen zumindest Gespräche mit dem Zweitligisten. Uli Maurer bleibt wohl in der Nähe. Er will im Frühjahr das Abitur ablegen. "Für mich ist das eine schwierige Situation, mir bleibt fast nur der EC Peiting." Mit dem sportlichen Leiter Christian Winkler hat Maurer bereits gesprochen. Noch wartet er ab, "auch wenn ich nicht seht optimistisch bin, dass es beim SCR weitergeht."

Jayson Meyer wiederum wird zunächst in seine Heimat Kanada zu8rückkehren. "Ich war seit 20 Jahren an Weihnachten und Sylvester nicht mehr zu Hause. Danach werde ich irgendwo in Deutschland die Saison beenden. Der Abschied aus Garmisch-Partenkirchen - für ihn ein trauriger. "Ich kann es kaum glauben. Das ist ein so toller Ort für Eishockey." Deshalb schließt er eine Rückkehr nicht aus. "Wenn es in der kommenden Saison in der Oberliga einen Neubeginn gibt, würde ich gerne wieder hier spielen." Noch ohne Verein sin Tim Regan und Hendrik Hölscher. "Ich habe bisher nicht ernsthaft geschaut", sagt Regan. "Ich wollte warten bis es endgültig vorbei ist." Auch Hölscher beauftragte erst am Montag seinen Agenten, sich nach einem neuen Klub umzusehen. "ich bin enttäuscht, denn es hätte noch klappen können. Doch Ludwig Nominikat hat zu lange an der GmbH festgehalten. Auch Josef Lehner vermag noch nicht zu sagen, wohin es ihn verschlagen könnte. "Zwischen DEL und einem Winter Skifahren ist alles möglich", meint er. "Ich werde aber auf jeden Fall abwarten, bis hier definitiv nichts mehr geht."

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Nominikat, der Aktionist

SCR-Geschäftsführer: Noch ist gar nichts vorbei

Alles um ihn herum fällt in sich zusammen. Und was macht Ludwig Nominikat? Er sieht das Trümmerfeld, pinselt aber weiter emsig an der Fassade, ganz so, als stehe sein Kartenhaus noch. "Ich gebe bis zur letzten Sekunde nicht auf", sagt der Geschäftsführer der insolventen SC Riessersee Eishockey Vermarktungs GmbH. Just vor der Beerdigung der Profi-Mannschaft, die sich bereits im Auflösungsprozess befindet, verfällt Nominikat plötzlich in Aktionismus - zumindest versucht er, das der Öffentlichkeit weiszumachen. Dem SCR droht der Ausschluss aus der 2. Liga, alles deutet darauf hin, dass am Wochenende die Lichter ausgehen. Doch Nominikat, der als Geschäftsführer für das Schlamassel Verantwortung trägt, gibt weiter rosarot gefärbte Töne von sich. Er wolle nichts verschreien, sagt er, aber: "Noch ist gar nichts aus."

Nominikat erklärt, er befinde sich auf der Suche nach Geld, das den Fortbestand des SCR sichere. Um das Profi-Eishockey aus der ärgsten Not zu befreien und eine zweite Heimspielsperre abzuwenden, müssen zunächst Verbandsabgaben und Reindl-Pool berappt werden - und zwar in diesen Tagen. Nominikat schließt aus, dafür in die eigene Tasche zu greifen. "Wie soll ich das noch zahlen" Er will bereits eine sechsstellige Summe investiert haben. Für den Rest der Saison müsse er "weitere 250 000 Euro auftreiben", damit diese gesichert sei. "Ich habe schon mit Leuten gesprochen, die mir helfen wollen." Eine feste Zusage gebe es bislang nicht. Er pinselt an der Fassade. Nominikat der Weis-Macher.


Quelle: http://www.sc-riessersee.de

Aaron Fox und T.J. Guardini werden unter
http://www.hcinnsbruck.at (= Offizielle Seite des HC Tirol Wasserkraft Innsbruck) seit 03.12.2003 als Neuzugänge bestätigt.
Mitgrund: 1 Stunde Anfahrt von Garmisch, wo die beiden weiterhin wohnen wollen.
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

SCR Allgemein Bjornlie wechselt nach Köln - vom 03.12.2003, 13:39 René


Bjornlie wechselt nach Köln

Ab Sonntag bereits Spielberechtigt



Nachdem bereits drei Ausländer den SCR verlassen haben, folgt nun der vierte. Dan Bjornlie unterschrieb gestern Nachmittag einen Vertrag bei den Kölner Haien. Er hat diesen Schritt sehr bedauert "aber ich musste es machen, denn es geht um meine Zukunft. Bevor er dann heute Mittag in den Flieger nach Köln stieg wollte er noch unbedingt folgendes los werden: "Es war eine tolle Zeit hier, und ich hoffe das ich vielleicht irgendwan mal wieder für den SCR spielen kann. Ich habe diese Entscheidung gefällt wegen den zwei Herren Kress und Nominikat die uns die ganze Zeit nur an der Nase herumgeführt haben, und die Situation hier einfach zu unsicher ist." Damit kommt es am Sonntag bei der Partie DEG - Köln zum Duell Thuresson gegen Bjornlie. Gerüchten zur Folge sollen auch Christoph Klotz und Michael Kreitl Angebote von anderen Vereinen vorliegen. Hier wird Crimmitschau als ganz heißer Favorit genannt. Sie warten laut Radio Oberland nur noch auf die Freigabe von Herrn Dr. Prager.

Quelle: http://www.sc-riessersee.de
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Crazy
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Beitrag von Crazy »

http://www.hockeyweb.de

SC Riessersee: Das Team löst sich auf

Garmisch-Partenkirchen, 3. Dezember


Nachdem sich am vergangenen Samstag die Gesellschafterversammlung der ESBG einstimmig für die Beibehaltung der Heimspielsperre gegen den SC Riessersee und einen Lizenzentzug für die GmbH ausgesprochen hatte, herrschte bei den Verantwortlichen das große Schweigen. Zwar überschlugen sich in den Fanforen im Internet die Gerüchte, konkrete Aussagen waren jedoch nirgendwo zu hören. Einzig der vermeintliche Retter aus Kanada, Steven Barnes ließ plötzlich verkünden, dass er nun kein Interesse mehr an einem Einstieg beim SCR habe, obwohl Nominikat angeblich sogar zu einer Herausgabe der Anteile bereit wäre. Dabei sind die vollmundigen Erklärungen seiner Frau, dass man im Falle der Insolvenz bei Riessersee einsteigen werde, notfalls auch über die Oberliga, erst wenige Wochen her. Wieder eine Hoffnung weniger.

Die Fans fragen sich nicht zu Unrecht, ob es denn in Garmisch niemanden gibt, der einen Rettungsversuch des Profieishockeys versuchen könnte. Was unternimmt der Bürgermeister, der vor kurzem noch von einer "kontrollierten Insolvenz" als Chance für die Zukunft gesprochen hatte, um seinen größten Werbeträger am Leben zu erhalten? Ein Neuanfang in der Oberliga mit einem Team aus eigenen Spielern, verbunden mit vielen Derbys (Peiting, München, Füssen, evtl. Tölz) wäre für die Anhänger noch zu verkraften. Ob sie allerdings die derzeitige 1b-Mannschaft, die in der Landesliga nur einen Mittelplatz mit wenig Aussicht auf den Aufstieg einnimmt, wirklich unterstützen werden, steht in den Sternen.

Am Mittwochabend wurde nun bekannt, dass der vorläufige Insolvenzverwalter der SCR-GmbH beim Spielgericht des DEB eine einstweilige Verfügung gegen die Heimspielsperre beantragt hat. Ob dieser letzte verzweifelte Rettungsversuch Erfolg haben wird, entscheidet sich voraussichtlich erst am Freitag. Sollte der SCR wider Erwarten vorerst doch in der 2. Bundesliga weiterspielen können, so werden mit Sicherheit einige Leistungsträger fehlen: Nachdem sich bereits letzte Woche der Schwede Marcus Thuresson in Richtung Düsseldorf verabschiedet hat, meldete nun der HC Innsbruck die Verpflichtung der beiden Stürmerstars Fox und Guidarelli. Auch Dan Bjornlie wird bereits als Neuzugang in Köln bestätigt. Nach einer Übersicht des Fanforums "scr-privat" sind auch die Spieler Klotz, Kreitl (beide Crimmitschau), Buchwieser (Landshut) und Hölscher (Bad Nauheim) so gut wie weg, während viele andere noch mit neuen Vereinen verhandeln.

Somit gehört also das spielerisch beste Team der 2. Bundesliga, das sicher das Zeug zur Meisterschaft gehabt hätte, endgültig der Vergangenheit an. Kress und Nominikat, die Verantwortlichen, haben es in gut zwei Monaten geschafft, mit ihren (kriminellen?) Machenschaften den einst so guten Ruf des SC Riessersee komplett zu ruinieren und die vielen Fans in ganz Deutschland in ein Gemisch aus riesiger Wut und tiefster Depression zu stürzen. Was die beiden allerdings nicht daran hinderte, sich am Dienstag fröhlich lachend und in bester Stimmung in Garmisch öffentlich zu zeigen. Sie glauben wohl immer noch, dass die ganze Misere nicht ihre Schuld sei. (an)
Camping ist der Zustand,
in dem der Mensch
seine eigene Verwahrlosung
als Erholung empfindet.
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Beitrag von Urmel1974 »

http://www.scriessersee.de

Lizenz des SCR entzogen?

Radio Oberland um 11.30 Uhr von Ralph Bader


Ralph Bader hat gerade auf Radio Oberland folgende Information zur Lage des SCR bekannt gegeben:
"Aus gut informierten Kreisen soll dem SC Riessersee heute die Lizenz für den Spielbetrieb in der 2. Eishockey Bundesliga entzogen worden sein. Dies würde bedeuten dass der SCR bereits morgen in Straubing nicht mehr antritt, und die Saison damit beendet ist." Sobald die offizielle Bestätigung seitens der ESBG vorliegt, werden wir es sofort bekannt geben.
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Beitrag von Michi-AEV »

Radio Oberland 14:30 Uhr:

"Der SC Riessersee ist am Ende, die Lizenz wurde heute entzogen und damit ist der SC Riessersee vom Spielbetrieb ausgeschlossen!"

Tja, das wars dann entgültig!
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Urmel1974
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Beitrag von Urmel1974 »

http://www.hockeyweb.de

SCR ist raus: Lizenz entzogen - Spiele abgesagt

Garmisch-Partenkirchen, 4. Dezember


Schon am Vormittag kursierten rund um den SC Riessersee die ersten Meldungen des endgültigen Lizenzentzuges. Ligenleiter Helmut Bauer bestätigte eine entsprechende Meldung von Radio Oberland ("Aus gut informierten Kreisen soll dem SC Riessersee heute die Lizenz für den Spielbetrieb in der 2. Eishockey Bundesliga entzogen worden sein. Dies würde bedeuten dass der SCR bereits morgen in Straubing nicht mehr antritt, und die Saison damit beendet ist."). Eine offizielle Erklärung der ESBG steht noch aus, allerdings scheint nun tatsächlich das vorerst letzte Kapitel der unleidlichen Geschichte rund um den SC Riessersee aufgeschlagen
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Beitrag von Wolfgang Goetz »

Bestätigt auf http://www.esbg.de

Wenn mich meine Unterlagen nicht täuschen,
zuletzt nach
- 1997/98 (Kaufbeurer Adler) in der DEL
- 1999/00 (GEC Nordhorn, EHC Neuwied) in der 2. Bundesliga
- 2000/01 (Gelsenkirchner EC) im Bereich DEB/ESBG
wieder eine Mannschaft, die den Spielbetrieb _vor_ Ende der Saison einstellt.
Ein Eishockeyfan und aktiverFaustballer aus München: Ich bin das, was ich bin - "denn nur tote Fische schwimmen mit dem Strom"(Zitatherkunft unklar) - für Beitrage im Netz brauche ich keinen "Nick".
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Beitrag von bee 37 »

DAS WARS!!! :(
Lizenzentzug für SC Riessersee
Das Aus des SC Riessersee in der zweiten Eishockeybundesliga ist beschlossen.
Aus gut informierten Kreisen war zu erfahren, dass dem SCR noch heute die Lizenz entzogen werden soll. Die Entscheidung wurde unabhängig von der drohenden Heimspielsperre am kommenden Sonntag getroffen. Der SC Riessersee wird vorerst nicht mehr spielen. Ob gegen diese Entscheidung Rechtsmittel eingelegt werden können, entscheidet sich im Laufe des Tages.

Quelle: radio-oberland.de
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Dini
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Beitrag von Dini »

http://www.scriessersee.de

06.12.03

Das bittere Ende des SCR Riessersee


Lizenzentzug für einen Eishockey-Mythos – Neuanfang auf breiter Basis


Quelle: Münchner Merkur von Günter Klein
Toni Biersack ist 76, aber er arbeitet noch. Er betreibt in München einen Limousinenservice. „Gerade fahre ich eine Hochzeit“, sagt er. Auch Toni Biersack hat die Nachricht vom Lizenzentzug für den Eishockey-Klub SC Riessersee erreicht. Einerseits bestätigt sie ihn, weil er schon lange gesagt hatte, dass das nicht gut gehen würde im Werdenfelser Land; voriges Jahr ist er zweimal noch zu einem Spiel hingegangen, aber diese Saison, die für den SCR nun gewaltsam beendet wurde, nicht mehr. Andererseits: Toni Biersack ist selbst ein Stück Riessersee. Er hat dort gespielt in den Nachkriegsjahren bis 1959, er war Verteidiger, Nationalspieler – und eine Legende. Nicht nur wegen seines giftigen Namens, sondern auch wegen seines Outfits. Toni Biersack war der Mann, der mit der Zipfelmütze aufs Eis ging. Drei der zehn Deutschen Meisterschaften – die von 1947, 48 und 50 – hat Toni Biersack mitgestaltet. War das die goldene Zeit des SCR? Sie war es. „Da sind Mannschaften aus Italien, der Schweiz, aus England gekommen um gegen uns zu spielen.“ Und Zuschauer von weit her. Das Einzugsgebiet war riesig: „Augsburg, München, Landsberg“, erinnert sich Toni Biersack. In Sonderzügen sind die Leute angereist, „extra zum Spiel, danach ging es gleich wieder zurück“.

Franz Reindl wurde 1954 in Garmisch.-Partenkirchen geboren, er war fünf, als der SCR den achten und drittletzten Titel seiner Vereinsgeschichte einfuhr. Hans Huber war ein Held von damals – ein Abwehrrecke, der spielte, bis er 44 war; oder Stürmer Andreas Bastl – der nebenbei auch noch Deutscher Meister im Fingerhakeln wurde; und schließlich Michael Hobelsberger, der Torwart - im Beruf Croupier bei der örtlichen Spielbank. Bei den nächsten beiden Meisterschaften, 1978 und 81, stand Reindl selbst im Team. Die Titelgewinne unter den slowakischen Trainern Jozef Golonka und Dr. Jano Starsi waren die letzten Höhepunkte, danach begann der Abstieg. 1984 ging Reindl nach Rosenheim, „eine sehr schwere Entscheidung war das“, sagt er. Aber der Sport-Bund, von der Marox-Gruppe geführt, bot Sicherheit, Konzeption, Perspektive, „der SCR hattte angefangen, nur noch auswärtige Spieler zu holen“.
1981 hatte Riessersee sieben Eigengewächse unter 21 Jahren im Kader stehen, die Fachwelt nannte den Klub einen sympathischen und sauberen Meister, weil er im schwersten Jahr der Eishockey-Bundesliga das Kontrastprogramm bot; Bundesweit wurden 75 angebliche Deutschkanadier im Rahmen des großen Passfälscherskandals untersucht, in der Essener Bar „Schlüsselloch“ florierte der Handel mit falschen Papieren. Vom SCR war diese Welt weit entfernt. Später, nach dem Abstieg von 1987, hatte auch er Vereinsführungen mit krimineller Energie, und der ehemalige Spieler Toni Biersack bemerkte resigniert, wie sich die neuere Geschichte seines SCR gestaltete: „Ein Konkurs nach dem anderen“. Grimmig sagt Biersack, das sei die Folge des Vollprofitums. „Wir waren noch Amateure, haben ohne Geld gespielt“. Die Generation Reindl stand schon „in einer Mischform“. Es wurde verdient, aber auch gearbeitet. Reindl: „Vom Trainingsaufwand waren wir Profis. Wir haben morgens, mittags abends trainiert. Aber dazwischen stand ich in meinem Geschäft. In der Mittagspause bin ich halt zum Eisstadion geradelt.“ Vollprofitum in dem Sinne, dass die Spieler sich aufs Eishockey konzentrieren, kam erst nach Reindl. Als der SCR sportlich nichts mehr zu bieten hatte.

Franz Reindl war alles beim SCR. Spieler und schließlich während des ersten Konkurses 1988 bis 91) Trainer und Manager. Danach wechselte er zum Deutschen Eishockey-Bund, ist dort Sportdirektor. Die letzte Führung des SCR um Ludwig Nominikat und Joachim Kress hatte ihm zwischenzeitlich ein Stadionverbot erteilt. Die Nachricht vom Aus hat Reindl trotz der Streitigkeiten „ins Herz getroffen, und das ist nicht nur so ein Wort“. Man streift es nicht ab SCRler zu sein. Was mich so ärgert“, sagt Reindl, „das ist: Vor eineinhalb Jahren war der SCR zuletzt insolvent, danach war alles auf Null gestellt, es gab keine Altlasten. Und man hatte sportlich eine perfekte Saison“. Trotzdem: Alles in Scherben geschlagen.
Doch man könne sie wegräumen, glaubt er. Nächste Woche wird es eine große Sitzung geben, initiiert von Marktgemeinde und dem 400 Mitglieder starken Gewerbeverband. Reindl, der öfter für den Nachwuchs-Förderkreis spendet, wird da sein und seinen Rat zur Verfügung stellen, und Peppi Heiß, eine andere große Integrationsfigur, obwohl er seine Torwart-Karriere überwiegend im Rheinland zubrachte. Gibt es eine Zukunft? „Man muss es wieder auf eine breite Basis stellen“, fordert Reindl, und man muss einsehen, dass DEL und Europaliga eine Nummer zu groß sind.“

Vor einigen Wochen zogen 1000 SCR-Fans für ihren Klub durch die Gemeinde, für den Bau zweier Tunnel, die Garmisch-Partenkirchen vom Fernverkehr befreien sollen, gingen nur 500 Leute auf die Straßen. Das zeigt wie sehr der Klub die Leute bewegt. „Der SC Riessersee“, sagt Reindl, „ist ein Mythos wie sonst nur noch Schalke 04 und 1860 München.“ Das Riessersee-Gefühl lässt Garmisch-Partenkirchen sich nicht nehmen: Tradition geht niemals in Insolvenz.

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Gericht macht kurzen Prozess


Heimspielsperre bestätigt: Endgültiges Aus für SC Riessersee


Quelle: GAP Tagblatt von Peter Reinbold
Das Sportgericht machte kurzen Prozess. Innerhalb von nicht mal 60 Minuten schmetterten der Vorsitzende Richter Dr. Roland Götz (Füssen) und seinen beiden Kollegen den Antrag der SC Riessersee Vermarktungs GmbH auf einstweilige Anordnung gegen die Heimspielsperre für die Partie am morgigen Sonntag gegen den EHC Wolfsburg ab. „Das Verbot ist rechtens“, teilte Helmut Bauer mit. Der Geschäftsführer der Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft verfolgte die Verhandlung als interessierter Beobachter und wertete die Entscheidung als „doppelten Lizenzentzug, da der SCR damit zweimal als nicht angetreten gilt und automatisch aus dem Spielbetrieb ausscheidet.

Damit hat sich das Kapitel SC Riessersee in der 2. Eishockey-Bundesliga für diese Saison ein für allemal erledigt, obwohl in Sachen Heimspielsperre noch eine Hauptversammlung möglich ist. Ober der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Martin Prager diese Möglichkeit wahrnehmen wird, „ist noch nicht raus“, wie ein Mitarbeiter aus dem Büro Prager mitteilte. Prager hatte bis zuletzt versucht, Ludwig Nominikat als Unterstützung zu bekommen, doch der Geschäftsführer der Vermarktungs GmbH schickte als Vertreter den ehemaligen Generalbevollmächtigten Joachim Kress. Eine wenig hilfreiche Aktion. Kress soll versucht haben, Kompromisse anzubieten. „Das ist nicht gut angekommen“, bemerkte Bauer.

Bei der ESBG hofft man, die leidige Akte SC Riessersee in naher Zukunft schließen zu können und setzt dabei auf die Arbeit von Prager. Der trachtet danach, das Insolvenzverfahren zu eröffnen und zu einem guten Ende zu bringen. Gelingt es ihm, die GmbH zu retten, besteht eine Chance, dass diese ihre ESBG-Anteile behält und in der kommenden Saison in der Oberliga antreten darf. Es gibt Ansätze der Vernunft“, sagt Bauer, der allerdings davon ausgeht, dass das Insolvenzverfahren abgeschlossen sein wird, bevor eine Lizenz für die 3.Liga beantragt werden muss. Bleiben Pragers Bemühungen indes erfolglos, konzentriert sich in den kommenden Wochen alles auf die SCR-Amateure, die in der Landesliga spielen. Deren Chancen, die Aufstiegsrunde in die Bayernliga zu erreichen, sind freilich nur noch theoretischer Natur. Sollte dieser Fall dennoch eintreten, gibt es Bestrebungen im Verein, die Einheimischen Josef Lehner, Huber Buchwieser und Florian Storf als Verstärkung zu gewinnen. Mit Florian Vollmer, der zusammen mit Ulrich Maurer einige Male bei den Amateuren aushalf, kann nicht mehr gerechnet werden. Nach Maurer wechselte auch er zum EC Peiting.

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Umworbene SCR-Fans


ECP und Innsbruck locken mit reduzierten Preisen


Quell: GAP Tagblatt
Was tun Eishockey-Fans des SC Riessersee, nachdem der Zweitligist den Spielbetrieb eingestellt hat? Er fährt zum Beispiel nach Peiting. SCR-Dauerkartenbesitzer erhalten zum Sonntagspiel (18.30 Uhr) des Oberligisten Eintritt zu reduzierten Preisen.
Gleiches bietet der östereichische Erstligist Innsbruck – dort spielen in Zukunft Aaron Fox und T.J.Guidarelli – SCR-Fans an, die mit ihren freien Sonntagen und Freitagen nichts anzufangen wissen.
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Beitrag von Crazy »

http://www.scriessersee.de

08.12.03

Langsames Siechtum, plötzliches Ende


Wie es Nominikat und Kress gelang, den SCR in acht Monaten gegen die Wand zu
fahren


Quelle: GAP – Tagblatt von Peter Reinbold Garmisch-Partenkirchen - Der Anfang vom Ende der SC Riessersee in der 2. Eishockey-Bundesliga - er begann wahrscheinlich am 30. März 2003. Vor dem dritten Playoff-Viertelfinale gegen den EHC Wolfsburg verließ Joachim Heinz Josef Kress seine Deckung, trat aus dem Dunkel der Anonymität ans Licht der Öffentlichkeit, das er so liebt, weil es wichtig ist für sein Ego. Welch unangenehmer Zeitgenosse Kress ist, bekam an jenem Tag eine Kollegin in der
Redaktion des Garmisch-Partenkirchner Tagblatts zu spüren, die Spätdienst tat und von Kress sowie Ludwig Nominikat und Horst Lasse via Telefon terrorisiert wurde, weil sie nicht parierte und funktionierte, wie es Kress vorschwebte.

Der Mann, der die Segnungen des deutschen Strafvollzugs am eigenen Leib genießen durfte, weil als Betrüger und Steuerhinterzieher verurteilt, präsentierte sich zwölf Stunden später im Hinterzimmer der Geschäftsstelle als Vordenker von Nominikat, Geschäftsführer der SCR Vermarktungs GmbH, und Horst Lasse, der damals in dem Glaube lebte, er verfüge über die Mehrheit der GmbH-Anteile. Kress parlierte, und seine beiden willfährigen Helfer nickten seine Idee vom Umzug nach Stuttgart ab, sollten gegen Wolfsburg nicht mindestens 3000 Zuschauer kommen. Lasse hatte Kress, der sich bei seiner Verhaftung Arm wie eine Kirchenmaus vor Jahren als "arm wie eine Kirchenmaus" bezeichnete, ins SCR-Boot geholt. Der nützte die Abwesenheit von Lasses Ehefrau Sybil Danning - die Österreicherin spielte nicht nur in ihren Filmen häufig Amazonen, sondern war der dominierende Teil in der Beziehung mit dem Ex-Garmisch-Partenkirchner Lasse _, um Ludwig Nominikat auf seine Seite zu ziehen und die Macht an sich zu reißen. Lasse, ein Blender der angenehmen Art, verlor damit nicht nur den Kampf um die Vermarktungs GmbH, sondern auch noch seine Frau, die in die USA zurückkehrte, während er zunächst in Garmisch-Partenkirchen blieb, danach nach München zog und sich derzeit in Dubai aufhalten soll.

Während Sybil Danning dem SCR in diversen Boulevard-Blättern durch ihre
Vergangenheit als Schauspielerin zu einer seit Jahren nie gekannten Medienpräsenz verhalf, verkehrten Kress und Nominikat die positive Grundstimmung, die sich in Eishockey-Deutschland - nicht zuletzt wegen der sportlichen Erfolge - eingestellt hatte, in den Wochen nach der Vizemeisterschaft scheibchenweise ins Gegenteil. Von Großmannssucht befallen und von der eigenen Person und Hirngespinsten berauscht, traten sie zielsicher von einem Fettnäpfchen ins nächste, legten sich mit dem Deutschen
Eishockey-Bund und der Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft an, verhängten Hausverbote gegen DEB-Generalsekretär Franz Reindl und ESBG-Geschäftsführer
Helmut Bauer, weil sich Kress verfolgt und schlecht behandelt fühlte. Schon im Juli stand Geschäftsführer Nominikat und dem bestellten Generalbevollmächtigten Kress das Wasser finanziell bis zum Hals. Die Lizenz erschwindelten sie sich, fabulierten bei einem Eishockey-Stammtisch dieser Zeitung und wenige Wochen später bei einem Fanforum von großen Sponsoren, die Schlange stehen würden, um ihr Geld beim SCR los werden zu können. Das "Duo infernale", das es nur im Doppelpack gab, weil Nominikat ("Der Jochen hat mir den Weg gezeigt") von Kress nicht lassen und nicht ohne ihn sein
Werk verrichten wollte, verstrickte sich mehr und mehr in ein Konglomerat
von Unwahrheiten, Lügen und Intrigen. Und sie verprellten mit Steven Barnes den wahrscheinlichen Retter. Die Möglichkeit, den Kanadier über den Tisch zu ziehen, war stärker als die Chance, als Saubermänner aus der Geschichte heraus zu kommen.

Die Gier, sich selbst zu bereichern, Geld in die Schweiz zu schaffen, überwog alles.
Konglomerat von Lügen und Intrigen Als die Seifenblase zu platzen drohte, ließ Kress seine Beziehungen zu dubiosen Vermittlern spielen. Doch selbst die bekamen kalte Füße, als Fans und Medien den Druck erhöhten. Mit Protestaktionen machte der Fanclub Blue
Angel mobil, das Garmisch-Partenkirchner Tagblatt _ gegen einen Redakteur erließ Kress ebenfalls ein Stadionverbot, das das Landgericht München II wieder aufhob - dokumentierte penibel die Fehler Nominikats und Kress'. Erst als die GmbH nur noch Bruchteile von Millimetern vor der Wand stand, entschlossen sich auch die ESBG, Behörden und Gläubiger zum Handeln. Die AOK stellte Insolvenzantrag, die ESBG verhängte Heimspielsperre und Lizenzentzug. Das langsame Siechtum des SC Riessersee ging seinem Ende entgegen. Der Patient, seit Wochen im Koma, hauchte am 5. Dezember 2003 sein Leben aus. Das Ende. Die Fans machten mobil, den Untergang des SC Riessersee konnten sie aber nicht verhindern.

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Chronik des Schreckens: Die Etappen des Riesserseer Niedergangs


Januar
Der erste Abgang: Joseph Heiß legt seinen Posten als Sportlicher Leiter nieder, weil er "nicht damit einverstanden war, was bei uns in den vergangenen Wochen abgelaufen ist." Ein Vorläufer unzähliger Querelen.
März
Joachim Kress, Einflüsterer der damaligen GmbH-Spitze Ludwig Nominikat sowie
Horst Lasse/Sybil Danning, tritt aus deren Dunstkreis. Als Wortführer droht Kress, den SCR nach Stuttgart umzusiedeln, falls zum dritten Playoff-Spiel gegen Wolfsburg nicht mehr Zuschauer kommen. Die innigen Freunde Lasse und Nominikat lassen Kress, der wegen Steuerhinterziehung, Konkursverschleppung und Betrugs einsaß, gewähren.
April
Am Rande der Bande kommt es zum Eklat. Zeitnahme-Mitarbeiter quittieren
wegen Zwistigkeiten mit der GmbH-Führung ihren Dienst. Die Mannschaft wird Vizemeister, gleich danach hebt sich auf der GmbH-Bühne der Vorhang für das Riesserseer Bauerntheater _ den Intrigantenstadl: Nominikat schießt über Boulevard-Medien massiv gegen Lasse/Danning. Spieler klagen über ausstehende Gelder. Im Hintergrund zieht Kress die Fäden.
Mai
Die nächste Bombe platzt: Lasse/Danning erfahren, dass sie gar keine Gesellschafter der Vermarktungs GmbH sind. Nominikat hatte ihnen bereits zuvor den Status abgesprochen. Danning fliegt ab, Lasse spricht von einer Schadensersatzklage, die er wegen entgangener Geschäfte gegen die GmbH anstrengen möchte. Tags darauf versöhnen sich die Streithähne medienwirksam in einer Rechtsanwaltskanzlei, wiederum einen Tag später entpuppt sich der Friedensschluss als Seifenblase. Schmierentheater gibt es auch um Adam Smith: Riessersee gibt die Trennung von dem Verteidiger bekannt, der längst
einen neuen Vertrag unterschrieben hatte _ und von dem Vorgang über die Medien erfährt. Der SCR will in die DEL, die Lizenz erhält jedoch Meister Freiburg. Kress erklärt, der Etat für die neue Zweitliga-Saison rangiere "unter den ersten 25 Prozent der Liga".
Juni
Die Mannschaft wartet noch immer auf Gehalt aus der abgelaufenen Saison, wird ständig vertröstet. Nominkat erstattet derweil Anzeige im Namen der GmbH gegen Lasse/Danning _ "wegen des Verdachts des Betrugs und/oder gegebenenfalls Unterschlagung". Dabei steht eine Summe von 200 000 Euro im Raum. Auch von Untreue ist die Rede. Lasse kontert: Er geht gegen Nominikat wegen "Verleumdung und übler Nachrede" vor und kündigt weitere Anzeigen an.
Juli
Kress erteilt dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und der Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (ESBG) Hausverbot für die SCR-Heimpartien, hebt es aber später wieder auf. Nach zähem Ringen erhält Riessersee die Lizenz für die 2. Liga. Die Brüder Martin und Benjamin Hinterstocker klagen derweil ausstehende Prämien ein. Beim Tagblatt-Eishockey-Stammtisch spürt das untrennbare Duo Nominikat/Kress den
eisigen Gegenwind der Fans. Es folgt ein Stühlerücken: Der Sportliche Leiter Hans Nominikat hört als "Mädchen für alles" auf _ offiziell ohne Angaben von Gründen. Burkhard Stüwe, für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, räumt seinen Posten hingegen unfreiwillig. Mit dem Verein liegen die GmbH-Herren indes wegen des Fanartikelverkaufs im Clinch.
September
Die Namen groß angekündigter Sponsoren bleiben ein Geheimnis. Die Präsentation wird zum x-ten Mal abgesagt. Dafür tritt die Familie Barnes aus Kanada auf den Plan, die in die finanziell marode GmbH einsteigten möchte. Nominikat/Kress wollen ihr 60 Prozent für insgesamt 1,8 Millionen Euro andrehen. In der Mannschaft wächst die Unruhe, in der Anhängerschar formieren sich erste Proteste gegen Kress/Nominikat. Der Geschäftsführer entlässt den mit einem Fünf-Jahres-Vertrag über 600 000 Euro ausgestatteten Sportmanager Rolf van Hauten wegen "vereinsschädigenden Verhaltens im großen Umfang". Van Hauten zieht dagegen vor Gericht.
Oktober
Die nächsten Köpfe rollen: Nominikat kündigt den beiden Sekretärinnen Sabine
Lucas und Sabine Reiter, weil sie sich privat mit van Hauten, "dem größten Verbrecher" (Nominikat), getroffen hatten. Sie klagen auf Wiedereinstellung. Steven Barnes und Familie, die nun 60 Prozent der GmbH für einen Euro übernehmen sollen, kommen an _ es folgt eine endlose Geschichte mit mehreren geplatzten Notarterminen und veränderten Übernahmeverträgen. Barnes reisen wieder ab. Wegen anhaltender Querelen kündigt Sponsor "Iffoxx". Ab sofort protestieren die SCR-Fans in jedem Heimspiel und zunehmend heftig mit Plakaten und Sprechchören gegen Kress/Nominikat. Der
"Generalbevollmächtigte" Kress bietet Stürmer Tim Regan ohne dessen Wissen
beim EC Bad Tölz an. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Die ESBG kündigt eine Außenprüfung an, um die bei der Lizenzierung vorgelegten Unterlagen unter die Lupe zu
nehmen; Nominikat entlässt Trainer Peter Gailer. Das sehnlichst erwartete Barnes-Geld für Spielergehälter und Sozialabgaben trifft ein _ doch Nominikat lässt den Notartermin sausen, an dem der Kanadier nun 100 Prozent der GmbH samt Verbindlichkeiten erhalten sollte. Ein GmbH-Schuldenstand in Höhe von über 488 000 Euro wird publik. Immer wieder tauchen neue offene Rechnungen auf. Der Verein SCR wartet ebenfalls auf Geld, stellt Strafanzeige wegen Betrugs und kündigt den Kooperationsvertrag.
November
Die finanzielle GmbH-Lage wird imme aussichtsloser. Das Kartenhaus bricht
zusammen. Gerichtsvollzieher pfänden Einnahmen, die Computerkassen werden
abtransportiert. Die Fans tragen in einem Protestzug symbolisch ihren SCR zu
Grabe, in einem zweiten Marsch gehen Hunderte auf die Straße; Kapitän Josef
Lehner tritt zurück. Nominikat entmachtet den Generalbevollmächtigten Kress - allerdings nur scheinbar. Das letzte Barnes-Ultimatum lässt er verstreichen. Gemeinsam mit Kress versucht er, Geld aufzutreiben. Ein Ausrüster holt Teile des Materials ab. Freigänger, die für die GmbH arbeiteten, verbleiben "aus finanziellen Gründen" in der JVA. Ein Autohaus zieht die Mannschaftswagen vorübergehend ein, und eine Saarbrücker Firma, die den SCR sponsoren wollte, sagt ab. Spielern soll der Strom abgedreht werden, auch ins Stadion darf das Team nur noch gegen Bezahlung. Neu-Trainer Doug Bradley kommt für Eiszeiten und Schläger auf. Der SCR sieht seinem Ende
entgegen: Eine Krankenkasse stellt Insolvenzantrag gegen die GmbH, Schecks
platzen, wieder werden Autos der Profis abgeholt. Die ESBG verhängt wegen
ausstehender Verbandsabgaben die erste Heimspielsperre, eine zweite und
damit der Lizenzentzug folgen. Barnes' ziehen sich zurück. Auch der
ESBG-Aufsichtsrat beschließt, Riessersee die Lizenz zu nehmen, die es sich
mit falschen Angaben erschlichen hatte. Die Mannschaft löst sich auf. Das
Profi-Team - Geschichte.

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Erste Hilfe nach dem Exitus


Im Ort formiert sich Unterstützung


Garmisch-Partenkirchen - Er erlebte und durchlitt die Verelendung. Erst gehörte er als Sportlicher Leiter zum engeren Zirkel, bis er im Januar das Geschehen nicht mehr mit sich vereinbaren konnte. Joseph "Peppi" Heiß stieg aus. "Es mischten sich Leute ein, die vom Sportlichen keine Ahnung hatten und die man gewähren ließ", sagt er. Und: "Es gab finanzielle Dinge, die nicht sein konnten."

Der Funktionär Heiß ging auf Distanz zur SC Riessersee Eishockey Vermarktungs GmbH. Fortan verfolgte er als involvierter Außenstehender, wie der damalige Wortführer Horst Lasse verschwand und in Joachim Kress der Nächste den Platz an der Seite von Geschäftsführer Ludwig Nominikat einnahm. "Und Kress", sagt Heiß, "war noch viel schlimmer. Jeder wusste, dass es irgendwann aus ist, wenn es so weitergeht."
"Man kann sich für keinen Roman oder Krimi das einfallen lassen, was in den letzten zwei Jahren hier abgelaufen ist. So etwas kann man nicht erfinden." Peppi Heiß
Das Garmisch-Partenkirchner Profi-Eishockey erlebte einen öffentlichen Tod, es starb vor aller Augen, und niemand leistete Erste Hilfe. Nun, da der Exitus eingetreten ist, rühren sich viele Hände. "Überall hört man", sagt der deutsche Rekord-Nationaltorhüter aus Garmisch-Partenkirchen, "dass Leute bereit sind, mitzumachen - Geschäftsleute, die dem Eishockey verbunden sind, und solche, die bisher nichts damit zu tun haben wollten wegen der Führung."

Der Gewerbeverband initiierte für heute ein Treffen, dem neben Heiß auch der geschasste SCR-Trainer Peter Gailer, Vertreter des Vereins sowie des Deutschen Eishockey-Bundes beiwohnen. Heiß geht es darum, dass alle, die bereit stehen, gemeinsame Sache machen. "Man muss Verantwortung und Arbeit auf mehrere Schultern verteilen." Er stellt die seinen zur Verfügung, hilft als "einer von vielen". Seine Reputation öffnet nach wie vor Türen, bis ins Bayerische Fernsehen. Das bietet ihm heute in "Blickpunkt Sport" (21.45 Uhr) ein Forum für seine Mission. "Ich habe nur zugesagt, weil ich dazu aufrufen möchte, dass die Leute den Verein unterstützen und um klarzustellen, dass der Klub nicht
diese GmbH ist. Er kann nichts dafür." Und doch leidet er darunter. "Das Allertraurigste ist doch", findet Heiß, "dass der Name kaputt gemacht oder zumindest in den Dreck gezogen wurde durch das, was diese Leute getrieben haben." Nominikat, der absolutistische Alleinherrscher über die SCR-Gesellschaft, und Kress, sein mächtiger Einflüsterer und Strippenzieher. "Nie mehr", sagt Heiß, "darf ein einziger 100 Prozent der GmbH bekommen." Überhaupt: Wie könnte die Zukunft aussehen? "Das ist ganz schwer zu sagen."

Für einen demütigen Neubeginn in der Landesliga spreche, dass "der Verein dann wieder eine saubere Weste hat und es durch seine Nachwuchsarbeit schafft, nach oben zu kommen. Aber es gibt keine Garantie, ob und wie schnell das klappt." Die Oberliga hingegen "wäre ein erster Schritt hin zum Profi-Eishockey. Aber das kommt auf die Finanzierbarkeit an, welche Leute da sind", sagt der 40-Jährige. "Das geht nicht von heute auf morgen." Bereits mitten in den Schicksalstagen befinden sich die SCR-Amateure. Sie besitzen noch geringe Chance auf die Aufstiegsrunde zur Bayernliga. "Ich
möchte an die Fans appellieren, sie zu unterstützen", sagt Heiß. Auch Peter Gailer habe Unterstützung signalisiert, mancher brachte gar ein Heiß'sches Comeback im Tor ins Gespräch. Er sollte mit einzelnen bisherigen Zweitliga-Spielern das Unternehmen Aufstieg schaffen. "Aber wenn nur noch ein Sepp Lehner da ist, bringt das nichts."
Joseph Heiß macht sich viele Gedanken um seinen Heimatverein. Das Aus weckt
gemischte Gefühle. "Für die Kinder, die spielen oder ins Stadion gegangen sind, ist es traurig", betont er. "Aber der Verstand sagt: Endlich ist diese unrühmliche Zeit vorbei. Das konnte so nicht weitergehen." Das Elend fand ein Ende.Silke Jandretzki
Steht dem SC Riessersee in diesen schweren Zeiten zur Seite: Peppi Hei
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Zum Thema Cinibulk auch
Sportbund erteilt sein Einvernehmen - Nell: "Sind uns einig"

Quelle Allgäuer Zeitung

Kaufbeuren (mib) - Der Weg für eine Verpflichtung von Martin Cinibulk ist für Eishockey-Zweitligist ESV Kaufbeuren nun doch frei. Am gestrigen Dienstag erklärte der Justitiar des Deutschen Sportbundes (DSB), Hermann Latz, sein Einvernehmen, dass die Spielgenehmigung vom insolventen Ligakonkurrenten SC Riessersee auf den ESVK übertragen werden kann.

Dies ist notwendig, damit der tschechische Top-Torhüter von der Ausländerbehörde eine Arbeitsgenehmigung erteilt bekommt. Der 27-Jährige trainierte bereits am Montag mit seinen neuen Teamkollegen und wird aller Voraussicht nach heute einen Vertrag bei den Kaufbeurern unterzeichnen. "Wir sind uns bis auf Kleinigkeiten über die grundsätzlichen Vertragsbestandteile einig", so der Zweite Vorsitzende Heinz Nell. "Außerdem will Martin Cinibulk zu uns." Möglich wurde die überraschende Wende - noch am Sonntag schien eine sofortige Verpflichtung so gut wie ausgeschlossen - durch den Einsatz des Kaufbeurer Rechtsanwaltes Uwe Harnos. Der Vizepräsident des Deutschen Eishockey Bundes und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (ESBG) gab in einem Schreiben dem DSB eine "objektive juristischen Begründung" an die Hand. In diesem wies er darauf hin, dass Cinibulk eine Spielgenehmigung schon vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen den SCR Ende Januar erteilt werden sollte, da er nun aufgrund des Lizenzentzuges der Garmischer "unverschuldet seinen Vertrag nicht erfüllen kann." Harnos betont, dass es sich hierbei aber um "keine Lex Kaufbeuren" handele.

http://www.scr-privat.de

Doug Bradley -> Trainer HC Tirol Wasserkraft Innsbruck
Quelle: http://www.hcinnsbruck.at

Stefan Wilhelm -> EC Peiting
Rob Cowie -> Mailand
Quelle: http://www.fanclub-blueangel.de

Storf und Lehner -> möglicherweise SC Riessersee 1b
Sandner -> noch vereinlos, da bei Wechsel zur 1b sonst nicht mehr wechselbereichtigt
Quelle: http://www.fanclub-blueangel.de

BTW: SCR 1b besiegt ECT 1b in Tölz mit 5:1 und hat _noch_ nicht alle Chancen auf Platz 4 in der LL Gruppe Süd verspielt (müsste dann aber zu Ost 1 - Erding, West 2 - sehr wahrscheinlich Pfronten, Nord 3 - wahrscheinlich Nürnberg)
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Lehner wird ein Tiger - Der Verteidiger hat heute in Straubing unterschrieben


Diese Nachricht ereilte uns am heutigen Vormittag. Nach einem kurzem Gastspiel bei den Amateuren des SC Riessersee in der Landesliga Süd, wird Sepp Lehner in Zukunft sein Geld bei den Straubinger Tigers verdienen. Er unterschrieb am heutigen Freitag einen Vertag bei den Oberpfälzern. Sepp Lehner wird am Sonntag gegen den SC Forst noch ein letztes mal für die Amateure aufs Eis gehen, bevor er dann ab Montag für den EHC Straubing aktiv sein wird.


http://www.fanclub-blueangel.de
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Henrick Hölscher -> Freiburger Wölfe
Quelle: Videotext ARD vom Freitag abend

BTW: Straubing = Niederbayern
Regenburg und Weiden = Oberpfalz
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http://www.hockeyweb.de

Aufbruchstimmung in Garmisch

Garmisch-Partenkirchen, 12. Dezember


Herrschte in den letzten Wochen rund um den SC Riessersee Trauer und Bestürzung darüber, dass dem Zweitligateam ausgerechnet im Jahr seines achtzigsten Bestehens die Lizenz entzogen worden ist, so hat die Stimmung sehr schnell ins Positive umgeschlagen. Beim gestrigen Fanstammtisch des Garmischer Tagblattes im restlos gefüllten Saal der Gaststätte „zum Rassen“ konnte man die allgemeine Erleichterung über das Ende der Ära Nominikat und Kress und die daraus entstandene Aufbruchstimmung förmlich spüren.
Vertreter der einheimischen Wirtschaft, Bürgermeister Schmid, ESBG-Geschäftsführer Bauer, Urs Janetz (Vorstand des SC Riessersee e.V.) und die Fans waren sich darüber einig, dass das Eishockey in Garmisch, das durch die Machenschaften der SCR-GmbH stark gelitten hat, nicht sterben dürfe. Seit dem Exodus sei ein Ruck durch die Bevölkerung gegangen: Jeder wolle nun dem SCR helfen. Peppi Heiß, die Galionsfigur des Garmischer Eishockeys, berichtete darüber, dass er nach seinem Fernsehauftritt am vergangenen Montag Zuspruch aus ganz Deutschland erhalten habe, dass einer der traditionsreichsten Clubs nicht sterben dürfe.

Wie sieht nun das Konzept zur Rettung des SC Riessersee aus?

Als erstes muss der Stammverein, der SCR e.V. erhalten bleiben. Wie dessen Vorsitzender Janetz bekannt gab, fehlen durch die Insolvenz der GmbH und den dadurch geplatzten Kooperationsvertrag stattliche 90000,- Euro in der Kasse. Dieses Minus versucht man, durch diverse Spendenaktionen zu verkleinern. Die Spanne reicht von einem geplanten Benefizspiel über ein Stadionfest (20.12.) bis zu Internetauktionen zu Gunsten des SCR. Auch Spenden in jeder Höhe werden gerne angenommen. Bürgermeister Schmid ist sich nicht zu schade, bei vermögenden Mitbürgern Klinken zu putzen, um dem Verein zu helfen. Die Gemeinde tut alles, um den e.V. mit seinen vielen Jugendmannschaften zu erhalten.

Wenn dies geschafft ist, gilt das Augenmerk dem Fortbestehen der GmbH, die ja immer noch die Spielberechtigung der ESBG für die Oberliga besitzt. Dazu ist es unbedingt notwendig, dass das Insolvenzverfahren überhaupt eröffnet wird. Laut Insolvenzverwalter ist dazu nur noch bis Mitte Januar Zeit. Doch auch hier scheinen einige Firmen bereit zu stehen, die das fehlende Geld zum Erhalt der GmbH beisteuern würden. Sollte das Insolvenzverfahren wider Erwarten mangels Masse doch nicht eröffnet werden können, wäre dies das Ende des Profieishockeys in Garmisch.

Um diesem Eventualfall vorzubeugen, gilt derzeit die ganze Unterstützung der ehemaligen 1b-Mannschaft, die inzwischen zur Ersten mutiert ist. Mit Hilfe des Trainers Peter Gailer und einiger Spieler des Zweitligateams hofft man, doch noch die Aufstiegsrunde zur Bayernliga erreichen zu können. Sollte nicht einmal diese höchste bayerische Spielklasse geschafft werden, dann droht laut Peppi Heiß die Abwanderung der hoffnungsvollen Nachwuchsspieler zu anderen Clubs.

So herrscht also in Garmisch weitgehend Einigkeit, dass der SC Riessersee in einer konzertierten Aktion durchaus gerettet werden kann. Minimalziel für die nächste Saison ist das Erreichen der Bayernliga, allerdings scheint ein Start in der Oberliga durchaus möglich. Der geplante Etat von 500000,- Euro wäre in Garmisch bestimmt finanzierbar. Wichtig ist, dass endlich alle an einem Strang ziehen und die auch gestern wieder aufgetretenen Kleingeister und Bedenkenträger, die im Werdenfelser Land anscheinend besonders stark vertreten sind, endlich Ruhe geben und bei der Erhaltung des SCR mitarbeiten. (an)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18.12.2003


Die letzte Hoffnung ruht auf Biersack und Schienbein
Dem SC Riessersee wollen viele helfen und können doch nicht

GARMISCH-PARTENKIRCHEN. Die Zukunft gehört jetzt Schienbein und Biersack. Stefan Schienbein und Johann Biersack spielen Eishockey in der 1b-Mannschaft des SC Riessersee, fast ganz unten in der Ligenpyramide, in der Landesliga. Aber nachdem dem zehnmaligen deutschen Meister jüngst die Lizenz für die zweite Liga entzogen wurde, konzentriert sich derzeit vieles im Garmischer Eishockey auf die bislang unbeachtete Freizeitgruppe. Zum ersten Spiel nach der Auflösung der ersten Mannschaft reisten 120 Fans mit nach Bad Tölz. Auch der SC Forst als zweiter Gegner hatte ungewohnt hohe Einnahmen.

Das ist nur ein Aspekt des großen Durcheinanders, das derzeit unter der Zugspitze herrscht. Irgendwo mittendrin steckt auch Joseph Heiß, 40 Jahre alt und bekannt geworden als "Peppi" und als einer der besten deutschen Torhüter. "Wir sitzen täglich zusammen und beraten, was man tun kann", sagt er, "und weil ich bekannt bin, werde ich nach vorne gestellt." Seine Erfolge sammelte er in Köln und Düsseldorf, geboren ist er aber in Garmisch, und dort lebt er als Versicherungsvertreter. Sein Herz gehört dem SCR, dem er noch bis Anfang des Jahres als Sportlicher Leiter diente: Er trat zurück, als sich abzeichnete, was Ludwig Nominikat, der Geschäftsführer der SCR-GmbH, so alles trieb.

Angefangen hatte es vor anderthalb Jahren mit dem Auftauchen von Horst Lasse und seiner Frau Sybill Danning aus den Vereinigten Staaten. Die sollten Geld bringen, fielen aber mehr durch peinliches mondänes Gehabe auf. Sie traten ab, und es folgte der Auftritt von Nominikats Adlatus Joachim Kress - und ein furioses Finale. Kress war bis dahin nur durch eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung bekannt geworden und durch die Tatsache, daß er Christoph Daum aus der U-Haft heraus des Kokainmißbrauchs bezichtigte. Das Duo Nominikat/Kress beförderte den Verein binnen weniger Monate in die Katastrophe, "weil die Gier, sich selbst zu bereichern, alles überwog", wie das, Garmisch-Partenkirchener Tagblatt, schrieb. Am Ende wurden die Autos der Spieler eingezogen und die Ticketautomaten abgeholt. Der Trainer mußte die Eiszeiten im Stadion selbst finanzieren, zu den Auswärtsspielen reisten die seit August nicht mehr bezahlten Spieler privat an. "Obwohl jeder wußte, daß das nicht mit rechten Dingen zugeht, so konnte man doch nichts machen", sagt Heiß, "schließlich war die GmbH eine eigenständige Firma, da konnte keiner eingreifen." Eine eigenartige Stimmung herrschte im Städtchen, erinnert sich Heiß: "Die einen gingen nicht mehr zu Spielen, weil sie diese Machenschaften nicht unterstützen wollten, andere gingen gerade deshalb hin, weil sie sich sagten, jedes Spiel könnte das letzte sein." Und das für viel Geld zusammengekaufte Team bot tolles Eishockey.

So mußten alle wissend zusehen, wie der hundertprozentige Gesellschafter Nominikat auch noch den letzten potentiellen Retter, Millionär Steve Barnes aus Kanada, vergraulte. Bei Barnes' Auftauchen wurden erstmals die Ausmaße des Desasters bekannt: rund 500 000 Euro Schulden. Der Kanadier erklärte sich bereit, für einen Euro alle Anteile und alle Schulden zu übernehmen. Nominikat wollte das nicht, und Tage später wurde Konkursantrag gestellt. Unabhängig davon wurde dem SCR Anfang Dezember die Lizenz für diese Saison entzogen, weil Nominikat/Kress gefälschte Unterlagen vorgelegt hatten.

Mittlerweile aber herrscht wieder leiser Optimismus. Joseph Heiß und die anderen braven Retter des SC Riessersee, wie Bürgermeister Schmid, Vereinschef Urs Janetz oder Trainer Peter Gailer, sammeln Spenden und suchen Sponsoren. "Viele wollen helfen, aber es ist eben oft nicht machbar", sagt Heiß, der selbst täglich zwischen Optimismus und Pessimismus schwankt.

Die größte akute Bedrohung ist der Konkurs des Vereins SCR. Dem fehlen 90 000 Euro, die ihm die SCR-GmbH hätte zahlen müssen. Der zweite Punkt auf der Rangliste wäre die Rettung der GmbH. "Aber das ist ein heißes Eisen, da traut sich keiner ran", sagt Peppi Heiß. Das müßten "Leute aus der freien Wirtschaft" erledigen, aber Heiß zweifelt noch daran, "ob überhaupt jemand bereit ist, Geld für die Schulden seiner Vorgänger hinzulegen". Sollte die GmbH mit einem Insolvenzverfahren gerettet werden, kann man in der Oberliga antreten, der dritthöchsten Spielklasse.

Sollte das nicht gelingen, würde die 1b-Mannschaft endgültig zum Hauptteam. Aber deren Chancen, wenigstens in die viertklassige Bayernliga aufzusteigen, sind derzeit eher mäßig. Die Herren Biersack und Co. sollten dabei von einigen Zweitligaakteuren unterstützt werden. Zwei fanden sich, die ehemaligen Nationalspieler Josef Lehner und Florian Storf. Aber auch Lehner wechselte mittlerweile nach Straubing. Alle anderen sind schon längst weg. So will Heiß versuchen, einige ehemalige Spieler zu reaktivieren. Er selbst will nicht mehr antreten, denn "damit würde ich mir keinen Gefallen tun".

Zur finanziellen Rettung werden derzeit auch einige Restposten verramscht. Das Trikot der Saison 03/04 gibt es für 69 Euro zu erstehen, mitsamt dem Versprechen, das Geld werde in die "richtigen Hände" gelangen. Auf dem Leibchen befindet sich unter dem Werbeschriftzug "König Ludwig Dunkel" das Porträt des Märchenkönigs Ludwig II., der prunkvolle Schlösser bauen ließ, sich dabei finanziell übernahm und schließlich als geisteskrank galt und den Freitod wählte. Interessante Parallelen?

DETLEF DRESSLEIN
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