Prag - Bundestrainer Hans Zach hat eine weitere Reduzierung der Ausländerstellen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vorgeschlagen.
"Wir sollten unbedingt bis 2010 die Ausländer bis auf sechs pro Klub verringern", sagte Zach am Rande der Weltmeisterschaft in Tschechien.
In der abgelaufenen Saison durften die DEL-Klubs jeweils zwölf Legionäre einsetzen, in der nächsten Spielzeit dürfen zwar weiter zwölf verpflichtet, aber nur elf pro Partie eingesetzt werden.
Jedes Jahr eine Legionärsstelle pro Klub streichen
"Nur wenn wir die Zahl der Ausländer weiter reduzieren, können wir uns mit der Nationalmannschaft auf hohem Niveau stabilisieren", erläuterte Zach.
Nach seinem Vorschlag soll jedes Jahr eine Legionärsstelle pro Klub gestrichen werden.
"Würde dem deutschen Eishockey helfen"
"Ich bin hundertprozentig überzeugt, dass dies auf Sicht dem deutschen Eishockey helfen würde", sagte der Bundestrainer.
Ein Sinken des Niveaus in der DEL würde er in Kauf nehmen: "Der Fan sieht das sowieso nicht, der will seine Mannschaft siegen sehen. Vielleicht fallen dann ja auch wieder mehr Tore."
Es ist doch etwas Wunderbares. Spielt die deutsche Mannschaft erfolgreich, geht der Verdienst auf die Kappe des Bundestrainers. Bleibt sie unter den Erwartungen, dann sind es die pösen pösen Ausländer. Ich kreide dem Trainer, der so gerne die Verpflichtung deutscher Goalies reglementieren möchte, aber soo gerne Ausländer auf dieser Position einsetzt, folgendes an:
- Destruktives Spielsystem. Der einzige Verteidiger, der internationalen Maßstäben vollauf gerecht wurde, war Jan Benda und der ist eigentlich ein Stürmer. Zach hätte erkennen müssen, dass Lüdemann eine katastrophale WM spielt und der Rest den Ansprüchen nicht genügt. Mit einem derartigen Defensivtorso Betonhockey zu spielen, verbietet sich normalerweise von selbst. Leider ist Zach vollauf zu der destruktiven Spielweise zurückgekehrt, die seinerzeit in Kassel zelebriert wurde. Modernes Eishockey wird es unter Zach wohl nicht geben. Die Zeit hat Zach überholt.
- Falsches Training: Ist für einen Laien wohl nicht zu beurteilen, wenn aber der Kapitän Stefan Ustorf öffentlich anmerkt, dass das Power-Play "wohl nicht ganz so viel geübt wurde", dann sollte das auch bedenklich stimmen.
- Falsche Personalwahl: Sicher ist es kein Nachteil, wenn man bestimmten Spielern das Vertrauen schenkt, die in der Vergangenheit viel für das deutsche Eishockey getan haben, aber irgendwann muss mal gut sein. Alleine die Verpflichtungen von Molling, Kuncze und VOR ALLEM Kathan zeigen, dass Zach reaktionär denkt und nicht zukunftsorientiert ausgerichtet ist. Ein Kathan hat in der abgelaufenen Saison 1 Tor erzielt. Herzlichen Glückwunsch! Statt eines Daniel Rau oder eines Patrick Köppchen darf der neudeutsche Rob Leask Fehler am laufenden Band produzieren.
- Motivation: Wenn ein Top-Verteidiger wir Lüdemann NUR Dreck produziert und Spieler wie Reichel und Morczinietz wie Falschgeld über das Eis fahren, dann hat dies vordergründig zwar nichts mit Zach zu tun, doch möglicherweise hat sich der Motivator ausmotiviert. Denn es ist Tatsache, dass bis auf Lewandowski nahezu kein in der DEL spielender Spieler sein Potenzial abrufen konnte.
Die Ausländerregelung als Begründung zu nennen, ist m.E. fadenscheinig. Es war richtig, die Anzahl der Ausländer zu reduzieren, aber ein ausgewogenes Verhältnis motiviert die jungen Deutschen und lässt sie auch lernen. Aber überhaupt, welche jungen Deutschen???? Zach hat bald einen Altersdurchschnitt beisammen, wie es nur George Kingston geschafft hat. Und der hat immerhin Moeser und Birk (re)aktiviert. Die waren damals schon zusammen 279 Jahre alt. Außerdem beugt ein gesundes Mischverhältnis auch zwei Gefahren vor. Zum einen die planlose Einbürgerung von Ausländern und zum andern den horrenden Gehaltsvorstellungen, als bspw. ein Brandl und ein Stefan 400000 DM netto bekommen haben.
Zach war ein sehr guter Trainer, als es darum ging, die Nationalmannschaft aufzubauen und mit Kampf und Einsatz aus der Zweitklassigkeit zu holen. Mittlerweile ist er der falsche Mann am falschen Ort, ohne Fähigkleit zur Selbstkritik. Und da es in Deutschland derzeit keinen Trainer gibt, der aus jungen und durchschnittlich talentierten Spielern so viel rauskitzelt, diese Spieler so aufbaut und motiviert, würde ich mir wünschen, Nürnberg müsste sich einen neuen Trainer suchen.