Ich weiß immer noch nicht, warum man gegen Laporte keine kritischen Worte erheben darf, ohne dass einem hier gleich der Kopf abgerissen wird.
Das Geseiere von "GROßEN LAPORTE" von Skopintsev geht mir genau so auf den Sack, wie allen anderen hier. Aber in einem Punkt muss man ihm Recht geben: Was hat er denn bis jetzt erreicht?
Im letzten Jahr war er m.E. nicht so ganz unschuldig am Einbruch in der Endphase. Das habe ich auch seinerzeit schon geschrieben. Zur Erinnerung nochmal mein Post aus der Zeit kurz nach der Vertragsverlängerung mit Laporte:
Verfasst am: 31.01.2004 - 10:13
Hm, also nach außen hin überzeugt mich Laporte ehrlich gesagt nicht mehr so richtig. Was mich z.B. stört:
- seine öffentliche Kritik an einzelnen Spielern - schon toll, wenn man keine Namen nennt, aber eindeutig zuzuordnende Spielsituationen ("letztes Bully vorm entscheidenden Tor"). Da hätte er auch gleich den Namen Fortier sagen können.
- die Demontage der Torhüter - wenn beide scheiße sind, dann halte ich halt an einem fest (mir auch egal, welcher), in der Hoffnung, dass der sich durch die Einsätze und ein paar gute Aktionen wieder fängt. Aber in jedem Spiel zu wechseln, ist in meinen Augen einfach selten doof und verunsichert beide Goalies.
- sein ständiges Festhalten an der Abwehrformation Lukes/Fendt. Spätestens mit der Rückkehr von Anderson hätte ich die beiden auseinander, zumal die Formation Miner/Rau ja top funktioniert hat. Stattdessen reißt er die beiden auseinander. Da fehlt mir jegliches Verständnis.
Außerdem finde ich es toll, dass er sagt, dass beständig nur ein Spieler an den Gegentoren schuld ist, und damit Fortier erwähnt. Ich mag ja nix sagen, aber in den zurückliegenden Spielen, die ich gesehen habe, habe ich von einem anderen Spieler mehr Fehler gesehen, die zu Gegentoren geführt haben. Und um nicht so um den heißen Brei herumzureden, wie's Laporte tut: Es war Lukes, der zu selten bei seinem Mann steht, blöde Puckverluste provoziert und laufend seine Position nicht hält. Fortier ist sicher kein geborener Defensivstürmer, aber bevor ich einen Stürmer dafür kritisiere, sollte ich als Trainer lieber mal den großen Schwachpunkt in der Abwehr erkennen. Ich kann die Kritik an Fortier jedenfalls nicht für voll nehmen, solange er Lukes/Fendt weiter zusammen auflaufen lässt. Da verliert er in meinen Augen jegliche Glaubwürdigkeit.
Aber na gut, wenn die Mannschaft offenbar auf seine Methoden steht, wie man an Arendt sieht... Ist bloß die Frage, was besser ist, eine zufriedene Mannschaft, die beständig die gleichen Fehler macht, oder eine nicht ganz so zufriedene Mannschaft (schon klar, dass sie nicht unzufrieden sein darf), die ihre Schwachpunkte abstellt.
Besonders letzteren Punkt möchte ich nochmal hervorheben, nachdem im Spielthread schon wieder jemand auf die tolle Stimmung beim Training hingewiesen hat.
Die Handballer des TuS Fürstenfeldbruck waren von ihrem letzten Trainer auch hellauf begeistert. Spiele haben sie irgendwann trotzdem keine mehr gewonnen. Erst als ein kleiner Schleifer an der Seitenlinie stand, lief's wieder. Ich bin mir sicher, dass der neue Trainer nicht ganz so beliebt ist, wie der alte, aber nur Spaß hat noch nie Spiele gewonnen. Ich scheiß auf ein lustiges Training, wenn dann im Spiel vor lauter Gaudi das Spielen vergessen wird.
Und genau den Eindruck habe, wenn es beständig und andauernd passiert, dass wir in wichtigen Situationen - kurz nach Spielbeginn, kurz nach Drittelbeginn, kurz nach einem eigenen Treffer - Gegentreffer in Reihe bekommen. Hin und wieder kann das schon mal passieren, aber bitte doch nicht andauernd.
Außerdem muss sich Laporte daran messen lassen, dass er jetzt angeblich sein Wunschteam hat. Also hat er entweder die DEL falsch eingeschätzt, oder aber seine Wunschspieler. Das haben einige hier im Falle von Felsner oder Bancroft sicher auch getan, allerdings ist es nicht Aufgabe der Fans, Spieler richtig einzuschätzen und die Mannschaft zusammenzustellen. Laportes Aufgabe ist es dagegen schon (wenn auch gemeinsam mit dem Management).
Auch an der Aussage, dass man die Playoffs nicht mal eben so schaffen will, muss sich Laporte jetzt messen lassen. Auch ein Beleg, dass er bislang eine deutliche Fehleinschätzung getroffen hat, sei es auf die DEL bezogen, oder auf die eigene Stärke.
Die Außendarstellung von Laporte hat sich in meinen Augen nicht wirklich verbessert. Wenn ihm jetzt mal der Wind etwas schärfer entgegen bläst, liegt das m.E. alleine in seiner eigenen Verantwortung, und nicht in der der Autoren, die hier langsam mal auch die Trainerfrage stellen.
Die DEL ist offenbar nicht Italien oder wo auch immer Laporte sonst gecoacht hat. Vielleicht stimmt die Kombination DEL - Laporte einfach nicht, wer weiß? In jedem Fall schürt der Coach in meinen Augen zu oft irgend welche Erwartungen, die sein Team dann zu erfüllen nicht im Stande ist.
Und wie schon gesagt: Erreicht hat Laporte in der DEL bislang rein gar nichts. Im Gegenteil: In zwei Jahren landeten die Panther von einem sicheren Playoff-Platz (Mitte der letzten Saison) auf einem Abstiegsrang (Anfang dieser Saison). Kritik sollte da m.E. schon schön langsam mal legitim sein.