[size=18px]Pokal: Panther ziehen ins Halbfinale ein – 4:3 n.V. gegen Nürnberg[/size]
Augsburg, 7. Dezember
Als neuer Tabellenführer der DEL kamen die Nürnberg Ice Tigers zum Viertelfinal-Derby des Deutschen Eishockey Pokals nach Augsburg und Bundestrainer Greg Poss hatte ebenso wie sein Gegenüber Benoit Laporte im Vorfeld betont, dass man die Pokalauseinandersetzungen durchaus ernst nimmt. Entsprechend gingen beide Teams auch zur Sache und boten den Fans eine hochklassige und kampfbetonte Partie, bei der sich die Hausherren erst in der Verlängerung mit 4:3 durchsetzen konnten.
Bereits die erste Überzahl nutzen die Hausherren zur Führung. Gerade einmal zehn Sekunden saß Tomas Martinec auf der Strafbank, da hatte Mike Pudlick von der blauen Linie zum 1:0 vollstreckt. Seine Fehler waren es aber auch, die Josef Menauer wenig später zum doppelten Torschützen machten. Zunächst schlug der Augsburger Verteidiger über die Scheibe und ermöglichte so einen Alleingang des Nürnbergers, dann schoss er ihm an den Schlittschuh und von dort prallte die Scheibe ins eigene Gehäuse. Damit war die Partie völlig überraschend gedreht. Die Hausherren starteten wütende Angriffe und erspielten sich auch zahlreiche Chancen, doch entweder scheiterten sie an Adam Svoboda oder an der fehlenden Zielgenauigkeit. Auf jeden Fall hatten die Spieler ihre Trainer verstanden, denn man ging auf beiden Seiten mit einiger Aggressivität zu Werke.
Der Schiedsrichter hatte manchmal Mühe, den Überblick zu behalten und teilte zeitweilig großzügig Strafen aus, wobei eine klare Linie durchaus nicht immer zu erkennen war. Beide Teams nutzten die fälligen Überzahlmöglichkeiten. Zunächst erhöhte Lubomir Sekeras für die Ice Tigers, dann brachte Ronny Arendt die Panther wieder heran. Es entwickelte sich mehr und mehr ein packendes Spiel, in dem beide Teams voll auf Offensive setzten. Für den verdienten Ausgleich sorgte schließlich Panther-Verteidiger John Miner mit seiner ganzen Erfahrung. Fast in Zeitlupe schob er die Scheibe durch Freund und Feind – praktisch unsichtbar für Svoboda – ins Tor. Zu beneiden war Schiri Oswald nicht an diesem Abend, denn bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ließen die Akteure auf beiden Seiten die Fäuste sprechen. Der Unparteiische ließ dabei ziemlich viel laufen, sodass sich die Strafen im Rahmen hielten. Dass das spielerische Niveau unter der verstärkt „kämpferischen“ Note zu leiden hatte, versteht sich fast von selbst, dafür blieb es bis zum Schluss ungemein spannend.
Beide Mannschaften erwiesen sich als völlig gleichwertig nach der zweiten Pause und Chancen ergaben sich auf beiden Seiten, wobei die Torsteher hüben wie drüben zahlreiche Möglichkeiten bekamen, sich auszuzeichnen. Je weiter das Spiel voranschritt, desto mehr übernahmen die Gastgeber das Kommando. Minutenlang setzten sie sich im gegnerischen Drittel fest und die Nürnberger hatten einige Male sehr viel Glück, dass die Partie nicht hier schon entscheiden war. Die letzten vier Minuten der regulären Spielzeit mussten die Panther allerdings jeweils mit einem Mann weniger auf dem Eis verbringen, da der Schiedsrichter nun wieder Strafen verhängte, doch überstanden sie dies ohne Folgen. So ging man schließlich in die Verlängerung und erneut waren die Augsburger dem Sieg weitaus näher. Sechs Minuten und 25 Sekunden verstrichen, bis der Sieger endlich feststand. Rick Girard sorgte mit seinem Treffer dafür, dass der Augsburger Nimbus, zuhause mittlerweile fast unschlagbar zu sein, weitere Nahrung erhielt und seine Mannschaft verdient erstmalig ins Halbfinale des Pokals einziehen kann. (mor)
Tore: (1:2 / 2:1 / 0:0 / 1:0)
1:0 (02:4

1:1 (07:04) Menauer ( Sekeras )
1:2 (09:36) Menauer
1:3 (22:30) Sekeras ( Schauer ; Fical ) 5:4
2:3 (23.51) Arendt ( Methot ; Brown ) 5:4
3:3 (32:12) Miner ( Girard )
4:3 (66:25) Girard ( Felsner )
Zuschauer: 2448
Strafzeiten: Augsburger Panther 20, Nürnberg Ice Tigers 18
Schiedsrichter: Christian Oswald, Bad Wörishofen