Quo Vadis Deutschland - Uns fehlt nicht Geld sondern Bildung

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djrene
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Quo Vadis Deutschland - Uns fehlt nicht Geld sondern Bildung

Beitrag von djrene »

Um zu wissen, daß aus dem Volk der Dichter und Denker ein Volk von Dumm- und Schwachköpfen geworden ist, muß man sich ja nur an Treffpunkten der Checker oder anderer Gruppierungen umschauen. Das ist wirklich erschreckend und macht mich sehr traurig.

http://www.stern.de/politik/deutschland/index.html?id=533666&nv=hp_rt

Besonders aufgefallen sind mir diese Stellen, das ist ganz, ganz übel:

Unterschichtskinder, das haben Medienwissenschaftler herausgefunden, schauen nicht nur erheblich mehr fern als Gleichaltrige aus der Mittel- und Oberschicht. Sie bevorzugen billige Comics und Werbung. Die "Sendung mit der Maus" überfordert sie oft. Noch nicht in der Schule und schon abgehängt, selbst beim Glotzen.


Würde sich etwas ändern, wenn man jeder Familie im Meerkamp ein paar hundert Euro mehr Sozialhilfe auszahlen würde? Die Zukunftsaussichten der Jungs in Berthold Werths Fußballmannschaft blieben weiter jämmerlich. Sydneys Mutter würde ihre Kinder häufiger zu McDonald's einladen. Der dicke Herr Hupa würde sich mehr Weingummis vom Büdchen holen.


In den Olympiamannschaften finden wir fast nur noch Studenten oder Leute mit Abitur", sagt der Sportsoziologe Klaus Cachay. "Sport bedeutet Selbstdisziplin, Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen und Leistungsorientierung. All das sind Fähigkeiten, die der Unterschicht mehr und mehr abhanden kommen." Doch wie kann heute jemand an unserem Arbeitsmarkt bestehen, der nicht zuverlässig, nicht diszipliniert und nicht leistungsorientiert ist?


Tja, Quo Vadis Deutschland
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MythosAEV
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Beitrag von MythosAEV »

Mein Weg wäre:

- weniger Videos, weniger Play Stations, weniger TV-Konsum, weniger Spaßgesellschaft, weniger Trägheit

und dafür

- mehr Vereinsleben, mehr soziale Bindungen (Freunde, Pfadfinder, Jugendtreffs), mehr Natur, mehr Sport, mehr Esprit

aber was kann ICH da schon bewegen? :roll:
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djrene
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Beitrag von djrene »

" hat geschrieben:Mein Weg wäre:

- weniger Videos, weniger Play Stations, weniger TV-Konsum, weniger Spaßgesellschaft, weniger Trägheit

und dafür

- mehr Vereinsleben, mehr soziale Bindungen (Freunde, Pfadfinder, Jugendtreffs), mehr Natur, mehr Sport, mehr Esprit

aber was kann ICH da schon bewegen? :roll:


Laß das nicht den Snake lesen, der behauptet Du wärst in eine Parallelwelt geboren worden. :lol: Kenne ich aus eigener Erfahrung.

Allerdings ist meiner Meinung nach schon der unverantwortliche Umgang mit Fernsehen und Videospielen das größte Problem der nächsten Generation (das geht einher mit der mangelnden Bildung, was nun was bedingt wage ich allerding nicht zu sagen, das schaukelt sich wohl gegenseitig hoch). Leider ist "unsere Generation" (ich meine damit mal die Kollegen meines Alters) daran nicht unschuldig. Wer kann denn schon bei quengelnden Kindern NEIN zu so ner Playstation sagen? Und wenn sie mal da ist (die PS ist ja nicht das Problem, sondern der Umgang damit), dann wir sie natürlich auch benutzt - benutzt - benutzt. Ist ja praktisch. Der Baby- , respektive Kindersitter war noch nie so pflegeleicht und im Endeffekt auch billig.

Und dieses Thema McDoof ist ein ähnliches. Wer, aus welchen Gründen auch immer, keiner Arbeit nachgeht und zu Hause ist, dem kann man es wohl abverlangen seinen Kindern ein vernünftiges, schmackhaftes, nahrhaftes, gesundes und noch dazu preiswertes Essen auf den Tisch zu stelln. Da schwillt mir der Kamm wenn man die Kleinen zur Fast Food Kette schickt, weil man selber entweder zu faul, oder nicht in der Lage ist für die Familie etwas auf den Tisch zu bringen. Da sage ich wirklich: Armes Deutschland! Ist wie beim vorherigen Thema, das Problem ist nicht McDoof, sondern der verantwortungsbewußte Umgang damit.
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djrene
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Beitrag von djrene »

" hat geschrieben:aber was kann ICH da schon bewegen? :roll:


Fang vor der eigenen Haustür und im eigenen Bekanntenkreis an, das anzusprechen. Jeder Einzelne der nicht zur Dummbacke mutiert ist definitiv ein Gewinn.
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Flakebernd
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Beitrag von Flakebernd »

Interessantes Thema, welches sich lohnt , stundenlang zu diskutieren.!

Ja, jeder Mensch kann da an seinem Platz für sich und andere etwas bewegen. Bei den Kindern denke ich sind die Eltern gefragt. Wenn ich
z.b als Vater ein geistige Verblödung vorlebe und nicht bemüht bin,
Impulse den Sprösslingen zu geben- wer soll es dann???
Als Vater von zwei Söhnen weiß ich da von was ich rede.
Immerhin kann ich vermelden, dass meine Söhne noch Bücher lesen.
Und nicht nur Comics.Allerdings- es ist wirklich ein Kampf gegen
Müllbeiträge in den Privatsendern, Playstation ,Handy, und Checkerlifestyle Paroli zu bieten und das permanent.

Da aber Bildung eines der höchsten Güter des Menschen ist- die Perspektive für die Zukunft eines Einzelnen und der ganzen Gesellschaft
sollte da nicht resigniert werden. Es lohnt sich! (auch wenn nicht immer
alle Wünsche der Eltern hinsichtlich ihrer Kinder in Erfüllung gehen :wink: )
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Bonefire
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Beitrag von Bonefire »

Wenn man dazu noch die STERN TV Ausgabe von gestern nimmt,
vergeht es einem wirklich im Bezug auf das Thema.

Wenn auf folgende Frage Solchen Antworten kommen:
"Wann wurde Jesus geboren?"

- Um 1900 rum (60jährige Omi)
- Am 24. Dezember -> -> -> 1400 (Lehrer mittleren Alters)
- Keine Ahnung.... Entweder 451 v.Chr. oder 451 n.Chr. (20jähriger Student)

Oder wenn eine PW Studentin (Politwissenschaft International) bei dem Bild von GORBATSCHOW sagt, da(s/ss/ß) er der erste Gesamtdeutsche Bundeskanzler war und in KOHL nur einen GEGNER der damaligen Regierung sieht......

Oder ein Student der behauptet, da(s/ss/ß) BETHLEHEM in JERUSALEM liegt und JERUSALEM in BETHELEHEM und dieses Land dann bei ITALIEN ansteckt......

Oder das Leute dagegen sind einen Feiertag zu streichen den es gar nicht gibt. Den DEUTSCHEN BUNDESTAG gibt es zwar aber nur in Berlin und nicht als Feiertag. Trotzdem wollen die Leute nicht, da(s/ss/ß) man ihnen "diesen" Tag streicht.

Da waren noch wirklich so viele Brüller dabei.
Man kann die "Blödheit" der Deutschen schon gar nimma zählen. :wink:
Was trotz der amüsanten Lage schockiert, ist, da(s/ss/ß) die Umfrage repräsentativ war.
Wäre sie nur aus all den "lustigsten" Antworten zusammengeschnitten worden OK
aber sowas an einem Stück zu haben muss einen richtig beschämenden Eindruck hinterlassen.



[size=8px]Extra für dich drdikk damit still bisch.
Vielleicht fällt dir ja auf, da(s/ss/ß) wir hier ein leicht anderes Thema haben.[/size]
drdikk

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Beitrag von drdikk »

" hat geschrieben: ... sagt, das er...
... behauptet, das BETHLEHEM

Oder das Leute dagegen sind...
Trotzdem wollen die Leute nicht, das man ihnen ...


Was trotz der amüsanten Lage schockiert, ist das die Umfrage ...


... soviel zum Thema! :lol:
Wusch
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Beitrag von Wusch »

Das viele deutsche in Sachen allgemein Bildung nicht gerade gut sind, wird im Fernsehen ja oft genug belegt!
Wenn man sich z.B. an Stefan Raabs "Erstwähler Check" erinnert, da konnten manche auf der Landkarte nicht mal Deutschland richtig bennen.
Oder vor kurzen hab ich auf RTL was gesehen, da wurden Prominenten Fragen über Deutschland gestellt. Auf die Frage wie heißt die Landeshauptstadt von NRW Antwortete Kadar Loth: "Helsinki"!!!! :?
Und von 10 Prominenten konnte diese Frage nur 2 richtig beantworten!

Ich stimme auch zu das viel in der Verantwortung der Eltern liegt, wie sie ihre Kinder erziehen, aber viele Eltern sitzen ihre Kinder halt lieber vor die Glotze anstatt ihnen was vorzulesen, denn so können sie machen was sie wollen und haben ihre Kinder nicht am Hals.
Aber die deutschen Medien müste auch mal etwas Verantwortungsbewuster arbeiten, das fängt bei den Kinderserien an und hört bei Schönheitsoperationssendungen auf! Da sollte mal ein umdenken statt finden, aber leider regiert nunmal Geld die Welt und nicht der Verstand!

Ich selber bin jetzt 19 und hab lange Zeit auch nie großes Interesse an großer Allgemeinbildung gehabt, aber meine Mutter hat mich immer dazu gedrängt Bücher zu lesen oder Zeitungsartikel. Sie hat mich auch gedrängt "Stadt-Land-Fluß" zu spielen. Und seit etwa 2 oder 3 Jahren hats dan klick bei mir gemacht, seit dem lese ich ein Buch nach dem anderen und ich denke ohne den Druck meiner Mutter, wäre dieses umdenken nie gekommen!
Uvira
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Beitrag von Uvira »

Was will man eigentlich von einem Land erwarten, dass auf dem gleichen Bildungsniveau ist wie Brasilien; in dem sich seit 68 rein gar nichts in der Bildungslandschaft getan hat?

Muß allen recht geben, es liegt halt meist an den Eltern bzw. Familienverhältnissen. Ich arbeitete während meines Studiums mit arbeitslosen Jugendlichen (öffentliche geförderte Trainigsmaßnahmen) und man glaubt es echt nicht, wie katastrophal die Bildung ist (wenn es der Bildungsbegriffs überhaupt erlaubt dazu verwendet zu werden). Man steht vor einer Klasse mit 20 "Vollcheckern", die sich häufig nur über Alkohlkonsum, Drogen und Gewalt definieren; dazu noch keinen Satz ohne "alder" formulieren können.

Erschreckend war in diesem Zusammenhang, diese unsere Zunkunft hat noch von der Bundesagentur für Arbeit Geld bekommen, um diesen Kurs zu besuchen (zumindest sind sich dann 38 Stunden in der Woche weg von der Straße). Dabei wollten eigentlich 90% keinen Arbeitsplatz finden, warum denn auch? Aber naja beim dem Gedanken, diese Mitbürger werden alle mal selbst Kinder erziehen, kriege ich Angst um unsere Gesellschaft. Was mich irgendwie seit Jahren ärgert, die haben keine Ahnnung von Politik, Systemen, Wertevorstellungen auf deren unsere Gesellschaft beruht, zeigen auch nicht die Spur von Interesse, haben aber bei Wahlen die gleiche Stimme :cry: (Das ist halt ein Nachteil der Demokratie :? )

Wie war das nochmal Auto fahren? Stimmt dazu braucht man einen Führerschein.
Kinder erziehen? Ach ja richtig das macht sowieso jeder richtig.

Vielleicht können wir in diesem Zusammenhang eine Initiative für mehr Geld für Diplom-Pädagogen starten :wink: Mich würds freuen :lol: :lol:

Aber es wird ja alles besser, spätestens wenn die Studiengebühren da sind, können alle Kinder aus allen Schichten endlich befreit studieren.

Ach ja Bildung ist ja immer noch Selbstbildung.

Auf eine rosige Zukunft! In diesem Sinne allen ein Frohes Fest!
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Flakebernd
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Beitrag von Flakebernd »

Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn unser Staat mehr Geld
in die Bildung investieren würde. Das ist unsere Zukunft die da sitzt.
Auch brauchen die Lehrkräfte eine verbesserte Ausbildung.Wieso an
so wichtigen Punkten sparen.

Ich denke, je niedriger der Schultyp ist, desto schlimmer die Verhältnisse.Sind früher Hauptschüler vielleicht nicht unbedingt mit riesen
Bildungsverhältnissen von der Schule abgegangen, konnte sich doch
ein Hauptschüler mit guten Noten durch aus vom Bildungsniveau international noch sehen lassen,und aus vielen dieser Schüler ist später durch Berufsausbildung,Weiterbildung und nochmal die Schulbank für einen höheren Bildungsabschluß was ansehliches im Leben geworden.
Heute wird gerade für diesen Schultyp sehr wenig getan. Leider ist es dort sehr schwierig schon mal eine gemeinsame Sprache zu finden, in denen die Schüler unterrichtet werden können. Bitte nicht falsch verstehen.Das
ist nicht(!!) eine rassistische Aussage. Vielmehr find ich es traurig, dass
das deutsche Schulsystem immer noch total überfordert ist, mit Schülern,
die der deutschen Sprache nicht oder sehr schlecht mächtig sind. Zum Kuckuck, wir sind Einwanderungsland ob wir es wollen oder nicht, und da muß in dieser Richtung reagiert werden. Denn das ist jedem Schüler nur noch ungerecht. Und eine Gesellschaft kann sich nicht leisten- Resourcen
der Kinder zu vergeuden. Jeder Mensch hat Anlagen, die es einfach gilt zu fördern.

Da lassen sich wie gesagt sehr lange Diskussionen führen- die auch sehr
wichtig find. Bildung ermöglicht sehr viel im Leben. Und- neben der Bildung ist eine soziale Kompetenz zu erlernen.
Gerade Kinder aus Bildungsschichten sind einfach besser gewappnet gegen die voranschreitende Gewalt,Drogenkonsum ,Rassismus, und Verblödung in unserer Gesellschaft.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Natürlich liegen die meisten Defizite im familiären Bereich. Aber selbst da kann man nicht immer so schalten und walten, wie man möchte.

1. Der Teufelskreis bei den sozial schwachen Familien. Zum einen sind oft gerade diese Familien kinderreich. Wenn überhaupt, sind beide Elternteile gezwungen, in die Arbeit zu gehen, um für sich und die Kinder aufkommen zu können. Wenn das Problem Arbeitslosigkeit dazu kommt, erhöht dies den Frustfaktor und die Kinder nehmen in so manchen Familien einen Platz ein, der weit hinter dem Alkohol rangiert. Kein Kind kann etwas für den sozialen Status seiner Eltern, muss aber mit den Konsequenzen leben. Schlüssel-, Videospiel- und Fernsehkinder sind nicht nur das Ergebnis verantwortungsloser Eltern sondern auch einem schleichenden Wandel der Zeit, den man so einfach nicht mehr umkehren kann. Wenn überhaupt.

2. Die Schule, die Lehrer, das Schulsystem: Zumindest in Bayern ist Monika Hohlmeier und ihr Kultusministerium für so manche Verbrechen "zum Wohle der Kinder" verantwortlich. Die Dame, die ihre Kinder übrigens auf eine Waldorfschule geschickt hat (http://www.bipomat.de/waldorf/waldorf.html), hat anscheinend niemals Kontakt zu Lehrer- und Elternschaft aufgenommen. Aus meiner Sicht die untragbarste Ministerin aller Zeiten. In der Grundschule schreiben die Kinder in der ersten Klasse nach Lautschrift, damit man ihnen in der zweiten Klasse mitteilt, dass alles bisher Gelernte falsch war. Zudem ist die Bereitschaft , kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, zumindest in unserem Lehrerumfeld größer als die Bereitschaft, den Kindern etwas beizubringen. Die Eltern sind aber auch hier nicht unschuldig, denn sie sind der Ausgangspunkt dafür, dass viele Lehrer heute arme Schweine sind. Jede Züchtigung und Maßregelung wird sofort von den tollen Eltern unterbunden, denn "mein Kind macht sowas nicht". Da wird auch schnell mal angezeigt. Böser Lehrer.

3. Und dann das Problem der Aussiedler und Ausländer. Es kann nicht sein, dass es Klassen mit einer Ausländerquote von bis zu 80 Prozent gibt. Da bleiben die deutschen Kinder zwangsläufig auf der Strecke. Sozial und geistig. Es gibt tatsächlich immer noch Schüler an deutschen Schulen, die nicht oder nur sehr mäßig die hiesige Sprache sprechen. Sowas darf schlicht und ergreifend nicht sein. Das ist auch das Problem der allgemein für gut befundenen Gesamtschule. Hat man jetzt die Hauptschule, die sozialer Brennpunkt und krimineller Schmelztiegel ist, so verwäscht das Problem bei Gesamtschulen. Es ist wesentlich leichter, die Guten "runterzuziehen" als umgekehrt. Ich bin übrigens kein "Rechtswähler" und bin nie einer gewesen, für den Fall, dass hier Missverständnisse entstehen.

Schöne Scheiße, Besserung nicht in Sicht und am Geld alleine liegt es nicht.
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Beitrag von Ritschie »

" hat geschrieben:Natürlich liegen die meisten Defizite im familiären Bereich. Aber selbst da kann man nicht immer so schalten und walten, wie man möchte.

1. Der Teufelskreis bei den sozial schwachen Familien. Zum einen sind oft gerade diese Familien kinderreich. Wenn überhaupt, sind beide Elternteile gezwungen, in die Arbeit zu gehen, um für sich und die Kinder aufkommen zu können. Wenn das Problem Arbeitslosigkeit dazu kommt, erhöht dies den Frustfaktor und die Kinder nehmen in so manchen Familien einen Platz ein, der weit hinter dem Alkohol rangiert. Kein Kind kann etwas für den sozialen Status seiner Eltern, muss aber mit den Konsequenzen leben. Schlüssel-, Videospiel- und Fernsehkinder sind nicht nur das Ergebnis verantwortungsloser Eltern sondern auch einem schleichenden Wandel der Zeit, den man so einfach nicht mehr umkehren kann. Wenn überhaupt.

2. Die Schule, die Lehrer, das Schulsystem: Zumindest in Bayern ist Monika Hohlmeier und ihr Kultusministerium für so manche Verbrechen "zum Wohle der Kinder" verantwortlich. Die Dame, die ihre Kinder übrigens auf eine Waldorfschule geschickt hat (http://www.bipomat.de/waldorf/waldorf.html), hat anscheinend niemals Kontakt zu Lehrer- und Elternschaft aufgenommen. Aus meiner Sicht die untragbarste Ministerin aller Zeiten. In der Grundschule schreiben die Kinder in der ersten Klasse nach Lautschrift, damit man ihnen in der zweiten Klasse mitteilt, dass alles bisher Gelernte falsch war. Zudem ist die Bereitschaft , kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, zumindest in unserem Lehrerumfeld größer als die Bereitschaft, den Kindern etwas beizubringen. Die Eltern sind aber auch hier nicht unschuldig, denn sie sind der Ausgangspunkt dafür, dass viele Lehrer heute arme Schweine sind. Jede Züchtigung und Maßregelung wird sofort von den tollen Eltern unterbunden, denn "mein Kind macht sowas nicht". Da wird auch schnell mal angezeigt. Böser Lehrer.

3. Und dann das Problem der Aussiedler und Ausländer. Es kann nicht sein, dass es Klassen mit einer Ausländerquote von bis zu 80 Prozent gibt. Da bleiben die deutschen Kinder zwangsläufig auf der Strecke. Sozial und geistig. Es gibt tatsächlich immer noch Schüler an deutschen Schulen, die nicht oder nur sehr mäßig die hiesige Sprache sprechen. Sowas darf schlicht und ergreifend nicht sein. Das ist auch das Problem der allgemein für gut befundenen Gesamtschule. Hat man jetzt die Hauptschule, die sozialer Brennpunkt und krimineller Schmelztiegel ist, so verwäscht das Problem bei Gesamtschulen. Es ist wesentlich leichter, die Guten "runterzuziehen" als umgekehrt. Ich bin übrigens kein "Rechtswähler" und bin nie einer gewesen, für den Fall, dass hier Missverständnisse entstehen.

Schöne Scheiße, Besserung nicht in Sicht und am Geld alleine liegt es nicht.


Das triffts auf den Punkt. Gestern hab ich gesehen, dass manche nicht einmal den Unterschied zwischen "leer" und "lehr" kennen und "wieder" und "wider" nicht auseinander halten können.

MfG
Ritschie
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Beitrag von Tina »

" hat geschrieben:
2. Die Schule, die Lehrer, das Schulsystem: Zumindest in Bayern ist Monika Hohlmeier und ihr Kultusministerium für so manche Verbrechen "zum Wohle der Kinder" verantwortlich. Die Dame, die ihre Kinder übrigens auf eine Waldorfschule geschickt hat (http://www.bipomat.de/waldorf/waldorf.html), hat anscheinend niemals Kontakt zu Lehrer- und Elternschaft aufgenommen. Aus meiner Sicht die untragbarste Ministerin aller Zeiten. In der Grundschule schreiben die Kinder in der ersten Klasse nach Lautschrift, damit man ihnen in der zweiten Klasse mitteilt, dass alles bisher Gelernte falsch war. Zudem ist die Bereitschaft , kulturelle Veranstaltungen zu besuchen, zumindest in unserem Lehrerumfeld größer als die Bereitschaft, den Kindern etwas beizubringen. Die Eltern sind aber auch hier nicht unschuldig, denn sie sind der Ausgangspunkt dafür, dass viele Lehrer heute arme Schweine sind. Jede Züchtigung und Maßregelung wird sofort von den tollen Eltern unterbunden, denn "mein Kind macht sowas nicht". Da wird auch schnell mal angezeigt. Böser Lehrer.


Frau Hohlmeier und ihr Ministerium weiß gar nicht, was sie alles an bayrischen Gymnasien angerichtet hat mit ihrem G8. Ich besuche auch ein Gymnasium und bei uns gings zeitweise ziemlich drunter und drüber (unsere Schulleitung tut aber alles mit geringen Mitteln). Da ja die 5. und 6. Klassen zweimal die Woche Nachmittagsunterricht haben, sprich sie sind von 8.00 Uhr bis 16.00 in der Schule mit insgesamt ca. 1 Stunde Pause, gibt es eine Mittagsbetreuung. Unsere Schule wird von einer Bäckerei zur Pause und an zwei Tagen der Woche mit warmen Essen beliefert. Die Firma hat ein großes Sortiment mit ziemlich angemessenen Preisen für die Pause, allerdings lässt die Auswahl und die Preise der Gerichte für Mittag zu wünschen übrig. Auch wird nur Essen für die 5. und 6. geliefert nicht aber für die anderern Schüler die auch Nachmittagsunterricht haben. So reicht das Essen nicht. Neben bemerkt gab es seit Anfang des Schuljahres mindestens 4 mal Schnitzel mit Kartoffelsalat und mehrermale Spaghettie, also immer das selbe. Viele Schule, wie auch wir , haben gar nicht die räumlichen Möglichkeiten zum Essen geschweigedenn zum Kochen. Und der Staat hat natürlich auch nicht genug Geld für Anbauten etc.
Deshalb finde ich man müsste nicht nur in unser überholfähioges Schulsystem investieren, sondern auch ein gutes Ambiente für Schüler und Lehrer (genügend Personal (!!)) schaffen!
MythosAEV
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Beitrag von MythosAEV »

Als Nachhilfelehrer beobachte ich so manches Geschehen in den Elternhäusern: Da läuft bei einer kroatischen Familie nachmittags schon die Glotze, die Kinder haben selbstverständlich alle eigene TV-Geräte in ihren Zimmern stehen (ich schreibe hier über 2 Grundschul-Geschwister). Eines der beiden Kinder schaut nachmittags schon fern. Habe nichts gegen Frühstücksfernsehen oder nachmittäglichen TV-Konsum generell, nur kann man sich leicht vorstellen, dass Kinder bei eigener Verfügbarkeit über einen Fernseher nicht immer altersgerechtes Programm anschauen...

Bei einer anderen NH-Schülerin habe ich mitbekommen, dass diese jeden Tag von Mutti zur Schule gefahren und mittags auch wieder von dort abgeholt wird (Wegstrecke ca. 800 m - 1 km). Entsprechend voluminös geformt ist ihr Körper. Also, ich für meinen Teil bin früher jeden Tag zur Schule gelaufen oder mit dem Fahrrad gefahren.

Es mag hart klingen, aber in meinen Augen sollte man seine Kinder ruhig ein bißchen härter rannehmen und ihnen nicht auch noch alle vermeintlichen Unannehmlichkeiten abnehmen. Das fördert die Eigenständigkeit, das Selbstbewußtsein und härtet ab (Winter/zu Fuß).

Das Bildungssystem kann nicht effektiv sein, wenn ständig über Stundenausfälle (auch und gerade von Sportunterricht) geklagt wird. Naja, und Frau Hohlmeier ist halt die Tochter des zwielichtigen (Amigo-Affären!) FJS. Dass sie ihre eigenen Kinder auf die Waldorf-Schule schickt, spricht in meinen Augen Bände. Da muß sie ja seeehr überzeugt sein vom bayerischen Schulsystem...
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Beitrag von Flakebernd »

Über Frau Hohlmeier lassen sich glaub ich bereits Romane schreiben.

Übrigens sehr interessante Diskussion hier- und wenn man ein Zwischenfazit dieses Threads ziehen darf- es gibt soviele Faktoren, dass man nicht nur ein paar wenige Hauptverantwortlichen als Schuldige definieren kann.

Mein Fazit zu diesem Thema ist , dass die ganze Gesellschaft gefragt ist.
Das fängt bei den Eltern an, geht über die Lehrer weiter und natürlich letztlich zur Politik, die für die Rahmenbedingungen sorgen muss.

Allerdings kleiner Hoffnungsschimmer ist in Sicht- wenn hier schon einige Leute sehr eindrucksvoll über manche Dinge berichten, kann man hoffen, dass diese noch nicht dem Schlendrian der Zeit erlegen sind.
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Beitrag von Ratman »

Da hab ich auch eine kürzlich aufgeschnappte nette Anekdote zum Thema Eitelkeiten im Schulbereich. Das geht nämlich schon bei der Grundschule los. Dass es einige Schulen gibt, die einfach gnadenlos überfüllt sind, dürfte ja bekannt sein. Ist auch im Landkreis FFB nicht anders. Jetzt kommt das Tolle: In Günzlhofen gibt es ein Schulhaus, das zur Hälfte leer steht. Dafür stapeln sie sich im Schulhaus Maisach mit allen Konsequenzen: zu große Klassen, fehlendes individuelles Einwirken auf die Schüler, etc.

Statt jetzt herzugehen, und einfach ein paar Klassen nach Günzlhofen auszulagern (wäre möglich, da das alles ziemlich eng beieinander liegt), wird dieser Missstand lieber beibehalten. Von einer Schulsprengeländerung gar nicht erst zu sprechen. Und alles nur wegen persönlicher Eitelkeiten. Und sich dann über PISA wundern.
"Es gibt schlechte Tage und es gibt legendär schlechte Tage." Richard B. Riddick
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Beitrag von Tommy-Fan »

" hat geschrieben:Es mag hart klingen, aber in meinen Augen sollte man seine Kinder ruhig ein bißchen härter rannehmen und ihnen nicht auch noch alle vermeintlichen Unannehmlichkeiten abnehmen. Das fördert die Eigenständigkeit, das Selbstbewußtsein und härtet ab (Winter/zu Fuß).


Ich könnte mich jetzt auch auf tausend andere Punkte beziehen, die hier angesprochen werden, aber das ist ein ganz zentraler. Kinder wollen sogar eine klare Linie bzw. verlangen gar danach, sowohl von den Eltern, wie auch von den Lehrern. Regeln zu haben hilft jedem Kind, wenn sie plausibel sind und konsequent umgesetzt werden. Leider sind die Elternschaften oftmals zu träge, um sich vernünftig um die Kinder zu kümmern und schieben oftmals den Zeitmngel vor, was aber in der Regel an einem völlig verfehlten Zeitmanagement und an der falsche Priorisierung liegt. Ausserdem arbeiten bedauerlicherweise zu viele Eltern gegen die Lehrer, weil es viel praktischer ist einfach seinen Stiefel durchzuziehen und sich nicht mit anderen Ansätzen auseinanderzusetzen.

Wir sollten auch ein bischen von den Skandinaviern lernen, die den Focus staatsgesteuert auf Bildung und Ganztagesbetreuung legen. Das kostet zwar Geld, aber Geld wäre prinizipiell nicht unbedingt der limitierende Faktor, wenn nicht völlig unsinnig verteilt. Ausserdem werden die Eltern in den schwedischen und finnischen Schulsystemen viel aktiver in das Schulleben eingebunden, weil man dort versucht in Zusammenarbeit mit den Eltern Probleme zu lösen und nicht Schuldige zu benennen, was in Deutschland mit die schlimmste Blockade darstellt (siehe auch Politik, Wirtschaft...).
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Flakebernd
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Beitrag von Flakebernd »

@Tommy-fan: wie wahr wie wahr. Leider denken wir in Deutschland nur
in Problemen, Geld, Aufwand.Aber nicht nach Chancen,Potentialen,Herz...

Stimmt- Eltern sind nicht ausgenommen, wenn es nicht so gut läuft mit der Erziehung- sind sie eigentlich die Herrschaften in der ersten Reihe bei dieser Sache.

Leider hat sich in den letzten Jahren ein Trend entwickelt, die Kinder ohne Regeln, ohne Konzequenz, aufwachsen zu lassen. Wie soll ein Kind in der Schule und der Gesellschaft zurecht kommen, wenn ihm zu Hause es nicht vorgelebt wird, konzequenz zu sein, und sich nach den Regeln eines
Zusammenlebens zu richten??
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Beitrag von djrene »

" hat geschrieben:
" hat geschrieben: ... sagt, das er...
... behauptet, das BETHLEHEM

Oder das Leute dagegen sind...
Trotzdem wollen die Leute nicht, das man ihnen ...


Was trotz der amüsanten Lage schockiert, ist das die Umfrage ...


... soviel zum Thema! :lol:


q.e.d. oder auf Deutsch w.z.b.w.
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Beitrag von MythosAEV »

" hat geschrieben:@Tommy-fan: wie wahr wie wahr. Leider denken wir in Deutschland nur
in Problemen, Geld, Aufwand.Aber nicht nach Chancen,Potentialen,Herz...


Da fällt mir nur eines ein: TRAURIG, ABER WAHR!
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