[size=18px]Pokal: Augsburg verpasst Finaleinzug - 3:4 gegen Ingolstadt[/size]
Augsburg, 18. Januar
Es war die Wunschkombination der Panther für das Halbfinale im Deutschen Eishockey-Pokal: Ein Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt. Die Auslosung ergab genau dies und so konnte ein weiteres Derby im Curt-Frenzel-Stadion über die Bühne gehen. In der DEL haben die Gäste die Nase eindeutig vorn, während die Augsburger noch sehr um den Einzug in die Playoffs kämpfen müssen. Natürlich hoffte man seitens der Hausherren, dass die eigenen Gesetze des Pokals an diesem Abend gelten würden, doch wie zuletzt auch in der Liga, scheiterte man am Ende knapp.
Besser hätte aus Sicht der Gastgeber dabei kaum losgehen können, denn bereits knapp zwei Minuten konnten sie zum erstenmal jubeln. Rick Girard hatte keine Mühe, einen Abpraller von ERC-Torhüter Steffen Karg in die Maschen zu bugsieren. Kurz darauf hätte Ronny Arendt mit einem Alleingang in Unterzahl sogar noch erhöhen können, doch diesmal blieb der Schlussmann Sieger. Im weiteren Verlauf kamen die Gäste dann besser ins Spiel, ohne allerdings wirklich gefährlich werden zu können. Erst der kapitale Fehlpass eines Augsburger Verteidigers, den Günther Oswald an der blauen Linie abfangen konnte, ebnete den Weg zum Ausgleich. Auf jedem Fall entwickelte sich nun ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel, in dem beide Torhüter jede Menge Gelegenheit erhielten, sich auszuzeichnen. Gegen den Schuss von Björn Barta allerdings, dem ein Bilderbuch-Konter der Panther vorausgegangen war, war Karg dann aber doch machtlos.
Beide Teams konnten nach der ersten Pause zunächst nahtlos anknüpfen an ihre Leistungen, wobei aber die Hausherren zunächst druckvoller agierten und sich im gegnerischen Drittel immer wieder festsetzen konnten. Nur mit dem Treffen wollte es einfach nicht klappen. Die größte Möglichkeit hatte Brian Felsner in der 28. Minute, doch Karg konnte dessen Schuss entschärfen. Effektiver waren da in der Folge die Ingolstädter. Erneut einen Fehler im Spielaufbau der Augsburger ausnutzend kamen sie zu einem schnellen Gegenstoß, den Craig Ferguson mit dem Ausgleich abschloss. Die folgenden Minuten gehörten dann eindeutig den Gästen, wobei deren Führung mehr als glücklich war. Der Schuss von Daniel Hilpert sollte wohl nur den anstehenden Wechsel vorbereiten, doch irgendwie fand die Scheibe den Weg an den Innenpfosten und von dort ins Tor. Die heimischen Panther waren nun völlig von der Rolle und das wurde eiskalt ausgenutzt. Ein Doppelpass zwischen Jakub Ficenec und Marco Sturm und der ehemalige Augsburger brauchte nur noch einzuschießen. Der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften wurde nun mehr und mehr deutlich. Die Hausherren mühten sich zwar redlich und kamen sicherlich genauso zu Chancen, doch waren die Ingolstädter einfach abgeklärter und in den entscheidenden Momenten vor allem konsequenter in ihren Aktionen.
Während der ERCI sich zu Beginn des Schlussabschnittes in erster Linie darauf beschränkte, den Vorsprung zu sichern, lief bei der Heimmannschaft zunächst nicht mehr viel zusammen. So dauerte es bis zur 48. Spielminute, ehe die Augsburger wieder halbwegs gefährlich vor das gegnerische Tor kamen. Dann aber schienen sie sich gefangen zu haben, denn nun bekam die Defensivabteilung der Gäste einiges zu tun. Und der kämpferische Einsatz wurde auch belohnt. Rob Busch brachte die Fuggerstädter mit seinem Treffer wieder heran. Warum sich allerdings Schiedsrichter Chvatal an diesem Abend auf dem Eis eingefunden hatte, wurde nicht recht klar, denn selbst grobe Fouls ignorierte er einfach. Selbst als der Augsburger Verteidiger Mike Pudlick nach einer üblen Attacke seines Gegenspielers einige Zeit bewegungslos auf dem Eis lag, ließ er weiterspielen, von einer Strafe gar nicht zu reden. Dafür wurde es in den letzten Minuten noch einmal richtig spannend. Mit allen Kräften drängten die Gastgeber auf den Ausgleich und einige Male waren sie ganz dicht dran. Doch es sollte an diesem Abend einmal mehr nicht reichen. Zwar nahm man noch den Torhüter vom Eis, doch auch dieses Mittel fruchtete nicht mehr.
„Ich bin sehr enttäuscht von einigen unserer Spieler und deren Einstellung“, erklärte ein angefressener Benoit Laporte nach dem Spiel. „Es fehlt einfach am Respekt vor den Leuten, die uns hier im Stadion immer unterstützen und von denen wir leben. Für sie hätte man einen Titel holen können, und deshalb bin ich besonders für die Augsburger Fans enttäuscht. 40 Minuten Einsatz sind einfach zu wenig gegen eine starke und diszipliniert auftretende Mannschaft und einer unserer Spieler findet letztlich immer einen Weg, uns in Schwierigkeiten zu bringen.“ Dass sein Gegenüber Ron Kennedy mit dem Ergebnis sehr zufrieden war, versteht sich von selbst.
Das zweite Halbfinalspiel zwischen den DEG Metro Stars und den Kölner Haien findet am Dienstag, den 1. Februar, um 19:30 Uhr an der Düsseldorfer Brehmstraße statt. Im Anschluss an diese Begegnung wird im Rahmen der Pressekonferenz der Spielort des Finales ausgelost. Das Endspiel um den Deutschen Eishockey-Pokal ist auf den 22. Februar terminiert.(mor)
Tore: (2:1 / 0:3 / 1:0)
1:0 (01:4

1:1 (11:24) Oswald
2:1 (16:51) Barta ( Arendt )
2:2 (31:00) Ferguson ( Goodall )
2:3 (34.24) Hilpert ( Oswald ; Ferguson )
2:4 (35:22) Ficenec ( Sturm ; Feistl )
3:4 (50:52) Busch ( Pudlick )
Zuschauer: 3680
Strafzeiten: Augsburger Panther 6, ERC Ingolstadt 4
Schiedsrichter: Petr Chvatal