Die Chroniken von Narnia

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Von Krolock
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Die Chroniken von Narnia

Beitrag von Von Krolock »

Es waren einmal zwei Professoren an der Universität von Oxford. Beide waren gute Kumpels, schruben Bücher, erfanden Welten und beeinflussten sich gegenseitig. Es handelt sich um J.R.R. Tolkien und Clive Staples Lewis. Witzigerweise sorgte Tolkien dafür, dass Lewis zum Christentum konvertierte. Während Tolkien in seinen Geschichten aber immer darauf achtete, dass der Charakter von Schlüsselfiguren (Gollum, Boromir u.a.) ambivalente Sichtweisen ermöglicht, legte sich Lewis ein eindeutiges Gut/Böse-Schema zurecht.

Der Disney-Konzern sicherte sich die Rechte an dem Fantasy Epos und aller Voraussicht nach sollen noch sechs weitere Teile folgen. Regie übernahm Andrew Adamson, der Regisseur von Shrek.

Vier Kinder geraten durch einen Wandschrank in das Reich Narnia und erfüllen die Prophezeiung, die besagt, dass zwei Söhne Adams und zwei Töchter Evas das Land von seinem 100jährigen Winter befreien. Auch Weihnachten darf wieder gefeiert werden, wenn erstmal die weiße Hexe Jadis aus dem Weg geräumt wurde.

Ja Hilfe, wie oft hat Adamson eigentlich "Herr der Ringe" gesehen? Da werden Schnitte, Kameraeinstellungen und Übersichtsaufnahmen in einer schon recht dreisten Art und Weise übernommen. Totale auf einer Brücke, 360 ° Schwenks und und und. Die Bilderpracht ist überwältigend, wenn man erstmal den HdR-Vergleich aus dem Kopf bekommt. Die Animation der sprechenden Tiere ist in den meisten Fällen gelungen. Der Minotaurus wirkt jedoch verdammt billig und in manchen Einstellungen sind die Blue-/Green-Screen Aufnahmen zu offensichtlich. Und es gelingt nie, in diese Narnia-Welt einzutauchen. Man bleibt "nur dabei", während man in Mittelerde "mittendrin" war.

Ein wenig fraglich ist auch die Umsetzung der biblischen Botschaft. Dafür kann Adamson zwar nix, aber einerseits forciert er die Haltung, andererseits führt er sie ad absurdum. Die "Auferstehung" des Löwen Aslan hätte kein Jesus-Film mit mehr Pathos hinbekommen. An anderer Stelle erscheint die doch recht unchristliche Figur des Santa Claus, der sein Image auf den Kopf stellt, und gleich mal Geschenke in Form von Waffen (!!!) verteilt.

Am Ende wird natürlich alles gut und man fühlt sich im ersten Moment aus dieser Mischung von "Alice im Wunderland" und "Herr Der Ringe (Children Edition)" kurzweilig unterhalten. Großes Kino ist was anderes.

Von Krolock vergibt 5 Vampire von 10 und damit mehr als bei den meisten Heimspielen der Panther.
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Ratman
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Die Chroniken von Narnia

Beitrag von Ratman »

Ich bin stark zwiegespalten, was den Film anbelangt. Für die Größeren ist er etwas zu kindlich (ich sag nur: Santa Claus; wenngleich ich zur Darstellung des Weihnachtsmanns dem Vampir Recht geben darf), für die ganz Kleinen sind die Kampfszenen und damit verbundenen schnellen Schnitte m.E. einfach zu heftig. Da hat man sich ja zeitweise nach Helm's Deep versetzt gefühlt... nur bei schönem Wetter.

Als Fantasy-Fan fühlte ich mich recht ordentlich unterhalten, wenngleich besagte kindliche Szenen mir den Spaß etwas vergällten.

Insgesamt ist 5 von 10 die passende Bewertung.
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