Hallo,
hier mal der Versuch einer objektiven Berichterstattung aus Düsseldorf, was mir denke ich ganz gut gelingen wird, da ich den AEV sehr schätze und es mir insgesamt schon ein wenig weh tut, daß die Mannschaft so schlecht in der Tabelle steht:
Die DEG zu Beginn recht unentschlossen und fahrig, aber dennoch die klar bessere Mannschaft, ohne dieses in Tore oder klare Chancen umsetzen zu können. Dennoch hatte man das Gefühl, daß es nach dem 1:0, wenn es denn mal irgendwann fallen sollte, ein Trainingsspielchen wie zuletzt gegen Duisburg oder Straubing geben würde, da die Panther offensiv so gut wie gar nicht in Erscheinung traten. Das 1:0 von Collins war ein Zaubertor in Überzahl, herrlich abgefälscht, Wanhainen absolut chancenlos. Von da an war die DEG absolut tonangebend und man hatte eigentlich immer noch nicht das Gefühl, daß der AEV überhaupt ein Tor schiessen wollte. Vielmehr sah es so aus, als wolle man die Niederlage in Grenzen halten. Die Folge war ein weiteres Tor durch Rob Collins, dieses mal noch schöner abgefälscht als beim ersten Treffer, Wanhainen erneut absolut chancen- und schuldlos, zumal er bis dahin schon das eine oder andere mal gut reagierte und die Panther zumindest ergebnistechnisch im Spiel hielt.
Im Anschluß an das 2:0 hatten die Augsburger die einzig wirklich gefährliche Aktion des 1.Drittels, als in Überzahl die Latte getroffen wurde. Kann auch mal reingehen, so ein Ding.
Im Mitteldrittel spielte die DEG wie über weite Strecken des ersten Drittels nur mit maximal 60% Leistung und ließ in der Chancenverwertung die letzte Konsequenz total vermissen. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt und folgend absolut langweilig, Einbahnstraßeneishockey und man hatte das Gefühl bekommen, daß die einen nicht wollen und die anderen eben nicht besser können. Einzig Wanhainen verhinderte zu diesem Zeitpunkt eine derbe Klatsche. Positiv aus AEV-Sicht war, daß man die Nachlässigkeiten der DEG nun zumindest gelegentlich zu Entlastungsangriffen und Kontern nutzte und phasenweise DEG-Backup Jochen Reimer, der trotz der Augsburger Angriffsschwäche ein ordentliches Spiel ablieferte, wirklich forderte. Bei Abprallern hatte die DEG jederzeit alles unter Kontrolle und eigentlich auch nie ernsthaft Probleme, das Spiel völlig zu kontrollieren.
Im Schlußdrittel drehte die DEG ein bisschen auf, spielte nun bis zum 4:0 mit schätzungsweise 80% Leistung, obwohl auch in dieser Phase -wie im gesamten Spiel- die dritte und vierte Reihe mehr Eiszeit erhielten, als die erste und zweite Reihe. Das 3:0 resultierte aus einem kapitalen Augsburger Stellungsfehler im Angriffsdrittel, wo Sulzer mit einem simplen Querpaß Patrick Reimer auf die Reise schickte und dieser Rolf Wanhainen ausguckte. Beim 4:0 fuhren 3 Düsseldorfer auf 2 Augsburger zu, keiner der beiden Defender hielt es offenbar für nötig, den scheibenführenden Spieler zu attackieren und Rob Collins kam gegen Wanhainen zum Abschluß, den Abpraller verwertete erneut Patrick Reimer zum 4:0 Endstand. Im Anschluß rettete Wanhainen dem AEV gegen eine DEG, die wieder deutlich zurückgeschaltet hatte, noch ein ums andere mal das Ergebnis, während der AEV bestenfalls zu Verzweiflungsschüssen kam, die für Reimer keine ernsthafte Bedrohung darstellten. Reimer erarbeitete sich den Shut-Out mit einer soliden Leistung, was man ihm nicht vorwerfen kann, da er einfach nicht wirklich gefordert wurde.
Acht Sekunden vor dem Ende kam es noch zu einer Schlägerei, bei der zunächst Buzas und Antons aneinander gerieten -die beide hierfür komischerweise straffrei- ausgingen, später Andy Schneider und Bolibruck, wobei Bolibruck klar die Oberhand zu behalten schien, bis sich Antons, der sich mittlerweile von Buzas gelöst hatte, eingriff und Bolibruck zu Boden stieß. Dieses nahm Rolf Wanhainen zum Anlaß, Andy Schneider von Bolibruck wegzuziehen, dieser jedoch hielt beharrlich am Trikot des am Boden liegenden Bolibruck fest, was dazu führte, daß Wanhainen, der sowohl Stockhand, als auch Fanghandschuh anbehielt, Schneider und Bolibruck ca. zwei Meter über das Eis zerrte...

Insgesamt leider eine aus Augsburger Sicht wirklich traurige Vorstellung gegen eine DEG, die mit bestenfalls 60% agierte. Einzig Rolf Wanhainen und der Düsseldorfer Genügsamkeit ist es zu verdanken, daß der AEV nicht richtig untergegangen ist.
Beim AEV konnte nur Rolf Wanhainen voll überzeugen, Buzas und Suchan zeigten zumindest Ansätze von DEL-Tauglichkeit, während der Rest eben wirklich wie besagte Slalomstangen über das Eis fuhr.
Den zahlreichen mitgereisten Augsburgern wünsche ich noch eine angenehmen und vor allem unfallfreie Heimreise und Euch allen, daß die Mannschaft endlich anfängt, richtiges Eishockey zu spielen, auch, wenn ich heute eher den Eindruck hatte, daß diese Mannschaft es einfach nicht besser kann. Kämpferischen Einsatz konnte man der Truppe jedenfalls nicht absprechen, wohl aber technische (sowohl am Stock, als auch läuferisch!) und taktische Fähigkeiten.
Gruß nach Augsburg!