Vier Musketiere für die Panther-Zukunft
Die Panther setzen nächste Saison auf zahlreiche Spieler aus dem eigenen Nachwuchs
Von unserem Redakteur Peter Deininger
Es war eine enttäuschende Saison für die Augsburger Panther: Wenig Punkte, wenig Zuschauer, wenig Geld hieß der Teufelskreis für das Eishockeyteam. Aber es gibt auch Ansätze, die für die kommende Spielzeit hoffen lassen. Vor dem letzten Heimspiel am Freitag gegen die Krefelder Pinguine wollen wir auf positive Anzeichen für die nächste Spielzeit hinweisen. Heute: Die vier Musketiere - oder wie vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der ersten Liga ihren Mann stehen.
Torsten Fendt, der Zuverlässige:
Der 30-jährige Verteidiger spielt fast sein gesamtes Leben für Augsburg. Nur drei Jahre lang machte er Pause und war für Iserlohn tätig. In dieser Saison brachte er es auf elf Scorerpunkte (zwei Tore, neun Vorlagen). Am Freitag gegen Krefeld wird er allerdings fehlen, weil er beim 2:7 am Sonntag in Ingolstadt eine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen Ellenbogenchecks erhielt. "Das war ein ganz normaler Check. Aber der Ingolstädter John Tripp hat nach unten geschaut und mich deshalb nicht gesehen", so Fendt. Seiner Meinung nach hat der Schiedsrichter die Panther benachteiligt, "aber wir haben uns nach einigen Entscheidungen auch zu sehr hineingesteigert". Fendt ist überzeugt, dass die dezimierten Panther gegen Krefeld noch einmal Kampfgeist zeigen werden. "Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, wir hätten mit einer laschen Einstellung entschieden, wer in die Vor-Play-Offs kommt."
Patrick Buzas, der Jungstar:
Ursprünglich war er nur als Ergänzungsspieler eingeplant, doch der 19-jährige Junioren-Nationalstürmer hat sich zu einem wichtigen Panther entwickelt. Gerade in den schwierigen Phasen der Saison war der gebürtige Augsburger einer der Lichtblicke. Technisch beschlagen, lässt er sich auch durch ernsthafte Blessuren nicht bremsen. Nach einem Trümmerbruch des Nasenbeins, spielt er derzeit mit einer Gittermaske und lässt sich erst nach Saisonende operieren. Am Freitag erzielte er beim 3:2 in Köln den Siegtreffer. Mit sieben Toren und 14 Vorlagen (21 Punkte) ist er die Nummer sieben in der Mannschafts-Statistik.
:manne: Roland Mayr, der Aufsteiger:
Der Angreifer ist erst 22 Jahre, verfügt aber bereits über vier Jahre DEL-Erfahrung. Es war eine harte Ausbildung, aber der körperlich starke Mayr hat sich Stück für Stück nach oben gearbeitet. In dieser Saison überzeugte er durch Treffsicherheit. Der gebürtige Augsburger erzielte acht Treffer, obwohl er wegen einer Knieoperation 17 Spiele verpasste. Nur fünf ausländische Kollegen trafen häufiger. Mayr bekam Angebote von der Konkurrenz. So hätte ihn der ERC Ingolstadt gerne für die kommende Saison verpflichtet. Aber der Stürmer zeigte sich noch einmal heimatverbunden."Nach so einer enttäuschenden Saison will ich Augsburg nicht verlassen." :!: :!: :!: Derartige Kommentare lieben die AEV-Fans.
Steffen Tölzer, der Nachrücker:
Die Abwehr ist im Eishockey eine schwierige Position. Schon eine kleine Unachtsamkeit kann große Folgen haben. Der 21-jährige Tölzer stand zu Saisonbeginn ganz unten in der Verteidiger-Hierarchie der Panther. Erst das Verletzungspech anderer verschaffte dem Nachrücker mehr Beschäftigungsmöglichkeiten. Mit der Eiszeit kam die Sicherheit und nach den zahlreichen Abgängen bei den Panthern ist der Königsbrunner gänzlich unverzichtbar. Sein Leistenbruch wird deshalb erst nach der Saison operiert. Bis dahin spielt er mit einem Spezialgurt - für die Panther und dann noch per Förderlizenz für den Zweitligisten Landsberg.
Presse vom 27.02.07
Presse vom 27.02.07
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 27.02.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Re: Presse vom 27.02.07
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 27.02.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Panther-Erfolge ganz ohne Logik
Augsburg gewinnt mehr Eishockeypartien, obwohl viele Spieler verkauft wurden
Augsburg (AZ).
Es widerspricht jeglicher sportlicher Logik. Die Augsburger Panther mussten aus finanziellen Gründen viele Spieler ziehen lassen und gewannen dennoch vier der vergangenen fünf Partien. "Mit einem kleinen Kader muss man versuchen einfach zu spielen", sagt Verteidiger Torsten Fendt, "wenn es dann auch noch gelingt, in Führung zu gehen, bekommt man die zweite Luft."
Am Sonntag in Ingolstadt gelang den Augsburgern wieder der erste Treffer, aber am Ende stand es 2:7, weil viele Panther die Strafbank aufsuchen mussten. Fendt ist wegen einer Spieldauer-Disziplinarstrafe am Freitag gegen Krefeld gesperrt. Damit haben die Augsburger nur noch vier Abwehrspieler, da sich der Däne Jesper Damgaard nach Lugano verabschiedete. "Er hat sich nach einer Alternative umgesehen, da für uns die Saison ja ab Sonntag beendet sein wird", erklärt Panther-Manager Max Fedra. Ihm war der Transfer nicht unrecht, denn auf diese Weise konnte wieder ein Profi von der Gehaltsliste gestrichen werden. Nächste Woche könnten weitere folgen. "Es gibt Kontakte zu Vereinen in Österreich", sagt Fedra.
Sechs Niederlagen in Folge hatten bei Spielern und Verantwortlichen des ERC Ingolstadt tiefe Spuren im Selbstvertrauen hinterlassen. Mit Siegen gegen Krefeld (4:3 n.P.) und Augsburg (7:2) habe die Mannschaft am vergangenen Wochenende aber wieder in die Erfolgsspur gefunden, sagte Ingolstadts neuer Co-Trainer Mike Schmidt, der heute ab 19 Uhr im Online-Chat unserer Zeitung zu Gast ist. "Es waren nur kleine Dinge, die wir ändern mussten, um wieder erfolgreich zu sein."
Nach der Enttäuschung hat Zweitligist EV Landsberg 2000 zum Befreiungsschlag ausgeholt: Schlugen die Wellen nach den Niederlagen in Weißwasser und gegen Bietigheim hoch, sorgten die Landsberger mit dem 9:2 gegen Bremerhaven und dem 1:0 in Crimmitschau wieder für glückliche Landsberger Fans. Nicht nur, dass man endlich den Play-Down-Platz loswurde und mit Rang 10 auf bestem Weg zum direkten Klassenerhalt ist, nach diesem Wochenende haben die Landsberger jede Mannschaft der Liga ein Mal geschlagen. Eine weitere gute Nachricht: Stürmer Matthias Wittmann hat seinen Vertrag verlängert.
Mit einem dezimierten Kader musste Zweitligist ESV Kaufbeuren erneut zwei herbe Pleiten einstecken. "Wir haben gespielt wie eine Bayernliga-Mannschaft", schimpfte ein entsetzter Trainer Mike Bullard nach dem enttäuschenden 1:8 gegen Regensburg. Auch er scheint die Kontingentspieler nicht zu besseren Leistungen anspornen zu können. "Unsere fünf Ausländer waren eine Katastrophe", meinte Bullard. Seine bisherige Bilanz beim ESVK: Fünf Spiele, null Punkte, 11:35 Tore. "Bullard, das hast du nicht verdient", sangen eigene wie gegnerische Fans deshalb am Wochenende.
"Wir leben noch", meinte der Trainer des Oberligisten EV Füssen, Alexej Sulak. Seine Mannschaft hatte mit dem 5:3 gegen Weiden das letzte Fünkchen Hoffnung geschürt. Denn rechnerisch besteht für die Füssener noch die Möglichkeit, sich für die Play-Off-Runde zu qualifizieren. Einer der besten Spieler des EV Füssen war diesmal Kevin Gardner. Er krönte seine gute Leistung mit zwei Treffern. "Beim Auswärtsspiel am Freitag in Ravensburg versuchen wir nochmals anzugreifen", meinte Trainer Sulak und betonte: "Der Blick auf die Tabelle wird erst nach diesem Spiel interessant."