Ich den der Bandencheck ist für euch ganz interessant!!! Das was mit Landshut im Busch sein soll, hab ich auch schon woanders gelesen.
Quelle: http://www.hockeyweb.de vom 26.02.07
Bandencheck: Die Hockeyweb-Kolumne von Alexander Brandt
Eishockey-Deutschland, 26. Februar 2007
Neulich sah ich aus Langeweile mal die Sportschau und musste herzlich lachen. Da wurde nämlich mitgeteilt, dass ein Fußballspieler seinen überraschenden Wechsel für vier Jahre nach Liverpool verkündet habe. Sowas wäre im Eishockey undenkbar, das wäre schon monatelang bekannt gewesen. Bevor der Spieler überhaupt wüsste, wo Liverpool eigentlich liegt, hätte schon wieder jemand gequatscht.
Für uns Aussenstehende hat die permanente Indiskretion im deutschen Eishockey natürlich große Vorteile, wir wissen stets schon im Dezember, was im April erst offiziell wird. Z.B. Boos nach Hannover oder Hackert nach Mannheim. Manche Gerüchte sind allerdings so bescheuert, dass sie eher auf Drogenkonsum als auf Indiskretionen beruhen dürften. Da war zum Beispiel das Gerücht, Köln würde mit Hannover die Torhüter tauschen, Adam Hauser gegen Alexander Jung. Ja, den Unsinn hat tatsächlich jemand gedruckt! Dabei macht das für beide Seiten keinen Sinn. Hans Zach hat Alexander Jung nach Hannover geholt und mit einer Einsatz-Garantie ausgestattet, weil er ihn schon lange für einen guten Torhüter gehalten hat. Und weil er Deutscher ist. Warum sollte er den gegen einen Ami tauschen, der so teuer ist, dass die Kölner Haie ihn nicht halten können? Und was soll Köln mit einem Torhüter, der sich bei seinem jüngsten Auftritt in der Kölnarena neun Dinger gefangen hat? „Hey, den tauschen wir gegen unseren Top-Goalie ein, weil jeder andere zehn Tore gefangen hätte“. Nein, das ist selbst für DEL-Verhältnisse albern.
Vergangene Woche kam plötzlich das neueste Gerücht: Eine Investorengruppe wolle Landshut in die DEL bringen. Landshut? Wieso Landshut? Dann tauchten Presseberichte auf, die das Gerücht bestätigten. Die Investoren existieren tatsächlich. Landshut existiert auch. Nun fragt man sich natürlich, wie das überhaupt über die Bühne gehen soll? In die DEL kommt man nur, wenn man in der zweiten Liga Meister wird und dann 9.000 Hallen-Punkte holt, oder indem man einem DEL-Klub die Lizenz abkauft und der Rest der Liga zustimmt. Selbst dann muss man wenigstens im Halbfinale der zweiten Liga gestanden haben. Das ist zu diesem Zeitpunkt sehr schwer zu planen, also warum zum Geier geht jemand damit an die Öffentlichkeit? Das kann man doch nur machen, wenn man die Landshuter Pläne unbedingt verhindern möchte. Und wer hätte daran ein Interesse? Angeblich ist man an der Lizenz von Augsburg interessiert. Ob dort die undichte Stelle sitzt?
Spannend wäre es schon, Landshut wieder in der DEL zu haben. Zum Beispiel wenn die Kannibalen gegen Hamburg spielen, also quasi gegen sich selbst. Wie zählt man dann die Statistiken? Gehören die vergangenen Landshuter DEL-Jahre dann zum EVL, oder zur Franchise, also zu Hamburg? Für die jüngeren Leser: Die Landshuter DEL-Lizenz wurde einst nach München verkauft und dann nach Hamburg weiter verscherbelt. Manager in Landshut war damals ein gewisser Max Fedra, der fädelte den Deal mit München ein und wurde dort dann auch Manager, um die Lizenz dann weiter nach Hamburg zu dealen, wo er ebenfalls Manager wurde. Heute ist er Manager in Augsburg. Augsburg? Augsburg???
Ob Landshut sich einkauft oder Kassel aufsteigt, die DEL wird in der kommenden Saison wohl mit 15 Teams an den Start gehen, obwohl mindestens die Hälfte der Klubs lieber eine Reduzierung auf 12 Teams hätte und man eigentlich mehr Zeit für die Nationalmannschaft schaffen möchte, das steht sogar im Kooperationsvertrag. Wie soll das denn jetzt bitte funktionieren? Geht eigentlich nur über eine Änderung des Modus...
Gruß vom von den Dächern singenden Spatz Alexander Brandt