Saku Koivu hat geschrieben:
weiter im Text:
dann muss man aber auch die Söldnermentalität der Spieler ansprechen, ist ja nicht so das die am Hungertuch nagen und nen 2ten Job annehmen müssten. Da muss man sagen, das die Moral in anderen Sportarten um einiges höher anzusiedeln ist. Ein Luca Toni bleibt trotz Minus 15 Punkte beim AC Florenz. Juventus konnte trotz 2ter Liga weiter auf Buffon und Nedved bauen,....
Damit will ich jetzt nicht die Jungen kritisieren, die sind auf einem aufsteigenden Ast und haben noch grosses vor und um sich zu verbessern muss man einfach auf hohem Niveau spielen. Ich meine damit eher gestandene DEL Spieler, die mal für eine Saison kommen oder solche einkäufe wie Darby, der nach der Saison so schnell verschwunden war, wie ein Puck nach einem Schlagschuss von der blauen Linie. Da muss man natürlich auch der GmbH mal die Frage stellen, wiso man immer nur 1 Jahresverträge anbietet. Wie soll eine Mannschaft wachsen wenn jedes Jahr der halbe Kader ausgetauscht wird? Wie soll man sich als Fan mit dem Verein identifizieren wenn jede Saison ein komplett neues Team und am besten noch jedes Jahr ein neuer Trainer verpflichtet wird? Klar, man identifiziert sich sicher nicht nur über Spieler mit dem Verein, aber jedes Jahr im unklaren zu sein wie das Team nun aussieht, ist sicher nicht jedermanns Sache. Das ist imho auch einer der Gründe wiso der DK Verkauf nachgelassen hat. Erst schlecht Eishockey spielen, dann noch keinen wirklichen Kader beisammen haben und sich dann wundern wiso keiner eine DK will.
Greetz
Sorry Koivu, aber ich muss Utahgrizzlie teilweise Recht geben...Wenn ich solche Vergleiche lese, wie oben, dann stellen sich mir alle Nackenhaare auf!!! :icon_evil: Wer dann da der Keks ist ???
Was glaubst Du denn, was Spieler beim AEV verdienen und vor allem, was die jungen deutschen Spieler in Augsburg verdienen? Natürlich ist es nicht so, dass sie einen Nebenjob annehmen müssen, um Überleben zu können - dies wäre ja auch schlichtweg überhaupt möglich. Aber die Vergleiche mit einem Luca Toni, einem Buffon oder Nedved spotten jeglicher Beschreibung.
Während die von dir angesprochenen Herren seit vielen Jahren ihre Schäflein ja sowas von in trockenen Tüchern haben, damit sie nach ihre Karriere niemals mehr einen Finger krumm machen müssen, ist es doch beim Eishockey eine komplett verkehrte Welt und in keinster Art und Weise zu vergleichen.
Ein junger deutscher Spieler verdient in etwa soviel, wie ein mittelmäßig bezahlter Angestellter in der Privatwirtschaft, wenn überhaupt. Eventuell kommt dann noch eine Wohnung und ein Auto dazu. Das war es dann aber auch schon. Da kannst Du weder große Sprünge machen, noch für Deine Zukunft nach der sportlichen Karriere sorgen. Daher ist es die logische Konsequenz, dass im Eishockey gewöhnlich die Identifikation mit dem Verein zur Nebensache verkommen muss, weil die Spieler in den paar Jährchen, wo sie Profis sind, schauen müssen, möglichst viel zu verdienen. Ganz ähnlich verhält es sich bei einem Darby, da war lediglich das Drumherum und das BlaBla sehr ärgerlich und hinterließ mehr als einen faden Beigeschmack!
Hast Du Dir vielleicht mal überlegt, dass junge deutsche Spieler - die auf einem aufsteigendem Ast sind - ganz bewußt keine längerfristigeren Kontrakte eingehen, weil sie genau wissen, dass bei einer weiteren Leistungssteigerung irgendwo die dicke Kohle winkt ??? Nach der letzten Saison war es eh schon verwunderlich, dass man z.B. einen Mayr Role gegen das Angebot von Ingolstadt halten konnte. Ausschlaggebend war wahrscheinlich nur, dass er bei uns wesentlich mehr Eiszeit und Special-Team-Aufgaben erhält, was für seine weitere Entwicklung eben nur gut ist und somit ihn zum Bleiben animierte.
Natürlich ist es für die Identifikation der Fans mit dem Verein und den jeweiligen Spielern nicht zuträglich, wenn ein Großteil des Kaders jede Saison aufs Neue zusammengestellt wird bzw. werden muss. Doch gehört dies schon seit Jahren zur Tagesordnung der DEL. Dies ist nicht erst seit gestern so. Und solche Typen wie ein Moeser oder ein Felski sterben "leider" nach und nach aus. Sicherlich gibt es viele Eishockeyfans, welche dies stört. Dies aber explizit am Dauerkartenrückgang beim AEV fest zu machen, ist dünn - sogar sehr dünn. Bei sämtlichen DEL-Vereinen verhält es sich ähnlich. Bei den Vereinen mit ausreichend Kapital liegt es meist daran, dass sie eine bestimmte Anzahl an Spielern nicht halten wollen. Bei Low-Budget-Teams wie Augsburg verhält es sich so: Hast Du ein gutes Jahr mit Erfolg, dann kommen die großen Vereine und kaufen Dir die guten Spieler weg. Diejenigen, die enttäuscht haben, willst dazu vielleicht selbst nicht halten. In einem schlechten Jahr, werden diejenigen weggekauft, welche herausstachen und der Rest bleibt übrig, wo man sehen kann, ob man diese halten will, oder nicht !
Leider gehört Augsburg nicht zu den Top-Adressen in der DEL, die es sich aussuchen können. Die meisten Spieler versuchen den AEV als Sprungbrett nutzen zu können, um sich für finanzkräftigere Verträge bei großen Vereinen em pfehlen zu können.
Der stetige Dauerkartenrückgang beim AEV ist jedoch sicherlich woanders zu suchen. Die Eishockeykost, welche den Fans und Zuschauern nun zwei Jahre lang geboten worden ist, hat einfach einen nicht unerheblichen Teil vergrault. Und das Geld sitzt in der heutigen, wirtschaftlich schwierigen Zeit - nicht mehr so locker, wie vor einigen Jahren. Da schaut der Konsument genau, wofür er sein Geld ausgeben kann/will und wofür eben nicht.
Würde Deine These zutreffen, dass der stetige Wechsel der Spieler in den Vereinen - die damit fehlende Identifikation der Fans mit den Spielern/Verein - der Grund dafür wäre, dass weniger Dauerkarten verkauft werden, müsste dies also überall so sein. Dies ist aber nicht überall der Fall... :idea: :idea: :idea:
Es ist nicht immer alles so einfach, wie es scheint und dazu ist nicht alles SCHWARZ oder WEISS!
In diesem Sinne...
Michi