"Waffen sind zum Totmachen da". <-----Stimmt, aber nicht ausschließlich zum Totmachen. Sollte man aber wissen, dass z.B. Polizisten nicht lernen die Waffe bei jedem Ziehen auch zum Töten zu verwenden. Man kann damit auch prima drohen (Waffe auf jemanden richten / Warnschuss abgeben) oder versuchen jemanden nicht tödlich zu verletzen (wobei natürlich bei jedem Einsatz der Waffe davon ausgegangen werden muss, dass es zu tödlichen Verletzungen kommt - ABER NICHT KOMMEN MUSS).
Man kann tatsächlich prima drohen und Warnschüsse abgeben. Und oft hilft das auch. Aber in letzter Konsequenz hilft es nur deshalb, weil das Gegenüber die Auswirkungen der tatsächlichen Anwendung kennt. Nur deshalb. Und deshalb bleibe ich dabei, dass ich es im Geiste arm finde, diese Art der Machtausübung über anderes Leben zu glorifizieren. Ich habe zu keinem Zeitpunkt von Sportschützen geredet, auch nicht von Polizisten (merkwürdiges Völkchen) und Soldaten (hier bin ich tatsächlich ambivalent). Ich gehe noch einen Schritt weiter und billige auch denen eine Waffe zu, die tatsächlich in ihrem Leben konkret gefährdet sind, wobei diese Entscheidung nicht dem einzelnen überlassen bleiben darf.
Du kannst mir auch nicht erzählen, dass Polizisten (merkwürdiges Völkchen übrigens) so ausgebildet werden, dass sie in einer Situation mit bestem Gewissen schießen können, um jemanden fluchtunfähig zu schießen. Wenn eine solche Situation eintritt, dann ist die physische Anspannung derart enorm, dass man es allerhöchstens versuchen kann. Und der Versuch nimmt zumindest ein Ableben billigend in Kauf. Und wenn man die Voraussetzungen ansieht, dann darf die Schußwaffe bereits eingesetzt werden, um die unmittelbar bevorstehende Begehung eines Verbrechens zu verhindern. Und Verbrechen sind nicht nur Delikte gegen Leib oder Leben. Es heißt nicht: Kapitalverbrechen. Das betrifft natürlich nicht die speziell ausgebildeten Sonderkommandos, die sich aber auch keiner ad hoc Situation aussetzen müssen.
ich würde jetzt sehr provokant behaupten, dass Polizisten sehr wohl Respekt vor der Waffe und ihrer Wirkung haben und dennoch in Situationen kommen in denen sie diese einsetzen.
Die meisten Polizisten (merkwürdiges Völkchen übrigens) bestimmt, aber ich bezog mich nicht auf den Waffenbesitz in der Berufsausübung.
"Wobei ich sowieso ein Problem mit Menschen haben, die aus welchem Grund auch immer in ihrem Privatleben mit einer Knarre rumrennen müssen. Wie bescheuert ist das denn bitte?" <---- Ja Problem darfst du ja haben, das deswegen objektiv als bescheuert zu betiteln kann ich nicht nachvollziehen. Da gäbe es durchaus mittlerweile anderes Verhalten das ich als bescheuert bezeichnen würde. Ich kann z.B. so manche Naivität und Sorglosigkeit der Leute nicht verstehen.
Hier bin ich wieder nicht kompromissbereit. Die Sorglosigkeit der Leute begründet sich auf der Sichtweise des Individuums und aus den persönlichen Erfahrungen des einzelnen. Wer in seinem Leben nur gute Erfahrungen mit Mitmenschen gemacht hat, wird sich nicht in aller Regel deshalb eine Waffe zulegen, weil sein subjektives Sicherheitsgefühl aufgrund der aktuellen Berichterstattung im Fernsehen sinkt. Wer hingegen Erfahrungen gemacht hat, die einen Besitz (im Privatleben) einer Waffe subjektiv rechtfertigen, der muss im Normalfall mit Begriffen wie "Angst" und "Macht" umgehen. Und beide Begriffe sind nicht unbedingt förderlich, um eine Waffe verantwortungsbewusst zu behandeln. Ich kenne ein paar Leute, die privat eine Waffe haben. Und alle haben einen an der Murmel. Nochmal: Nicht Sportschützen und auch nicht Sammler antiker Waffen, wobei ich bei zweiterem schon wieder....lassen wir das.
Will mir eine Person an Leib und Leben, dann ist es mein natürliches Recht mein Leben zu verteidigen (natürlich immer im gerechtfertigten Ausmaß). In dieser Notwehrsituation ist dann der Respekt vor dem Leben anderer nicht zwangsläufig belanglos, kann es aber sehr schnell werden.
Mal ehrlich, der Satz ist doch die Rechtfertigung für ganz Nordamerika. Natürlich ist der berühmte finale Rettungsschuss zulässig und auch moralisch vertretbar, aber wer sich aufgrund einer vielleicht irgendwann mal eintretenden, völlig abstrakten Notwehrsituation in seinem Leben eine Waffe zulegt und diese ständig mit sich führt (denn sonst ist es ja sinnlos), der braucht viel dringender einen Arzt als was anderes.
Die Frage ist nur, wenn der Staat es nicht schafft über 20 Millionen illegale Waffen vom Markt zu nehmen (kein Vorwurf an die Polizisten - diese Arbeit ist einfach nicht zu leisten, da können die machen was sie wollen) gleichzeitig illegaler Waffenbesitz nicht extrem hoch bestraft wird, und der Staat sich auch darüber bewusst ist, dass die Polizisten keine Personenschützer sind (im Sinne von Bewachern die solche Übergriffe vereiteln) - wieso räumt mir der Staat im Allgemeinen das Recht ein mich selbst zu verteidigen wenn er gleichzeitig nicht ausschließen kann, dass mich jemand mit einer Waffe bedroht und mir aber jedoch verbietet eine Waffe zu haben. Oder anders formuliert: Woher nimmt unser allzeit Allkluger Staat denn die gottgleiche Einsicht zu wissen, wann ich mit welchen Mitteln angegriffen werden?
So, und hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Natürlich keinen Vorwurf an Polizisten (merkwürdiges Völkchen übrigens), aber Polizei und auch Juristerei hätte weitaus weniger zu tun und im Fall der Polizei auch weitaus weniger gefährliche Arbeit, wenn es weniger Waffenbesitzer gäbe. Und hier meine ich nicht nur die konkreten Waffendelikte, sondern auch die Tatbestände, die sich aus der Machtausübung durch Waffen ergeben. Und dem entgegenzuwirken, in dem man Schusswaffen als Verteidigungsinstrument für "normal" erklärt, halte ich für ein Eigentor, oder sagen wir, für einen "Schuss ins eigene Knie".
Die Antwort: Er kalkuliert! Er geht davon aus, dass es einfach gewisse gefährdete Personenkreise gibt und andere die es nicht sind. Diese Personen können dann nach Prüfung der Eignung einen Bedarf anmelden und bekommen eine Waffe. Der Rest kann beim Kugelschreiber bleiben. Vielleicht gab es mal Zeiten in denen das sinnvoll war und funktionierte. Heute kann ich das so nicht nachvollziehen. Außerdem fühle ich mich hier diskriminiert. Dass derjenige der sich an die Gesetze hält sowieso der Gelackmeierte ist, ist ja schon altbekannt und man ist es gewohnt (im Vergleich zu denen die illegal damit rumrennen und meist nichts Gutes im Schilde führen). Soweit ich es mitbekommen habe, hat man es u.a. als sehr reiche Person leichter an einen Bedarf zu kommen, da man gefährdeter sei. Während man als Otto-Normal-Wahlurnenpöbel dies nicht hat. Jetzt wird man aber auch schon wegen 20 Euro auf der Straße abgestochen und nicht nur wegen 20 Millionen. Soll das heißen, dass diejenigen die wegen 20 Euro beraubt werden auch weniger wert sind? Langsam glaube ich, dass das so ist.
Stimmt doch nicht. Ich könnte dir was über die städtischen Zulassungsverfahren zum Erteilen eines Waffenscheins erzählen, mache ich hier aber nicht. Aber ein Waffenschein wird eindeutig
zu vielen Menschen genehmigt.
Außerdem stört mich der Starrsinn der Anti-Waffen-Lobby. Es werden Waffen allgemein abgelehnt. Und weiter wird nicht diskutiert. Nicht einmal die Entwicklung von nicht-tödlichen Selbstverteidigungswaffen wird gefördert oder akzeptiert. Es wird einfach streng nach der Logik gedacht: Wo Waffen verboten sind, da gibt es auch keine. Dass man hier irrt ist ja bewiesen, denn diese Logik funktioniert ja bei anderen Verboten auch nicht (Alkohol, Zigaretten, Drogen, KILLERSPIELE!!!! ETC.).
Kein Widerspruch
Meine Forderung wäre also: Soweit wie möglich nicht-tödliche Selbstverteidigungswaffen erlauben und falls das nicht möglich ist das Waffengesetz strenger kontrollieren und den Bedarf weglassen, da der Staat es nicht ausrechnen kann wer wann wo wie gefährdet ist.
Teil zwei des Satzes kapiere ich nicht. Zu Teil eins: Sie sind zugelassen. Du kannst dir, wenn du volljährig bist, jederzeit ein Spray kaufen, auch die komischen Elektroschocker sind mehr oder weniger zulässig. Und die Tatsache, dass ein Schlagring nicht zulässig ist, kann ich nachvollziehen.