Straubing geht zum zweiten Mal gegen einen Zweitligisten leer aus
3:4-Niederlage in Regensburg: Tigers werden für laschen Auftritt im Schlussdrittel bestraft
Eine 2:0-Führung nach 40 Minuten wird leichtfertig verspielt – Eisbären hatten mehr vom SpielDas dürfte Erich Kühnhackl gar nicht gefallen haben! Im fünften Vorbereitungsspiel mussten die Straubing Tigers am Dienstagabend bereits die dritte Niederlage hinnehmen. Das 3:4 (1:0, 1:0, 1:4) bei den Eisbären Regensburg war bereits die zweite Pleite bei einem Zweitligisten.
Zwei Drittel lang taten die Tigers zwar nicht viel für das Spiel, hatten es aber nach Treffern von Sepp Menauer und Eric Chouinard fest im Griff, wirkten abgeklärter und cleverer. Die Gastgeber hatten während der gesamten 60 Minuten mehr vom Spiel und waren in den ersten 40 nur aufgrund ihrer Powerplay-Schwäche nicht zu Torerfolgen gekommen. Die Tigers schienen sich auch im Schlussdrittel ihrer Sache zu sicher zu sein und kassierten prompt vier Gegentreffer, einen davon in Unterzahl. Einziger positiver Aspekt: Die Paradereihe mit Eric Chouinard, der immer wieder die Antreiberrolle übernahm, Cam Severson und Eric Meloche traf zweimal.
An den Gegentoren hatte Markus Janka, der auch im zweiten Spiel gegen seine alten Teamkameraden aufgeboten wurde, keine Schuld. Daneben sorgte Kühnhackl für weitere Überraschungen: Mit einem Mammut-Kader von gleich acht Verteidigern und 13 Stürmern - ohne die Verletzten Calvin Elfring und Andreas Moborg - war er angereist und ließ auch alle zum Einsatz kommen. Neu mit dabei war eine Landshuter Reihe mit Alexander Popp, Philipp Michl und Daniel Möhle, die den vierten Sturm bildete. Dazu standen abwechselnd immer wieder Markus Jocher, Sepp Menauer und Tobias Abstreiter mit in der Verteidigung.
Zum Spiel: Die Anfangsminuten gehörten klar den Tigers. Die Gastgeber, die aufgrund eines Mittelstürmer-Problems die Reihen rotieren ließen, hatten zu Beginn Probleme, ins Spiel zu finden. So war das frühe 1:0 durch Sepp Menauer auch verdient - Eric Meloche und Axel Hackert saßen zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank - in den anschließenden Minuten allerdings glücklich, denn die Eisbären wurden nun besser. Die Tigers hatten Glück, dass Rory Rawlyk, der Janka schon ausgespielt hatte, den Puck im leeren Tor nicht unterbrachte. Auch Mike Wirll war von einem kurios von der Bande zurückspringenden Puck derart überrascht, dass er Janka nicht überwinden konnte.
Nachdem man auch eine doppelte Unterzahl, die man mit in den zweiten Abschnitt genommen hatte, überstanden hatte, legten die Tigers im zweiten Drittel ähnlich los wie im ersten: Dies mal dauerte es allerdings 42 Sekunden länger: Die Paradereihe in Person von Eric Chouinard traf zum 2:0. Hier zeigte sich wieder die Cleverness der Tigers vor dem Tor.
Ansonsten aber durften die Tigers vor allem Unterzahl üben - gleich fünfmal saß ein Kühnhackl-Schützling auf der Strafbank. Auch in numerischer Unterlegenheit ließ der Coach weiter fleißig rotieren, brachte auch die Youngsters und diese ließen nichts anbrennen, zu abschlussschwach waren die Regensburger Angriffsbemühungen.
Das sollte sich dann aber im Schlussabschnitt schlagartig ändern. Diesmal waren es die Eisbären, die einen Blitzstart erwischten und noch in der 41. Minute binnen 19 Sekunden ausglichen. Die Tigers wirkten zu lässig, ließen sich die Scheibe hinter dem eigenen Tor abluchsen. Es dauerte nur vier weitere Minuten, da gingen die Gastgeber, die sich in einen kleinen Vorbereitungs-Rausch zu spielen schienen, auch schon in Führung. Diesmal war es der quirlige Mike Wirll selbst, der in Torjägermanier einen Abpraller versenkte - diesmal in Überzahl. Da den Tigers nichts mehr einfiel, war der vierte Regensburger Treffer durch Max Schmidle nur folgerichtig und so gar nicht nach dem Geschmack von Erich Kühnhackl, der sogleich eine Auszeit nahm (54.). Nun zeigten die Tigers wieder mehr Engagement und die Ereignisse begannen sich zu überschlagen. Erst traf erneut Chouinard in Überzahl zum 3:4, dann nahm Kühnhackl 69 Sekunden vor dem Ende Janka vom Eis, doch auch bei sechs gegen vier -Daniel Huber saß außerdem auf der Strafbank - passierte nichts mehr. Auch eine kleine „Nachspielzeit" von vier Sekunden, verordnet von Schiedsrichter Deubert nach lautstarkem Protest von Chouinard, da die Uhr nicht angehalten worden war, half da nicht mehr.
Eisbären Regensburg: Couture - Flache, Pielmeier, Gerike, Rawlyk; Heid, Franz - Wirll, Dörfler, Hede; Masek, Driendl, Hackert; Feistl, Schmidle; S. Huber; Prommersberger, D. Huber;
Straubing Tigers: Janka - Skolney, Canzanello; Lehner, Retzer; Bader, Wilhelm - Jocher, Abstreiter, Menauer; Meloche, Chouinard, Severson; Trew, Gallant, Dunham; Rautert, Schmidt, McPherson, Popp, Michl, Möhle;
Tore: 0:1 (2:00)
Menauer (Schmidt, Bader 4-4), 0:2 (22:42)
Chouinard (Canzanello, Meloche), 1:2 (40:17)
Hede (Wirll), 2:2 (40:36)
Masek (Driendl), 3:2 (44:44)
Wirll (Driendl, Flache, 5-4), 4:2 (53:13)
Schmidle (Wirll, Hede), 3:4 (57:37)
Chouinard (Meloche, Skolney, 5-4);
Strafminuten: Regensburg 12 -Straubing 26;
Schiedsrichter: Deubert;
Zuschauer: 1304.
Quelle: www.straubing-tigers.de