Quelle:
http://www.augsburger-allgemeine.de vom 06.09.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Die Panther sind zurück!
Von Peter Deininger
Panther-Geschäftsführer Max Fedra ist bekannt für seinen niederbayerischen Humor. Deshalb überrascht es nicht sonderlich, dass er sich zum Saisonauftakt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) einen kleinen Seitenhieb auf den Fußball-Nachbarn nicht verkneifen kann. "Hier war lange genug zweite Liga, jetzt beginnt die erste Liga."
Fedra hofft in der neuen Saison auf positive Schlagzeilen, nachdem der Verein in der vergangenen Spielzeit viele Enttäuschungen erlebt hat. "Aber ich glaube, wir haben die richtigen Lehren daraus gezogen", meint der Manager nach der gelungenen Vorbereitung. Die Zusammenarbeit mit den Fitnesstrainern des TVA, das Trainingslager in Augsburg, die vielen Testspiele gegen DEL-Konkurrenten und die Kooperation mit dem Oberligisten EC Peiting - all dies habe sich gewinnbringend entwickelt.
Aber das war nur das Vorspiel. Bereits das erste DEL-Wochenende wird zeigen, was die bisherigen Ergebnisse wert sind. Max Fedra sieht durchaus Verbesserungspotenzial. "Wir haben teilweise frech nach vorne gespielt, aber uns fehlt im Abschluss der Killerinstinkt." Der Geschäftsführer hält auch das Überzahlspiel "für ausbaufähig".
Doch das ändert nichts an der positiven Grundstimmung. "Ich bin froh, dass für uns nur Platz zehn das Saisonziel ist", meint Fedra mit Blick auf den Freitag-Gastgeber ERC Ingolstadt. "Dort haben sie viel höhere Ansprüche." Mit einem Etat von sechs Millionen Euro (doppelt so hoch wie die Panther) und einigen Spitzenplätzen in der Vergangenheit müssen die Oberbayern mit anderen Erwartungen die Eiszeit beginnen als Kellerkind Augsburg.
Fedra setzt vor allem auf einen gelungenen Einstieg im Curt-Frenzel-Stadion. "Mit einem Sieg am Sonntag gegen Hannover haben wir die Chance, die Saison in der richtigen Richtung zu beginnen." Eine Woche später steht nämlich gleich noch einmal eine Partie vor eigenem Publikum gegen Straubing auf dem Programm.
Im Curt-Frenzel-Stadion hat die Stadt eine neue Bande samt Glasaufsatz montieren lassen, und auch die Spielerbänke sowie die Zeitnahme wurden auf den neuesten Stand gebracht. "Aber das kann nur der erste Schritt zu einer zeitgemäßen Spielstätte sein." Nach Meinung Fedras erfüllt Augsburg weiterhin nicht den kompletten Anforderungskatalog der DEL. Die Presse-Arbeitsplätze sind ebenso nur eine Notlösung wie der "Anschnallraum", in dem sich während der Spielpausen beide Mannschaften sowie die Schiedsrichter über den Weg laufen.
Nach Meinung von Fedra muss das Curt-Frenzel-Stadion aber nicht nur wegen der Eishockeyprofis, sondern wegen der anderen Nutzer dringend renoviert werden. "Die Kabinensituation ist menschenunwürdig." Der AEV mit seinen 1500 Stunden pro Jahr für den Eishockey-Nachwuchs, die Hobbymannschaften, die beiden Eiskunstlaufvereine sowie die Eisstockschützen belegen das Curt-Frenzel-Stadion zu zwei Dritteln. Deshalb wünscht sich Fedra eine Gesamtkonzeption für einen möglichen Umbau. Erste Gespräche mit Sportreferent Gerhard Ecker hat es offensichtlich bereits gegeben.
Das Stadion ist nur eines der Probleme der Panther. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sie ihren Etat erhöhen, betont Fedra. Bislang decken Werbepartner den Haushalt von drei Millionen Euro zu zwei Dritteln.
Noch haben die Panther im Stadion einige Werbebanden zu verkaufen. "Das müssen wir in den nächsten vier Wochen schaffen, sonst gelingt uns das diese Saison nicht mehr", so Fedra.
Er hofft darauf, dass alte und neue Partner frühzeitig ein Bekenntnis zum Augsburger Eishockey ablegen. Denn die Panther haben einige Talente, die für die Konkurrenz interessant sein könnten.
Zum DEL-Start: Neues aus dem Curt-Frenzel-Stadion
Erstes DEL-Heimspiel:
Am Sonntag um 18.30 Uhr spielen die Panther gegen die Hannover Scorpions. Es ist die erste Partie von 28 Vorrundenbegegnungen im Curt-Frenzel-Stadion. Freitagspiele beginnen um 19.30 Uhr, Sonntagpartien um 18.30 Uhr.
Eintrittspreise:
Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen wie bisher 7,50 Euro. Alle anderen Kategorien wurden angehoben Stehplätze um 50 Cent (12,50 bzw. 14,50), Sitzplätze um 1 Euro (23 bis 29 Euro). Familientickets (zwei Erwachsene plus alle Kinder) gibt es für 33 Euro. Grund für die Erhöhung ist laut Max Fedra die Mehrwertsteuererhöhung. ¿Es lohnt sich immer noch, eine Dauerkarte zu erwerben¿, meint der Panther-Geschäftsführer. Bislang hat der Verein knapp 1000 Saisontickets verkauft.
Stadionöffnung:
Für Dauerkartenbesitzer ist der Einlass 75 Minuten vor Spielbeginn, für alle anderen Besucher werden die Tore eine Stunde vor der Partie geöffnet.
Verpflegung:
Die Panther arbeiten in der neuen Saison mit der Firma Castello von Elmar Lochbrunner zusammen. Für das Curt-Frenzel-Stadion ist Michael Schwerinsteiger zuständig. Nach Auskunft von Manager Max Fedra bleiben die Getränkepreise konstant, das Speisenangebot soll den Wünschen der Fans entsprechend erweitert werden. Außerdem wird im Lauf der Saison ein Kombimenü (Essen plus 1 Getränk) eingeführt. Ein Sixpack Bier gibt es zum Preis von fünf Bechern.
VIP-Bereich:
Auch hier ist künftig die Firma Gastello zuständig. Das Peaches von Leo Dietz betreibt weiter die Cocktailbar, die Firma Bürotechnik Werner hat eine Kaffeestation eingerichtet. Getränkelieferanten bleiben Schwarzbräu, Riegele und Coca-Cola.
Einlaufmusik:
Wenn die Spieler künftig durch das aufblasbare Panthermaul aufs Eis laufen, werden sie musikalisch von Doro und Warlock begleitet. Der Song heißt ¿all we are¿ und ist nach Auskunft von Stadionsprecher Rolf Störmann (RT.1.) ¿ein Rockklassiker aus den 80er Jahren¿.
Trikot:
Das Spielertrikot (Heimspiele: grün, auswärts weiß, drittes Trikot rot) wurde fast komplett vermarktet. Lediglich auf der Vorderseite unten ist noch eine Werbefläche frei. Bis sich ein Sponsor findet, steht der Aufdruck ¿Augsburg¿ auf dem Trikot.
Sperre:
Verteidiger Steffen Tölzer kann am Freitag in Ingolstadt nicht eingesetzt werden. Er hatte im letzten Vorrundenspiel der vergangenen Saison bei den Berliner Eisbären eine Spieldauer-Disziplinarstrafe erhalten und ist für eine Partie gesperrt.