3:1 gegen Augsburg - nur der Sieg zählte!
„Wer gewettet hat, dass wir heute 5:1 oder 7:1 gewinnen, der hat viel Geld verloren. Wir haben genau so ein Spiel erwartet.“ Mit diesen Worten begann DEG-Trainer Slavomir Lener sein Fazit über das soeben Gesehene. Und in der Tat war das Aufeinandertreffen seiner DEG mit den Augsburg Panthern im mit 4963 Zuschauern besetzten ISS DOME lange Zeit eine äußerst zähe Angelegenheit, bis für die Düsseldorfer durch das 3:1 (0:1; 1:0; 2:0) drei Punkte in trockenen Tüchern waren.
Wer auf ein ähnlich torreiches Spiel wie das der METRO STARS am Dienstag in Berlin gehofft hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Nur äußerst schleppend kam die Partie in Gang. Viel Krampf, wenig Torszenen. Ganze vier Mal schoss die DEG auf das von Patrick DesRochers gehütete Gästetor. Am ehesten im Gedächtnis blieb da noch der Versuch von Martin Hinterstocker, der es bei einem Konter vorzog, von der rechten Seite aus den Abschluss zu suchen, anstatt einen Mitspieler in Szene zu setzen. Endstation: Brustpanzer (9.).
Die von Paulin Bordeleau trainierten Augsburger versuchten sich immerhin sieben Mal und hatten einmal Grund zum Jubeln. Im Powerplay traf Patrick Buzas die Scheibe derart ungenau, dass sie nicht auf, sondern hinter das Tor ging und von dort zurück vor den kurzen Pfosten zum einschussbereiten Brock Radunske kam (19.). Weil Andy Hedlund nach seinem Foul zu sehr auf Schiedsrichter Richard Schütz geschimpft hatte, setzte es zudem eine 10-Minutenstrafe gegen den Verteidiger.
Hier scheitert Rob Collins an DesRochers, später führt sein Zuspiel zur Führung - Alles Fotos: Thomas Siedler
Die bis zur Augsburger Führung größte Chance hatten ebenfalls die Gäste. Eine Mischung aus missglücktem Aufbaupass und Befreiungsschlag landete über die Spielerbande im Drittel der DEG. Da beide DEG-Verteidiger nicht energisch genug zur Scheibe gingen, war plötzlich Travis Brigley der Scheibe nah. Der herauseilende Jamie Storr verhinderte zunächst Schlimmeres, hätte ein weiterer Pantherspieler aber Rhett Gordon von der Seite aus den herumtrudelnden Puck ins leere Tor befördert und hätte Peter Ratchuk seinen Körper nicht in den Weg gestellt, wäre auch der DEG-Keeper machtlos gewesen (10.).
„Nach den Punktverlusten hatten wir großen Druck. Dann schießen die das erste Tor und der Druck wird noch größer. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass man nicht gewinnen kann, wenn man nur spielt, um nicht zu verlieren.“ Eindrücke einer Pausenansprache zu einer sichtlich mit sich selbst kämpfenden Mannschaft.
Und so wurde es im zweiten Drittel etwas besser, wenngleich das Spiel der DEG noch immer verkrampft und nicht unbedingt schön anzusehen war. Ein Überzahlspiel verstrich glanzlos, anschließend testete Brandon Reid mit seiner Rückhand ein weiteres Mal den Brustpanzer von DesRochers (30.). Ein Duseltor erlöste Fans und Spieler. Erneutes Powerplay. Andy Hedlund hatte zentral von der blauen Linie abgezogen, Buzas seine Kelle reingehalten, so dass der Puck zur Seite an die Schulter von Steffen Tölzer sprang, von wo aus er den Weg ins Tor fand (36.). „Aber das war genau unser Plan, die Pucks aufs Tor zu bringen“, verriet Lener.
Leitete mit dem Ausgleich die Wende ein: Andy Hedlund, der hier von seinen Kollegen beglückwünscht wird.
Der schönste Spielzug des Abends brachte die METRO STARS dann auf die Siegerstraße. Rob Collins zog mit Tempo über die rechte Seite zur Grundlinie und passte dem in seinem Rücken mitgelaufenen Peter Ratchuk den Puck derart mustergültig auf den Schläger, dass der Verteidiger keine Mühe hatte, seinen zweiten Saisontreffer zu erzielen (48.). Aufkeimende Zweifel am dreifachen Punktgewinn, die aus einer kleinen Druckphase der Gäste rund fünf Minuten vor Schluss resultierten, machte Jamie Wright mit seinem vierten Saisontreffer zunichte. Ein zweifelhafter Pfiff hatte die METRO STARS noch einmal in Überzahl gebracht und der Kanadier aus dem rechten Bullykreis abgezogen. Sein Schuss wurde von Klaus Kathans Gesäß ins Tor abgefälscht, der Treffer Wright gutgeschrieben (58.).
„Ich möchte mich bei den Fans bedanken, die die Ruhe bewahrt und uns gut unterstützt haben“, lobte Slavomir Lener und entließ seine Zuhörer in den Abend. Schon am Sonntag trifft die DEG an gleicher Stelle auf die Iserlohn Roosters (14:30 Uhr). „Wir brauchen sechs Punkte“, gab Lener die Marschroute vor.
Presse vom 06.10.07
Presse vom 06.10.07
Quelle: http://www.duesseldorfereg.de vom 06.10.07