:shock: :shock: Waaaaah! Was wird denn hier geschrieben?
Ein Traumjob, man benötigt 0 Qualifikation und prosperiert von fast 10 % mehr.
Natürlich kann man die eigenmächtigen Erhöhungen vor allem vor dem Hintergrund der ganzen Nullrunden für Rentner, Hartz IV-Empfänger etc. verdammen. Nur was soll das bringen? Natürlich kriegen die trotzdem das Geld und das schlimmste ist, dass es insgesamt gesehen Peanuts sind. Dem normal arbeitenden Volk kann man das natürlich nicht so einfach vermitteln, das ändert aber nichts an der Wahrheit. Was einen aber richtig aufregen kann ist, dass man sich hier darüber aufregt, dass man für diesen Job keine Qualifikation braucht. Da muss man doch selber drauf kommen, dass es andersherum Unsinn wäre, weil eine formale Auswahl der Kandidaten ja nicht mit den Grundsätzen unserer Demokratie vereinbar wäre. Würde man z.B. nur Leute mit abgeschlossenem Studium oder nur mit Abitur zulassen, müsste es ja wirklich Proteste geben, weil dann der Rest des Volkes ausgeschlossen ist.
Bald wird die Republik brennen, wenn das so weiter geht.
Nichts, aber auch garnichts wird hier in Zukunft brennen. Solche Leute die die Apokalypse schon kommen sehen gabs schon immer und zu jeder Zeit. Natürlich wird in Zukunft die Luft dünner, und die Gesellschaft wird wesentlich mehr geteilt sein in Arm und Reich. Die Mittelschicht wird dünner werden, aber deswegen gibts doch noch keine Aufstände. Und nur weil es jetzt in zu sein scheint seine eigene linke Hälfte entdeckt zu haben (von der SPD bis rechts rüber zur NPD), und nur weil die damit auf Stimmenfang gehen, heißt das doch noch lange nicht dass da irgendjemand auch wirklich was machen wird. Ob nun politisch oder durchs Feuerzeug.
Hast du mal gesehen, wie leer der Reichstag wirklich ist? Weißt du was diese Kumpels den ganzen Tag treiben?
Wie leer der Reichstag ist, ist bei der derzeitigen Situation völlig egal. Denn dort wird doch nichts wirklich entschieden. Die wirklichen Entscheidungen werden doch im Hinterzimmer getroffen. Und das nicht von den Abgeordneten, sondern von den Parteien und den anderen Interessengruppen. Lobbyisten, ob sie nun von Greenpeace kommen oder von der Waffenlobby. Von den Gewerkschaften oder von der Industrie. Die entscheiden und dann wird nach Fraktionszwang abgestimmt. Zwischendurch muss so eine Partei dann mal einen Parteitag abhandeln, zwar auch um zu erfahren was die Basis so in etwa will, aber meistens doch eher um der Basis die getroffenen Entscheidungen zu erklären und ihr zukünftige Kröten, die es zu schlucken gilt, schmackhaft zu machen. Medienwirksam wird dann eine Rede geschwungen im Parlament und der Wähler soll dann denken, dass dort durch diese Diskussion noch Meinungen und damit Abstimmungen verändert werden. Das ist natürlich illusorisch. Das ist aber auch der Grund warum es in Wirklichkeit relativ egal ist, ob dort noch jemand in den Reihen sitzt oder nicht.
Weißt du was diese Kumpels den ganzen Tag treiben?
Soweit ich weiß, ist der durchschnittliche Tag bzw. die Woche eines Abgeordneten durchaus gefüllt. Man hat sehr viele Termine mit der Partei, anderen Abgeordneten, Ausschusssitzungen, Absprachen mit dem eigenen Büro, muss viel Reisen, zu Wahlkampfveranstaltungen, Reden halten, repräsentieren, sich mit Lobbyisten treffen, Bürgersprechstunden halten und sich nebenbei, wenn man einen hat, im eigenen Wahlkreis sehen lassen. Nebenher sollte man noch bei Stiftungen oder gemeinnützigen Vereinen mitwirken und auch diese Termine übernehmen. Alles in allem wird das meist unterschätzt. Natürlich mag es andere Beispiele geben die das Gegenteil beweisen, aber der Großteil hat am Tag schon ordentlich was zu tun. Und da endet ein Arbeitstag dann auch nicht schon um 6 Uhr abends oder eine Arbeitswoche mit dem Freitag. Das soll nicht als Jammerei empfunden werden, die bekommen ja doch ordentlich Geld dafür, dennoch stimmt es einfach nicht, dass die meisten Abgeordneten nur rumsitzen.
Haben die irgendjemand über sich, der sie kontrolliert?
Ja 1. wer und 2. wieso und 3. wie sollte man sowas denn kontrollieren? Nur zur Erinnerung: das sind die Volksvertreter. Also die Vertreter des Souveräns. Es würde doch formal gar keinen Sinn machen, sie zuerst zu wählen, damit sie das Volk vertreten und sie anschließend mit Kontrollen zu gängeln. Das würde ja außerdem vorschreiben, wie RICHTIGES Vertreten des Volkes auszusehen hat und das wiederum könnte ja dazu benutzt werden, politisch Andersdenkende zu gängeln. Somit also Schwachfug und zwar gefährlicher.
Es gibt bei dir aber einen Satz der trifft vollauf ins Schwarze:
Ist es nicht traumhaft, nur dem Fraktionszwang zu unterliegen und sonst nur willfährig Entscheidungen durchzuwinken?
Mal abgesehen davon ob das jetzt traumhaft ist oder nicht. Ich denke, dass mit dem Fraktionszwang wirklich sehr viel schlechtes verbunden ist. Denn im Grunde sollte der Abgeordnete nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet sein, und nicht einfach ein Typ der so abstimmt wie die Partei es ihm erzählt. Zumindest sollte es einen gewissen Prozentsatz geben, die ihr Hirn selbst gebrauchen, und sich Gedanken darüber machen wie es den Menschen, die sie vertreten wirklich besser gehen könnte. Natürlich braucht man dazu aber auch Geld. Diesen Punkt hat man ja in den hohen Diäten schon erkannt, die ja auch dazu dienen sollen, die Abgeordneten von Bestechungen unabhängig zu machen. Nun bräuchte man eigentlich nur genügend Geld, damit man einen gewissen Kandidaten in einem gewissen Wahlkreis so sehr unterstützen kann, dass er eine wirkliche Chance hat einen eigenen parteiunabhängigen Wahlkampf zu betreiben. Ist zwar illusorisch, aber wäre doch mal interessant. Man ist sich ja schnell einig darüber, dass Geld Macht bedeutet, aber in diesem Kontext hat man das eher selten gesehen. Man stelle sich vor, ein Verein in einem Wahlkreis sammelt soviele Gelder, um einen Politiker damit unabhängig zu machen. Mir wäre das durchaus einen Zehner im Monat wert. Dafür müsste der Abgeordnete dann aber auch so entscheiden wie er will, und nicht einfach so wie die Partei es will, dafür verspricht ihm sein Unterstützerkreis, dass er bei der nächsten Wahl wieder unterstützt wird. Natürlich kann sowas in der Realität quasi nicht funktionieren, aber die Idee, dass wenn einer die Abgeordneten kauft, dann doch bitte das eigene Volk, finde ich witzig.