Eishockey
Überraschung in Augsburg: Panther feuern Bordeleau
Von Peter Deininger und Milan Sako
Augsburg - Die Augsburger Panther haben auf die Niederlagen (sieben in den vergangenen acht Partien) reagiert. Zwei Tage nach dem 4:10 im Halbfinale des Eishockey-Pokals bei den Berliner Eisbären hat der Erstligist am Donnerstagnachmittag den Vertrag mit Trainer Paulin Bordeleau aufgelöst.
"Beide Parteien gelangten zu der Ansicht, dass die gegenseitigen Vorstellungen und Erwartungen nicht mehr deckungsgleich waren", heißt es in einer Presseerklärung.
Der Nachfolger stellte sich gleich anschließend der Mannschaft vor. Larry Mitchell, bis vor einigen Tagen beim Zweitligisten EV Landsberg unter Vertrag, wird bei den Panthern bereits am Freitagabend im Heimspiel gegen die Kölner Haie (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) zum ersten Mal an der Bande stehen.
"Ich freue mich sehr über das Vertrauen der Panther. Das ist die Chance, auf die ich gewartet habe. Ich will auch in der DEL meinen Weg gehen." Dabei kam die neue Aufgabe für Mitchell recht überraschend: Ursprünglich wollte der Kanadier am Sonntag zu seiner Familie nach Kanada fliegen um mit Frau Angela und den beiden Kindern Weihnachten zu verbringen. Der Flug war reserviert.
Am Freitagvormittag wird Mitchell zum ersten Mal mit der Mannschaft trainieren. Bereits am Donnerstagnachmittag führte Mitchell Einzelgespräche mit den Schlüsselspielern wie Kapitän Torsten Fendt, Torwart Patrick DesRochers oder Spielgestalter Brigley. Das Ziel des neuen AEV-Trainers: "Nach sieben Niederlagen in den vergangenen acht Spielen will ich die Kurve schnell kriegen."
Paulin Bordeleau erfuhr erst kurz zuvor, am Donnerstag um 14 Uhr, dass ihm die Panther-Führung die Lösung der Probleme nicht mehr zutraut. "Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um der Mannschaft neue Impulse zu geben. Jetzt erwarten wir uns aber auch vom Team ein Zeichen, und dass ein Ruck durch die Mannschaft geht. Wir haben noch genügend Zeit, um in den ausstehenden 27 Hauptrundenspielen das angestrebte Ziel zu erreichen", betonte Geschäftsführer Max Fedra.
Die Panther setzen offensichtlich darauf, dass Larry Mitchell auch in der höchsten Klasse Spieler zu Höchstleistungen motivieren kann. Der Deutschkanadier hat den EV Landsberg 2000 von der Oberliga in die Spitzengruppe der zweiten Liga geführt. Auch der frühere NHL-Spieler Paulin Bordeleau hatte seinen Dienst bei den Panthern einmal als Feuerwehrmann angetreten - am 13. November 2005. Dem Frankokanadier gelang in seiner ersten Saison der Klassenerhalt, das Ziel Play-Off verpasste er in der folgenden Spielzeit deutlich.
In dieser Saison ließen die Panther, die nur den kleinsten Etat der Liga haben, mit einigen überraschenden Ergebnissen wie dem 5:1 gegen den DEL-Spitzenreiter Berlin aufhorchen, vergaben aber auch leichtfertig Siege. Aus Spielerkreisen war zu hören, dass Bordeleau zu sehr auf die Eigenverantwortung der Profis setzte. Das will Nachfolger Mitchell künftig ändern: "Ich spreche die Sprache der Spieler. Aber es kann nur einen Chef geben."
"Ich bin schon überrascht, Paulin war ein guter Freund vor mir", sagt indessen Stürmer Travis Brigley, der nach seinen Rückenbeschwerden heute gegen Köln wieder ins Team zurückkehren wird. Von seinem neuen Chef hofft der Mittelstürmer, "dass er die Mannschaft schnell wieder in die Spur bringen kann, denn wir brauchen dringend Siege."
Presse vom 14.12.07
Presse vom 14.12.07
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 14.12.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Re: Presse vom 14.12.07
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 14.12.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Kommentar: Ein Schlussstrich ohne Vorwarnung
Zum Trainerwechsel bei den Augsburger Panther kommentiert Peter Deininger:
Die Panther-Führung hat einen Schlussstrich gezogen. Sie traute Paulin Bordeleau nicht mehr zu, die Panther auf Play-off-Kurs zu bringen. Zu wechselhaft waren die Leistungen.
Der Eishockey-Gentleman hat sich immer wieder schützend vor seine Mannschaft gestellt, aber auch intern nicht mit aller Konsequenz seine Linie verfolgt. Selbst wenn Spieler sich nicht an die taktische Marschroute hielten, hatten sie keine Sanktionen zu befürchten.
Bordeleau ist ein guter Analyst, aber als Führungsfigur oft zu kompromissbereit. Trotz der deutlichen Niederlagen in Krefeld (4:7) und Berlin (4:10) kam die Ablösung überraschend, weil die Panther-Führung um Hauptgesellschafter Lothar Sigl in der Öffentlichkeit vor allem die Stadionfrage diskutierte. Im Hintergrund stand Bordeleau zur Disposition - wohl auch deshalb, weil mit Larry Mitchell ein junger erfolgreicher "Ersatzmann" bereitstand.
Re: Presse vom 14.12.07
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 14.12.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Keine Entscheidung
Stadion-Pläne liegen weiter auf Eis
Von Michael Hörmann
Die Entscheidung über die Zukunft des Spitzeneishockeys in Augsburg liegt auf Eis. Der Stadtrat fällte nach stundenlanger Aussprache keinen Beschluss, ob das Curt-Frenzel-Stadion saniert werden soll oder eine neue Eisarena gebaut wird. Vier Varianten sind nach wie vor im Gespräch, war gestern Abend nach der nichtöffentlichen Sitzung zu erfahren.
Im Eishockey gibt es drei Drittel, die Politik brauchte gestern zwei Halbzeiten für das Thema "Eisstadion." Im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung stellten die Projektentwickler teils ihre Konzepte vor. Am Abend ging es dann hinter verschlossenen Türen zur Sache, denn über die finanziellen Konditionen wurde zuvor wenig gesagt.
Curt-Frenzel-Stadion:
Sanierung kostet 15 Millionen
Eines zeichnet sich aber nach der gestrigen Debatte ab: Die Sanierung des Curt-Frenzel-Stadions wird deutlich teurer als zunächst angenommen. Die Investitionskosten liegen mittlerweile bei 15 Millionen Euro. Um auszuloten, was eine Renovierung tatsächlich kostet, beschlossen die Stadträte am späten Abend, wie zu erfahren war, eine Machbarkeitsstudie. Sie kostet 350 000 Euro. "Wir brauchen belastbare Zahlen für eine mögliche Sanierung", sagte OB Paul Wengert (SPD). Er geht davon aus, dass die Untersuchungen mindestens zwei Monate dauern. Dass die Stadt das Experten-Urteil abwarten möchte, ist einfach zu erklären: Sie müsste für die Investitionen aufkommen, da das Curt-Frenzel-Stadion eine städtische Anlage ist.
Alternative zu einer Sanierung ist der Neubau eines reinen Eisstadions oder einer Multifunktionshalle, die auch für andere Veranstaltungen (Konzerte) zugänglich wäre. Der Schweizer Unternehmer Bruno Marazzi und sein Vertreter vor Ort in Augsburg, Peter Rehthaler, stellten das "Europolis-Projekt" vor. In der Nähe des Hauptbahnhofs soll ein Areal mit Büros, Wohnungen und Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden. Mit im Paket ist auch eine Eisarena. Sie könnte Platz für 12 000 Besucher bieten. Doch auch eine Reduzierung der Zuschauerzahl sei kein Problem, so Marazzi.
Bei den Stadträten wachsen aber die Zweifel, ob Europolis kommen könne. Dem Vernehmen nach wurde in der nichtöffentlichen Sitzung auch klar geäußert, dass sich die geplanten Einzelhandelsflächen von 10 000 Quadratmetern (zum Vergleich: Die City-Galerie hat 25 000) so nicht umsetzen ließen.
Für die Augsburg AG stellte deren Sprecher Bernhard Hannemann das Konzept vor. Wie berichtet, wollen Investoren 100 Millionen Euro bereitstellen, um eine neue Messehalle, ein Messehotel und eine Eishalle zu errichten. Die Pläne wurden von den Messe-Gesellschaftern gutgeheißen. Auch im Stadtrat gab es Zustimmung für die Pläne, wenngleich sich die Fraktionen in der nichtöffentlichen Sitzung nicht zu einem sofortigen Ja entschlossen. Es besteht noch Abklärungsbedarf, hieß es am späten Abend.
Das dritte neue Stadion-Modell ist eine Eisarena unmittelbar neben dem neuen FCA-Stadion an der B 17. Diese Überlegungen, die von Pro Augsburg ins Spiel gebracht wurden, präsentierte Projektentwickler Rudolf Reisch. Die Halle soll auf einem 26 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, das der Stadt gehört. Nach Informationen unserer Zeitung werden dieser Variante wenig Chancen eingeräumt, da sie wohl zu teuer kommt.
Re: Presse vom 14.12.07
Lucky hat geschrieben:Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de vom 14.12.07 (nichtkostenpflichtiger Leseteil)
Das will Nachfolger Mitchell künftig ändern: "Ich spreche die Sprache der Spieler. Aber es kann nur einen Chef geben."
OK, der Mitchell hat zumindest hier im Forum schon fleissig mitgelesen und ist entsprechend auf Travis vorbereitet!

-
- Hockeygott
- Beiträge: 13308
- Registriert: 02.03.2004 11:03
Re: Presse vom 14.12.07
Punisher hat geschrieben:OK, der Mitchell hat zumindest hier im Forum schon fleissig mitgelesen und ist entsprechend auf Travis vorbereitet!
Pfui, er hat den Chef gelästert! Raus mit ihm! :icon_twisted: