Familiendrama in Gersthofen

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Bonefire
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Bonefire »

Die Zusammenfassung und Berichte der AZ sind sehr gut weitergeführt worden.
Zum 4ten Mal wurde der Artikel aktualisiert und alles schön sachlich und richtig.
Wenn da nur nicht dieser sehr sehr fade und schlechte Geschmack des Ereignisses wäre.
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Gonzalles
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Gonzalles »

Keine Worte kann man finden zu diesem Ereigniss. :?
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Bonefire
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Bonefire »

sako67 hat geschrieben: Ich würde mir gerne die Wahrheit wünschen. Vielleicht stand die Mutter zum Tatzeitpunkt unter Drogen, vielleicht war die Mutter auch schon seit Jahren aktenkundig. Vielleicht war die Mutter auch die böse Stiefmutter, oder das Jugendamt wusste seit Jahren von Problemen in der Familie. Sicher ist nur, wir "Leser" oder "Hörer" erfahren nicht alles (gleich). Und selbst das kann richtig oder falsch sein... Also bitte keine voreiligen Schlüsse oder Standarts anwenden. Jeder Fall ist leider individuell.
Harter Tobak mein Freund...... Glaubst du unseren Medien wirklich nur noch so wenig?
Wären all diese Berichte von einer gewissen "Vier-Buchstaben-Zeitung" gekommen OK
aber wenn die lokale Presse, die ich für sehr GLAUBHAFT, OBJEKTIV und NEUTRAL halte,
sich ausführlichst damit beschäftigt und alle möglichen Details preisgibt, denke ich nicht sofort
an Tatsachen die einfach so unter den Tisch gekehrt wurden!!!

Freundchen....... Ich wohne seit 1993 hier....... 50 Meter neben diesem Haus (ok damals stand es noch nicht)
aber egal was in dieser Zeit passiert ist....... Mit der Zeit (und das soll nicht Wochen / Monate / Jahre heissen)
ist alles rumgekommen und unsere Nachbarschaft ist bis auf den erhöhten Ausländeranteil (was ich aber sehr sehr
gut und interessant finde weil es wirklich mehr als Türken und Russen, also die normalen üblichen Verdächtigen, sind)
mehr als nur eine gute Gemeinschaft. Hier kennt fast jeder jeden und Nachbarschaftshilfe ist kein Fremdwort.
Klar gibt es schwarze Schafe aber denen braucht man dann nix unterschieben was schon geklärt ist.

Was Grund / Ursache / Motiv ist, werden wir noch erfahren..... Früher oder Später..... Aber wir werden es!!!
Momentan sind alle Wege eingeleitet für Vater, Mutter, Kinder, Helfer. Mehr geht jetzt einfach noch nicht
und bevor auch nur IRGENDWAS überstürzt gehandelt wird, bleiben die Finger halt mal still.
sako67
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von sako67 »

sachlich und richtig ist immer sehr relativ. Wie schon vorher bemerkt. Der Fall Kampusch hat wohl jeden irgendwie erreicht und betroffen. Jetzt kommen durchaus ernstzunehmende Tatsachen zur Sprache, von denen bis jetzt viel verschwiegen wurde. Ich sag jetzt mal ganz blöd: Die These, fünf Kinder und damit nicht zurecht kommen oder ein Haus mit türkischen Bewohnern brennt - und keiner hilft... beides wird so wahrgenommen, obwohl wahrscheinlich wenig bis keine Wahrheit dahintersteckt. Ohne Schlagzeile verkauft sich nicht das Beste Blatt. Und da sollte halt jeder erst dran denken bevor man alles für bare Münze nimmt.
sako67
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von sako67 »

Bonefire hat geschrieben: Harter Tobak mein Freund...... Glaubst du unseren Medien wirklich nur noch so wenig?
Wären all diese Berichte von einer gewissen "Vier-Buchstaben-Zeitung" gekommen OK
aber wenn die lokale Presse, die ich für sehr GLAUBHAFT, OBJEKTIV und NEUTRAL halte,
sich ausführlichst damit beschäftigt und alle möglichen Details preisgibt, denke ich nicht sofort
an Tatsachen die einfach so unter den Tisch gekehrt wurden!!!

Freundchen....... Ich wohne seit 1993 hier....... 50 Meter neben diesem Haus (ok damals stand es noch nicht)
aber egal was in dieser Zeit passiert ist....... Mit der Zeit (und das soll nicht Wochen / Monate / Jahre heissen)
ist alles rumgekommen und unsere Nachbarschaft ist bis auf den erhöhten Ausländeranteil (was ich aber sehr sehr
gut und interessant finde weil es wirklich mehr als Türken und Russen, also die normalen üblichen Verdächtigen, sind)
mehr als nur eine gute Gemeinschaft. Hier kennt fast jeder jeden und Nachbarschaftshilfe ist kein Fremdwort.
Klar gibt es schwarze Schafe aber denen braucht man dann nix unterschieben was schon geklärt ist.

Was Grund / Ursache / Motiv ist, werden wir noch erfahren..... Früher oder Später..... Aber wir werden es!!!
Momentan sind alle Wege eingeleitet für Vater, Mutter, Kinder, Helfer. Mehr geht jetzt einfach noch nicht
und bevor auch nur IRGENDWAS überstürzt gehandelt wird, bleiben die Finger halt mal still.
Servus Bonefire,
dein Posting finde ich ja echt gelungen, aber es deckt sich doch auch vollkommen mit meinem, oder? ich glaube voreilige Schlüsse und "bevor auch nur IRGENDWAS überstürzt gehandelt wird" entsprechen einander durchaus. gruß sako67
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Bonefire
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Bonefire »

Nur ganz ehrlich finde ich Kampusch von der Thematik WEIT weg!
Nicht das ich damit jetzt die Distanz DE / AUS meine sondern einfach das Ereignis.
Dort drüben das hat sich über Jahre und VIELE Versäumnisse hingezogen.
Man überlegt einfach nur mal wie viele Jahre sie ja eigentlich "verschwunden" war.

HIER ist es eine, wohl mehr oder weniger, spontane Tat gewesen über deren Motiv
man sich wahrscheinlich noch Menschengedenken lang streiten / ausdiskutieren kann.
Wenn selbst Augenzeugenberichte für eine sehr positive FÜRSORGE der Mutter sprechen,
die sogar am Tag zuvor noch wahrgenommen wurde, dann glaub ich nicht an "aus den Fingern gesogenes".
Klar...... Depressionen als Hintergrund in einer insgesamt 7köpfigen Familie ist hart.......
Das macht nicht nur Probleme allgemein, sondern auch viele physische und psychische Probleme.

Deiner Aussage zu den SCHLAGZEILEN muss ich zwar zustimmen aber vergiss nicht das wir immer noch die verschiedenen Zeitung unterscheiden können. Nach Umfang, Neutralität, Aufmachung, Richtung und Wahrheitsgehalt. Eine AZ hat für mich viel mehr Aussagekraft als eine BILD, auch wenn es sich um den absolut gleichen Vorfall handelt. Die eine Zeitung hat ihren Ruf weg und die andere ist einfach Regional zuverlässig und genau.

Trotzdem glaube ich NICHT das bei so einem kurzen "Tatzeitraum" von den Ermittlern so viele Fehler gemacht werden konnten. Die 1 bis 2 Jahre die diese Familie hier wohnt (bei dieser Zahl sind alle bisher ungenau) kann man zurückverfolgen, was vllt. im Ausland war nicht mehr ganz so gut. Lücken gibts imma vllt. auch hier aber ich glaube nicht an gravierende Fehler in den bisher getroffenen und geschriebenen Aussagen!!!
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Von Krolock
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Von Krolock »

kottsack hat geschrieben: Solche Leute oder zumindest die Leute in deren Umfeld, wenn sie wie die Täterin und wohl auch der Vater, der das nicht gesehen hat, nicht vollkommen verblödet sind, können sich auf ihre Vernunft berufen und wenigstens die Kinder im gesamtsozialen Umfeld ausserhalb der "Familie" auffangen. Vernunft ist normalerweise der Selektionsvorteil des Menschen, der ihn zum dominanten Tier auf dieser Welt macht. Dass sie ihre Kinder gekillt hat ist bestimmt nicht aus einer Laune raus entstanden, sondern da hat es hundert pro schon vorher gebrodelt. Verlust der Ratio macht sich bemerkbar und da mache ich dem gesamten Umfeld dieser Person einen Riesenvorwurf.
Warum spricht das keiner aus? - solche Geschichten passieren meist bei den größten Assos, die sich durch die Kinder ihre Sozialhilfe aufstocken wollen, aber meist vergessen, dass das Geld für die Kinder und nicht für Kippen und Schnaps verwendet werden sollte.
Solche Leute scheitern schon an ihrer eigenen Existenz, die sie nicht auf die Reihe kriegen. Und jetzt kommen wir wieder aufs Tierreich zurück: dort pflanzen sich diejenigen am häufigsten fort, die erfolgreich sind und Schwächere dominieren. Beim Mensch ist dieses System ad absurdum geführt und deshalb wird das nicht das letzte mal sein, dass so eine Meldung zu lesen sein wird.
Ich weiß nicht, welchen Kontakt du zu sozialen Brennpunkten hast, welchen zu Menschen mit psychischen An- und Auffälligkeiten und wie du beides miteinander verbindest. Ich widerspreche dir auch nicht grundsätzlich, aber die Erfahrung zeigt einfach, dass deine Hochrechnung so nicht zulässig ist.

Nehmen wir an, es hat vorher "gebrodelt". Wie willst du das Problem lösen? Wann ist die Zeit zu handeln? Und vor allem, welche psychische Auffälligkeit zieht welche Maßnahme nach sich? Bei der Bindung, die eine Mutter zu ihrem Kind hat, sind fast immer Kurschlusshandlungen die Ursache, die wie auch immer begründet sind. Weder die klassische Überforderung noch eine psychische Erkrankung lassen den Schluss zu, dass hier jemand gleich seine Kinder umbringt. Es gibt immer einen Schlüsselreiz, der letztendlich den Ausschlag gibt. Denn bei ebenso vielen Fälle, in denen es "gebrodelt" hat, hat die Mutter ihre Kinder in Sicherheit gebracht und dann gehandelt.

Gerade in südlichen Ländern ist die Großfamilie Standard und nur aufgrund unserer Erziehung stehen wir dieser Lebensform skeptisch gegenüber. Das muss nicht zwangsläufig ein Asso sein.

Du hast sicher nicht ganz Unrecht, aber mir ist dein Urteil viel zu pauschal.
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kottsack
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von kottsack »

andymoe hat geschrieben: Hast du selbst Kinder?
Ich habe noch keine Kinder, weil ich sie mir finanziell noch nicht leisten kann. Ausserdem weiß ich, dass ich noch nicht in der Lage wäre, mich um einen hilflosen Menschen zu kümmern. Die Verantwortung wäre mir im Moemnt viel zu groß.

Zu dem anderen Thema der Pauschalisierung: Ich habe diesen Fall nicht pauschalisiert, wohl aber ist mir die Häufigkeit der Fälle in gewissen Milieus aufgefallen. Klar kann das auch in der reichen Bankiersfamilie passieren, nur ist es offensichtlich, dass gewisse soziale Gruppen für dieses Phänomen der Kindstötung momentan häufiger negativ in Erscheinung treten als andere.
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Akuram
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Akuram »

Mit Geld lässt sich eben doch sehr viel auffangen!
Man steht nicht sofort vor dem existenziellen Nichts. Bedenke dies, bevor Du solche Schlussfolgerungen anstellst.
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Saku Koivu
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Saku Koivu »

Für mich nur wieder ein Bp. für den "Konkurs" unseres Sozialstaates. :?
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Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von Agentmaxx »

Saku Koivu hat geschrieben: Für mich nur wieder ein Bp. für den "Konkurs" unseres Sozialstaates. :?

Da würde ich mal klar widersprechen. Mir ist noch nicht eindeutig klar wie du das in Beziehung stellen willst zu unserem Sozialstaat, ich hab allerdings eine gewisse Vorahnung und sollte es das Gejammer über Kinderkrippen und das Jugendamt und angeblich fehlender Kontrollen sein dann muss ich dir einfach widersprechen.

Es gibt einfach Dinge, die die Bürger selbst regeln müssen und die nicht immer auf den Staat abgeschoben werden können/sollten. Dadurch kommen wir vom klassischen Sozialstaat, der gut ist für die Bürger, zu einem alles verschlingenden Wohlfahrtsstaat, der sich einbildet jedermanns Belange besser regeln zu können als der Bürger selbst, zur Not auch gegen dessen Willen.

PS: Ich hoffe jetzt kommt nicht auch noch ein gewisser namentlich nicht genannter User und behauptet das läge ja alles nur an der kapitalistischen Verschwörung und an der Ausbeutung durch das Kapital. :roll:
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moretti82

Re: Familiendrama in Gersthofen

Beitrag von moretti82 »

Agentmaxx hat geschrieben:
Da würde ich mal klar widersprechen. Mir ist noch nicht eindeutig klar wie du das in Beziehung stellen willst zu unserem Sozialstaat, ich hab allerdings eine gewisse Vorahnung und sollte es das Gejammer über Kinderkrippen und das Jugendamt und angeblich fehlender Kontrollen sein dann muss ich dir einfach widersprechen.

Es gibt einfach Dinge, die die Bürger selbst regeln müssen und die nicht immer auf den Staat abgeschoben werden können/sollten. Dadurch kommen wir vom klassischen Sozialstaat, der gut ist für die Bürger, zu einem alles verschlingenden Wohlfahrtsstaat, der sich einbildet jedermanns Belange besser regeln zu können als der Bürger selbst, zur Not auch gegen dessen Willen.
Volle Zustimmung. Der Staat ist schließlich nicht für alles da, zu ein bisschen eigenverantwortlichem Handeln sollte jeder Mensch in der Lage sein. Wenn jemand 5 Kinder bekommt und dann nicht damit klar kommt ist das bestimmt nicht die Schuld des Staates. Wie bereits von einem anderen User erwähnt,erst überlegen und dann Kinder bekommen. Spätestens nach dem zweiten Kind sollte man dann doch merken, dass einen die Erziehung überfordert.
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