Akuram hat geschrieben:Ich teile Eure Ansichten größtenteils, finde es jedoch genauso verwunderlich, wie hier jeder davon ausgeht, das der Junge die Tat mit vollem Wissen und Wollen (deutsch-juristisch - Dolus Directus/Absicht) begangen hat. Sollte man sich nicht auch die Frage stellen, warum er so etwas getan hat? Liegt hier vieleicht auch eine Krankheit vor?
Ja, ich empfinde Alkohol als Schuldmildernd. Denn wenn ich lese, was hier einige am liebsten mit dem Jungen machen würden, obwohl ich hoffend annehme, das sie stocknüchtern sind, dann will ich nicht wissen, wozu der ein oder andere im angetrunkenen und dadurch erhöht agressiven Zustand fähig wäre.
Ich kann mir traurigerweise auch vorstellen, dass er ein Spanner ist (was meiner Meinung auf einen nicht vollständig gesunden Geist schliessen lässt) dem die Aktion, so schlimm und was immer sie auch sein mag, ausser Kontrolle geraten ist.
Das fände ich am schlimmsten, denn dann hätte ein kurzer Augenblick gereicht, um zwei junge Leben zu beenden bzw. wegzuschmeissen und Verwandte auf beiden Seiten in ein Tal der Tränen zu stoßen.
Und wer hier meint, der Junge ist nach der Haftstrafe wieder ganz der Alte, der solle sich nur mal überlegen, wie die Zukunftsperspektive bei ihm selber ausschauen würde, wenn er von heute auf Morgen ein Mörder mit langjähriger Haftstrafe ist!
Wenn wir so anfangen, dann ist jeder, der sich abseits der Norm bewegt, krank! Angefangen vom kleinen Birnendieb, dem Spanner über den Autodieb, dem (brutalen) Schläger bis hin zum Vergewaltiger oder Mörder. Eigentlich bräuchten wir ja gar keine Gefängnisse mehr, sondern nur noch Heilanstalten für die vielen kranken Zeitgenossen in unserer Gesellschaft :?. Deine Ausführungen gehen mir schon zu stark in die Richtung Täterschutz. Nehmen wir an, es war eine ordentliche Menge Alkohol im Spiel und der Kerl ist krank in der Birne (was angesichts seiner Vorgeschichte außer Frage stehen dürfte). Dann haben wir 10 Jahre nach Jugendstrafrecht, die sich durch den Alkohol womöglich auf 5 bis 6 Jahre reduzieren; dazu noch das kranke Hirn, dann können wir den Kerl doch gleich zu einer Therapie schicken, bei Bedarf von irgendeinem schwammigen Psychologen eine gute Sozialprognose (was ja schon der öfteren saftig die Hose ging) ausstellen lassen und ihn nach zwei bis drei Jahren wieder auf die Menschheit loslassen......
Wie sähe es denn rechtlich aus, wenn einer sich erst besäuft, um dann eine im Voraus geplante brutale Straftat zu begehen?