[Fußball] Ümit Özat (1. FC Köln) bricht auf dem Platz zusammen

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Der Rentner
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Beitrag von Der Rentner »

Natürlich soll man darauf reagieren, es wäre schlimm, wenn es einen kalt ließe. Mir ging es nur um die Relation mit anderen Schicksalen.
Für mich ist der springende Punkt, ob der Fußballer mehr betroffen macht, als der tote Familienvater im Nahen Osten oder sterbende Kinder in Afrika. Da ich den Eindruck bekommen habe, dass der Fußballer insgesamt mehr Betroffenheit auslöst, habe ich meinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht.
Nur weil ich paranoid bin, heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind!
fgtim

Beitrag von fgtim »

Naja, ich denke es ist die Aufgabe der Medien über die Bundesliga zu berichten. Dass da natürlich auch das nicht fehlen darf versteht sich ja von selbst.
Und alles was dann folgte war genau das worin wir uns ja einig sind: Es wurde einfach in Szene gesetzt. Allerdings nicht extra, sondern weil das im Rahmen der Berichterstattung passierte.

Ich sehe das nicht so, dass das jetzt höher gestellt wird.

Man muss ja auch noch den Faktor der Seltenheit beachten. In Afrika sterben jährlich hunderttausende am Hungertod....nichts ungewöhnliches also. Fußballer die in der Ausübung ihres Hobbies/Berufs sterben sind da weitaus seltener.
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Manne
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Beitrag von Manne »

Spiegelt exakt meine Meinung wider, was interessiert mich wenn ein Profifußballer zusammenbricht, den kannte ich ja nicht. Da gehen mir andere Schicksale schon mehr und heftiger an die Nieren. Dieser übertriebene Pathos geht mir auch auf den Zeiger, ui der zeigt kein Mitgefühl, los und immer druff !!!!!
Der Rentner hat geschrieben:Natürlich soll man darauf reagieren, es wäre schlimm, wenn es einen kalt ließe. Mir ging es nur um die Relation mit anderen Schicksalen.
Für mich ist der springende Punkt, ob der Fußballer mehr betroffen macht, als der tote Familienvater im Nahen Osten oder sterbende Kinder in Afrika. Da ich den Eindruck bekommen habe, dass der Fußballer insgesamt mehr Betroffenheit auslöst, habe ich meinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht.
Kein Schwanz ist so hart wie das Leben

Horst Schimanski
fgtim

Beitrag von fgtim »

Manne hat geschrieben:ui der zeigt kein Mitgefühl, los und immer druff !!!!!
Wer hat das gesagt? :rolleyes:
Es ging nur darum, dass ein Spieler fast noch auf dem Feld gestorben wäre und das erste und einzige was einem dazu einfällt ist, ihn für Doping zu verurteilen.
Das ist mal eine deutliche Steigerung zu "kein Mitgefühl zeigen".
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Grenth
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Beitrag von Grenth »

Axe hat geschrieben:Haben sie ? Wann ? Wo ? Ich hab nur gesehen, dass sie ihm die Zunge aus dem Hals gezogen haben.

Einmal sieht mans noch aufm Platz wie einer ne Herzmassage macht und als sie ihn mit der Trage vom Feld tragen sind se auch noch halbwegs bei der Herzmassage. Sicher, das heißt nciht gleich reanimieren. Aber sowas macht man nicht aus langeweile sondern dann, wenn das Herz versagt oder kurz vorm versagen ist.
1860 Predator
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Beitrag von 1860 Predator »

@Der Rentner

Wem oder was man mehr Mitgefühl gibt, liegt immer an der einzelnen Person. Und umso näher sich das Leid des anderen vor der eigenen Haustür ereignet bzw. je besser man diesen "kennt" umso mehr Mitgefühl hat man eben. Das ist das natürlichste der Welt. Was kann man sich da aufregen?

Und es liegt nicht immer an den bösen Medien. Warum wird das gezeigt? Nicht weil irgendjemand manipuliert werden soll, sondern damit er zusieht. Und da Fussball nunmal derartig im Fokus steht, ist es vollkommen klar, dass wegen so einem Vorfall ein großer Aufschrei gemacht worden ist. (Ich weiß allerdings nicht, ob es diesmal wirklich so ist)

Es ist völlig verständlich, wenn man dafür plädiert sich mehr auf solche, von dir erwähnten Dinge zu fokusieren, aber warum wird das nicht getan? Weil es die meisten nicht jukt. Es ist leider so. Das Interesse wird nicht unterdrückt, übergangen oder links liegen gelassen, sondern es ist zu wenig vorhanden.

Also wünsche ich Ümit Özat gute Besserung und hoffe, dass es immer weniger Kinder werden, die in der 3ten Welt sterben müssen.
Die Klugen sind diejenigen Dummen, die erkannt haben, dass es Dümmere gibt.
1860 Predator
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Beitrag von 1860 Predator »


Jeden Tag sterben 26.000 Kinder
Anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts „Zur Situation der Kinder in der Welt 2008“ hat UNICEF zu mehr Investitionen in die Gesundheitsversorgung
für die ärmsten Bevölkerungsgruppen aufgerufen.
Trotz weltweiter Fortschritte sterben weiter jeden Tag mehr als 26.000 Kinder unter fünf Jahren. Dies sind 9,7 Millionen Todesfälle im Jahr. Die häufigsten Todesursachen sind Komplikationen während der Geburt, Lungenentzündung, Durchfall, Malaria, Masern und AIDS. Die Länder mit der
höchsten Kindersterblichkeit sind Sierra Leone (270 Todesfälle pro Tausend Geburten), Angola (260 pro 1.000) und Afghanistan (257 pro 1.000).

Achja, da fällt mir noch was ein.

Als ich das gerade nochmal gelesen habe, fiel mir eines auf. Das von mir gefettete Wort. "Weiter". Ist das vielleicht ein Grund, warum eben jene Betroffenheit für Einzelereignisse/schicksale so hoch ist, jedoch bei solchen andauernden und beständigen Todesfällen so "niedrig", wie du meintest? Also ich denke schon.

Einerseits wäre es müßig dauerhaft darüber zu berichten, zumindest für viele. Deprimierend auf der anderen Seite auch. Ich halte nicht viel davon jeden Tag den Menschen das Leid der 3ten Welt ins Gehirn pressen zu wollen, denn jeder 13-jährige weiß, was dort unten (ungefähr) abgeht. DANK der Medien, die seit Ewigkeiten in regelmäßigen Abständen davon berichten. Man braucht keine Zahlen oder politische Strukturen im Kopf um mehr Mitgefühl und Betroffenheit zu fühlen.

Man sollte sich nicht derart über solche Dinge ereifern, denn dafür gibt es Dinge wie den Red Nose Day oder Hilfsorganisationen, wo man nicht nur mitfühlen, sondern auch helfen kann. Aber wie kann man einem Einzelschicksal helfen? Nicht so leicht. Vielleicht auch darum dieses "falsche" Mitgefühl.
Die Klugen sind diejenigen Dummen, die erkannt haben, dass es Dümmere gibt.
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Canada
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Beitrag von Canada »

Ich denke, was diese besondere Betroffenheit auslöst, ist, dass man quasi live dabei war. Mir selbst ging es bereits (am TV) mehrmals so.

Ich oute mich jetzt mal als Motorsportfan.

1999 habe ich Greg Moore sterben sehen, als er in Fontana in der US-Champ-car Serie verunglückte (Hierzu gibts auch ein Youtube Video)

2001 hat der Italiener Alessandro Zanardi auf dem Lausitzring beide beine bei einem Horrorcrash verloren, der Mann hatte noch knapp einen!!! Liter Blut im Körper, hat dann gottseidank überlebt und fährt und gewinnt wieder Autorennen. (Der Crash ist ebenfalls auf Youtube zu sehen)

2003 (glaub ich) ist Marc-Vivien Foe (Kamerun) auf dem Platz zusammengebrochen und gestorben.

Ich denke, wenn man Sportler, die durch die Medien natürlich einen mehr oder weniger großen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung haben, sozusagen live am TV ein besonders tragisches Schicksal erleiden, und man selbst diesen Sportler noch außerordentlich sympathisch fand, macht das natürlich betroffen. Und dann von einer falschen Betroffenheit zu sprechen halte ich für unfair.

Auch im Eishockey gab es solche Fälle, Chad Silver (ZSC Lions), Sergej Zholthoks (Riga).

An dieser Stelle zum SChluss noch natürlich gute Besserung an Ümit Özat.
#1 @ Bubba`s ignore list #1
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Nightmare
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Beitrag von Nightmare »

Hätte der Özat jetzt sterben sollen, damit diese bescheuerte Diskussion ausbleibt? Meine Güte, hier gehts zu schlimmer wie im Kindergarten :rolleyes:
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Canada
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Beitrag von Canada »

Nightmare hat geschrieben:Hätte der Özat jetzt sterben sollen, damit diese bescheuerte Diskussion ausbleibt? Meine Güte, hier gehts zu schlimmer wie im Kindergarten :rolleyes:

Kindergarten - Der Rentner = Paradoxon :D
#1 @ Bubba`s ignore list #1
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Mr. Shut-out
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Beitrag von Mr. Shut-out »

Wenn er einen Herzfehler hat, will er seine Karriere beenden.


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