Amoklauf in Realschule in Winnenden

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
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HellCat
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Beitrag von HellCat »

Der Rentner hat geschrieben:http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/world-of-bullshit/

Mal ein etwas anderer Artikel zum Amoklauf bzw. Killerspielen.
Gruß,
Der Rentner


Sehr guter Artikel. Vor allem der letzte Passus:

Hier verbirgt sich das eigentliche Problem: eine totale und selbstgefällige und unerschütterliche Ignoranz gegenüber jugendlichen Lebenswelten. Das kann wirklich aggressiv machen, aggressiver noch als sechs Stunden "Counter Strike" am Stück.
Ich habe mir gestern diese komische Diskussion auf Phönix angeschaut. Am bemerkenswertesten fand ich den Ex-Spieler. Mich wurde interessieren, was die dem für seinen Auftritt bezahlt haben....
fgtim

Beitrag von fgtim »

HellCat hat geschrieben:Ich habe mir gestern diese komische Diskussion auf Phönix angeschaut. Am bemerkenswertesten fand ich den Ex-Spieler. Mich wurde interessieren, was die dem für seinen Auftritt bezahlt haben....



Fass bitte mal grob zusammen, was war sein Tenor?
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HellCat
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Beitrag von HellCat »

fgtim hat geschrieben:Fass bitte mal grob zusammen, was war sein Tenor?


Naja, dieser Medizinstudent war anscheinend Spielsüchtig und muss wohl unendlich viel Zeit vor dem PC verbracht haben. Keine Ahnung wer ihn bekehrt hat, aber in der Sendung kam er mir vor, als ob er für jedes zustimmende Kopfnicken bei Aussagen von Christian Pfeiffer eine Sonderprämie erhält.

Mir hat bei seinen Aussagen die Logik gefehlt. Was man jahrelang für wichtig hielt, kann man später nicht so verurteilen, dass es verboten werden muss.

Was mich bei der Diskussion gestört hat: Ich hätte gerne auch einen Spieler gehört, der zu diesen Spielen steht.

Ansonsten gute Argumente, aber - wie immer bei diesem Thema - keine Lösung.

ein Link zu dieser Diskussion:
fgtim

Beitrag von fgtim »

HellCat hat geschrieben:Naja, dieser Medizinstudent war anscheinend Spielsüchtig und muss wohl unendlich viel Zeit vor dem PC verbracht haben. Keine Ahnung wer ihn bekehrt hat, aber in der Sendung kam er mir vor, als ob er für jedes zustimmende Kopfnicken bei Aussagen von Christian Pfeiffer eine Sonderprämie erhält.

Mir hat bei seinen Aussagen die Logik gefehlt. Was man jahrelang für wichtig hielt, kann man später nicht so verurteilen, dass es verboten werden muss.

Was mich bei der Diskussion gestört hat: Ich hätte gerne auch einen Spieler gehört, der zu diesen Spielen steht.

Ansonsten gute Argumente, aber - wie immer bei diesem Thema - keine Lösung.

ein Link zu dieser Diskussion:


Hätte ich gerne gesehen. Das gefettete verstehe ich so aber nicht.
Jemand der jahrelang in Wohnungen eingebrochen hat wird doch irgendwann auch richtig finden, dass es verboten ist.
Späte Einsicht, wieso denn nicht?
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HellCat
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Beitrag von HellCat »

Ich sehe gerade. Es gibt ein Videostream von der Sendung.
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HellCat
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Beitrag von HellCat »

fgtim hat geschrieben:Das gefettete verstehe ich so aber nicht.


Beispiel: Wenn man jahrelang Raucher war, muss man dann Tabak verbieten?
fgtim

Beitrag von fgtim »

HellCat hat geschrieben:Beispiel: Wenn man jahrelang Raucher war, muss man dann Tabak verbieten?


Ich wette, dass 90% derer die nach Jahren aufgehört haben, das sofort unterstützen würden.
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Beitrag von HellCat »

fgtim hat geschrieben:Ich wette, dass 90% derer die nach Jahren aufgehört haben, das sofort unterstützen würden.


Da hast Du schon Recht. Es kommt aber immer darauf an, in wieweit Menschen mit - ganz vorsichtig im Bezug auf Computerspiele ausgedrückt - evtl. suchterzeugenden Dingen umgehen, wenn der Rest der Menschheit keine Probleme damit hat. Dann müssen wir alles verbieten, mit dem einige wenige ein Suchtproblem haben.
fgtim

Beitrag von fgtim »

HellCat hat geschrieben:Da hast Du schon Recht. Es kommt aber immer darauf an, in wieweit Menschen mit - ganz vorsichtig im Bezug auf Computerspiele ausgedrückt - evtl. suchterzeugenden Dingen umgehen, wenn der Rest der Menschheit keine Probleme damit hat. Dann müssen wir alles verbieten, mit dem einige wenige ein Suchtproblem haben.


Verbieten würde ICH es im Leben nicht. Dass er jetzt so denkt kann ich aber gut nachvollziehen.
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shmul van Fugger
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Beitrag von shmul van Fugger »

HellCat hat geschrieben:... Keine Ahnung wer ihn bekehrt hat, aber in der Sendung kam er mir vor, als ob er für jedes zustimmende Kopfnicken bei Aussagen von Christian Pfeiffer eine Sonderprämie erhält...


Derselbe Pfeiffer fordert übrigens auch alle Jugendzentren dicht zu machen, da ein Zusammenhang zwischen einem gestiegenen Gewaltverhalten und dem Besuch eines Jugendzentrums nachgewiesen wurde.

http://www.dvjj.de/artikel.php?artikel=1075
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

"eine zugegeben provokative Hypothese aufzustellen"
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djrene
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Beitrag von djrene »

HellCat hat geschrieben:
Mir hat bei seinen Aussagen die Logik gefehlt. Was man jahrelang für wichtig hielt, kann man später nicht so verurteilen, dass es verboten werden muss.



Nach dieser Logik sind alle Nazi-Aussteiger unglaubwürdig? <- Ich setze Satzzeichen mit Bedacht (zumindest alle, ausser Kommas).
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
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Beitrag von Golden Brett »

HellCat hat geschrieben:Sehr guter Artikel. Vor allem der letzte Passus:

Ich habe mir gestern diese komische Diskussion auf Phönix angeschaut. Am bemerkenswertesten fand ich den Ex-Spieler. Mich wurde interessieren, was die dem für seinen Auftritt bezahlt haben....


Das war auch mein erster Gedanke! Wie der nervös gebrabbelt hat und sich immer weiter reingesteigert hat und dann auf einmal völlig wirre Dinge behauptet hat, war schon sehenswert. Bei dem hätte ich Angst, wenn er Zugang zu einer Schusswaffe hätte.

Pfeiffer hat wie gehabt seine eigene Agenda verfolgt, das Thema der Sendung hat ihn nicht wirklich interessiert.

Ganz schlimm war der Behrmann von G.A.M.E. Hat völlig unvorbereitet gewirkt, auf Angriffe nicht sachlich, sondern nur emotional reagiert und es nicht einmal geschafft, wenigstens eine der abstrusen Behauptungen des Medizinstudenten (z.B. vor Entwicklung des ersten Ego-Shooters habe es keine Amokläufe gegeben) wenigstens zurechtzurücken. Und am Schluss, als die Moderatorin - die wenigstens zu Anfang schon zugegeben hat, dass sie keine Ahnung von der Thematik hat - ihn gefragt hat, ob sich die deutschen Entwickler nicht mal zusammensetzen und auch mal ein anspruchsvolles und wertvolles Spiel entwickeln könnten, hat er ja fast schon zustimmend genickt. Ja hilfe! :unsure:

Der Politiker war der einzig Vernünftige, der auch versucht hat, immer wieder aufs Thema zurückzukommen, womit die lustige Moderatorin auch eher überfordert war.
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shmul van Fugger
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Beitrag von shmul van Fugger »

Augsburger Punker hat geschrieben:"eine zugegeben provokative Hypothese aufzustellen"


Der ist schon ein paar Schritte weiter und meint das wirklich ernst:

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,593856,00.html

Nötig sei daher eine "schrittweise Schließung von Freizeitzentren";

http://www.aba-fachverband.org/index.php?id=875

mit dem Vermerk: Der Originalbeitrag steht zurzeit - nach einer Intervention der DVJJ - hier leider nicht mehr zur Verfüguing.
"Give them hell, boys. You never know how many more shifts you have left." (Pascal Dupuis)
punisher

Beitrag von punisher »

Am kewlsten war der Chat mit Ströbele, der ja einfach mal keine Ahnung von allem hat.

Frage:
Waren sie jemals in einem Schützenverein zu gast um sich ein bild von der hier diskutierten Thematik zu machen?


Hans-Christian Ströbele:
Nein. Ich war noch nicht in einem Schützenhaus und habe jetzt mit Erstaunen Fernsehbilder aus einem Schützenhaus gesehen, dass dort offenbar durchaus Waffen in großen Tresoren sicher aufbewahrt werden und zwar sehr viele. Ich kann deshalb noch weniger verstehen, dass man nicht die Waffen der anderen Vereinsmitglieder dort aufbewahren kann, etwa indem man im Keller einen großen Tresor anlegt.


Olivander:
Weshalb macht sich niemand für ein generelles Waffenverbot in Haushalten mit Kindern stark? Wer Kinder hat, ist schließlich auch in anderen Aspekten der Lebensführung stark eingeschränkt. Monatelange Weltreisen sind etwa auch nicht mehr realisierbar.

Hans-Christian Ströbele:
Auch ich bin dagegen, dass in Haushalten scharfe Waffen mit Munition vorrätig sind. Das gilt grundsätzlich aber natürlich insbesondere dann, wenn sich dort halbwüchsige Kinder aufhaltenn.


Fritzchen109 (Gast):
Was halten Sie von dem Vorschlag, die Munition von Schützenvereinen getrennt bei Polizei, Zoll, BGS o.ä.zu lagern?

Hans-Christian Ströbele:
Das wäre ein erster wichtiger Schritt. Es gibt noch einen weitergehenden Vorschlag, nämlich Waffen schießunbrauchbar zu machen, wenn sie doch zu Hause gelagert werden. Etwa indem man schießwichtige Teile, wie Bolzen, dann zentral aufbewahrt.


DAS, ja, DAS ist das beste. Wie stellt der Schwachkopf sich das bitte vor?
Wie soll denn das bitte funktionieren?

Aber jetzt kommts: Das schlägt eigentlich alles.

Frage:
Denken Sie, dass Schützenvereine Menschen zum Töten verleiten können oder zumindest die Gewaltbereitschaft in solchen Vereinen deutlich höher ist?

Hans-Christian Ströbele:
Das Verhältnis zu Waffen und deren Gebrauch ist sicher weniger distanziert als sonst in der Bevölkerung. Übrigens lernt man dabei auch, Waffen effektiv zu nutzen und etwa, immer auch sehr schnell und reibungslos nachzuladen. Vielleicht wäre in Winnenden nicht so viel Schreckliches passiert, wenn der Täter vorher nicht mit seinem Vater den Umgang mit einer Waffe geübt hätte.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Die letzte Antwort ist einfach ne Themaverfehlung, aber was er anspricht stimmt für sich gesehen schon. Jemand aus dem Schützenverein trifft besser und effizienter, wenn er will. Das wird da ja auch geübt (warum auch immer).
Nazis nehmen uns Menschen die Arbeitplätze weg!
Flakebernd
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Beitrag von Flakebernd »

punisher hat geschrieben:Am kewlsten war der Chat mit Ströbele, der ja einfach mal keine Ahnung von allem hat.







DAS, ja, DAS ist das beste. Wie stellt der Schwachkopf sich das bitte vor?
Wie soll denn das bitte funktionieren?

Aber jetzt kommts: Das schlägt eigentlich alles.



Munition und Waffen gehören nicht zusammen in die Hände von Privatleuten. Mit den Mengen,die Winnenden in dem Privathaushalt gelagert wurden, hätte mal ganz einfach eine kleine Polizeistation oder einen halben Infantriezug ausstatten können. Im Prinzip steht hier Gemeinwohl vor Eigennutz.Wenns um die Sicherheit geht,muss man sich hier ein vernüftiges Konzept erstellen. Um noch mal v.Krolock zu zitieren:
es ist nicht einsehbar, was eine scharfe Schußwaffe mit Munition in einem Privathaushalt zu suchen hat!!!
Dauerkartenbesitzer
punisher

Beitrag von punisher »

Und wie soll das laufen?
Dann hol ich mir vor jedem Training 100 SChuß bei der Polizei ab?

Und bring dann die leeren Hülsen zurück, nach dem Training?
Und wer sagt mir, dass ich nicht einfach Hülsen gakauft habe, und die unverschossenen mit heimgenommen hab.

Hirngespinste.

Dann sollen sie es ganz verbieten. Da ist man in unserem Land ja mittlerweile locker bei der Hand. Und natürlich die wahren Umstände unter den Tisch fallen lassen.

Aber wenn mittlerweile hier Politiker reden, die von Tuten und blasen keine Antwort haben und vor noch nicht all zu langer Zeit noch als Rechtsanwalt sich für RAF Terroristen eingesetzt haben oder sogar selbst waren, wundert mich gar nichts mehr...Hauptsache die eigenen Taschen voll bekommen. Das Kernproblem interessiert doch unsere Herrschaften in Berlin schon lange nicht mehr!
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Dich möcht ich mal hören, wenn so ein Irrer deine Kinder, Neffen, oder sonstige Bezugspersonen von dir einfach abgeknallt hat, ob du dann immer noch feuerige Plädoyers für die Aufbewahrung von Waffen zu Hause schwingst.
Idealisiert sollten die Waffen und die Muni in den Schützenheimen in einzeltresoren weggesperrt werden, kein Kind unter 18 nicht-freigegebene Spiele spielen und sich alle Eltern vorbildlich um ihre Kinder kümmern.
Das geht aber nicht. Es wird sich eh nichts ändern, weil es keine praktikablen Lösungen gibt.
Deine Versteifung auf die Verteidigung von Schützenvereinen finde ich aber amüsant. Da ich selbst gerne mal PC-Spiele spiele, bin ich bei der "Killerspiel"-Diskussion auch betroffen und kann beide Seiten verstehen.
Schützenvereine finde ich aber total bescheuert. Jetzt kann ich also endlich mal nachvollziehen, wie sich die Verteidigung von etwas Sinnlosem für nicht Involvierte anhört/-liest.
Naja, Hobbies muss man nicht begründen können.
Nazis nehmen uns Menschen die Arbeitplätze weg!
punisher

Beitrag von punisher »

Genau. Man muß sie nicht begründen können. Genauso wie du nicht begründen kannst, dass dieses Hobby sinnlos ist.

Nochmal:
Sicherlich ist das richtig scheiße, was da passiert ist. Es wäre aber NICHT in dieser Form passiert, wenn die bestehenden Gesetze eingehalten worden wären. Was bringen noch härtere Gesetze, wenn diese wieder nicht eingehalten werden?
Wie oben beschrieben, wäre es ein leichtes, Munition - auch bei zentraler Lagerung - mit nach Hause zu nehmen, um einen Amoklauf zu starten oder ne Einzelperson zu töten.

Und nochmal:
Für die Anzahl der Waffen, die in Deutschland - legal oder illegal - unterwegs sind, passiert sehr wenig, imho.
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