" hat geschrieben:@ Golden Brett:
Ich sehe das mit den Brules und Greigs dieser Welt ganz anders. Das war schlichtweg unverantwortlich, wenn man die diesjährigen Augsburger Vorbedingungen hat. Es bestärkt mich allerdings in der Auffassung von gewisser Arroganz und Selbstgefälligkeit einiger Verantwortlicher, da man offenbar nicht ganz bemerkt hat, wie wenig der NA-Markt berechennbar ist und vor allem wie wenig Ahnung man davon hat, was gerade nach der Sommer-Tragödie von 2004 höchst verwunderlich erscheint.
Sicher haben sich andere auch verzockt, allerdings haben die teils noch mehr verbliebene Spieler, mehr finanzielle Mittel und im Endeffekt bringt es nach einem Abstieg recht wenig, wenn man sich damit rühmen kann, sich weniger verzockt zu haben als bspw. Hamburg...
Natürlich bringt das nichts. Gar nichts. Sollte auch keine Entschuldigung o.ä. sein, sondern bezog sich nur auf die Behauptung, daß wir auf dem Transfermarkt heuer die einzigen naiven Dummerchen waren.
Die Sommer-Tragödie von 2004 müßte man aus einer Perspektive betrachten, die im Nachhinein etwas seltsam erscheinen mag. Das Problem damals war "lediglich", daß man wohl nicht besonders gut gescoutet hat und nicht, daß man den nordamerikanischen Markt nicht einschätzen kann. Denn die damalige Strategie ist doch auf dem Papier wunderbar aufgegangen, v.a. was die beiden Verteidiger betrifft. Man hat mit Bancroft einen der jahrelang besten AHL-Verteidiger und mit Pudlick einen jungen, vielversprechenden Mann, der alle Voraussetzungen für die DEL mitbrachte, an Land gezogen. Für unsere Verhältnisse eigentlich mehr als respektabel. Daß die Sache dann schließlich ein Fiasko wurde, lag sicherlich nicht an der falschen Taktik, sondern an der fehlenden Beobachtung und an den Spielern selbst.
Damit relativiert sich in meinen Augen auch die heurige Taktik. Denn vom finanziellen Gesichtspunkt ist die letztjährige ja zum Großteil auch aufgegangen. Warum sollte man also zu einem relativ frühen Zeitpunkt, zu dem man ja auch noch ernsthafte Verhandlungen mit anderen Kandidaten führte - es ist ja nicht so, daß man Brule durchgewinkt und sich dann entspannt zurückgelehnt hat, um bis Ende August Däumchen zu drehen - einen Spieler unter Vertrag nehmen, von dem man nicht mal überzeugt ist, zumal ja die Aussichten, am Ende noch gute Spieler bekommen zu können, allgemein als hoch eingeschätzt wurde.
Für mich hat das nichts mit Arroganz, Selbstgefälligkeit und Dummheit zu tun, sondern ist eigentlich noch relativ gut nachvollziehbar, zumindest wenn man über den Zeitpunkt des Brule-Transfers spricht.