Re: Zidane für das Finale gesperrt!
Verfasst: 12.07.2006 18:06
Noch ein Zidane-Spiel: http://www.antenne.de/antenne/games/onlinegame/zidane.php
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hier ist jetzt auf sport1.de auch der Bericht dazu...Tar-Akuram hat geschrieben: Das es möglich ist, will ich gar nicht bestreiten.
Es ist jedoch genauso wahrscheinlich, das ich morgen zum Bundestrainer der deutschen Fussballnationalmannschaft ernannt werde! :icon_mrgreen:
12.07.2006Pöbeleien könnten Italien den Titel kosten
München - Noch ist nicht endgültig geklärt, was Marco Metarazzi während der Verlängerung des WM-Endspiels in Berlin so alles erzählt hat, bevor sich sein Gegenüber Zinedine Zidane zu einem rüden Kopfstoß gegen den Inter-Verteidiger hinreißen ließ.
Gegen den Franzosen jedenfalls läuft bereits ein Disziplinarverfahren, das "Zizou" am Ende seinen MVP-Titel kosten könnte.
Die Fifa allerdings hat bereits angekündigt, auch die Hintergründe von Zindanes "Ausraster" eingehend untersuchen zu wollen - mit möglicherweise noch weitaus drastischeren Folgen für Materazzi und die italienische Mannschaft.
WM-Titel in Gefahr
Das Fifa-Reglement nämlich sieht durchaus drakonische Strafen für bestimmte Beleidigungen vor: Im schlimmsten Fall droht der "Squadra Azzurra" sogar die Aberkennung des WM-Titels.
Voraussetzung dafür wäre jedoch der Nachweis, dass Marco Materazzi seinen Kontrahenten mit herabwürdigenden oder verunglimpfenden Äußerungen in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Herkunft beleidigt hat.
"Sohn einer terroristischen Hure"
Nach Analysen von professionellen Lippenlesern kursieren derzeit mindestens zwei verschiedene Versionen des "Gesprächs" aus der 110. Minute.
Und beide unterstellen dem Italiener diskriminierende, rassistische und sexistische Beleidigungen aus der untersten Schublade.
Laut der ersten Variante soll er Zidane als "Sohn einer terroristischen Hure" beschimpft haben. Ein anderer Lippenleser behauptet, der 32-Jährige habe die Schwester des französischen Kapitäns zweimal als Prostituierte bezeichnet.
Materazzi verteidigt sich
Materazzi selbst hat inzwischen eingeräumt, Zidane beleidigt zu haben, streitet aber jeglichen rassistischen Inhalt ab. "Ich bin ungebildet. Ich weiß gar nicht, was ein islamischer Terrorist ist", versucht sich der 32-Jährige zu verteidigen.
Er habe lediglich auf eine unverschämte Bemerkung von Zidane reagiert und dabei nur Dinge gesagt, die auf dem Fußball-Feld Gang und Gäbe seien.
Was nun auch immer unter Fußball-Profis zum üblichen Umgangston gehört - sollte die Fifa eindeutige Beweise finden, die die Version der Lippenleser bestätigen, könnte sie die italienische Mannschaft auch im Nachhinein disqualifizieren und ihr den WM-Titel aberkennen.
Die rechtliche Situation:
Die Rechtsgrundlage liefert Artikel 55 des Disziplinarreglements, den die Fifa erst im März dieses Jahres verschärft hat. Im Absatz 4 heißt es:
"Verhalten sich Spieler, Offizielle von Verbänden oder Clubs sowie Zuschauer in irgendeiner Form diskriminierend oder menschenverachtend (…), so werden der entsprechenden Mannschaft, sofern zuordenbar, bei einem ersten Vergehen automatisch drei Punkte abgezogen. In Spielen ohne Punktevergabe wird die entsprechende Mannschaft, sofern zuordenbar, disqualifiziert."
Zidane äußert sich am Mittwoch
Am Mittwochabend will Zidane sein Schweigen brechen und sich im französischen Fernsehen zu den Geschehnissen im Endspiel äußern.
Aber selbst wenn er dabei die rassistischen Beleidigungen bestätigt, bliebe die Beweislage für die Fifa eher dürftig: Es stünde dann Aussage gegen Aussage.
Denn auf die Gutachten diverser Lippenleser - die zudem zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen - wird kein Sportgericht ein derart gravierendes Urteil wie die Disqualifikation der italienischen Mannschaft stützen.
Rassismus-Diskussion in Italien
Doch auch wenn die "Squadra Azzurra" den Titel behalten darf: Es bleibt ein fader Beigeschmack, zumal die Rassismus-Diskussion im italienischen Fußball nicht erst seit der WM auf der Tagesordnung steht.
Zu allem Überfluss fühlte sich nun auch noch der Rechtspopulist Roberto Calderoli um seine Meinung gefragt und sorgte mit einer üblen Schimpftirade gegen die französische Mannschaft für einen Eklat.
"Neger, Moslems und Kommunisten"
Der Politiker aus der italienischen Oppositionspartei Lega Nord beschimpfte die "Equipe Tricolore" als "Mannschaft, die auf ihre Identität verzichtet hat, indem sie Neger, Moslems und Kommunisten eingesetzt hat".
Calderolis Äußerungen lösten in Frankreich einen Proteststurm aus: "Ich bin geschockt, vor allem, weil mehrere französische Spieler bei italienischen Klubs unter Vertrag stehen. Solche Worte können nur rassistischen Hass nähren", erklärte der französische Botschafter Yves Aubin de la Messuziere.
Calderoli - ein "alter Bekannter"
Calderoli hatte in der Vergangenheit schon häufiger mit Provokationen und Entgleisungen Aufmerksamkeit erregt.
Der ehemalige Minister für Reformen im Kabinett von Ministerpräsident Silvio Berlusconi war erst im Februar zurückgetreten, nachdem er bei einem TV-Auftritt ein T-Shirt mit den Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed getragen hatte.
Bei den anschließenden Unruhen vor dem italienischen Konsulat in der libyschen Hafenstadt Bengasi waren elf Menschen ums Leben gekommen.
sport1"Harte Worte gegen Mutter und Schwester"
Paris - "Sehr persönliche und harte Worte über meine Mutter und Schwester" haben Frankreichs abgetretenen Superstar Zinedine Zidane im WM-Finale gegen Italien zu seinem Kopfstoß gegen Marco Materazzi hingerissen.
Das sagte "Zizou" am Mittwochabend in seiner mit Spannung erwarteten Erklärung beim französischen Pay-TV-Sender "Canal Plus" drei Tage nach dem Endspiel in Berlin (1:1 n.V., 3:5 i.E.).
Er entschuldigte sich öffentlich für seinen Ausraster: "Ich bitte um Verzeihung bei allen Kindern, die das gesehen. Dafür gibt es keine Entschuldigung."
Kein Bedauern
Bedauern gegenüber Materazzi empfindet der bisherige Star von Spaniens Rekordmeister Real Madrid, der nicht zu einer möglicherweise rassistischen Äußerung des Italieners über die Mutter und Schwester der aus Algerien stammenden Zidane-Familie befragt wurde, allerdings nicht.
"Materazzi hat die schlimmen Worte mehrmals wiederholt. Man hört das einmal und versucht wegzugehen. Dann hört man das ein zweites Mal und noch ein drittes Mal...", beschrieb Zidane die Sekunden vor dem Ausraster.
"Ich entschuldige mich außer bei den Millionen Kindern auch bei den Menschen und Erziehern, die versuchen, den Kindern zu lehren, was gut ist und was schlecht ist. Aber ich kann meine Handlung nicht bedauern. Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann das nicht sagen. Würde ich es sagen, würde das heißen, dass Materazzi Grund hatte, das zu sagen. Aber er hatte kein Recht dazu."
Rätselraten beendet
Zidanes Motivation für seine brutal wirkende Tätlichkeit zehn Minuten vor Ende der Verlängerung hatte weltweit für Rätselraten gesorgt.
Bis zu seinem TV-Auftritt hatte der 33-Jährige, der für seine Unbeherrschtheit die Rote Karte sah und seinem Team deswegen im Elfmeterschießen gegen die "Squadra Azzurra" fehlte, über den Auslöser für seinen Blackout geschwiegen.
"Teilgeständnis" von Materazzi
Materazzi hatte zuletzt lediglich eine Beleidigung des Weltmeisters von 1998 eingeräumt.
"Ich habe Zidane beleidigt", sagte der 32-Jährige in einem "Teilgeständnis" am Dienstag gegenüber der "Gazzetta dello Sport".
Seine exakten Worte gab er aber nicht preis. "Ich habe ihn aber sicher nicht als Terroristen bezeichnet. Ich bin ein unwissender Mensch, da weiß ich doch nicht, was ein islamischer Terrorist ist. Ich habe aber bestimmt nicht Zidanes Mutter erwähnt. Für mich ist eine Mutter heilig."
Materazzi klagt Zidane an
Materazzis Darstellung zufolge wäre Zidanes Hochmütigkeit die Ursache für den Disput der beiden Profis gewesen.
"Ich hatte ihn für einige Sekunden am Trikot festgehalten, dann schaute er mich in einer super-arroganten Art von oben bis unten an und meinte: 'Wenn du mein Trikot wirklich haben willst, dann kannst du es nach dem Spiel haben.' Danach habe ich mit der Beleidigung reagiert. Ich habe etwas gesagt, das Dutzende Male gesagt wird und auf dem Fußball-Feld einfach mal rausrutscht."
Lippenleser belasten Materazzi schwer
Bei der Analyse der TV-Bilder von der entscheidenden Szene während des Finales waren sogar Lippenleser von Medien in Brasilien und England engagiert worden.
Dabei meinten Experten für Brasiliens TV-Kanal Globo, dass Materazzi Zidanes Schwester zweimal als Prostituierte bezeichnet haben soll.
Nach Ansicht der Lippenleser, die für drei englische Zeitungen dem Geheimnis auf die Spur kommen sollten, war Zidane von Inter Mailands Abwehrspieler entgegen Materazzis Interview-Version "Sohn einer terroristischen Hure" genannt worden.
Aberkennung des "Goldenes Balls" möglich
Ungeachtet seiner Erklärung droht Zidane noch die Aberkennung des "Goldenen Balles" als bester Spieler der WM in Deutschland.
Weltverbands-Chef Joseph S. Blatter kündigte an, die Hintergründe für den Platzverweis im Finale gegen Italien am vergangenen Sonntag in Berlin von der Fifa-Disziplinarkommission untersuchen lassen zu wollen.
Danach soll entschieden werden, ob der 34-Jährige den Goldenen Ball behalten darf.
*schleim, heul, zitter* :new_cussing:"Habe Zidanes Mutter nicht beleidigt"
Rom - Der italienische Weltmeister Marco Materazzi weist Beleidigungen der Familie von Frankreichs Superstar Zinedine Zidane kategorisch zurück.
"Ich habe niemals Sätze mit Bezügen auf Religion, Politik und Rassismus ausgesprochen. Ich habe auch nicht seine Mutter beleidigt", erklärte der 32-Jährige in einem Interview mit der Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Donnerstag.
Zidane hatte aber eben dies behauptet. "Sehr persönliche und harte Worte über meine Mutter und Schwester" hätten ihn im WM-Finale gegen Italien (1:1 n.V., 3:5 i.E.) zu seinem Kopfstoß gegen Materazzi hingerissen.
Dies hatte "Zizou" am Mittwochabend in einem TV-Interview erklärt.
"Ich habe meine eigene Mutter mit 15 Jahren verloren, und nicht einmal heute kann ich über sie sprechen, ohne dass mir Tränen in die Augen steigen. Ich könnte niemals eine Mutter beleidigen, und erst jetzt erfahre ich, dass Zidanes Mutter auch gesundheitliche Probleme hat. Ich wünsche ihr eine baldige Genesung", sagte Materazzi weiter.
Der Abwehrspieler nutzte die Gelegenheit, um seiner großen Verehrung für den französischen Weltmeister von 1998 Ausdruck zu verleihen.
"Bei einem Meisterschaftsspiel Juventus gegen Perugia haben wir sogar Trikot getauscht. Es hängt noch in meinem Schrank. Ich habe den Spieler Zidane stets verehrt. Er war der Beste bei der WM. Mit seinen 34 Jahren hat er die Zuschauer begeistert", sagte Materazzi.
Er habe einen derartigen Ausbruch Zidanes nicht erwartet: "Ich hätte eine verbale Reaktion, nicht einen Kopfstoß erwartet. Zidanes Kopfstoß hat meine Freude über den Titel-Gewinn nicht ruiniert, sie aber ein wenig gemäßigt."