Verfasst: 02.12.2012 16:29
Hallo Barny,
danke für Dein ausführliches Posting.
Meiner Meinung nach stellt sich nicht die Frage, wie "wir Kritiker der aktuellen Sitaution" es denn anders machen würden und welche Vorschläge wir unterbreiten würden.
Und keiner von uns sagte, dass es gar keine Kontrollen geben soll.
Aber, wenn Du eine konkrete spontane Antwort willst:
--
Einfach so, wie es bis zum Umbau war.
--
Abtasten nach Bengalos, Flaschen und anderen großen Gegenständen, mit denen man wirklich jemanden schlagen könnte.
(Wegen vermeintlicher "Wurfgeschosse" lasse ich mir nämlich nur ungern von einem Typen an den Arsch und in den Schritt fassen.
Einen Besucher nach "Wurfgeschossen" abzutasten, ist schlicht und ergreifend sinnlos. Als "Wurfgeschoss" könnte ich auch ein altes Handy oder einen alten Schlüsselbund mitnehmen. Oder eben Feuerzeuge, wie es im CFS leider in den 80ern üblich war. Alle 3 Gegenstände werden mir garantiert nicht abgenommen.)
--
Kein Konfiszieren von normalen kleinen Digicams
--
Freier Zugang zu allen öffentlichen Bereichen im CFS, auch zu den Gästefans. Mit den Fans der meisten Vereine trinke ich gerne mal ein Bierchen und unterhalte mich.
(Da reichten in den letzten 20 Jahren immer, je nach Gegner, die 5-15 Polizeibeamten aus. Und ich wurde von Uli und seinen Mitarbeitern noch nie mit einem "Verpiss' Dich, das ist der Gästeblock" weg gejagt.)
ABER:
Es geht doch gar nicht darum, dass die Leute, die hier kritisch schrieben, jegliche Art von Einlasskontrollen ablehnen!
Wie führte denn dieses Topic zu dem jetztigen Diskussionsstand?
Es wurde zunächst nur bemängelt,
-- dass man (als Nicht-Dauerkarteninhaber - Vielleicht ist es ja beim Dauerkarteneingang anders) auch bei 3.300 Zuschauern wegen des extrem ausführlichen Abtastens, eine halbe Stunde anstehen muss.
-- dass man Mützen abnehmen muss, Hosentaschen ausleeren muss und die Kontrollen allgemein überzogen sind.
(Eine Flasche, ein Bengalo, einen Prügel oder einen Sprengsatz könnte man durch normales schnelles Abtasten erfühlen.)
-- dass die neuen Ordner (nicht beim Einlass, aber im Stadion) teilweise sehr überheblich und unfreundlich sind.
Dann kamen die esten Stimmen, die sagten:
"Was wollt Ihr denn? Das sind eben nun die neuen Regeln. Das ist jetzt eben so."
Und ERST DARAUFHIN ging die Diskussion doch teilweise in die Richtung einer allgemeinen "Gesellschaftskritik" und nach der Frage des Umgangs mit Repressionen und darüber, wie weit die Einschränkung persönlicher Freiheit gehen darf und wann für jeden Einzelnen der Punkt kommt, an dem jemand er für sich persönlich sagt: Das geht mir jetzt zu weit.
Es geht doch um dieses kleine kontinuierliche Einschränken von Freiheiten. Und das hat nur ganz am Rande etwas mit dem ursprünglichen Topic und den Einlasskontrollen zu tun.
Die sind da eben nur eines der vielen kleinen Puzzlestückchen.
Keiner der Kritiker hat generell Kontrollen oder Ordner abgelehnt.
Und Du hast Recht, wenn Du schreibst, dass auch der Punker, der Inschinör und ich froh wären, wenn wir uns im Falle, dass uns jemand an den Kragen will,
froh wären, wenn Ordner da wären, die uns (und erst recht unseren Kindern) zu Hilfe eilen würden.
Da stimme ich Dir vollkommen zu.
Aber:
--
Ich habe mich im CFS noch nie bedroht gefühlt.
--
Bislang bezeichnete ich das CFS immer als "mein zweites Wohnzimmer". Jetzt fühle ich mich dort teilweise eingeschränkt und teilweise auch beobachtet, wenn ich mal ein bisschen rumlaufe und dann in Besucherblöcke gehen will, in denen ich "nichts verloren habe". Das finde ich sehr schade.
Und auch, wenn ich die Zeit nicht zurück drehen kann und mir das sehr wohl klar ist, kann ich es ja bedauern.
(Ja, ja, früher war alles besser...^^)
--
Schau Dir doch die OrderInnen an.
Ich hoffe, wir müssen es nie asuprobieren, aber ICH wette, dass min. die Hälfte von denen
bei Ausschreitungen keine große Hilfe wäre.
Die gehören mehr zum Typ Hausmeister oder Straßenbahnkontrolleur. ("Gib mir eine 'Uniform', dann darf ich auch mal ein bisschen Macht ausüben.")
Da würde ich auch bei 100 Ordnern doch mehr auf die Hilfe von 10 Polizisten vertrauen.
Mich ärgern die verschärften Kontrollen und vorallem, dass sie von Leuten veranlasst wurden, die vermutlich noch nie bei einem EH-Spiel waren, aber sich nun punkto Sport+Sicherheit ganz allgemein an der Fußballbundesliga orientieren und deren Eskalationen wie Ausschreitungen, Hoologans, etc. ohne jedes Hinterfragen auf unseren Sport übertragen.
Die Kontrollen haben für mich aber noch kein Maß erreicht, bei dem ich sagen würde, ich gehe da nicht mehr hin.
Aber, wenn Leute, die es zwar auch stört, lapidar schreiben "Das sind eben die neuen Regeln, das ist jetzt eben so", darf man denen schon die Frage stellen,
ab wann sie die Beschneidung ihrer persönlichen Freiheit nicht mehr akzeptieren würden.
Bei Taschenkontrollen am Eingang der City Gallerie?
Beim Bierverbot in Eishockeystadien?
Bei Übewachungskameras auf öffentlichen Toiletten?
DARUM ging es!
Und NICHT darum, jegliche Art von Kontrollen abzulehnen
oder ein anderes Sicherheitskonzept zu erstellen.
Gruß,
Tim
PS: Und jetzt werden dann gleich die Ersten vom Stadion heimkommen, die zwar weder dieses, noch das lange Posting von Barny ganz gelesen haben, aber schreiben:
"I fands heit gar net schlimm. I weiß gar net, was Ihr habts." ;-)
danke für Dein ausführliches Posting.
Meiner Meinung nach stellt sich nicht die Frage, wie "wir Kritiker der aktuellen Sitaution" es denn anders machen würden und welche Vorschläge wir unterbreiten würden.
Und keiner von uns sagte, dass es gar keine Kontrollen geben soll.
Aber, wenn Du eine konkrete spontane Antwort willst:
--
Einfach so, wie es bis zum Umbau war.
--
Abtasten nach Bengalos, Flaschen und anderen großen Gegenständen, mit denen man wirklich jemanden schlagen könnte.
(Wegen vermeintlicher "Wurfgeschosse" lasse ich mir nämlich nur ungern von einem Typen an den Arsch und in den Schritt fassen.
Einen Besucher nach "Wurfgeschossen" abzutasten, ist schlicht und ergreifend sinnlos. Als "Wurfgeschoss" könnte ich auch ein altes Handy oder einen alten Schlüsselbund mitnehmen. Oder eben Feuerzeuge, wie es im CFS leider in den 80ern üblich war. Alle 3 Gegenstände werden mir garantiert nicht abgenommen.)
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Kein Konfiszieren von normalen kleinen Digicams
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Freier Zugang zu allen öffentlichen Bereichen im CFS, auch zu den Gästefans. Mit den Fans der meisten Vereine trinke ich gerne mal ein Bierchen und unterhalte mich.
(Da reichten in den letzten 20 Jahren immer, je nach Gegner, die 5-15 Polizeibeamten aus. Und ich wurde von Uli und seinen Mitarbeitern noch nie mit einem "Verpiss' Dich, das ist der Gästeblock" weg gejagt.)
ABER:
Es geht doch gar nicht darum, dass die Leute, die hier kritisch schrieben, jegliche Art von Einlasskontrollen ablehnen!
Wie führte denn dieses Topic zu dem jetztigen Diskussionsstand?
Es wurde zunächst nur bemängelt,
-- dass man (als Nicht-Dauerkarteninhaber - Vielleicht ist es ja beim Dauerkarteneingang anders) auch bei 3.300 Zuschauern wegen des extrem ausführlichen Abtastens, eine halbe Stunde anstehen muss.
-- dass man Mützen abnehmen muss, Hosentaschen ausleeren muss und die Kontrollen allgemein überzogen sind.
(Eine Flasche, ein Bengalo, einen Prügel oder einen Sprengsatz könnte man durch normales schnelles Abtasten erfühlen.)
-- dass die neuen Ordner (nicht beim Einlass, aber im Stadion) teilweise sehr überheblich und unfreundlich sind.
Dann kamen die esten Stimmen, die sagten:
"Was wollt Ihr denn? Das sind eben nun die neuen Regeln. Das ist jetzt eben so."
Und ERST DARAUFHIN ging die Diskussion doch teilweise in die Richtung einer allgemeinen "Gesellschaftskritik" und nach der Frage des Umgangs mit Repressionen und darüber, wie weit die Einschränkung persönlicher Freiheit gehen darf und wann für jeden Einzelnen der Punkt kommt, an dem jemand er für sich persönlich sagt: Das geht mir jetzt zu weit.
Es geht doch um dieses kleine kontinuierliche Einschränken von Freiheiten. Und das hat nur ganz am Rande etwas mit dem ursprünglichen Topic und den Einlasskontrollen zu tun.
Die sind da eben nur eines der vielen kleinen Puzzlestückchen.
Keiner der Kritiker hat generell Kontrollen oder Ordner abgelehnt.
Und Du hast Recht, wenn Du schreibst, dass auch der Punker, der Inschinör und ich froh wären, wenn wir uns im Falle, dass uns jemand an den Kragen will,
froh wären, wenn Ordner da wären, die uns (und erst recht unseren Kindern) zu Hilfe eilen würden.
Da stimme ich Dir vollkommen zu.
Aber:
--
Ich habe mich im CFS noch nie bedroht gefühlt.
--
Bislang bezeichnete ich das CFS immer als "mein zweites Wohnzimmer". Jetzt fühle ich mich dort teilweise eingeschränkt und teilweise auch beobachtet, wenn ich mal ein bisschen rumlaufe und dann in Besucherblöcke gehen will, in denen ich "nichts verloren habe". Das finde ich sehr schade.
Und auch, wenn ich die Zeit nicht zurück drehen kann und mir das sehr wohl klar ist, kann ich es ja bedauern.
(Ja, ja, früher war alles besser...^^)
--
Schau Dir doch die OrderInnen an.
Ich hoffe, wir müssen es nie asuprobieren, aber ICH wette, dass min. die Hälfte von denen
bei Ausschreitungen keine große Hilfe wäre.
Die gehören mehr zum Typ Hausmeister oder Straßenbahnkontrolleur. ("Gib mir eine 'Uniform', dann darf ich auch mal ein bisschen Macht ausüben.")
Da würde ich auch bei 100 Ordnern doch mehr auf die Hilfe von 10 Polizisten vertrauen.
Mich ärgern die verschärften Kontrollen und vorallem, dass sie von Leuten veranlasst wurden, die vermutlich noch nie bei einem EH-Spiel waren, aber sich nun punkto Sport+Sicherheit ganz allgemein an der Fußballbundesliga orientieren und deren Eskalationen wie Ausschreitungen, Hoologans, etc. ohne jedes Hinterfragen auf unseren Sport übertragen.
Die Kontrollen haben für mich aber noch kein Maß erreicht, bei dem ich sagen würde, ich gehe da nicht mehr hin.
Aber, wenn Leute, die es zwar auch stört, lapidar schreiben "Das sind eben die neuen Regeln, das ist jetzt eben so", darf man denen schon die Frage stellen,
ab wann sie die Beschneidung ihrer persönlichen Freiheit nicht mehr akzeptieren würden.
Bei Taschenkontrollen am Eingang der City Gallerie?
Beim Bierverbot in Eishockeystadien?
Bei Übewachungskameras auf öffentlichen Toiletten?
DARUM ging es!
Und NICHT darum, jegliche Art von Kontrollen abzulehnen
oder ein anderes Sicherheitskonzept zu erstellen.
Gruß,
Tim
PS: Und jetzt werden dann gleich die Ersten vom Stadion heimkommen, die zwar weder dieses, noch das lange Posting von Barny ganz gelesen haben, aber schreiben:
"I fands heit gar net schlimm. I weiß gar net, was Ihr habts." ;-)