Cassy O'Peia hat geschrieben:Das sind immer die besten fragen, ganz ehrlich. Ich verkaufe Baustromverteiler, und das einigermaßen erfolgreich. Jeder hat seinen Job zu erledigen.
Aber in meiner Naivität hätte ich zum Beispiel letztes Jahr als sich das ganze abgezeichnet hat etwas mehr drauf gelegt als einen feuchten Händedruck und ein paar Euro Bonus. Aber wir müssen ja die Maut finanzieren.
Mit attraktiveren Löhnen hätten wir jetzt vielleicht nicht 6000 belegbare Betten weniger in der Intensiv als im Dezember letzten Jahres.
Vielleicht wäre das besser gewesen als die Zeichen zu ignorieren, aber nur vielleicht.
Naja. Wenn du das Handeln der Regierung in der Pandemie bezüglich dem Gesundheitssektor kritisierst, dann musst auch sagen können, wo das Problem ist.
Natürlich würden attraktiver Löhne grundsätzlich dazu führen, dass mehr Menschen einen Beruf im Kranken- oder Pflegesektor erlernen. Das würde uns aktuell aber nur bedingt weiterbringen, da die Ausbildung mehrere Jahre dauert. Heißt, Nachwuchsgewinnung wäre zwar sehr wichtig, würde uns aber aktuell, wie auch die vergangen 2 Jahre noch nicht helfen.
Mehr als ein Händedruck und eine Einmalzahlung wäre sicherlich sehr hilfreich gewesen. Jedoch ändert es ja nichts an der teilweisen Unterversorgung an Personal. Das einige Pflegekräfte den Job an den Nagel gehängt haben liegt zum einen am Lohn, aber auch an der phyisischen und psychischen Belastung, die durch die Pandemie schlimmer geworden ist. Die Pflege eines Coronapatientien auf der ITS ist deutlich intensiver und aufwendiger. Und wenn du das Rentenalter erreicht hast, dann gehst halt auch in Rente.
Wichtig für die Zukunft ist, dass die Berufe im Gesundheitswesen den Stellenwert bekommen, den sie verdienen. Denn jeder von uns ist, war oder wird Hilfe benötigen.
Dazu gehört eine angemessene Entlohnung, eine Pflegeschlüssel der Pflege und Betreung auch möglich macht und ein flexibles Arbeitszeitsystem.
Der Staat ist hierbei der entscheidende Faktor. Zum einen verhandelt er die Tarifverträge größtenteils aus, zum anderen sorgt er durch Vor- und Maßgaben dafür, dass kommunale Einrichtungen idealerweise Gewinn erwirtschaften sollen.
Wenn dafür kein Geld da sein sollte, dann kannst zusperren. Denn wir werden alle nicht jünger, sondern älter und brauchen rein Statistisch gesehen immer mehr Pflege.
Geldquelle gäbe es genügend. Z.B. die Vesteuerung von Flugkerosin, EEG-Umlage auch für große Industrieunternehmen, keine staatliche Förderung von Autokonzernen, die gleichzeitig Dividenden ausschütten.
Ich hoffe das mit Karl due Weichen für eine bessere Zukunft im Gesindheitssektor gestellt werden. Denn sonst braucht es zukünftig nichtmal ne Pandemie, damit die Bürger weniger Versorgung erhalten.