el_bart0 hat geschrieben:Sozial positive Auswirkung? Mag sein. Ohne die Saison zwanghaft noch in leeren Stadien zu beenden, wird die Gesellschaft aber mit Sicherheit auch überleben und weniger Opfer fordern als das Virus selbst. Da gibt es unzählige Dinge, die vor und nach corona, positive soziale Auswirkungen auf die Gesellschaft haben könnten, nur eben bisher kaum gejuckt haben (weil kein Geld damit zu verdienen war!) und vermutlich auch anschließend kaum jucken werden, so dass man den fussball hier ganz sicher nicht zum Retter in der Not hochstilisieren sollte, wie es deine Zeilen vermuten lassen könnten. Fussball ist für viele Menschen sehr wichtig in unserem Land aber in der aktuellen Situation sicherlich nicht ueber lebensnotwendig!
Ok,
Ich würde dir empfehlen, nicht immer nur theoretisch über Teile von "sozialen" Themen zu referieren, sondern sie real, vielleicht mal im Ehrenamt, bspw. In Wärmestuben, Einrichtungen für Jugendliche, erwachsene mit psychischen Erkrankungen, Einrichtungen für Gewaltopfer jeglicher Art, Einrichtungen von Senioren oder bei einsamen Menschen im Dienst auszutesten? um mal zu erleben, was sozial (umgangssprachlich) in dieser Realität bedeutet und was für diese Menschen wirklich bedeutsam ist. Habe ich jetzt mal ausführlicher aufgeführt, damit man erkennt, das es mir beileibe nicht"nur" um häusliche Gewalt geht, wenn man von sozialen Bedeutsamkeiten spricht.
Fangen wir also an.
Das was du immer voraussetzt, "gesunder Menschenverstand, Normalität, nicht bedrohlich.. usw." ist für Millionen Menschen eben leider schon mal nicht selbst zu verwirklichen es gibt einfach unzählige Menschen, die das nicht können aus unterschieddlichen Gründen und die sich dann an solchen Kleinigkeiten erfreuen und festhalten(müssen), was für uns nur kleines Beiwerk ist.
Erzähl einem psychisch kranken jungen Mann, für dessen mühsam aufgebauter Wochenstruktur der Samstag Abend in der Gruppe Fussball sehen und seinen Verein zujubeln seine grösste Freude ist, das er das schon überleben wird. Der sitzt jetzt jeden Samstag wieder allein in seinem Zimmer und versteht die Welt nicht mehr.
Erzähl es den Obdachlosen, die bei uns Samstags immer in der Wärmstube Fussball sehen konnten um aktuell auch mal 2std nicht von einem Platz zum nächsten gescheucht werden, wegen Coronabeschränkungen.
Erzähl es den Senioren die in den Heimen isoliert in ihren Zimmern liegen und sich Samstags immer auf die Sportschau freuten.
Und erzähl es den Frauen, deren Männer jetzt noch gefrusteter zu Hause sitzen, da sie jetzt eh keinen Job haben und jetzt auch noch keinen Fussball. Da tun mir aber nicht die Männer leid, sondern deren Frauen und Kinder,die dann, im schlimmsten Fall, eben widerum in eine Einrichtung flüchten und derzeit glück haben müssen, einen Platz zu bekommen, weil derzeit in 2er Zimmer nur eine Neue aufgenommen werden darf. Isolation und so.
Aber klar, von all den Beispielen wird ja keiner vor die Hunde gehen, wie du sagst.
ich mag den Profifussball nicht. Aber ich kenne unzählige Menschen, die aufgrund verschiedener Voraussetzungen der Fussball doch so etwas wie Luxus ist, wenn auch nur im Tv. Und das meine ich mit seiner sozialen Wirkung.
Das ist ein Querschnitt und ist Teil dieser Gesellschaft und der Fussball hat da neben vielen anderen Dingen einfach seinen Wert und für diese Menschen nicht unerhebliche Auswirkungen. Da sind sie auch als eigentliche Randgruppe mal teilhabend am Ganzen.
Wer sein eigenes Dach über dem Kopf hat und eine eigene Glotze, dem mögen 2std Fussball in der Wärmestube natürlich vernachlässigbar sein. Aber nicht für unsere Obdachlosen. Die freuen sich die ganze Woche darauf.
Das was du als sozial(umgangssprachlich) erachtest, ist von sozial ungemein weit entfernt, wenn es genau diese Menschen ausschließt, die sich selbst eben nicht helfen können,die nicht viel haben an dem sie sich erfreuen können. Aber das kann man halt durch lesen, oder. diskutieren nicht ansatzweise erfahren. Sie sind ebenso Teil dieser Gesellschaft. Wenn du sagst, diese Gesellschaft wird das schon aushalten, dann blendest du diese Gruppen anscheinend aus, wo du doch gerne für die "Schwachen" eintrittst. Denen ist aber nicht immer nur einfach mit mehr Geld geholfen.
Du klingst da. von so einem hohen Ross herunter, bei deiner "sozialen Gerechtigkeit" , das dir anscheinend gar nicht bewusst wird, ob du die Bedürftigsten und Gefährdetsten damit tatsächlich übergehst.
Fussball ist natürlich kein Allheilmittel. Aber ähnlich wie kulturelle Einrichtungen nun verzweifelt versuchen, die Menschen irgendwie viaTv oder Intenet mit ihrer Musik, ihrem Theater, ihren Gottesdiensten gerade auch solche Gruppen zu Hause zu erreichen und zu erfreuen, gehört bei unsnauch Fussball dazu, da er einen grossen Teil der Masse anspricht.
Ich erninnere auch gerne an das Wunder von Bern und welch positive Auswirkung es auf die Gesellschaft hatte.
Wir sind in einer nie dagewesenen Ausnahmesituation. Aus diesem Standpunkt heraus argumemtiere ich.
Du wirst jetzt sicher wieder Referrieren, das es den Bonsen nur ums Geld geht (was ich gar nicht abstreite)