Alles klar mit Arne Friedrich!
Die Aufregung legte sich schnell. Gilberto (30) zurück nach Brasilien? Was eine Boulevard-Zeitschrift am Mittwoch als heißen Flirt anpries, ist in Wahrheit eine lauwarme Klamotte. "Gremio Porto Alegre", sagte der Hertha-Profi dem kicker am Mittwoch, "meldet sich jedes Jahr bei mir.
Ich hatte dort zwei wunderschöne Jahre. Aber die könnten diesen Transfer gar nicht finanzieren." Außerdem: Der brasilianische Nationalspieler will Berlin gar nicht verlassen, sondern seinen bis 2008 datierten Vertrag vorzeitig bis 2010 verlängern. Gilberto: "Ich gehe nur dann, wenn Herr Hoeneß sagt, dass er mich nicht mehr will."
Das Gegenteil ist der Fall. Dieter Hoeneß hält große Stücke auf Gilberto und sagt: "Dass ich ihn gehen lasse, wird nicht passieren. Er ist ein exzellenter Fußballer, wir wollen mit ihm verlängern." Gremio habe sich "nie bei uns gemeldet", erklärt der Hertha-Manager, "deshalb nehmen wir das Thema gar nicht ernst". Verhandlungen kündigt Hoeneß für das Frühjahr an, zuvor will er die Zukunft jener Leistungsträger klären, deren Verträge 2007 enden: die Zukunft des verletzten Yildiray Bastürk (27) - und die von Arne Friedrich (27).
Modifiziertes Arbeitspapier für Friedrich
Nach kicker-Informationen sind sich Hertha und der Kapitän über die Neugestaltung des Vertrages einig. Das bisherige Arbeitspapier sah vor, dass sich Friedrichs Kontrakt nur dann bis 2008 verlängert, wenn Hertha in dieser Saison mindestens einen UEFA-Cup-Platz erreicht - und bis 2009 ausdehnt, wenn sich Hertha in der nächsten Saison für die Champions League qualifiziert. Diese Klauseln wurden nun gestrichen, der Vertrag wurde modifiziert - gültig bis 2009.
"Dies ist ein tolles Signal, das zeigt, dass sich Arne Friedrich bei Hertha BSC und in Berlin wohlfühlt und von der Entwicklung des Klubs überzeugt ist. Ich freue mich über die weitere Zusammenarbeit", erklärte Hertha-Manager Dieter Hoeneß, aber auch Friedrich zeigte sich äußerst zufrieden: "Hertha BSC ist für mich eine Herzensangelegenheit geworden. Ich fühle mich sehr wohl im Klub und übernehme gerne die Verantwortung, die Mannschaft weiter zu führen", so der Kapitän, der überzeugt ist, "dass sich Hertha in der Spitze der Bundesliga etablieren wird."
Personell ist die Änderung des Vertrages des Nationalspielers ein gelungener Jahresabschluss. Sportlich will Hertha gegen Frankfurt Platz fünf zementieren. Erstmals seit Mitte November, seit seiner Venenentzündung in der Wade, wird Christian Gimenez (32) der Startelf angehören. Mit ihm (vier Tore, zwei Assists bei elf Einsätzen) und Marko Pantelic (27, zehn Tore, zwei Assists) ist Berlins Traumsturm wieder vereint.
"Wenn ich nicht spiele, bin ich unzufrieden. Das liegt in meiner Persönlichkeit."
Christian Gimenez
"Ich bin fit und voll motiviert", sagt Gimenez. In Leverkusen kam er nur als Einwechsler zum Zug, gefallen hat ihm das nicht: "Wenn ich nicht spiele, bin ich unzufrieden. Das liegt in meiner Persönlichkeit." Der Argentinier, von Marseille bis Saisonende ausgeliehen, spielt in den nächsten Monaten um seine Zukunft. Bis Mitte April hat Hertha eine Kaufoption (Zweijahresvertrag, eine Million Euro Ablöse).
"Wenn ich gespielt habe, habe ich einen guten Job gemacht. Wenn mir Hertha zeigt, dass ich wichtig bin, möchte ich bleiben", sagt Gimenez. Hoeneß: "Als er fit war, hat uns Christian geholfen. Das muss er bestätigen."
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