punisher hat geschrieben:
OK. Wie dann?
Die Führungsriege der Katholiken.
So besser?
Oder "Der Großteil der Katholiken".
Die Strippen zieht der Vatikan und die Meinung macht der Vatikan. Der kann zwar schalten und walten, wie er möchte, aber er repräsentiert sicher nicht die Mehrzahl der europäischen Katholiken. Es gibt doch auch immer mehr Priester, die sich widersetzen und "ungehorsam" sind. Mittlerweile werden doch massenhaft Fehlstellen mit Indern und Südamerikanern besetzt. Überhaupt, die Südamerikaner sind es, die das begeisterungsfähige und kritikarme Gros bei den Katholiken ausmachen. Bei uns wird doch pausenlos ausgetreten. Bei den Evangelen übrigens noch mehr.
Ich verstehe wirklich nicht wie man dem Verein freiwillig angehören kann. Da muss ich doch raus, da muss ich doch Zeichen setzen.
Ich kann austreten oder innerhalb des Vereins ein Zeichen setzen. Wer austritt, der hat fertig. Verändern kann nur der, der drin bleibt. Ich finde schon, dass da zumindest in Deutschland relativ viel getan wird. Die Aufhebung der Exkommunizierung von Williamson und Co. hat bei uns eine Welle der Entrüstung ausgelöst. Vor 20 Jahren wäre das undenkbar gewesen. Der halbe Bundestag blieb leer (bzw. wurde anderweitig aufgefüllt) , als Ratzinger kam. Wäre auch vor 20 bis 30 Jahren nicht möglich gewesen. Nur bei der "Inthronisierung" der vielen Exorzisten blieb das Land ruhig, was ich nicht ganz verstehe. Aber vielleicht wurde dies zu wenig publiziert.
Im Ernst: Ich verstehe wirklich nicht wie man dem Verein freiwillig angehören kann.
Unsere Region ist nun mal christlich geprägt. Und bis vor nicht all zu langer Zeit gab es ja mit den Katholen und den Evangelen nur zwei Dachverbände. Beiden gehörte man mit der Taufe an. Heute gibt es doch massenhaft Splitterorganisationen, die eine Alternative bieten. Gerade die freien evangelischen Kirchen schießen wie Pilze aus dem Boden. Ich bezweifle jedoch, dass die auch nur einen Hauch besser sind als die zwei großen Kirchen, wenn man sich deren Führungs- und Machtstruktur ansieht. Was die Zeugen Jehovas bieten, möchte ich auch nicht als "sinnvolle Alternative" bezeichnen. Und dann gibt es noch einen kleinen, aber erlesenen Teil, die zum Islam konvertieren. Na super.
Man kann natürlich die Frage stellen, ob Religion an sich nur Opium fürs Volk ist, oder ob irgendwas dran ist. Und jeder kann das für sich entscheiden. Tatsache ist aber, dass die Welt, würde jeder nach den 10 Geboten leben, nicht schlechter, sondern besser wäre. Insofern gibt es Schlimmeres als Religion, auch wenn man sie ablehnt. Die Probleme entstehen doch meistens innerhalb der Kirchen und im Verhältnis zur jeweils anderen. Es gibt heute noch dörfliche Gemeinden, da ist der Pfarrer eine Institution mit unantastbarer Autorität. Je aufgeklärter die Welt, desto geringer wird der weltliche Einfluss der Kirche.
Aber was soll man denn gegen die Kirchen "staatlich unternehmen"? Man könnte allenfalls die Kirchensteuer abschaffen. Tatsächlich gibt es aber eine Menge caritativer Einrichtungen, die vielen Leuten helfen und die von der Kirche betrieben werden. Im Kreislauf eines gewinnorientierten Marktes wären diese weg. Die Tatsache, dass sich gläubige Menschen unter ihresgleichen versammeln und austauschen wollen, sowie grundlegende Lehrmeinungen brauchen, kann ich nachvollziehen. Was rauskommt, wenn man das nicht hat, kann man auf den jeweiligen Esoterik-Börsen sehen. Ich finde schon, man sollte zwischen Kirche (den Menschen) und Kirche (dem Vatikan bzw. den Strippenziehern) unterscheiden