Engelhardt hat geschrieben:
3. Es wurde schon oft genug mit solchen Sachen auf's Feld geworfen. Genauso wie mit Böllern. Frag mal Georg Koch oder Dida, falls die beiden dir was sagen. Das ist genauso ein Grund dafür sowas zu verbieten, wie es auch jeder einzelne Verletzte bei einem Fußballspiel ist. Aber schön, dass es nur 15 innerhalb einer Saison waren. ne? Wieviele wären es eigentlich ohne das Zeug gewesen?
Wer sich beim Zünden von Pyro verletzt, ist selbst schuld. Es ist sicher nicht die Aufgabe der Öffentlichkeit, mit Zwang auf eine keimfreie und risikolose Welt für die 15 verletzten Zünder hinzuarbeiten. Verfolgt werden müssen nur diejenigen, die ANDERE schädigen.
Abgesehen davon ist es doch verboten, nur lässt sich das Verbot offenbar nicht durchsetzen. Nicht mal in Nürnberg, wo man den Zugang eh deutlich schärfer kontrolliert als in vielen anderen Stadien.
Weniger Verfolgungsdruck würde die Situation vermutlich viel mehr entspannen als jedes Verbot, weil dann niemand etwas heimlich, schnell und versteckt tun muss, sondern offen und ohne Hektik am Zaun zünden kann.
Engelhardt hat geschrieben:4. Und hier ist die allerwichtigste Frage:
Was genau gibt irgendjemandem das Recht das Zeug mit ins Fußballstadion zu nehmen, wenn der Veranstalter das untersagt?
Was genau gibt irgendeinem Augsburger das Recht, sich Karten für die Südkurve im Oly-Eisstadion zu kaufen, wenn Red Bull das untersagt???
Wenn auf der Welt nur noch Dinge getan werden, die irgendjemand erlaubt, dann können wir die Individualität und Eigenverantwortlichkeit offiziell abschaffen und uns dem Totalitarismus hingeben. Ein bisschen mehr Gelassenheit und ein bisschen weniger AfD-Verbotskultur tun uns doch allen gut. Man muss nicht alles mit Zwang regeln, nur weil wir in Deutschland sind.
djrene hat geschrieben:Sind das nicht genau diejenigen, die völlig emotionslos 90 Minuten den gleichen Singsang leiern?
Hast du schon mal emotionslose Ultras gesehen? Man muss doch nicht alles hassen oder abfällig bezeichnen, nur weil man etwas Fremdes nicht versteht oder weil man gern anders leben möchte.
djrene hat geschrieben: Pyros - ganz besonders die bei Ultras beliebten Sachen aus dem östlichen Ausland - sind ab F2 ausserhalb von Silvester verboten und zudem ganzjährig saugefährlich und gesundheitsschädlich. Und zwar nicht nur in unmittelbarer Umgebung der ausführenden Personen. Es werden unbeteiligte beeinträchtigt, die mit dem Scheiß nix am Hut haben. Mehr Argumente brauch ich nicht. Und gerade bei Auswärtsspielen ist es halt nicht so einfach sich woanders hinzustellen.
Das verbringen von Feuerwerk ab F2, ohne CE-Nummer, aus dem Ausland ist übrigens eine Straftat. Da hätte man auch Handhabe ein paar von den Jungs mal aus dem Verkehr zu ziehen.
Woher weißt du, dass die Feuerwerkskörper, die die Schickeria in Nürnberg abgebrannt hatte, aus Osteuropa kamen? Ich gehe davon aus, dass das was die da zünden, sogar eine BAM-Zulassung hat. Wäre das nicht so, würden die Behörden, die die liegengelassenen Fackeln nach dem verbotenen Abbrennen einsammeln und untersuchen, das brühwarm jeden Montag der Zeitung mitteilen und es auch in Gerichtsverfahren gegen die erwischten Zündler so verwenden. Dafür gibt es aber keine Anhaltspunkte.
Du solltest nicht automatisch unterstellen, dass es sich bei Ultras um gesetzlose und hirnfreie Blödels handelt, nur weil sie nicht so leben wollen wie du.
In der Gesamtbetrachtung ist das doch eh völlig schräg: Wir sperren Dieselautos aus den Innenstädten aus, um Stickoxide zu reduzieren und gleichzeitig brummen tausende Baufahrzeuge auf innerstädtischen Baustellen ohne jede Filterung vor sich hin. Wir richten Umweltzonen ein, um Feinstaub zu reduzieren, aber am 31. Dezember blasen wir mehr Feinstaub in die Luft, als sämtliche Kamine in einem Jahr produzieren können. Jetzt kommst du und willst Pyro wegen der Gesundheitsschädlichkeit verbieten, gleichzeitig ist aber das Rauchen auch 30 cm neben jedem Kleinkind im Stadion erlaubt.