good luck hat geschrieben:Sag doch mal ganz ehrlich wie attraktiv hast du sie gesehen?
Ich bin jetzt nicht derjenige, der fachmännische Urteile über Fußball abgeben kann, weil mich der Sport an sich nicht so packt. Aber natürlich war das nicht attraktiv. Und damit war der FCA in bester Gesellschaft mit mindestens zehn anderen Vereinen. Wenn es um Attraktivität geht, dann will ich nur Ribéry, Götze und Kagawa sehen. Ich finde schon Robben stinklangweilig. Die Analyse, dass das alles nur übers Kollektiv möglich war, ist sicher richtig. Wenn es aber um einzelne Spieler geht, dann hat der Baier schon eine sehr gute Saison gespielt, auch wenn er noch in fünf Jahren auf seinen ersten Treffer warten wird. Den Sankoh halte ich für eine Granate. Nicht ganz so cool wie den Dante, aber fast. Wenn der nicht dauernd seine Böcke schießen würde, dann wäre der nicht in Augsburg. Und Stürmer gab es tatsächlich keine, die den Namen auch nur annähernd verdienen.
Aber als Aufsteiger mit dem allerkleinsten Etat muss man nicht attraktiv spielen sondern leidenschaftlich. Und das ist an und für sich gelingen. Der FCA war ja noch mehr Underdog als die Panther in der DEL. Seinsch hat nämlich tatsächlich nicht den Hopp gegeben, sondern wirklich nur den Anschub gegeben und die Strukturen geschaffen. Für den Aufstieg war Seinsch notwenig, für das Stadion auch, aber in der ersten Liga mit 20 Mille Etat anzutreten, dafür braucht es keinen Gönner.
Ich frage mich nur wie lange ist der FCA Proleten Fan mit so einem Gerumple zufrieden, wie lange dürfen die einzigen Typen der Mannschaft erst geächtet und dann vertrieben werden.
Unter den 30000 Fans, die da jede Woche im Stadion sind, sind ja nicht nur Proleten. Und in der absoluten Zahl gibt es mit Sicherheit weniger Proleten als unter den Anhängern des FC Bayern. Und die werden über Jahre lernen, mit dem Gerumple zufrieden zu sein, weil es die anderen auf Augenhöhe nicht besser machen. Freiburg hatte mal einen Ausrutscher, Mainz auch und heuer Gladbach. Aber grundsätzlich rumpeln die alle um den Klassenerhalt.
Mit dem Ächten der Typen war ich immer vorsichtig, weil ich keine Einzelheiten kenne. Aber wenn die absolute Harmonie und das Auftreten als Einheit für den Klassenerhalt wichtig waren, dann war es richtig, Störenfriede zu entfernen. Überhaupt, am Ende wird abgerechnet. Von wegen "feiger Zwerg" und "Angsthasenfußball", alles Unsinn. Wenn es nicht geklappt hätte, dann wäre eingetreten, was alle erwartet haben. Und zwar anständig, mit Würde und ohne Tasmania-Touch. Aber da es geklappt hat, war im Nachhinein ALLES richtig.
Und zu den Spielern: Ich kann wirklich nicht erkennen, wo die tollen Spieler in Freiburg, Mainz oder Kaiserslautern waren. In Köln gab es bessere und auch die Drecks-Hertha hat den Etat aufgestockt und lag knappe 20 Millionen höher als der FCA. Ähnliches wird nächstes Jahr wieder passieren. Irgendein üblicher Verdächtiger wird es schaffen und irgendein Etablierter wird gehen. Und wenn der FCA absteigt, dann ist das fast so normal wie es dieses Jahr gewesen wäre. Ich hoffe nur, man dreht nicht wieder zu Beginn so am Rad.
Und was mir wirklich aufgefallen ist, als jemand, der weder den Seinsch noch den Rettig mit hohen Sympathiewerten belegen würde, sie haben sich zumeist sehr sympathisch verkauft und wenn man so durch die Foren schaut, dann sind sie deutlich näher an Mainz und Freiburg als an Hoffenheim und Wolfsburg