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AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 20:34
von aev-panther
Maxi AEV hat geschrieben:Unfassbar eigentlich. Bei aller Liebe aber wegen solchen Aktionen braucht sich die Polizei nicht wundern warum sie zum Teil grad in der Gesellschaft so da steht, wie sie es eben tut.

(Und ja, natürlich geht sowas wie in Augsburg überhaupt nicht und das verurteile ich, für die wild schnaubenden und gleich in die Tastatur hämmernden Kollegen)

Aber da braucht man nicht nach NRW schauen. Das neue Gesetz hier in Bayern wo alles und jeder vor Demos bis aufs Kleinste durchleuchtet wird, als ob man hier auch n Social Credit Score ala China einführen würde, ist auch wieder unfassbar.
"Unfassbar" ist eher Dein Kommentar - ohne die Hintergründe und/oder die Gesamtsituation einschätzen zu können oder gar zu kennen, einfach nur hingerotzt.

Eine sachliche, neutrale Aufklärung ist absolut notwendig und diese sollte abgewartet werden - genauso wie bei der Tat in Würzburg.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 20:37
von Rigo-QN
Maxi AEV hat geschrieben:. Überspitzt ausgedrückt: Wenn man ganz klar erkennbar 10 "schlechte" Polizisten hat, die zb mit solchen Aktionen auffallen, und 1.000 "gute" Polizisten, welche aber rein gar nichts gegen die 10 "schlechten" Polizisten unternehmen, zb in Form von gegen sie aussagen oder sie anzeigen etc., dann hat man 1.010 "schlechte" Polizisten. Überspitzt ausgedrückt wie gesagt.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Dieser geringe Prozentsatz an schlechten Polizisten gehört aussortiert, wenn ihre Schuld bewiesen ist.

Allerdings sage ich dir auch, dass diese 1000 Polizisten oftmals näher am Gesetz sind als du vermutest, oder es der Eindruck auf Twitter und ähnlichem zulässt.

Denn heutzutage meint jeder gleich, dass er seine vielleicht falsche Meinung kund tun muss. Der eine musste vielleicht 30 Euro für einen nicht getragenen Gurt hin liegen und fühlte sich ungerecht behandelt und der andere musste halt zum 10 x einen Platz verlassen, weil er sich daneben benommen hat. Und ein anderer Teil glaubt hat dann wenn diese Personen ihren Frust auf Twitter oder so raus lassen.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 20:56
von Mr. Blubb
Rigo-QN hat geschrieben:Ging ja ein wenig unter. Meinungen zum Söderischen Schützen von Würzburg?
Naja, der Boulevard hat gerade doch kaum ein anderes Thema.

Hier hat man sich eben leider ein Stück weit an solche Ereignisse gewöhnt, unabhängig davon ob der Täter jetzt Jaleed aus Somalia oder Gunther aus Gütersloh heißt. An übertriebene Polizeimaßnahmen möchte ich mich aber eigentlich nicht gewöhnen.

Eine fehlende Presseweste ist keine Rechtfertigung.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 21:08
von Von Krolock
Maxi AEV hat geschrieben:Ja die Zustimmung mag insgesamt bei 80 Prozent liegen, aber im Verlauf der letzten Jahre sind da meines Ansehen nach schon ein paar ordentliche Dämpfer gekommen. Besonders unter der Gruppe der jüngeren Erwachsenen bis, keine Ahnung, 30 oder so würd ich mal schätzen, ist da die Haltung doch schon mehr in die andere Richtung gekippt. Braucht man sich nur mal auf Twitter, Reddit und Co. umschauen wie da die Meinungen sind.
Erstens kommen die in der Tat vorhandenen Dämpfer aus allen Richtungen. Zu hart, zu weich, zu forsch, zu zögerlich, auf dem rechten, linken oder Hühnerauge blind und das ließe sich noch unendlich fortführen. Es verwirrt, lässt aber keinen Schluss zu.

Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber die von dir genannte Altersgruppe, ich würde 16 bis 35 sagen, war schon immer die Gruppierung, die wenig mit der Devise „alle Macht geht vom Staate aus“ anfangen konnte und schon immer kritisch war. Das war schon in den Sechzigern so und ist heute noch vergleichsweise harmlos. Ich war mal Musiker, nicht so einer wie der DJ, eher ein anderer, und als ich anfing war die Polizei natürlich böse. Die kontrollieren, die drehen uns die Lautstärke runter oder ganz ab und die wollen wissen, wo unser Hasch liegt. Ganz normal. Die politische Lage der Nation und Gründe für Großdemonstrationen haben auch immer eine Rolle gespielt. Nur musste man das mangels Twitter und Co. in der Zeitung und im Fernsehen erfahren. Atomkraftwerke, deren Wiederaufbereitung und Endlagerung, NATO Doppelbeschlüsse, Startbahnen, und immer wurde die Polizei zum Gegenspieler erklärt. Da haben es Zahntechniker und Blumenhändler vergleichsweise einfacher.

Nicht falsch verstehen, jeder, der in einer rechten Chatgruppe Parolen raushaut, gehört entfernt. Nur ist heute so, dass eine rechte Chatgruppe, die in fünf Social Media Kanälen auftaucht zu fünf rechten Chatgruppen addiert wird und eine andere Wahrnehmung ergibt. Dennoch hast du mit dem letzten Absatz natürlich recht.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 21:45
von djrene
Von Krolock hat geschrieben: Ich war mal Musiker, nicht so einer wie der DJ, eher ein anderer,
Ja, wir standen mit dem Gesicht ZUM Publikum :-)

Gekifft hat nur einer von fünf, gesoffen haben alle. Mit der Polizei hatten wir als Band wenig zu tun. Wir waren ja lieb. Wären wir böse gewesen, hätten wir vielleicht auch ein Vinyl aufnehmen dürfen. Aber der Stadtjugendring und KuKi mochten uns irgendwie nicht. Lothar Schlessmann auch nicht. War aber alles keine Polizei - Musikpolizei vielleicht.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 21:56
von Augsburger Punker
Ihr wart langhaarige Bombenleger!

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 22:05
von djrene
Von Krolock hat geschrieben:
Nicht falsch verstehen, jeder, der in einer rechten Chatgruppe Parolen raushaut, gehört entfernt. Nur ist heute so, dass eine rechte Chatgruppe, die in fünf Social Media Kanälen auftaucht zu fünf rechten Chatgruppen addiert wird und eine andere Wahrnehmung ergibt. Dennoch hast du mit dem letzten Absatz natürlich recht.
Ohne Wertung meinerseits, rein informativ

https://presse-augsburg.de/ermittlungen ... qSDn8lG-QY

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Verfasst: 27.06.2021 22:11
von Saku Koivu
Also ich bin ja pro Bullen. ^^

Hab zwar nur ärger mit dene und helfen konnten sie mir auch nie, aber das lag halt an der Natur der Sache und daher kann ich dene auch keinen Vorwurf machen.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 22:18
von aev-panther
djrene hat geschrieben:Ohne Wertung meinerseits, rein informativ

https://presse-augsburg.de/ermittlungen ... qSDn8lG-QY

Nicht wertend, nur um die Relation darzustellen:
gegen ca. 0.08% ( bis 0,14%) der Polizisten in D wird einschlägig ermittelt.
Jetzt wäre noch eine Quelle für den Ausgang der Ermittlungen interessant.

Quelle:
https://testhelden.com/polizei-in-zahle ... et%20wurde.

Zum Vergleich: Die AfD erreichte bei der Bundestagswahl 2017 über 12%.
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_2017

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 27.06.2021 23:14
von Von Krolock
djrene hat geschrieben:Ohne Wertung meinerseits, rein informativ

https://presse-augsburg.de/ermittlungen ... qSDn8lG-QY
Dann werte halt ich. Die Zahl ist nichts. Nichts bedeutet nicht niemand, aber wie nahezu jede Berufsgruppe dieser Größenordnung ist das ein Spiegelbild der Gesellschaft. Und da ist die Zahl selbst unter Berücksichtigung der mutmaßlichen Dunkelziffer extrem niedrig. Der rechtsradikale Steinmetz hat einem sehr, sehr engen Spielraum, seine Gesinnung auszuleben. Ich habe das schon früher mal aus psychologischer Sicht zu erklären versucht. Wo Macht ist, gibt es den Machtmissbrauch, überall. Und zum anderen ist der Berufsalltag von Polizisten, die einfach sehr nahe an der Verrohung der Gesellschaft sind und sie unter Umständen ja verzerrt wahrnehmen, weil die potenzielle Kundschaft nun mal NICHT das Spiegelbild der Gesellschaft ist. Hinzu kommt sicher persönliche Enttäuschung bzw. subjektiv empfundene Ungerechtigkeit bei zu milden Urteilen, weil die ein baldiges Wiedersehen mit den Delinquenten garantieren. Das soll keinesfalls eine Entschuldigung sein, aber es ist sicher eine Erklärung.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 28.06.2021 07:12
von djrene
Dann werte ich halt auch. Natürlich ist die Polizei, das Militär, die Feuerwehr, usw., immer ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und natürlich ist die genannte Zahl relativ gering. Aber die Dunkelziffer dürfte leider erheblich größer sein. Und ein Polizist hat eine derart exponierte Stellung in einer Gesellschaft, daß jeder Einzelfall genauestens seziert werden muß. Leider habe ich bei der Institution Polizei sehr oft die Wahrnehmung, daß sich ein klein wenig wie die katholische Kirche oder die Bundeswehr verhalten wird: Wir klären das intern, dann gibt es höchstmögliche Transparenz und Konsequenz (natürlich widerspricht sich das). In meinen Augen funktioniert interne Aufklärung bei allen drei Organisationen nur unzureichend. Aber solange sich Politiker wie der Horst hinstellen und kein Problem sehen und es brauche niemand, der mal von aussen drauf schaut, wird in diesen Bereichen weitergewurschtelt und verharmlost.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 28.06.2021 07:47
von el_bart0
djrene hat geschrieben:Dann werte ich halt auch. Natürlich ist die Polizei, das Militär, die Feuerwehr, usw., immer ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und natürlich ist die genannte Zahl relativ gering. Aber die Dunkelziffer dürfte leider erheblich größer sein. Und ein Polizist hat eine derart exponierte Stellung in einer Gesellschaft, daß jeder Einzelfall genauestens seziert werden muß. Leider habe ich bei der Institution Polizei sehr oft die Wahrnehmung, daß sich ein klein wenig wie die katholische Kirche oder die Bundeswehr verhalten wird: Wir klären das intern, dann gibt es höchstmögliche Transparenz und Konsequenz (natürlich widerspricht sich das). In meinen Augen funktioniert interne Aufklärung bei allen drei Organisationen nur unzureichend. Aber solange sich Politiker wie der Horst hinstellen und kein Problem sehen und es brauche niemand, der mal von aussen drauf schaut, wird in diesen Bereichen weitergewurschtelt und verharmlost.

Recht herzlichen Dank. Ich habs vorhin versucht selbst ein paar Zeilen zu verfassen, hab es allerdings wieder verworfen. Bei diesem Thema werde ich leider zu emotional, weil beim Horsti und seine Kumpanen erwarte ich da wenig bis gar nix... ist schon bedenklich in welche Richtung Polizeibefugnisse abdriften aber bei solchen Geschichten muss man schon Prävention betreiben und nicht intern versuchen Aufklärung zu betreiben, nachdem immer mehr Fälle öffentlich werden. Kommt so etwas häufiger vor, braucht man sich nicht über fehlendes Vertrauen in diese Institution wundern. Leider nur die Spitze des Eisbergs.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 28.06.2021 19:17
von Manne
ich denke das es bei der Polizei noch am besten funktioniert, der größte Scheisshaufen ist da schon die Kirche mitsamt mindestens einem Orden, wo vielmehr, vielgrössere, umfangreichere Schweinereien zu klären wären ! sämtliche Dinge die bei der Polizei falsch laufen sehe ich da nicht so derart umfangreich.
Die Bundeswehr kann ich nicht beurteilen


djrene hat geschrieben:Dann werte ich halt auch. Natürlich ist die Polizei, das Militär, die Feuerwehr, usw., immer ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und natürlich ist die genannte Zahl relativ gering. Aber die Dunkelziffer dürfte leider erheblich größer sein. Und ein Polizist hat eine derart exponierte Stellung in einer Gesellschaft, daß jeder Einzelfall genauestens seziert werden muß. Leider habe ich bei der Institution Polizei sehr oft die Wahrnehmung, daß sich ein klein wenig wie die katholische Kirche oder die Bundeswehr verhalten wird: Wir klären das intern, dann gibt es höchstmögliche Transparenz und Konsequenz (natürlich widerspricht sich das). In meinen Augen funktioniert interne Aufklärung bei allen drei Organisationen nur unzureichend. Aber solange sich Politiker wie der Horst hinstellen und kein Problem sehen und es brauche niemand, der mal von aussen drauf schaut, wird in diesen Bereichen weitergewurschtelt und verharmlost.

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Verfasst: 28.06.2021 20:23
von Rigo-QN
Kann mir einer erklären wo der Unterschied ist zwischen den Attentätern von Würzburg und Halle ist außer die Ideologie?

Die Politik hat in Halle völlig richtig entsprechende Schlüsse draus gezogen und sich entsprechend geäußert. Die Presse hat sofort richtigerweise von rechtem Attentat gesprochen.

Und bei dem Attentäter liest man Schlagzeilen: "was wir über den Täter wissen!"

Joachim Herrmann spricht von eklatanten Verdacht des Islamismus. Was gibt's denn da noch zu zweifeln, wenn einer laut Allahu Akbar ruft während er seinen Opfern das Messer in den Hals rammt und bei der Festnahme von seinem Dschihad redet.

Genau mit solchen Diffrenzierungen spielt man doch dem rechten Pöbel und der AFD in die Karten.

Das beide Idioten psychisch krank sind, steht ja außer Frage.

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Verfasst: 28.06.2021 22:42
von vogibeule
Welche Schlüsse wurden denn gezogen seitens der Politik ?

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Verfasst: 28.06.2021 22:49
von Rigo-QN
vogibeule hat geschrieben:Welche Schlüsse wurden denn gezogen seitens der Politik ?
Es wurde offen angesprochen, was für jeden klar war.

AW: Politik und Geschichte

Verfasst: 29.06.2021 06:22
von vogibeule
Ok für mich sind das keine Schlüsse, irgendwie fehlen mir auch die Solidaritätsbekundungen der Politprominenz die bei jedem Regenbogen mitmachen wollen.

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Verfasst: 30.06.2021 05:59
von aev-panther
Mr. Blubb hat geschrieben:Irgendwie siehst du da exklusiv etwas anderes als der versammelte Rest...
Leider bin ich nicht ganz so exklusiv:

https://www.welt.de/politik/deutschland ... iligt.html

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Verfasst: 30.06.2021 08:16
von Augsburger Punker
Du, der Betroffene, und wer sonst?

Wieso interessierst Du Dich überhaupt fürs Frauenstatut bei den Grünen, das es seit 1986 gibt?
Mach Dich mal locker und lies wie's funktioniert und warum es das gibt:

https://cms.gruene.de/uploads/documents ... statut.pdf

Auf Wikipedia heißt es zusammenfassend: Das Frauenstatut "sieht eine Frauenquote auf Listenplätze, Delegierte und Rederechte vor. Bei Wahlen in gleiche Ämter und bei der Aufstellung von Wahllisten ist mindestens die Hälfte der Plätze für Frauen reserviert. Diese werden zuerst gewählt, danach folgt ein offener Wahlgang für die restlichen Plätze, in dem Männer und Frauen – was allerdings selten genutzt wird – kandidieren dürfen. Bei einem Gremium mit drei Plätzen sind also mindestens zwei Frauen zu wählen. Findet sich keine Kandidatin für einen Frauen zustehenden Platz, so können die anwesenden Frauen diesen für eine offene Wahl freigeben. Wegen der Quotierung werden die meisten Sprecher bzw. Vorsitzenden in den Bundes- und Landesverbänden, in den Fraktionen und anderen Gremien mit Doppelspitzen besetzt. Die Grünen betrachten die Frauenquote bis zur Erreichung eines ausgeglichenen Verhältnisses von Männern und Frauen in der Politik als notwendig, um eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Politik zu erreichen."


Hier wird der Ablauf der Kandidatenwahl ganz gut erklärt:
https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/p ... d_100.html

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Verfasst: 30.06.2021 20:54
von Allgaier
Die Frau Baerbock liefert ja einen Kracher nach dem Anderen :-) :thumbup1: