Eismann hat geschrieben:Oder gibt es da auch ein Lärmgutachten von dem ich nichts weiß ?
Ja, gibt es! Allein schon für Dienstags oder Mittwochsspiele, falls mal eines im Falle von Nachholspielen seitens des DFB auf diesen Wochentag gelegt wird, muss eine Sondergenehmigung eingeholt werden. Das ist im Übrigen auch der Grund, warum es so selten Flutlichtspiele am Freitagabend in der Rosenau gibt.
Manne hat geschrieben:Am Wengert seiner Stelle würde ich mal dem Seinsch die Finanzen der Stadt darlegen, und dazu noch abwarten ob die Rumpler in der zweiten Liga bestehen und sich etablieren können.....
Hier ist der gedankliche Ansatz schlicht und einfach von der falschen Seite gemacht worden. Der Seinsch hat dem Wengert mal kurz vorgerechnet, wie einfach die Stadt ohne größere Investitionen zu Kohle kommt. Und er hat Recht mit seiner Rechnung - zumindest solange er tatsächlich das Sponsorenteam zusammen hält, dass den Tempel finanziert. Und so wie es derzeit aussieht, hat er da verdammt gute Karten.
Und um noch einmal auf den Intendanten Peters zu sprechen zu kommen: Zweifels ohne hat der Mann einen guten Ruf als Intendant und wurde aufgrund seiner Fähigkeiten nach München berufen - für gutes Geld - viel mehr Geld als er in Augsburg verdienen kann und viel mehr Geld, dass er zur Verfügung hat, sich persönlich weiter zu profilieren. Sei es ihm vergönnt!
Es ist aber nicht zu übersehen, dass Peters zu keinem Zeitpunkt ein - na nennen wir es einmal - "lokalpatriotisches Interesse" für die Stadt Augsburg, unsere Kulturszene oder gar eine Förderung von Künstlern aus unserer Region zu seiner Aufgabe gemacht hat, ebenso wenig, wie er versucht hat als Intendant Künstlern von Rang und Namen den Spielort Augsburg schmackhaft zu machen und zwar immer unter dem Deckmäntelchen und der Entschuldigung des fehlenden Geldes.
An dieser Stelle möchte ich nur kurz auf die Parallelen in der Argumentation der Vereinsführung des AEV hinweisen und erinnern. Doch das soll momentan nicht Thema dieses Beitrags sein.
Für Peters zählt in meinen Augen nur sein Ego und sein persönliches Fortkommen, was ich ihm von meiner Seite aus, aufgrund seiner Qualifikation und Qualitäten, auch durchaus zugestehe und gönne, auch wenn ich seine provokanten Äußerungen hinsichtlich der kulturellen Wertigkeit von Sport und Fußball im Speziellen wahrlich nicht teilen kann. Peters als Person ist halt ein sehr vergeistigter, sportuninteressierter Typ. In diesem Zusammenhang möchte ich das Wort unsportlich bewußt vermeiden, obwohl ich seine Äußerung persönlich so empfinde und ihm dafür mindestens die gelbe Karte gezeigt werden müßte.
Im Gegensatz dazu hat sich Walther Seinsch mittlerweile in Augsburg voll eingelebt, identifiziert sich nicht nur mit dem FCA als sehr volks- und fannaher Präsident, der sich durchaus auch die Meinung der Vereinsanhänger vor Ort im persönlichen Gespräch einholt und auch berücksichtigt, ohne dabei den roten Faden zu verlieren, sondern auch mit der Stadt als solche. Dabei bringt er Stück für Stück und Schritt für Schritt soziales Engegement auf und beweist dabei Konstanz und Durchhaltevermögen. Dafür hat er bereits jetzt aller größten Respekt verdient.
Er treibt Kohle auf und innerhalb kürzester Zeit hat Seinsch einen Sportverein, der nieder gewirtschaftet am Boden lag, zu einem funktionierenden Gebilde mit realistischen Aufstiegschancen und Zukunftsperspektiven geführt.
Ich sage: Schade, dass es so eine Person derzeit nicht beim AEV gibt. Womit ich Lothar Sigls Engagement absolut nicht schlechter als nötig machen möchte, denn auch sein Engagement über viele Jahre hinweg ist aller Ehren wert. Doch wenn wir diese beiden Vereinsführer miteinander vergleichen, so ist der eine der Schlitzohrige, Bauernschlaue, der mit einem gewissen Grundkapital von Hause aus, die Liebe zu seinem Sport seit vielen Jahren unterstützt, dabei aber selber sieht, dass er eigentlich zu klein ist, um im Lager der Großen wirklich mitzuheulen und dem so allmählich die Puste und die Unterstützung ausgeht, da er ob seiner Persönlichkeit kaum so etwas wie ein schlagkräftiges Sponsorenkonsortium zusammen halten kann und somit auf Dauer die nötige Kohle fehlt.
Der andere ist hingegen sehr viel cleverer. Er hat auch ohne Zweifel persönlich eine Menge Kohle in ein Herzensprojekt investiert. Doch schon zu Beginn hat er dafür gesorgt, dass ihm der Rücken gestärkt wird und er auf Dauer nicht allein da steht und ihm, na sagen wir`s wieder genau so: "Die Puste ausgeht" und er seine ganze Habe auf Gedeih und Verderb riskieren muss.
Dabei hat auch der Seinsch durchaus seine Macken und Fehler, die sich trotz seiner Diskussionsbereitschaft und Berücksichtigung der Interessen seiner "Untertanen" darin äußert, dass er schon der "King" sein will und sich ungern Dinge oder Konzepte vorschreiben oder "unterjubeln" läßt, wozu Wissen z.B. moderner Technologien oder Medien vonnöten ist, die er selber nicht beherrscht.
Das war sehr deutlich zu sehen an der missverständlichen Verpflichtung des professionellen Mangers Schindelmeiser, der von Eintracht Braunschweig kam und sehr moderne Konzeptionierungen, wie sie teils auch Jürgen Klinsmann bei der Nationalmannschaft eingeführt hatte, beim FCA durchsetzen wollte und bei Seinsch auf Grundeis lief. Seinsch hatte am Ende doch eher einen bodenständigen Sekretär erwartet, der die Geschäfte und das Tagesgeschäft der Geschäftsstelle bewältigt. Der Job halt, den seit Jahr und Tag Markus Krapf mit großer Zuverlässigkeit erledigt. Schindelmeiser hatte wohl größeres erwartet und der Fehler lag - für mich eindeutig - darin, dass Seinsch kein korrektes Anforderungsprofil oder zumindest ein sehr missverständliches Profil für den Schindelmeiser - ich kann es mir nicht verkneifen, von bösen Zungen "Windelscheisser" genannt - bei der Jobausschreibung vorgelegt hatte.
Doch zurück zum Thema nach diesem Exkurs. Sollte Seinsch es schaffen, seinem Verein und auch der Stadt ein derartiges Stadion, wie es sehr konkret geplant ist, hinzustellen, so sollten wir als Sportfreunde diesem Mann aller größten Respekt zollen. Wer weiss, vielleicht haben wir in Seinsch sogar einen interessanten Kandidaten für die führende Politik in Augsburg gefunden, wobei ich glaube, dass er da derzeit (noch) gar keinen großen Bock drauf hat.
Der Begriff "Walther-Seinsch-Stadion" stand im Übrigen noch nie zur Debatte und wäre dem Seinsch so, wie ich ihn kennengelernt habe, ebenfalls eher unangenehm. Er denkt da wohl eher an "Augsburg-Arena" - aber auch darüber ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen.