el_bart0 hat geschrieben:Das macht die ganze Sache aber auch nicht besser!
Doch, das macht die Sache erheblich besser. Wenn jeder, der in seinem. Leben einen Judenwitz erzählt hat, ein Antisemit wäre und jeder, der sich auf eine fremdenfeindliche Äußerung herabgelassen hat, ein Rassist, dann hätten wir tatsächlich ein Land, für dessen Bürger man sich schämen müsste. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall. Und viele der Äußerungen bleiben oberflächlich gesehen natürlich rassistisch, entsprechen aber nicht dem tatsächlichen Gedankengut.
el_bart0 hat geschrieben:
Naja fast schon übertrieben, auf jede Provokation... für mich ist das alles andere als jede Provokation! Eine Provokation die ein Kontra braucht!
Nicht falsch verstehen! Wenn es um minderbemittelte Menschen geht, die meinen ihr braunes Gedankengut ect. in der Welt kund tun zu müssen, braucht es einfach klar eine Gegenseite! Wegschauen ist hier das klare falsche Zeichen! Evtl. versteh ich dich aber auch falsch...
Natürlich braucht braunes Gedankengut ein Contra. Das kann aber auch bedeuten, den Schläger ins Leere laufen zu lassen, in dem man ausweicht, anstatt zurückzuschlagen. Ich beobachte seit vielen Jahren die Demonstrationen rechter Kleingeister in Augsburg. Da läuft eine Handvoll brauner Trottel durch die Stadt. Das zieht natürlich eine Gegendemonstration nach sich, mit deutlich mehr Demonstranten, die ihrem Unmut gegen Nazis Luft machen. Die Polizei ist verpflichtet, eine genehmigte Demonstration zu schützen. Und wie so oft endet die Sache damit, dass man in der Polizei diejenigen sieht, die Nazis schützen würde und in den Gegendemonstranten den gewalttätigen Pöbel, während die eigentlichen Affen am besten aus der Nummer rausgehen. Würde man die net amol ignorieren, bekämen sie erst gar keine Plattform.
Natürlich gibt es auch Situationen in denen man sich klar positionieren muss, aber schon im Rahmen dessen, was nicht nur zulässig, sondern auch sinnvoll ist. Würde man bspw. einem Nazi nur deshalb eine einschenken, weil er eben ein Nazi ist, ist man kein Held, sondern ein Straftäter, juristisch gesprochen.
Aber um zum Thema zurückzukehren, glaube ich einfach, dass im Falle der Schmähgesänge ein Lachen oder Kopfschütteln mehr wirkt, als lautes Aufbegehren mit Beleidigungen und geballten Fäusten. Zumal das eben zumeist Jugendliche Trottel und keine Antisemiten gerufen haben.