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Verfasst: 08.02.2013 16:40
von Thane Krios
Der Rentner hat geschrieben:Eigentlich sind wir eng zusammen. Ich gebe dir vollkommen recht, dass es auch im Eishockey theoretisch möglich wäre kostendeckend zu arbeiten. Da bin ich vollkommen auf deiner Seite. Nur sehe ich das eben als Wunsch an, da die Realität leider eine andere ist. Diese habe ich versucht zu beschreiben.
Eine Kostendeckung könnte ganz einfach erreicht werden, wenn ein entsprechender harter Salary Cap eingeführt werden würde. Dann würde bei den Großen das Geldverbrennen, wie du es schön beschrieben hast, weniger werden, und der Druck des Nachziehens sehr klein werden. Die kleineren Teams würden mit ihren Möglichkeiten enger heran rücken. Aber uns allen muss dabei klar sein, dass wir dadurch auch sportliche Qualität verlieren würden. Unter einem so strengen System (kostendeckend) wären Transfers wie die NHL-Lockout-Spieler kaum noch möglich und auch der eine oder andere Könner würde nicht in die DEL wechseln. Es wäre aber ausgeglichener.
Sobald aber einer aus der Reihe tanzen kann werden andere Folgen - mit offenem Ausgang - Leider!
Gruß
Der Rentner

Nur nochmal zum Verständnis. Deiner Ansicht nach sind also hauptsächlich die modernen Multifunktionsarenen und ihre hohen Mieten für die ganzen Pleiten verantwortlich?

Verfasst: 08.02.2013 21:16
von Der Rentner
Thane Krios hat geschrieben:Nur nochmal zum Verständnis. Deiner Ansicht nach sind also hauptsächlich die modernen Multifunktionsarenen und ihre hohen Mieten für die ganzen Pleiten verantwortlich?
Nicht ganz, das wäre zu einfach. In meinen Augen sind die von einigen es sich leisten könnenden geschaffenen Strukturen im Ganzen (Hallen, Spieler, Betreuer-/Trainerstab usw.), die andere, die es sich nicht leisten können, aber diesen nacheifern, der Hauptfaktor für die aktuelle finanzielle Misere im Eishockey. Hinzu kommen die meine ausgeführten Risikofaktoren, die in der Etatplanung geschätzt werden und sehr oft sehr optimistisch angesetzt zu sein scheinen - gewollt oder ungewollt. An dieser Stelle könnte man die Professionalität der Entscheidungsträger diskutieren.
Aber Eishockey hat in meinen Augen ein grundsätzliches Finanzierungsproblem bei Nachhaltigkeit und Planungssicherheit. Der Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage ist eklatant. Sehr oft ist das Wohl eines Verein von einer einzelnen Person oder einen sehr kleinen Personengruppe abhängig. Das ist in meinen Augen für eine gesunde Struktur sehr ungünstig.
Aber das Finanzierungsproblem hat noch eine weitere Ursache. Das Image von Eishockey ist nicht gerade das Beste und wird mit jeder, auch nur möglichen Pleite, schlechter. Da hilft es erst recht nicht, wenn jedes Jahr die jammernden Bittsteller einzelner Teams ab Neujahr durch die Lande ziehen und das Klagelied über den Untergang ihres Teams anstimmen. Das ist nicht Professionell, das nicht Seriös, das ist nicht nachhaltig Hilfreich.
Das Image oder die Außenwahrnehmung wurde aber euch für den Verbraucher nicht verständliche Reformen immer schlechter. In Deutschland ist in jeder Sportart der Auf- und Abstieg fester Bestandteil eines Ligensystems. Nur im Eishockey hat man damit gebrochen und noch heute höre ich kritische Stimmen aus meinem Freundeskreis dazu. Eine Reform war in meinen Augen notwendig geworden und auch sinnvoll. Doch die DEL hat sich in meinen Augen zu einem Ungetüm entwickelt, welches sich von Innen heraus selbst auflösen wird.
Köln mag es im Augenblick ja gut gehen - die letzte Krise ist mir aber noch gut im Gedächtnis. Die DEG werden wir wohl ein zweites Mal verlieren. Wie lange die Lichter noch in Hannover brennen sei mal dahin gestellt und auch NIT geht durch ein Jammertal, wenigstens nach Aussagen des Geldgebers. Die Situation mit der AEG ist auch nicht geklärt und so geht schon mal die halbe Liga mit Fragezeichen dahin. Kein Wunder, dass unser Sport damit auf keinen grünen Zweig kommt.
Und ich bin ganz bei dir - kostendeckende Arbeit ist theoretisch möglich. Aber ich bin der Meinung, dass die Realität leider weit davon entfernt ist.
Gruß
Der Rentner

Verfasst: 15.02.2013 18:49
von Tscharli
Lüde hat verlängert! Auf unserem Facebook-Account erfahrt ihr es exklusiv und als allererste: Ur-Hai Mirko Lüdemann hat um ein Jahr bei den Kölner Haien verlängert!!
Quelle: FB

Verfasst: 15.02.2013 20:54
von Golden Brett
Wie jetzt? Die geben solche Sachen zuerst auf Facebook bekannt? :blink:

Verfasst: 15.02.2013 21:07
von Von Krolock
Golden Brett hat geschrieben:Wie jetzt? Die geben solche Sachen zuerst auf Facebook bekannt? :blink:

Was ich immer noch (Jahre später) bescheuert finde

Verfasst: 15.02.2013 21:57
von Golden Brett
Warum denn?

Verfasst: 15.02.2013 22:17
von Von Krolock
Wir müssen das nicht vertiefen, wir hatten das ja schon mal. Ich bin immer noch der (vermutlich längst überholten) Ansicht, dass die Homepage die Haustüre des jeweiligen Clubs ist und somit die erste Plattform für wichtige Mitteilungen sein sollte, unter die auch Personalnachrichten fallen.

Verfasst: 15.02.2013 22:21
von Manne
Von Krolock hat geschrieben:Was ich immer noch (Jahre später) bescheuert finde
Nicht nur Du !

Ich denke es sind so zwei Jahre etwa, seit dieser Facebook(dreck) so uneingeschränkt gepusht wird.

Verfasst: 15.02.2013 22:27
von Von Krolock
Ich habe kein Problem mit Facebook. Ob man seine Ergüsse bei Facebook oder in ein Forum stellt, ist meines Erachtens auch beinahe egal. Aber für mich hat die Homepage eine andere, eine seriösere Qualität

Verfasst: 15.02.2013 22:30
von Manne
so klingts halt etwas seriöser :-)

Verfasst: 15.02.2013 22:35
von Der Rentner
Von Krolock hat geschrieben:Wir müssen das nicht vertiefen, wir hatten das ja schon mal. Ich bin immer noch der (vermutlich längst überholten) Ansicht, dass die Homepage die Haustüre des jeweiligen Clubs ist und somit die erste Plattform für wichtige Mitteilungen sein sollte, unter die auch Personalnachrichten fallen.
Die Homepage ist das Aushängeschild des Vereins, da hast du vollkommen recht. Aber es ist ein indirektes Mittel zur Kommunikation. Daher bietet sich ein soziales Netzwerk (leider FB, ich kann das auch nicht leiden!) sehr gut an, da hier der Interessierte ohne zusätzliche Kosten einfach, direkt und sehr schnell aktiv informiert werden kann (direkter als FB wäre nur die SMS oder die Email). Daher kann ich Köln und jeden anderen Verein sehr gut verstehen, wenn sie diesen Weg der Kommunikation gehen. Vor allem gibt es bei FB die direkte Möglichkeit des Feedbacks, was bei einer Mitteilung auf der Homepage so gut wie ausfällt.
Gruß
Der Rentner

Verfasst: 15.02.2013 22:47
von Der blaue Klaus
Mir persönlich ist FB auch ziemlich egal, allerdings finde ich es sehr bedenklich, freiwillig den Stellenwert dieser Informationsbeschaffungsplattform mit seinen dubiosen Unternehmenszielen und seinem noch dubioseren Begründer freiwillig immer weiter zu steigern und damit andere Möglichkeiten der Informationsbereitstellung immer weiter abzuwerten.
Wozu braucht es in diesem Zusammenhang für eine Vereinsführung eigentlich die Möglichkeit des direkten 'Kunden' Feedbacks? Dafür gibt es doch unter anderem auch die mit Sicherheit unabhängigeren Foren.

Verfasst: 15.02.2013 23:00
von Golden Brett
Von Krolock hat geschrieben:Wir müssen das nicht vertiefen, wir hatten das ja schon mal. Ich bin immer noch der (vermutlich längst überholten) Ansicht, dass die Homepage die Haustüre des jeweiligen Clubs ist und somit die erste Plattform für wichtige Mitteilungen sein sollte, unter die auch Personalnachrichten fallen.
Nein, müssen wir nicht vertiefen. Ich verstehe nur nicht ganz, was die Website zur ersten Plattform macht. Das ist in meinen Augen Produkt einer zeitlichen/technologischen/gesellschaftlichen Entwicklung. Früher war die erste Plattform vermutlich eine Aushangtafel, dann ein -kasten, später dann die in einer Zeitung abgedruckte Pressemitteilung. Dann kam das Internet auf, wo jedes Unternehmen eine Präsenz brauchte und jetzt geht die Entwicklung aktuell halt in Richtung Facebook.

Verfasst: 16.02.2013 02:07
von Von Krolock
Okay, das verstehe ich schon. Ich habe noch 11 Jahre bis zum Ruhestand, aber ich verstehe es. Wirklich. Aber unabhängig von Zeitgeist und dem Wandel der Medien geht es mir um die Wertigkeit, die ein Club oder ein Unternehmen einer Präsenz in der Öffentlichkeit gibt. Sollte das zukünftig Facebook sein, dann ist das eben so. Dann hat die HP meines Erachtens aber ausgedient. Der Vorteil ist aus meiner Sicht, und da widerspreche ich dem Rentner, eben gerade diese fehlende Möglichkeit des direkten Feedbacks. Es gibt Dinge, die bedürfen keines weiteren Kommentars oder zumindest keines direkten Kommentars. Der Aushangkasten hatte den Vorteil, dass nicht jeder die Aushangtafel beschmieren konnte. Heutzutage gibt es so unzählige Möglichkeiten, wo jeder seinen Senf (siehe wir hier) unters Volk streichen kann, da ist eine nüchterne und kommentarfreie Information manchmal eine Wohltat. Ich hätte als Vorstand (und auch als Spieler) eines Clubs keine Lust, mich durch die unzähligen "qualifizierten" Kommentare zu quälen. Denn außer "gefällt mir" gibt es da eine ganze Menge "Wichser". "stinkt", "kann nix", "soll abhauen". Aber wie es aussieht, werde ich mich umstellen müssen. Ich kann das, ich kann es aber nur schwer gut finden.

Verfasst: 16.02.2013 02:42
von kottsack
Auf Facebook ist die werbewirkung einfach größer. Jeder hat im Schnitt sowas wie 120 Freunde und wenn er da unter die Pressemitteilung einen "Like" oder Kommentar setzt, dann ergibt sich ein Multiplikator von über 100, von denen nur ein Bruchteil sowieso auf die Homepage der Haie gegangen wäre und Leute bekommen das Hockey (mal wieder) ins Blickfeld, die damit eher wenig bis gar nicht am Hut haben und das ganze ist sogar noch kostenfrei! Ich finde es gleichermaßen logisch wie schade, aber so ist das nunmal.
Die HP ist halt der starre Ort, an dem ich mir Informationen holen kann. Facebook ist dynamischer und beschmierbar. Einem Verein steht es frei, welche Informationsquellen er bedient - umso mehr das sind, umso besser ist das für den Kundenkontakt. Jeder pickt sich eben seine Favoriten raus, über die er sich informiert.
Argumentieren könnte man, dass sich die Verlängerung eh erst auf nächste Saison auswirkt und sogar der Zeitungsleser wirds rechtzeitig erfahren.

Ich habe übrigens keinen FB-Account und zahle erst seit kurzem in die Rentenkasse ein.

Verfasst: 16.02.2013 04:05
von René
Wer sich für die Social Media Strategie der Haie interessiert, wird die beiden Artikel hier und auch die Entwicklung dazwischern interessant finden.

http://www.haie.de/index.php?type=artic ... cleId=5777
http://www.haie.de/index.php?type=artic ... cleId=6434

Verfasst: 16.02.2013 09:23
von Golden Brett
Von Krolock hat geschrieben:Okay, das verstehe ich schon. Ich habe noch 11 Jahre bis zum Ruhestand, aber ich verstehe es. Wirklich. Aber unabhängig von Zeitgeist und dem Wandel der Medien geht es mir um die Wertigkeit, die ein Club oder ein Unternehmen einer Präsenz in der Öffentlichkeit gibt. Sollte das zukünftig Facebook sein, dann ist das eben so. Dann hat die HP meines Erachtens aber ausgedient. Der Vorteil ist aus meiner Sicht, und da widerspreche ich dem Rentner, eben gerade diese fehlende Möglichkeit des direkten Feedbacks. Es gibt Dinge, die bedürfen keines weiteren Kommentars oder zumindest keines direkten Kommentars. Der Aushangkasten hatte den Vorteil, dass nicht jeder die Aushangtafel beschmieren konnte. Heutzutage gibt es so unzählige Möglichkeiten, wo jeder seinen Senf (siehe wir hier) unters Volk streichen kann, da ist eine nüchterne und kommentarfreie Information manchmal eine Wohltat. Ich hätte als Vorstand (und auch als Spieler) eines Clubs keine Lust, mich durch die unzähligen "qualifizierten" Kommentare zu quälen. Denn außer "gefällt mir" gibt es da eine ganze Menge "Wichser". "stinkt", "kann nix", "soll abhauen". Aber wie es aussieht, werde ich mich umstellen müssen. Ich kann das, ich kann es aber nur schwer gut finden.
Warum muss die Website damit gleich ausgedient haben? Man kann doch genauso gut alle Kanäle nutzen, die einem zur Verfügung stehen (machen die meisten Clubs ja auch), auch wenn vielleicht mal einer zeitlich etwas bevorzugt wird. kottsack hat gute Argumente für Facebook genannt. Ich selbst habe da auch keinen Account, kann es aber gut verschmerzen, wenn ich es erst ein paar Minuten später über Twitter, die App, das Forum oder ein Fachmedium erfahre. Über die Website habe ich glaube ich noch von keiner Personalentscheidung gehört. Da fehlt mir einfach die Zeit, alle fünf Minuten auf Verdacht draufzuschauen.

Verfasst: 16.02.2013 18:44
von hb547490
Der Vorteil von Facebook ist doch ganz einfach zusammenzufassen: Man hat alles auf einem Blick. Wenn man jetzt rein beim Beispiel Eishockey bleibt, sehe ich, wenn ich Facebook öffne, alle Neuigkeiten der Panther, die der DEL, die aus der NHL und die der Sens auf einen Blick. Ohne Facebook bräuchte allein dafür 4 Seiten, wenn ich auch noch meinen Senf dazu geben will, muss ich z.B. auch noch hier ins Forum (was ich ja trotzdem mache, weil es für ausführlichere Diskusionen besser geeignet ist als Facebook). So bin ich auf Facebook und sehe sofort alles und wenn mich was interesiert klicke ich auf den Link im Facebook-post und bin auf der Homepage

Verfasst: 16.02.2013 20:06
von Rigo Kaka
hb547490 hat geschrieben:Der Vorteil von Facebook ist doch ganz einfach zusammenzufassen: Man hat alles auf einem Blick. Wenn man jetzt rein beim Beispiel Eishockey bleibt, sehe ich, wenn ich Facebook öffne, alle Neuigkeiten der Panther, die der DEL, die aus der NHL und die der Sens auf einen Blick. Ohne Facebook bräuchte allein dafür 4 Seiten, wenn ich auch noch meinen Senf dazu geben will, muss ich z.B. auch noch hier ins Forum (was ich ja trotzdem mache, weil es für ausführlichere Diskusionen besser geeignet ist als Facebook). So bin ich auf Facebook und sehe sofort alles und wenn mich was interesiert klicke ich auf den Link im Facebook-post und bin auf der Homepage
Genauso siehts aus.

Verfasst: 23.02.2013 14:25
von Tscharli
Zu Lüde's Jubiläum entdeckt auch der SPIEGEL mal wieder das Eishockey:

http://www.spiegel.de/sport/wintersport ... 85049.html