Verfasst: 03.03.2011 16:28
Da strengt man sich mal an, und dann kommt sowas. 

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aev_boy hat geschrieben:Es kritisiert doch keiner, dass das in den Medien thematisiert wird. Das ist durchaus richtig - schließlich haben wir in Deutschland glücklicherweise Pressefreiheit. Nur das "Wie" hinterfrage ich hier eben sehr kritisch. Für mich war das in den vergangenen Tagen eine einseitige politische Treibjagd, die hier stattgefunden hat. Dass das nicht richtig war, bestreitet doch keiner. Nur wie KT zu Guttenberg in der Öffentlichkeit fast schon wie ein Schwerverbrecher behandelt wurde, finde ich nicht in Ordnung.
Nur, denke ich, ist es ein zutiefst menschlicher Schutzreflex zunächst nur das zuzugeben, was einem nachzuweisen ist. Ich denke, das hat jeder von uns selbst schon einmal so oder so ähnlich erlebt.
Dass sich KT zu Guttenberg über die Gesetze gestellt hätte, sehe ich allerdings nicht so. Er hat einen dummen Fehler begangen, den er fälschlicherweise zunächst geleugnet hat, hat danach allerdings auch relativ bald die Konsequenzen gezogen und seinen Doktor-Titel abgegeben.
Oder warum sitzen bei den Grünen dutzende Steinewerfer im Bundestag, die auf Demonstrationen ebenfalls schon Gesetze gebrochen haben (Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung, Landfriedensbruch etc.)? Ein Joschka Fischer war trotz früherer Eskapaden und Gesetzesverstöße in der Bevölkerung doch ähnlich populär wie ein zu Guttenberg.
Ich bin der Meinung, dass alle ein Recht dazu haben - auch an forderster Front - weiterhin Politik zu machen und es alleine Sache der Parteien ist, darüber zu entscheiden, ob es gerechtfertigt ist oder nicht.
Weg gehört ein Politiker für mich dann, wenn er sein Amt missbraucht, sich Gesetze zurechtschneidert oder dem Wohle des deutschen Volkes groben Schaden zuzufügen. All das war bei zu Guttenberg nicht der Falle.
Es gehörte auch zu seinen Stärken, Fehler offen zuzugeben
Die Verteidigungspolitik ist für mich nicht geeignet dazu, bei noch unsicherer Lage Experimente zu machen. Jetzt, 20 Jahre nach der Wende, als Europa immer weiter zusammen wächst und sich mittlerweile fast bis zum Ural ausgedehnt hat, in einer Zeit, in der das Verhältnis zu Russland trotz verschiedener Diferenzen langsam immer gefestigter und vertrauensvoller wird, war, denke ich, die richtige Zeit für diese weitreichende Reform und das Aussetzen der Wehrpflicht gekommen. Vor zwanzig Jahren wäre das meines Erachtens noch zu früh gekommen.
Auch da fand ich den öffentlichen Aufschrei zu heftig, wenngleich sie aus dem anderen politischen Lager kommen. Dass das medial deutlich thematisiert werden muss, ist klar. Ich kritisiere nur die überzogene Hexenjagd auf Menschen, die einen Fehler gemacht haben. Man muss einen Dienstwagen, die Bonusmeilen oder eine gefälschte Doktorarbeit immer noch ins Verhältnis setzen.Von Krolock hat geschrieben:Wie bei Schmidt und dem Dienstwagen oder Özdemir und den Bonusmeilen.
Der Satz ist mal richtig geil.Von Krolock hat geschrieben:Wenn Saubermänner unsauber werden, sind sie nicht mehr ganz sauber. Sauber!
Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung stand bis zuletzt hinter dem Baron. Es kann doch jeder mündige Bürger bei der Wahl selbst entscheiden, wo er sein Kreuzchen macht und wie schwer er die Verfehlungen von KT einstuft. Über die strafrechtliche Relevanz entschiedet dann am Ende die Staatsanwaltschaft.Von Krolock hat geschrieben:Demokratie heißt "Wir sind das Volk" und nicht "Die Parteien sind das Volk". Wäre ja noch schöner, wenn ein kleiner Teil final bestimmt, wer die Vertretung übernimmt.
Das wäre dann in der Tat ein grober Schaden. Warten wir ab, was in einigen Monaten oder Jährchen dabei rauskommt.Von Krolock hat geschrieben:Sollte ihm der Doktortitel tatsächlich 10.000 Euro im Jahr gebracht haben und sollte er tatsächlich seine Arbeit "hausintern" auf Staatskosten verfasst haben, so war das grober Schaden.
Ich hab in den vergangenen Wochen in den Nachrichten-Sendungen oder Zeitungen öfter den Ausspruch gehört bzw. gelesen (sinngemäß): "Für so eine Reform ist für viele Menschen nie der richtige Zeitpunkt, weil immer unmittelbar Interessen bzw. erworbene Pfründe (in diesem Fall Standorte) anderer betroffen sind. Nur irgendwann - und meiner Meinung nach ist halt im 21. Jahrhundert die Zeit dafür gekommen - muss man es halt einfach machen, weil es richtig ist."Von Krolock hat geschrieben:Aha. Gewagt. Da ist eine Zeit, in der deutsche Soldaten erstmals wieder aktuell in Kriegseinsätzen stehen, jeder über die unklare Lage in Nahost berichtet und die Islamisten angeblich so auf dem Vormarsch sind, natürlich genau richtig. Nicht, dass ich die Abschaffung der Wehrpflicht nicht begrüßen würde, aber für jedes Pro findet man ein Contra und Umgekehrt. Da wundert es mich doch angesichts der Reaktionen damals.
Er hatte nicht genug Dreck am Stecken. Nicht erpressbar genug. Daher musste er weg solange es noch ging.aev_boy hat geschrieben:Es kritisiert doch keiner, dass das in den Medien thematisiert wird. Das ist durchaus richtig - schließlich haben wir in Deutschland glücklicherweise Pressefreiheit. Nur das "Wie" hinterfrage ich hier eben sehr kritisch.
71 Prozent der Deutschen wollen Guttenberg zurück
Er hat gelogen und betrogen - und kaum jemanden scheint es zu stören: 71 Prozent der Deutschen wollen einer aktuellen Umfrage zufolge ein Comeback von Karl-Theodor zu Guttenberg in der Politik.
Nach einer am Freitag vom «Focus» vorab veröffentlichten representativen Umfrage von TNS Emnid wünschen sich 71 Prozent eine Rückkehr des CSU-Politikers, nur 25 Prozent sind dagegen.
Der Minister hatte wegen der offensichtlichen Plagiate in seiner Doktorarbeit diese Woche seinen Rücktritt als Verteidigungsminister erklärt. Seiner Beliebtheit tat dies offensichtlich kaum einen Abbruch.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schließt ein Comeback des früheren Bundesverteidigungsministers zu Guttenberg (CSU) nicht aus. «Die Türen zur Politik sind ihm jedenfalls aus meiner Sicht nicht verschlossen», sagte Merkel den «Stuttgarter Nachrichten» vom Freitag.
Dem Ex-Minister, der auch sein Bundestagsmandat abgegeben hat, solle aber zunächst die Möglichkeit gegeben werden, «Abstand zu finden von den Geschehnissen». «Danach wird man sehen, ob Karl-Theodor zu Guttenberg eines Tages wieder Lust und Elan zur politischen Arbeit hat», sagte Merkel.
Zunächst müssten auch die «Klärungen und Prüfungen» um Guttenbergs Doktorarbeit abgewartet werden.
Altbundespräsident Roman Herzog hält eine Rückkehr Guttenbergs in die Politik ebenfalls für wahrscheinlich. «Das könnte sehr gut sein», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Focus».
Fans von Guttenberg riefen im Internet zu Demonstrationen für diesen Samstag auf.
Fans von Guttenberg riefen im Internet zu Demonstrationen für diesen Samstag auf.
Richtig. Wie halt auch von den Guttenberg-Gegnern und den anderen "Politikern"Von Krolock hat geschrieben:Das wiederum finde ich ziemlich lachhaft und es bestätigt mir, dass es um Personenkult und nicht um Politik geht. Manchmal muss man schon ein wenig den Kopf schütteln.
Rigo Kaka hat geschrieben:Richtig. Wie halt auch von den Guttenberg-Gegnern und den anderen "Politikern"![]()
Eismann hat geschrieben:@ aev_boy
Max, nicht unterkriegen lassen, weiter so ...
Ansonsten:
Die Deutschen wollen Guttenberg zurück
http://nachrichten.t-online.de/die-deut ... 9090/index
.
TNS Emnid befragte in einer Blitzumfrage 501 repräsentativ ausgewählte Menschen.
Dr. Karl Georg Baron von Stackelberg gründet am 1. November ein "Institut für Marktforschung und Marktermittlung" mit dem Namen EMNID.
shmul van Fugger hat geschrieben:Alles klar, oder?![]()
NöEismann hat geschrieben: Die Deutschen wollen Guttenberg zurück
Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Mein Gefühl ist eher, dass viele Leute nicht verstehen, was die Doktorarbeit mit seiner politischen Tätigkeit zu tun hat bzw. warum sich unsere Herren Politiker seit Wochen scheinbar mit nichts mehr anderem beschäftigen.Von Krolock hat geschrieben:Das wiederum finde ich ziemlich lachhaft und es bestätigt mir, dass es um Personenkult und nicht um Politik geht. Manchmal muss man schon ein wenig den Kopf schütteln.
Und warum?Schmiddi hat geschrieben:Ich persönlich finde auch, dass er wieder zurückkommen sollte als Politiker
Ich kann nur von meinem Schwager und meiner Schwägerin (sind beide beim Bund) sagen, ddass die immer zufrieden mit ihm als "Boss" waren. In meinen Augen hat er z.B. geleistet, dass endlich mal einer sagt was in Afghanistan abgeht und er auch die Sache mit den Grundwehrdienst in die Hand genommen hat und es durchgezogen hatpunisher hat geschrieben:Und warum?
Was hat er denn tolles geleistet, dass man ihn wieder zurück haben will?