Ryan hat geschrieben:Ich mag deine sachlichen Befassungen wirklich, aber hier muss ich dann doch entschieden widersprechen. Das PP ist nicht nur ein Bonus oder ungenutzes Potential, wie du es nennst. Es kann in Spielen wie gestern der Gamechanger sein. Und da finde ich unsere aktuelle Quote einfach fatal. Wobei ich natürlich nicht ausblenden will, dass wir aufgrund der aktuell Verletzten hier einfach ein Problem haben.
Da stimme ich dir zu 100% zu, was ich damit sagen will ist Folgendes: Wie ist es uns gelungen, trotz des schwachen Powerplays in 12 Spielen 17 Punkte zu holen?
Zur Verdeutlichung habe ich mir schnell unsere 35 bisher erzielten Tore angesehen:
... 12 im Powerplay oder bei 6 vs 5 oder kurz nach einem Powerplay
... 8 Tore in 1-4 Sekunden nach Scheibengewinn im gegnerischen Drittel
... 8 Tore in 4-7 Sekunden nach Scheibengewinn im eigenen Drittel
... 3 Tore in 3-5 Sekunden nach Scheibengewinn in der neutralen Zone
... 4 Tore regulär aus dem Spiel heraus
Wir sind also extrem stark darin, Scheibenverluste des Gegners zu bestrafen. Einerseits, indem wir sie durch gezieltes Forechecking im Spielaufbau zu Fehler zwingen, allen voran Busdekker und Oblinger bisher, anderseits indem wir uns ins eigene Drittel zurückfallen lassen, Scheibenverluste provozieren und direkt den vertikalen Pass nach vorne spielen und so v.a. Collins, Busdekker und Bast mit deren Speed optimal einsetzen. Entsprechend sind die Siege gegen die größeren Teams meiner Meinung nach kein Glück, sondern die klare Handschrift des Trainers
In den bisherigen Spielen hat man aber auch gesehen, dass wir uns schwer tun, wenn wir das Spiel selbst machen müssen, was primär gegen die kleineren Teams oder wenn wir in Rückstand geraten. Letzteres konnte bei unseren Siegen durch gute Goalieleistungen verhindert werden. Auch bei den Combeacks gegen DEG, Köln und Wolfsburg lag es nicht daran, dass wir plötzlich spielerische Lösungen gefunden haben, sondern schlicht und ergreifend konsequent durch schnelles umschalten deren Fehler bestraft haben.
Jetzt kommen wir zum entscheidenden Punkt: Dent hat es geschafft, binnen kürzester Zeit ein Spielsystem zu installieren, mit dem wir trotz 15 Neuzugängen sofort punkten konnten. Und lieber habe ich doch ein System, mit dem ich gegen jeden Gegner punkten kann, anstatt den Fokus komplett aufs spielerische zu legen, womit man vllt gegen kleinere Teams gewinnen kann, jedoch von der großen aufgrund der höheren individuellen Qualität geschlagen wird.
Sowas einzustudieren braucht Zeit, welche für andere Dinge fehlt, weswegen wir natürlich in anderen Bereichen Schwächen haben, wie eben bspw. Powerplay oder spielerische Lösungen bei 5 vs 5. Dieses Fundament wurde im Training erarbeitet und verschwindet auch nicht, wenn man jetzt verstärkt nach und nach am Powerplay arbeitet oder an einstudierten Spiezügen bei 5 vs 5. Mit Hakulinen, Zengerle, Zajic, Schemitsch oder Kunyik haben wir durchaus Spieler mit entsprechenden Fähigkeiten um spierlische Lösungen zu finden wodurch unser Spiel noch variabler wird, um Lösungen gegen die kleineren Gegner zu finden oder bei Rückständen zurück zu kommen.