Hitzfeld wird Schweizer Nationaltrainer
München - Für "General" Ottmar Hitzfeld schließt sich der Kreis.
Der 59 Jahre alte Erfolgscoach wird nach der EM-Endrunde erwartungsgemäß neuer Schweizer Nationaltrainer und kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück.
Bei den Eidgenossen, wo er einst seine erfolgreiche Spieler- und Trainerkarriere begann, wird Hitzfeld seine wohl letzte große Herausforderung in Angriff nehmen.
Zweijahres-Vertrag für Hitzfeld
Hitzfeld einigte sich bei einem Treffen mit den Verantwortlichen des Schweizer Fußballverbandes in München auf einen Zwei-Jahres-Vertrag.
Der gebürtige Lörracher wird seinen Dienst bei den Eidgenossen als Nachfolger von Jakob "Köbi" Kuhn am 1. Juli 2008 antreten und soll die "Nati" zur WM-Endrunde 2010 in Südafrika führen.
Große Ehre für Bayern-Coach
Es sei eine große Ehre für ihn, die Schweizer Nationalmannschaft zu übernehmen, wird Hitzfeld in einer SFV-Pressemitteilung zitiert.
Er sei stolz darauf, die große sportliche Herausforderung einer WM-Qualifikation in Angriff nehmen zu dürfen. Am 3. März wird der Coach in der Schweiz vorgestellt.
Keine große Überraschung
Die Entscheidung für die Schweiz war keine wirklich große Überraschung mehr. Nachdem der Star-Trainer in der Winterpause seinen Abschied beim FC Bayern zum Saisonende angekündigt hatte, war der Weg für die Schweiz frei.
Hitzfeld hatte stets betont, dass der Job "sehr reizvoll" und eine "Herzensangelegenheit" für ihn sei.
Eine andere Alternative wäre für ihn die Rückkehr als TV-Experte bei Premiere gewesen. Dies ist nun wohl hinfällig.
Rückkehr zu den Wurzeln
Hitzfeld kehrt dorthin zurück, wo seine Spieler- und vor allem großartige Trainerkarriere begann.
1971 bestritt er sein erstes Profispiel für den FC Basel und wurde mit dem Traditionsklub bis zu seinem Wechsel zum VfB Stuttgart im Jahr 1975 zweimal Schweizer Meister.
Erfolgreichste Dortmunder Zeit
Auch als Trainer versuchte Hitzfeld zunächst sein Glück jenseits der deutschen Grenze. Über den SC Zug (1983/84), den FC Aarau (1984-8

und die Grasshoppers Zürich (1988-91) kam der Mathematik- und Sportlehrer schließlich in die Bundesliga zu Borussia Dortmund.
Unter Hitzfeld erlebten die Schwarz-Gelben die erfolgreichste Zeit ihrer Vereinsgeschichte, wurden zweimal Meister (1995 und 1996) und und Champions-League-Sieger (1997).
Mit Erfolg im Gepäck nach München
1998 wanderte Hitzfeld zum FC Bayern ab und nahm den Erfolg mit.
In sechs Jahren gewann er mit dem Rekordmeister so ziemlich alles, was es zu gewinnen gibt: Viermal Meister (1999, 2000, 2001 und 2003), zweimal Cupsieger (2000 und 2003), nochmals die Champions League (2001) und den Weltpokal (2001).
Allemal Grund genug für die Bayern, Hitzfeld im Februar 2007 als Nachfolger von Felix Magath nochmals zurückzuholen.
Schweizer Vorfreude riesengroß
Bevor Hitzfeld im Sommer für Jürgen Klinsmann Platz macht, will er in Meisterschaft, Pokal und UEFA-Cup nochmals Erfolge feiern.
In der Schweiz ist die Vorfreude auf Hitzfeld jedenfalls riesengroß, der Erfolgstrainer wird landauf, landab als "Glücksfall" angesehen. Erstes Pflichtspiel ist in der WM-Qualifikation am 6. September in Israel.
Finanzielle Einbußen bei der "Nati"
Der "General" wird allerdings finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, ein derartiges Millionengehalt wie in München wird er in der Schweiz nicht einstreichen können.
Welche Co-Trainer er in der Schweiz beschäftigen wird, ist noch unklar. Klar sei aber, so Hitzfeld zuletzt, dass sein langjähriger Assistent Michael Henke nicht mit in die Schweiz wechseln werde.
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