Seite 12 von 58

Kärntner Polizei beschlagnahmte mehr als 600 Waffen

Verfasst: 19.03.2009 12:57
von lionheart69
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/1855427/index.do (18. März 2009)

4 (!) LKW Ladungen voll. Aber in Ferlach soll dies ja ziemlich normal sein, daß da Leute mit Waffen rumlaufen. Es gibt da etliche Büchsenmacher.

Verfasst: 19.03.2009 13:05
von Golden Brett
kottsack hat geschrieben:Dich möcht ich mal hören, wenn so ein Irrer deine Kinder, Neffen, oder sonstige Bezugspersonen von dir einfach abgeknallt hat, ob du dann immer noch feuerige Plädoyers für die Aufbewahrung von Waffen zu Hause schwingst.
Idealisiert sollten die Waffen und die Muni in den Schützenheimen in einzeltresoren weggesperrt werden, kein Kind unter 18 nicht-freigegebene Spiele spielen und sich alle Eltern vorbildlich um ihre Kinder kümmern.
Das geht aber nicht. Es wird sich eh nichts ändern, weil es keine praktikablen Lösungen gibt.
Deine Versteifung auf die Verteidigung von Schützenvereinen finde ich aber amüsant. Da ich selbst gerne mal PC-Spiele spiele, bin ich bei der "Killerspiel"-Diskussion auch betroffen und kann beide Seiten verstehen.
Schützenvereine finde ich aber total bescheuert. Jetzt kann ich also endlich mal nachvollziehen, wie sich die Verteidigung von etwas Sinnlosem für nicht Involvierte anhört/-liest.
Naja, Hobbies muss man nicht begründen können.
Sind das für die feurige Plädoyers? Ich kann mit Schützenvereinen auch nix anfangen und bin auch der Meinung, dass es keinen Grund gibt, Waffen nebst Munition zuhause aufbewahren zu müssen. Dennoch kann ich einige seiner Argumente verstehen, andere zumindest nachvollziehen.

Verfasst: 19.03.2009 13:10
von Dibbl Inch
ich finde die Ansätze eigentlich generell absolut richtig. Und ich sehe auch überhaupt nicht ein, warum man im Privathaushalt Waffen braucht. Es ist schon etwas anderes, wenn man sie laut Gesetzt zu Hause sicher verwahren muss, dabei aber nicht unbedingt davon ausgeht, dass sein Kind ein Amokläufer ist und sich vielleicht nicht ganz so genau dran hält (Kind weiß Kombination, Schlüssel, etc.) oder ob man die Waffen im Schützenheim lagern muss und wo der Club dann für mehrere Leute haftet und die Dinger dann eben nicht so leicht "habbar" sind.

Verfasst: 19.03.2009 14:05
von Von Krolock
punisher hat geschrieben:Es wäre aber NICHT in dieser Form passiert, wenn die bestehenden Gesetze eingehalten worden wären.
Das finde ich aber schon ein bisschen blauäugig. Dafür können sich die Opfer nämlich wenig kaufen. Man könnte jetzt über Urängste und Moral philosophieren, aber Tatsache ist doch, dass Gesetze eine abschreckende Wirkung haben und die Angst vor Strafe vielen wichtiger ist als moralisch verantwortliches Handeln. Nur gibt es eben Fälle, da hilft beides nicht und es geht nur noch darum, es den vermeintlichen Tätern so schwer wie möglich zu machen um mögliche Opfer, egal wie, zu schützen. Gerade hier auf das Gesetz zu vertrauen, wo es an so vielen anderen Stellen egal zu sein scheint, mag ich eigentlich nicht.

Das heißt nicht, dass ich eine Lösung habe und eigentlich hat der thomas recht, dass man derlei Taten eigentlich nie verhindern kann. Aber trotzdem ist festzustellen, dass der Hang und die Leidenschaft zu Waffen sowie die sinkende Abschreckung vor ihnen gerade in den Erste Welt Ländern brutal zugenommen hat, warum auch immer

Verfasst: 19.03.2009 14:55
von punisher
Von Krolock hat geschrieben:... aber Tatsache ist doch, dass Gesetze eine abschreckende Wirkung haben und die Angst vor Strafe vielen wichtiger ist als moralisch verantwortliches Handeln.
Ob die Gesetze so eine abschreckende Wirkung haben, wage ich zu bezweifeln.
Sonst hätte Vati die 9mm nicht unter einem Pullistapel im Kleiderschrank gelagert und sonst würden auch nicht allwöchentlich Menschen von betrunkenen totgefahren werden.

Solche Taten kann man nicht durch Gesetze verhindern. Meiner Meinung nach.
Von Krolock hat geschrieben:Aber trotzdem ist festzustellen, dass der Hang und die Leidenschaft zu Waffen sowie die sinkende Abschreckung vor ihnen gerade in den Erste Welt Ländern brutal zugenommen hat, warum auch immer
Das stimmt leider. Die Ursachen zu erforschen und dagegen anzugehen, sollte meiner Meinung nach Priorität # 1 sein, nicht blinder Verbotsaktionismus. Denn dadurch ändert sich nichts, wie das Fallbeispiel Erfurt zeigt.

Verfasst: 19.03.2009 15:02
von Dibbl Inch
punisher hat geschrieben:Ob die Gesetze so eine abschreckende Wirkung haben, wage ich zu bezweifeln.
Sonst hätte Vati die 9mm nicht unter einem Pullistapel im Kleiderschrank gelagert

Würde man seine Waffen z.B. im Schützenclub abgeben müssen, könnte Papi sie auch nicht im Kleiderschrank verstecken, es sei denn, er besorgt sich das Ding komplett illegal und das will ich dann bei den meisten erstmal sehen.

Verfasst: 19.03.2009 16:09
von punisher
So schwer ist das gar nicht, das mit der unkonventionellen Beschaffung.

Auszug aus welt.de. Ziemlich renomiert. Expertenmeinung:
Mit Recht findet der Vorschlag, private Waffen nur noch in Schützenhäusern aufzubewahren, wenig Zustimmung. Streubesitz in Privatwohnungen ist sicherer als Waffenkonzentrationen in jedem Dorf.
Lassen wir das mal so stehen.

Viele Papis haben schon Fehler gemacht. Nochmal:
Wenn Papi1 mit seiner Axt 3 Leute in der Edekakassenschlange ums Eck bringt, interessierts max. die Beteiligten. Äxte zu verbieten (selbst das Führen ausserhalb befriedetem Besitztum) fällt da keinem ein. Zieht Papi2 aber Mami2 mit seiner .45acp für den begangenen Seitensprung zur Rächenschaft, Schreit ganz Deutschland auf, nach einem (noch) schärferem WaffG.

Ich heiße keine von beiden Taten gut. Nur will ich endlich mal ne vernünftige Berichterstattung (*s.u.) und eine daraus resultierende Behandlung des Problems.

*nicht so einen Humbug:
Im Laufe der Fahrt habe K. mit der Waffe in der rechten Hand auf ihn gezielt und mit der linken Hand mehrere Ersatzmagazine für die Pistole aufgefüllt.

Verfasst: 19.03.2009 16:43
von kottsack
Äxte haben in normalen Haushalten aber doch eine nützliche Funktion. Das Beispiel ging nach hinten los.

Verfasst: 19.03.2009 16:48
von punisher
kottsack hat geschrieben:Äxte haben in normalen Haushalten aber doch eine nützliche Funktion. Das Beispiel ging nach hinten los.
Also ich denke mal, dass in 90 % der Stadthaushälten keine Äxte von Nöten sind.

Gut, nimm ihm die Axt weg und gib ihm ein 20cm Küchenmesser...jetzt besser?

Geh doch aufs andere auch ein. Dein nicht geschriebenes geht auch grad nach hinten los.
Übrigens ne scheiß Vorstellung, als Sportschütze.

Verfasst: 19.03.2009 16:55
von Golden Brett
punisher hat geschrieben:Lassen wir das mal so stehen.
Ich nicht. Mir geht es nicht ums Verteufeln. Ich frage mich nur, ob nicht die Zeit, die der potentielle Amoktäter benötigt, um sich eine Waffe zu besorgen, in einigen Fällen ausreichen würde, um es gar nicht so weit kommen zu lassen, d.h. wenn ich die Knarre nicht zur Hand habe und erst ins Schützenheim, an den Bahnhof oder sonst wohin laufen muss, um sie mir zu holen, komme ich in der Zwischenzeit vielleicht "zur Besinnung" oder werde vielleicht auch abgehalten.

An eine Waffe in einem Privathaushalt komme ich auf jeden Fall leichter als an eine in einem abgeschlossenen Tresor im Schützenheim. Und wenn man es ganz banal sieht, kann ich auch immer nur eine, maximal zwei Waffen gleichzeitig abfeuern, weshalb die Waffenkonzentrationenfür mich auch kein wirklich stichhaltiges Argument darstellen.

Verfasst: 19.03.2009 17:07
von punisher
Klar. Die Waffenkonzentration spielt keine große Rolle, deshalb macht für mich auch die 2/6 Regelung keinen großen Sinn.

Wenn ich Sportschütze bin (und ich bin einer, steht doch jetzt die Bayerische Meisterschaft im Flintenschiessen an), brauch ich halt die eine oder andere. Mit einer zivilen AK lassen sich schlecht Tontauben treffen und eine Fertigkeitsserie macht mit ner Flinte kein Sinn.

Als Sportschütze rennst doch eh über einen Zeitraum von mal mindestens 12 Monaten von Ponsius zu Pilatus um "endlich" dein Sportgerät zu bekommen. Da wird alles - aber auch alles überprüft (was auch gut so ist) und wenn dann mal die eigene Knifft zu Hand ist, wird die zuhause ebefalls in dafür vorgeschriebenen Behältnissen (Langwaffen: Tresor Sicherheitsstufe A, Kurzwaffen: in Stufe B und Munition getrennt von der Waffe in wieder einem anderen Schrank) aufbewahrt. So sind die Regeln. Werden diese eingehalten, sind die Waffen in den Haushalten meiner Meinung (wie auch der Meinung von zahlreichen Experten) nach sicherer aufgehoben, als in meist unbeaufsichtigten Schützenheimen.

Den Faktor Zeit, um sich die Waffe zu besorgen, lasse ich auf der einen Seite natürlich gelten. Andererseits bezweifle ich, dass dies eine große Rolle spielt, wenn einer dermassen durchgeknallt ist, und auch nach der Tat 2 Stunden durch die Gegend gefahren zu werden und dann immer noch davon spricht, dass "es Spaß" macht...nur um danach weiter zu machen.

Verfasst: 19.03.2009 17:16
von thomas
Das ganze Leben ist ein einziges Risiko und endet mit dem Tode.
Darüber sollte man sich mal klar werden bevor man nach immer mehr Verboten und staatlichen Regulierungen schreit. Das mag vielleicht zynisch klingen, ist aber die harte Realität.

Verfasst: 19.03.2009 17:17
von kottsack
punisher hat geschrieben:Also ich denke mal, dass in 90 % der Stadthaushälten keine Äxte von Nöten sind.

Gut, nimm ihm die Axt weg und gib ihm ein 20cm Küchenmesser...jetzt besser?

Geh doch aufs andere auch ein. Dein nicht geschriebenes geht auch grad nach hinten los.
Übrigens ne scheiß Vorstellung, als Sportschütze.

Auf die anderen Sachen kann ich nicht eingehen, weil ich noch nie in meinem Leben so eine scheiss Waffe in der Hand hatte und das auch nicht vorhabe und demzufolge keine Ahnung von den Fachausdrücken habe. Wenn ich nicht vor kurzem Lord of war geschaut hätte, dann hätte ich nichtmal ne Ahngung, wie eine AK47 aussieht. Hatte das bis zu dem Film immer für ne Pistole gehalten.

Verfasst: 19.03.2009 17:19
von punisher
kottsack hat geschrieben:Auf die anderen Sachen kann ich nicht eingehen, weil ich noch nie in meinem Leben so eine scheiss Waffe in der Hand hatte und das auch nicht vorhabe ...
Wenn du das nicht vor hast, zwingt dich ja auch keiner dazu.

Verfasst: 19.03.2009 20:23
von Golden Brett
punisher hat geschrieben:Andererseits bezweifle ich, dass dies eine große Rolle spielt, wenn einer dermassen durchgeknallt ist, und auch nach der Tat 2 Stunden durch die Gegend gefahren zu werden und dann immer noch davon spricht, dass "es Spaß" macht...nur um danach weiter zu machen.
Die Story halte ich jetzt mal eher für zweifelhaft. Interessanterweise scheint der gute Mann gegenüber der Polizei nichts von derartigen Gesprächen erwähnt zu haben, die kamen offenbar erst im Gespräch mit dem Stern zu Tage.

Verfasst: 19.03.2009 21:27
von Der Rentner
30 Mio. Handfeuerwaffen in Deutschlands Haushalten - wenn das nicht mal wirklich krank ist, dann weiß ich auch nicht mehr.
Da muss mir auch keiner mit irgendwelchen absurden Vergleichen zu Küchenmessern und Äxten kommen. Der einzige Nutzen von solchen Handfeuerwaffen ist das töten bzw. das "Sport"-Training etwas effektiv zu treffen. Äxte und Messer haben einen täglichen Nutzen - also ganz schlechter Vergleich. Vor einigen Jahren hat man mal unter anderem Springmesser verboten (bzw. deren Besitz stark reglementiert), weil so viel passiert ist. Aber bei einer ungleich gefährlicheren Waffe macht man jetzt nichts, schon gar nicht vor einer Wahl.
Es sol hier keinem sein Hobby genommen werden. Aber ein Hobby, welches mit einer reinen Tötungswaffe ausgeübt wird, muss einfach strengsten Richtlinien unterliegen und da muss der Ausübende auch dementsprechende Umstände in Kauf nehmen. Es gibt in meinen Augen keinen Grund, warum eine Privatperson eine solche Waffe zu Hause haben darf, egal welche Vorschriften zur Lagerung es gibt. Dann muss man halt zum Üben in die dementsprechenden Räumlichkeiten gehen. Mag vielleicht umständlicher sein, aber für mich mehr als gerechtfertigt.
Gruß,
Der Rentner

Verfasst: 19.03.2009 21:40
von Ritschie
Der bisher sinnvollste Vorschlag ist der, die Schlagbolzen der Waffen zentral im Schützenheim zu lagern. Niemand kann was mit 100 Schlagbolzen anfangen, aber die Waffe ist ohne eben auch unbrauchbar. Die Einschränkung für SPortschützen wäre minimal, da man eh nur auf dem Schießstand die Waffe zum Einsatz bringt.

Verfasst: 19.03.2009 22:00
von punisher
Ritschie hat geschrieben:Der bisher sinnvollste Vorschlag ist der, die Schlagbolzen der Waffen zentral im Schützenheim zu lagern. Niemand kann was mit 100 Schlagbolzen anfangen, aber die Waffe ist ohne eben auch unbrauchbar. Die Einschränkung für SPortschützen wäre minimal, da man eh nur auf dem Schießstand die Waffe zum Einsatz bringt.
Richtig!
Wenn schon Aktionismus, dann ist das wohl noch das sinnvollste.
Dumm nur, dass schwer durchführbar.
Bei einigen Waffen ok, einfach zu handeln. Bei anderen ein Ding der Unmöglichkeit.
Noch blöder, dass ich nen Schlagbolzen frei erwerden kann. Siehe E-Gun.de.
Der Rentner hat geschrieben:30 Mio. Handfeuerwaffen in Deutschlands Haushalten - wenn das nicht mal wirklich krank ist, dann weiß ich auch nicht mehr.
Unglaublich, ja.
Unglaublich auch, dass damit so unglaublich wenig passiert, gemessen an der Anzahl.

Springmesser, Nun-Chakos, Butterflymesser...alles verbotene Gegenstände. Hmm...Deutschland muß wirklich fast leer sein, so viele Tote haben die Teile gefordert. Ich kann mich erinnern. In meiner Jugend lagen Leichenberge verstümmelter Leichen unten am Lech. Alle durch Wurfsterne und Butterflys massakriert.
Hab letztens erst mein Butterfly anno 1985 weggeschmissen. ISt einfach Dreck. Gut, dass die Teile verboten wurden.
Golden Brett hat geschrieben:Die Story halte ich jetzt mal eher für zweifelhaft. Interessanterweise scheint der gute Mann gegenüber der Polizei nichts von derartigen Gesprächen erwähnt zu haben, die kamen offenbar erst im Gespräch mit dem Stern zu Tage.
Ja, solche hinterfrägt man.
Dass er mit einer (der linken) Hand im fahrenden Auto einige Magazine nachgeladen hat, nicht...
Thats the press.

Wisst ihr was Aktionismus ist? Blinder Aktionismus?

Das man nach Erfurt die Pump-Guns verboten hat. Der Arsch hatte nämlich damals eine dabei. Gut, dumm ist halt, dass er mit der nicht geschossen hat. Aber er hatte sie dabei. Also, verbieten wir sie, lehnen uns zurück.
Noch dümmer ist, dass Flinten, die Pump-Guns absolut gleich sind, nur einen Gewehrschaft anstelle des Pistolengriffs haben, nicht verboten wurden. Gut, mit denen kann man richtig anlegen und zielen. Und mit denen trifft man im Gegensatz zu Pump Guns sogar was.
Aber die hatte er nicht dabei. Schön für alle, die ne Flinte mit Schaft hatten. Denn bei den anderen stand die Polizei vor der Tür und konfiszierte munter drauf los. Sammelte alles ein. Da waren die 5-900 EUR dahin. Weg.
Und das nur, weil der Arsch eine dabei hatte.

Ich würde mich sehr freuen, wenn man kein Bier mehr konsumieren dürfte. Nur unter Aufsicht. Weil vlt. einer mal ein Mädchen im Suff vergewaltigt und anschliessend umgebracht hat. Oder war vielleicht K. besoffen? Müsste man mal nachsehen. Auf der Verbotsliste ist bestimmt noch Platz. Reichlich.

Verfasst: 19.03.2009 22:29
von kottsack
Alkohol ist eine sekundäre Gefahr, eine Schusswaffe allerdings eine primäre. Die Dinger werden, wie schon geschrieben wurde, gebaut, um auf etwas zu schießen.

Verfasst: 19.03.2009 22:33
von Golden Brett
punisher hat geschrieben:Ja, solche hinterfrägt man.
Dass er mit einer (der linken) Hand im fahrenden Auto einige Magazine nachgeladen hat, nicht...
Thats the press.
Nein, die hinterfrage ich genauso. Stammt ja auch von der gleichen Quelle, oder?