Von Krolock hat geschrieben:Hey, das ist einer der gefährlichsten Stürmer in Europa. Das Fass, dass der Scholl da jetzt geöffnet hat und in das eine Menge reinspringen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Erstens möchte ich um die Spiele wissen, die bei Bayern, Stuttgart oder in der Nationalelf deshalb verloren gingen, weil Gomez zu wenig für die Mannschaft getan hat und zweitens ist er vor allem deshalb so erfolgreich, weil er so spielt, wie er spielt. In einem anderen System wären vielleicht andere Stürmer besser, Spanien hat eine Stunde ganz auf Stürmer verzichtet, aber in einem System mit einer zentralen Sturmspitze ist Gomez großartig. Außerdem bleibt es für mich eine Mär, dass der Gomez nicht nach hinten arbeiten würde. Das mag für das Spiel gegen Portugal zutreffen, als generelle Aussage ist es schlichtweg falsch. Übrigens war kleines, dickes Müller schon in den Siebzigerjahren nicht gerade technisch versiert. Trotzdem war er bedeutender als die versiertere Konkurrenz.
Da sind wir uns jetzt eher einig, wobei ich bei Podolski eher Übermotivation als Ursache ausmache, der hat nämlich gerackert und seine Chancen gesucht, während Özil einen fürchterlichen St(r)andfußball gespielt hat.
Lieber Barni, meine Meinung zu Gomez und dessen Fähigkeiten vertrete ich schon etwas länger, da sind mir die Aussagen von Scholl, die ich nicht einmal selbst gehört habe, sondern lediglich in der Zeitung las, völlig egal.
Für mich persönlich ist Mario Gomez ein wahnsinnig guter One-Touch-Stürmer mit sehr gutem Torriecher und ordentlicher Quote was das Nutzen der Torchancen angeht. Immer dann, wenn er mit einer Ballberührung den Ball verwerten kann, ist er brandgefährlich. Darin liegen für mich persönlich unweigerlich sein Stärken. Und ich glaube, wir brauchen auch nicht über seine Trefferquote der letzten Jahre diskutieren.
Auch bin ich der absoluten Auffassung, dass Gomez in den letzten Jahren durchaus gelernt hat, mit nach hinten zu arbeiten. Das würde ich ihm nie absprechen, wobei er diese Eigenschaft im Spiel gegen Portugal wenig bis überhaupt nicht zeigte. Dies aber mal völlig außer Betracht gelassen.
Mir geht es um etwas anderes, was mir an Gomez fehlt. Ich weiß nicht, ob Du gestern das Spiel der Italiener gegen Spanien gesehen hast. Der Balotelli hat da unglaubliche Zuspiele verarbeitet, behauptet und weiter verteilt. Auch ein Lewandowski hat hier große Stärken. Gomez springt (gefühlt) jeder Ball, den er stoppen muss, 3 Meter vom Fuß. Gerade beim System mit nur einem Stürmer, bin ich der Auffassung, dass enorm wichtig ist, vorne eine permanente Anspielstation zu haben, der die Bälle behaupten kann, diese dann abtropfen lässt und somit mehr am Spiel selbst teilnimmt. Besonders zutage tritt dies dann, wenn es eben spielerisch im Mittelfeld mangelt. Kommt von dort nichts bzw. wenig, hängt ein Stürmer mit den Qualitäten eines Gomez total in der Luft! Was aber noch schlimmer ist, er kann der Mannschaft eben nicht helfen.
Ich hoffe, meine Position ist nun verständlicher...
Nun gut, dann einigen wir uns darauf, Podolski war "stets bemüht", was dies im Zeugnis bedeutet, muss ich Dir wahrscheinlich nicht erklären...
Özil war überhaupt nicht wahrnehmbar. Prinzipiell weiß man aber, dass es die Jungs im Mittelfeld allesamt drauf haben, was mir wirklich Hoffnung und Mut für die bevorstehenden, schweren Aufgaben macht. Und da sitzen ja noch richtig viele und gute Alternativen auf der Bank! Bin sehr gespannt, wie das Team am Mittwoch aussehen wird, ob es da die eine oder andere Veränderung gibt?
Gruß Michi