Ich habe das Ganze ja lange etwas lockerer gesehen als manch anderer Fan, da Deutsch-Tschechen und Deutsch-Kanadier einfach seit den 70er Jahren zum deutschen Eishockey dazugehören, auch wenn ich die Häufung der Doppelflaggen in Bremerhaven sicher nicht begrüßt habe. Aber bei der Verpflichtung von Brandon Maxwell reißt mir jetzt auch die Hutschnur. Das ist eine starker Goalie, der in Tschechien und Villach überzeugt hat, und der, wie Mr. Shut-out richtig sagt, beim Großteil der Liga auch als AL eine Anstellung findet, angeblich seien ja auch Köln und Ingolstadt interessiert gewesen.
In der offiziellen Mitteilung der Pinguins heißt es: "Der extrem ehrgeizige Torhüter, dessen Großmutter und Mutter deutscher Abstammung sind, wollte schon immer in die DEL..."
Das kann natürlich viel bedeuten, zwischen Großmutter und Mutter sind in Deutschland geboren, bis hin zu die Eltern der Großmutter kamen aus Deutschland. Einer anderen Seite zufolge (
https://www.nord24.de/sport/Pinguins-ve ... 41762.html) war die Großmutter Deutsche. So weit so gut. Mir geht es auch nicht darum, jetzt zu definieren, wann jemand deutsch ist und wann nicht. Der Maxwell ist es und gut ist. Aber der Zusatz, dass er angeblich schon immer in der DEL spielen wollte, ist ja auch interessant. Fragt man sich schon, woran das bisher gescheitert sein soll....
Zumal auch der Dreijahresvertrag darauf hindeutet, dass man hier theoretisch dasselbe vor hat, wie bei Mark Zengerle: langfristig binden, deutscher Pass, nach ein oder zwei Jahren an einen der Großen verscherbeln.
Dazu kommt, dass die Pinguins als zweiten Torwart Tomas Pöpperle haben. Der war schon in Berlin, hat bei einer WM gespielt, in der NHL, der KHL und war ein herausragender Torhüter in Tschechien. Und bei dem Nachnamen kamen vielleicht auch andere schon auf die Idee, dass der deutsche Vorfahren gehabt haben könnte. Landet aber auch beim Team mit dem kleinsten Etat.
Lange wurde ja auch immer Iserlohn als zweiter Buhmann dargestellt, aber was die gemacht haben, ist ja harmlos dagegen. Die haben die deutschen Pässe hauptsächlich an junge Spieler aus den Juniorenligen / dem College vergeben (Clarke, Weidner, Wruck, Macek) oder zumindest an Spieler, die im Profibereich bis dato eher weniger auf sich aufmerksam gemacht hatten (Button, B. Ross, K. Sparre, Raedeke, Pickard). Damit war zumindest noch ein gewisses Risiko oder ein Aufwand im Scouting verbunden. Der bekannteste der Gruppe war da sicherlich ein Colton Teubert.
Wenn in Bremerhaven aber mittlerweile neben der Unzahl anderer Spieler auch ein Maxwell, ein Pöpperle, ein Zengerle oder auch ein Chad Nehring deutsche Pässe bekommen, fragt man sich schon, ob alle anderen blöd sind oder was da falsch läuft.
Das ist jetzt alles auch nicht wirklich was Neues, trotzdem muss es immer wieder betont werden, was die Pinguins da so fabrizieren.