djrene hat geschrieben:Hm - 90% von dem was Du schreibst ist ja eine Argumentation FÜR eine Reform des Schulsystems.
Nein, ist sie nicht. Die aufgeweichten Standards der letzten Jahre sollten für bessere Bildung der guten Leute, die nachwievor da sind, wieder angezogen werden. Da werden zu viele zu schlechte Leute mitgezogen. Das verlangt nach keiner Reform, sondern nach der Rücknahme gewisser Änderungen, die kaum im Systemwechsel begründet sind.
Ich finds schade, dass Leute, die offiziell schon erwachsen sind oder kurz davorstehen, immer und überall den Hintern gepudert bekommen und wenn sie mal härter rangenommen werden, dann hagelts gleich Beschwerden. Irgendwann müssen sie mal aus ihrer Blase geholt werden und wer auf eine Hochschule geht, der sollte mal schnell die Blase verlassen. Es zwingt sie niemand dazu.
Die Schüler können nichts dafür. Die nehmen, was sie angeboten bekommen und was möglich ist und innerhalb der gesteckten Regeln bewegen sie sich.
Aus meiner Sicht hat das Kultusministerium auf ganzer Linie mit dem Umgang mit diesem ganzen Pisaschmarrn versagt. Man kann eben nicht aus Scheisse Gold machen, indem man "Gold" neu definiert.
Ein Volk hat eben eine gewisse Fähigkeitsverteilung und ich finde es nicht gut, dass über verminderte Anforderungen die Zahl der Absolventen gesteigert wird. Das geht zu Lasten der Wirtschaft, die sich mit minderer Qualität rumschlagen muss, der Absolventen, die nun eine Berufsbezeichnung haben, die etwas aussagt, was sie nicht gut können und womit sie mehrere Jahre ihres Lebens verschwendet haben und auch zu Lasten der Guten Leute, deren Abschluss durch die vielen Nulpen entwertet wird und denen das Alleinstellungsmerkmal fehlt.
Ein gutes aktuelles Beispiel: ein naturwissenschaftlicher Student, den wir gerade im Haus haben, der nach ca. 30 Wochen Laborarbeit keine einmolare Lösung eines bekannten Stoffs ausrechnen und ansetzen kann. Er hat letzte Woche erfolgreich seine Bachelorarbeit abgegeben hat, die mit einer 2,0 bewertet werden wird...wir dürfen nicht anders - Vorgabe von ganz oben...
Und zur Hauptschule: die war vor 15 Jahren schon überwiegend assozial und Brennpunkt. Irgendwo müssen sie halt das Sammelbecken für die aufmachen, für die es keine Verwendung gibt, weil du denen nix beibringen kannst. Leider wird der Schnitt eben manchmal so angesetzt, dass einer mit reinrutscht, aus dem was gemacht hätte werden können, aber der kanns in Bayern hintenrum auch noch schaffen. Der kann ne Lehre machen, hinterher auf ne weiterführende Schule und dann auch auf die Uni kommen, wenn er will. Dann ist der 3-4 Jahre älter als seine Mitstudenten, aber das ist doch wirklich locker verschmerzbar.
Verloren ist hier in Bayern zum Glück nie was. Jeder hat die Chance. Irgendwann müssen die Leute halt den definierten Berg an Vorbildung lernen - ob sie es "gemütlich" am Gymmi machen oder dann in kurzer Zeit und abgespeckt auf der BOS macht doch keinen Unterschied. Der eine lernts als Hänschen und der andere eben als Hans. Nur machen muss ers irgendwann. Wenn Hans zu faul ist, dann wirds halt nix.