Brodeur hat geschrieben:Mich würde wirklich mal interessieren, was Klinsmann dieses Jahr deiner Meinung nach unternommen hat, um irgend ein Aufbaukonzept zu verwirklichen, dass dann in 2-3 Jahren wirkt.
Ich wiederhole mich (eigentlich schon eine geraume Zeit), aber ich habe kein Problem damit, seine Maßnahmen zu kritisieren und als misslungen zu werten. Ich habe ein Problem damit, ihm Dinge anzuheften, mit denen er nichts zu tun hat oder Tatsachen so zu verdrehen, dass sie in das vorgefasste Meinungsbild passen.
Klinsmann hat Strukturen geschaffen, wie sie die ganz großen Clubs in Europa seit einigen Jahren haben. Er hat das nicht erfunden, aber zumindest in Deutschland erstmalig so verwirklicht. Das sind bauliche Einrichtungen, es sind Trainingskonzepte mit anerkannten Übungen, mit unterschiedlichen Fachleuten in den jeweiligen Bereichen. Klinsmann spricht immer von "wir", er sieht sich selbst als Teil eines Konzeptes. Im Gegensatz zu Magath, der seine Alleinherrschaft gerne mit einem süffisanten Grinsen unterstreicht. Das muss nicht schlecht sein, entspricht aber nicht der Arbeitsweise großer Clubs. Denn das würde im Umkehrschluss bedeuten, nach der Wolfsburger Meisterschaft das Trainagermodell zu etablieren.
Wenn er dieses Jahr auf junge Spieler gesetzt hätte und dann unterm Strich eine ähnliche Saison wie diese rausgekommen wäre, hätte man sagen könne: Ok, man hat vielleicht nicht den sportlichen Erfolg, aber wenigstens ist es uns gelungen, die jungen Spieler voranzubringen.
Stimmt, aber auch hier wurde früh deutlich, dass man Klinsmann in sein ursprüngliches Handeln reingeredet hat. Sei es taktisch, sei es personell. Mag ja auch richtig gewesen sein, aber Klinsmann hat immer gesagt, er ist auch zum lernen in München. Er hat nie einen Hehl daraus gemacht und sich nie auf eine Stufe mit Leuten wie Hitzfeld gestellt. Die Tatsache, dass er so ist, wie er es angekündigt hat bzw. wie man es wusste, kann man Klinsmann ja nicht vorwerfen.
Podolski, Kroos, Jansen und Sosa (der nur noch da ist, weil mit Palermo nichts wurde) schickt man weg. Das sind alles Spieler, die meiner Meinung nach zweifelsohne das Talent besitzen um Bayern in der Zukunft weiterzuhelfen.
Sosa bekommt mittlerweile regelmäßig "Eiszeit", mit unterschiedlichem Erfolg. Podolski war schon unter Hitzfeld zweite Wahl und die Sache um Jansen kenne ich anders, Er hat ihm lediglich erklärt, dass er a) ein Formtief hat und b) an Lahm nicht vorbeikommt. Den Fehler dieser Aussage kann ich nicht entdecken. Der Wechsel wurde dann von den Verantwortlichen forciert und war von Klinsmann nicht gewüncht. Was Kroos betrifft, kotzt mich Klinsmann so richtig an. Eine Entscheidung, die m.E. nicht nachvollziehbar ist. Warum man Kroos dann aber an einen vermeintlichen Konkurrenten ausleiht, ist noch zweifelhafter, betrifft aber wiederum nicht Klinsmann.
Oddo (32): ich meine gehört zu haben, dass Oddo der Wunschspieler von Klinsmann war
Und ich weiß gehört zu haben, dass das nicht so war, sondern Toni den Hoeneß diesbezüglich täglich bekniet hat
- Borowski (2)
- Olic (29)
- Timostschuk (29)
Borowski weiß ich nicht, Olic weiß ich auch nicht und Timostschuk dürfte vermutlich ein grßer Schachzug von Klinsmann sein, wenn es denn nur auf seinem Mist gewachsen ist, was ich aber auch icht glaube.
- Lehmann (39)
- Donovan (26)
- Gattuso (30)
Gattuso war m.E. nicht von Klinsmann gewüncht, die beiden anderen sind natürlich vollkommener Unsinn. Aber abgesehen von der Personalie Lehmann hat Klinsmann zumindest erkannt, dass Rensing eben doch nicht der große Kahn-Ersatz ist, wie manche Verantwortlichen das beinahe als Mantra verkündet haben.
Dazu wird noch mit Leuten wie Ze Roberto und Van Bommel verlängert, die schon lange jenseits der 30 sind. Da kann halt von Entwicklung einfach überhaupt keine Rede sein.
Wenn es in dieser verdammten Mannschaft einen einzigen Spieler gibt, der eine Vertragsverlängerung verdient hat, dann ist es Ze Roberto, vollkommen unabhängig von seinem Alter. Er hat ja nicht den klassischen Vier-Jahres-Vertag bekomnmen. Und ein Konzept mit jungen Spielern geht auch nur dann auf, wenn die Leitwölfe erhalten bleiben. Aber zugegeben, seine Erneuerungen betreffen eher das Umfeld als das spielende Personal.
Er ist groß mit seinen Sprüchen, das war es dann aber auch.
Bis auf den Spruch mit den "Spieler täglich besser machen" fand ich die Sprüche gar nicht so groß und so viel. Er ist, was den Erfolg betrifft, gescheitert. Das kann an Personalentscheidungen liegen, es kann mit der Motivation zu tun haben oder auch mit dem Verlust seiner Autorität. Alles schön und richtig. Er wird nächstes Jahr nicht Trainer sein, vermutich berechtigt. Aber er ist die Vision vom großen europäischen Fußball so angegangen, wie es erfolgreiche Leute vor ihm getan haben.
Ich kann mich außerdem nicht erinnern, jemals so viele Buchstaben über einen Menschen getippt zu haben, der mich eigentlich nicht die Bohne interessiert.