2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Hier noch ein Artikel aus der heutigen Berliner Zeitung:
Unter Verdacht
Die Eisbären machten in Berlin aus Eishockey ein Geschäft. Nun sollen zwei Spieler eine Frau vergewaltigt haben. Der Fall trifft den ganzen Verein
Klaus Wolf und Felix Zimmermann
BERLIN, im August. Normalerweise finden die Pressekonferenzen der Eisbären Berlin in einem kleinen grauen Container statt. Er steht neben der Halle in Hohenschönhausen und ist nicht größer als eine Garage. Viel zu klein, um die Journalisten aufzunehmen, die an diesem Nachmittag gekommen sind. Es sind viele, sie sitzen vor dem Container oder stehen herum, Fernsehleute haben ihre Kameras aufgestellt, ein Radioreporter sammelt mit einem roten, würfelförmigen Mikrofon schon mal O-Töne.
Die Pressekonferenz findet also draußen statt, zwei Männer mit blauen Hemden und dem Aufdruck "Ich möchte ein Eisbär sein" haben ein Rednerpult aufgestellt, dahinter eine Stellwand mit den Sponsorenlogos, mittendrin hängt der Kopf eines Eisbären, Symbol des Profiklubs aus der Deutschen Eishockey-Liga.
Zwei Spieler sollen nach einem Testspiel in Schweden eine zwanzigjährige Frau vergewaltigt haben. Sie sitzen in Untersuchungshaft und werden wohl auch so schnell nicht freikommen. Die Staatsanwältin sagt, der Fall liege auf der Grenze zwischen Vergewaltigung und schwerer Vergewaltigung. Dafür drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Moritz Hillebrand, Pressesprecher der Eisbären, nähert sich dem Pult. In diesem Moment weht ein Windstoß einige Sponsorenlogos von der Wand, ein Teil der Wand löst sich, der Eisbärkopf fliegt davon. Hillebrand sagt: "Das passt ja gut."
Schnell werden die Logos wieder angeklebt, die Kameras gehen an, und Eisbären-Geschäftsführer Detlef Kornett steht am Pult. Was passiert ist, sei ein ernster Vorgang, sagt er, "wir tolerieren das nicht, beide Spieler sind vorläufig suspendiert". Er redet mit fester Stimme, die nur manchmal brüchig wirkt. Er sagt den Spielern, Bradley Bergen und Yvon Corriveau, Unterstützung zu. Er hoffe auf einen positiven Ausgang. Aber man müsse Schaden vom Verein abwenden, allein die Spieler seien verantwortlich. Als er alles gesagt hat, verliert Kornett für einen Moment die Kontrolle: "Es ist zum Heulen", sagt er, und schickt einen Seufzer hinterher. Dann verabschiedet er sich. Er muss nach Hamburg. Dort machen die Eisbären ein Testspiel gegen den Ligakonkurrenten Hamburg Freezers.
Wenigstens haben sie nicht jenes Plakat an der Sponsorenwand, das ein weit aufgerissenes Eisbärenmaul auf hellblauem Grund zeigt. Darunter steht ein Satz in grellroter Schrift: "Die beißen nicht, die wollen nur spielen!" Das Motiv gibt es seit fast zwei Jahren, auf Plakatwänden und auf Berliner Straßenbahnen. Die Werbetexter, die der Verein für seine große Kampagnen engagierte, haben überhaupt auf Zweideutigkeiten gesetzt. "Berlins beliebteste Schlägertruppe" lautet ein Spruch auf einem anderen Plakat. Zuletzt wählte man anzügliche Slogans. "Stehen Sie auf scharfe Kurven?" steht unter einem Schlittschuh mit blitzender Kufe, unter einem Puck war zu lesen: "Heute Abend das kleine Schwarze?" Mäßig originell, ein wenig geschmacklos vielleicht. Jetzt sind die Poster ein Problem. Nach dem, was in Schweden geschah, kann man sie nur noch abhängen. Möglichst schnell.
Doch dies ist eine Geschichte am Rande, nur eine Untermalung in der Affäre um die Spieler Bergen und Corriveau. Es geht um den Verdacht einer Vergewaltigung, um zwei Männer, die ein Verbrechen begangen haben sollen. Und es geht um das Image des Vereins und das Image der Deutschen Eishockey-Liga. "Auch wenn die Angelegenheit mit Eishockey und der Liga eigentlich überhaupt nichts zu tun hat, weil es die Privatsache der Spieler ist, nehmen das Ansehen der Sportart und der Liga großen Schaden", sagt der Geschäftsführer der Liga, Gernot Tripcke. Er ist gerade auf der Suche nach einem Hauptsponsor für die Liga und nach Fernsehsendern, die Spiele übertragen. "Die Angelegenheit stärkt nicht gerade unsere Position in den Verhandlungen", sagt Tripcke vorsichtig.
Natürlich reden auch die Verantwortlichen der Eisbären nicht lange drumherum. "Es ist ein gewaltiger Imageverlust für uns, keine Frage", sagt Manager Peter John Lee. Und Marketingchef Billy Flynn hat nach seiner Rückkehr aus Schweden am späten Dienstagabend erst einmal die wichtigsten Sponsoren beruhigen müssen. "Aber alle, ob Gasag, Coca-Cola oder Berliner Pilsner, haben gesagt, dass sie trotz der Probleme zu den Eisbären halten", sagt Flynn. Und fügt hinzu: "Es kommt nicht häufig vor, dass man eine derartige Unterstützung in schlechten Zeiten erhält." Es war auch nicht unbedingt zu erwarten.
Klaus Haschker, der Vertreter des Hauptsponsors Gasag, hatte in einer Boulevardzeitung Konsequenzen eingefordert. Nun meint Haschker, er sei zwar nicht glücklich mit der Situation, ein Ende der Partnerschaft komme für ihn aber nicht in Betracht. Nicht ganz so eindeutig ist die Angelegenheit für den schwedischen Konzern Volvo, der den Spielern unentgeltlich Autos stellt. Thomas Hanel, Sprecher von Volvo Deutschland, sagt jedenfalls, sein Unternehmen werde zunächst die Klärung der Vorwürfe durch schwedische Gerichte abwarten, danach über das weitere Verhalten beraten - und "nötigenfalls Maßnahmen ergreifen". Ob nun neue potenzielle Sponsoren abgeschreckt werden, das muss sich erst erweisen. Billy Flynn befindet sich derzeit in Verhandlungen mit einem großen Geldgeber - der hat sich nun eine vierzehntägige Bedenkzeit bis zum Beginn der neuen Saison erbeten.
Es ist ja nicht so, dass die Eisbären nicht auf Geld angewiesen wären. Zwar befinden sie sich seit September 1999 im Besitz des amerikanischen Multimillionärs Philip F. Anschutz, doch dass er den Verein unbegrenzt subventionieren wird, muss man nicht erwarten. Noch stellt der Berliner Eishockeyclub ein Zuschussgeschäft für Anschutz dar, wenn auch die roten Zahlen kleiner geworden sein sollen. Rot bleiben sie vermutlich auch diese Saison.
Die Eisbären leisten sich eine teure Mannschaft, so teuer, dass andere Klubs von geplanten Verpflichtungen lieber Abstand genommen haben, als sie die Gehaltsvorstellungen der Spieler hörten. Offizielle Zahlen nennen die Verantwortlichen des EHC nach amerikanischer Tradition nicht, doch gilt in der Branche als sicher, dass die Berliner mit einem geschätzten Etat von 5,9 Millionen Euro zu den Reichen der Liga gehören. Nur übertroffen von den Mannheimer Adlern, den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG. Da von den Zuschauern in Berlin kaum mehr Geld kommen wird - in der vergangenen Saison war die Halle in Hohenschönhausen nur zweimal nicht ausverkauft - bleiben in erster Linie nur zusätzliche Sponsoren, wenn man die Bilanz ausgleichen will.
Doch Marketingchef Billy Flynn und seine Mitarbeiter mögen sich noch so mühen, den Skandal von Schweden irgendwie verlustlos zu überstehen - ohne sportlichen Erfolg ist kaum ein Geldgeber für die Eisbären zu gewinnen. Und tatsächlich sieht es so aus, als seien die Probleme des Vereins im sportlichen Bereich nicht eben klein. "Wir müssen uns wieder aufs Eishockey konzentrieren. Die Dinge in Schweden können wir nicht beeinflussen", hat Trainer Pierre Pagé als Motto ausgegeben. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Spieler können sich selbstverständlich nicht den Geschehnissen in Schweden entziehen, zumal noch fünf weitere davon betroffen waren, auch wenn gegen sie nun nicht mehr ermittelt wird.
Die Spieler sollen jetzt nicht mit Zeitungen, dem Fernsehen oder dem Radio sprechen. Am besten sollen sie überhaupt nicht über die Angelegenheit in Schweden reden. Doch wie weit das Team von der Normalität entfernt ist, zeigte das mit 3:7 verlorene Testspiel bei den Hamburg Freezers. "Die Spieler haben ihren Kopf nicht frei", sagt Trainer Pagé. Wie sollten sie auch.
Bradley Bergen und Yvon Corriveau sind allgegenwärtig. Schon allein deshalb, weil der Großteil der Mannschaft in Neulindenberg Haus an Haus wohnt. Dort haben sie gesehen, wie aufgelöst Frau Bergen war. Die Tochter wurde am vergangenen Wochenende eingeschult - ohne den Vater. Der 36-Jährige, der noch immer jeden sexuellen Kontakt mit der Schwedin bestreitet, gilt als Schwiegermutter-Typ. Gut aussehend, ruhig, freundlich, bescheiden. Ein paar weibliche Bergen-Fanclubs sind in Berlin entstanden. Nach der Saison sollte ohnehin Schluss sein, 16 Jahre Deutschland reichen. Daheim in Kanada verwaltet die Schwester sein Hotel, das er sich von dem in der Fremde verdienten Geld gekauft hat. Doch derzeit ist völlig unklar, ob und wann er nach Kanada zurückkehren kann. Wie auch bei Yvon Corriveau, dessen Ehefrau mit dem Sohn nach dem Urlaub in Übersee geblieben ist und nun die Hiobsbotschaften in den ausführlich berichtenden kanadischen Zeitungen liest. "Eisen", nennen die Fans den 37-jährigen Corriveau anerkennend, denn er verkörperte bislang für sie den Prototyp eines Eishockeyspielers: Vom Gegner gefürchtet wegen knallharter Checks, von den Kollegen geachtet, weil er mit seinen 100 Kilo die etwas sensibleren Spieler vor den gegnerischen Attacken schützt und keiner Keilerei aus dem Wege geht.
Jeder auf seine Art wird fehlen, wenn nun am 5. September die Saison beginnt. Eine Saison, für die Trainer Pierre Pagé noch vor kurzem den Gewinn der Meisterschaft als Ziel ausgegeben hatte. Diesen Titel hatte sein Team in der vergangenen Saison durch Überheblichkeit verschenkt. Nach dem Ausscheiden im Halbfinale gegen die Krefeld Pinguine zeigte sich der sonst so eloquente Pagé denn auch hochgradig erbost. Er brüskierte Gegner und Medien, eilte davon und verbarrikadierte sich zwei Tage lang zu Hause. Seither kriselt es zwischen Coach und Spielern.
Dabei stand Pagé eigentlich für den großen Wandel in Berlin-Hohenschönhausen. Der Kanadier belebte die schwierige Tradition, machte die Geschichte des Vorgängers SC Dynamo wieder salonfähig. Dazu setzte er auf wirklich attraktives Eishockey, das die Zuschauer massenhaft anzog. Die Eisbären wurden Kult, die Heimauftritte zum Event. "Auf dem Weg nach oben sind wir ganz hart auf die Schnauze gefallen", hat ein Fan nun auf der Internetseite geschrieben. In Hohenschönhausen werden sie jetzt wohl die alten Plakate abhängen, und sie werden - wenn nötig - Ersatz für Bergen und Corriveau finden. Ob sie jemals das Schweden-Trauma ablegen können, bleibt fraglich.
Unter Verdacht
Die Eisbären machten in Berlin aus Eishockey ein Geschäft. Nun sollen zwei Spieler eine Frau vergewaltigt haben. Der Fall trifft den ganzen Verein
Klaus Wolf und Felix Zimmermann
BERLIN, im August. Normalerweise finden die Pressekonferenzen der Eisbären Berlin in einem kleinen grauen Container statt. Er steht neben der Halle in Hohenschönhausen und ist nicht größer als eine Garage. Viel zu klein, um die Journalisten aufzunehmen, die an diesem Nachmittag gekommen sind. Es sind viele, sie sitzen vor dem Container oder stehen herum, Fernsehleute haben ihre Kameras aufgestellt, ein Radioreporter sammelt mit einem roten, würfelförmigen Mikrofon schon mal O-Töne.
Die Pressekonferenz findet also draußen statt, zwei Männer mit blauen Hemden und dem Aufdruck "Ich möchte ein Eisbär sein" haben ein Rednerpult aufgestellt, dahinter eine Stellwand mit den Sponsorenlogos, mittendrin hängt der Kopf eines Eisbären, Symbol des Profiklubs aus der Deutschen Eishockey-Liga.
Zwei Spieler sollen nach einem Testspiel in Schweden eine zwanzigjährige Frau vergewaltigt haben. Sie sitzen in Untersuchungshaft und werden wohl auch so schnell nicht freikommen. Die Staatsanwältin sagt, der Fall liege auf der Grenze zwischen Vergewaltigung und schwerer Vergewaltigung. Dafür drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Moritz Hillebrand, Pressesprecher der Eisbären, nähert sich dem Pult. In diesem Moment weht ein Windstoß einige Sponsorenlogos von der Wand, ein Teil der Wand löst sich, der Eisbärkopf fliegt davon. Hillebrand sagt: "Das passt ja gut."
Schnell werden die Logos wieder angeklebt, die Kameras gehen an, und Eisbären-Geschäftsführer Detlef Kornett steht am Pult. Was passiert ist, sei ein ernster Vorgang, sagt er, "wir tolerieren das nicht, beide Spieler sind vorläufig suspendiert". Er redet mit fester Stimme, die nur manchmal brüchig wirkt. Er sagt den Spielern, Bradley Bergen und Yvon Corriveau, Unterstützung zu. Er hoffe auf einen positiven Ausgang. Aber man müsse Schaden vom Verein abwenden, allein die Spieler seien verantwortlich. Als er alles gesagt hat, verliert Kornett für einen Moment die Kontrolle: "Es ist zum Heulen", sagt er, und schickt einen Seufzer hinterher. Dann verabschiedet er sich. Er muss nach Hamburg. Dort machen die Eisbären ein Testspiel gegen den Ligakonkurrenten Hamburg Freezers.
Wenigstens haben sie nicht jenes Plakat an der Sponsorenwand, das ein weit aufgerissenes Eisbärenmaul auf hellblauem Grund zeigt. Darunter steht ein Satz in grellroter Schrift: "Die beißen nicht, die wollen nur spielen!" Das Motiv gibt es seit fast zwei Jahren, auf Plakatwänden und auf Berliner Straßenbahnen. Die Werbetexter, die der Verein für seine große Kampagnen engagierte, haben überhaupt auf Zweideutigkeiten gesetzt. "Berlins beliebteste Schlägertruppe" lautet ein Spruch auf einem anderen Plakat. Zuletzt wählte man anzügliche Slogans. "Stehen Sie auf scharfe Kurven?" steht unter einem Schlittschuh mit blitzender Kufe, unter einem Puck war zu lesen: "Heute Abend das kleine Schwarze?" Mäßig originell, ein wenig geschmacklos vielleicht. Jetzt sind die Poster ein Problem. Nach dem, was in Schweden geschah, kann man sie nur noch abhängen. Möglichst schnell.
Doch dies ist eine Geschichte am Rande, nur eine Untermalung in der Affäre um die Spieler Bergen und Corriveau. Es geht um den Verdacht einer Vergewaltigung, um zwei Männer, die ein Verbrechen begangen haben sollen. Und es geht um das Image des Vereins und das Image der Deutschen Eishockey-Liga. "Auch wenn die Angelegenheit mit Eishockey und der Liga eigentlich überhaupt nichts zu tun hat, weil es die Privatsache der Spieler ist, nehmen das Ansehen der Sportart und der Liga großen Schaden", sagt der Geschäftsführer der Liga, Gernot Tripcke. Er ist gerade auf der Suche nach einem Hauptsponsor für die Liga und nach Fernsehsendern, die Spiele übertragen. "Die Angelegenheit stärkt nicht gerade unsere Position in den Verhandlungen", sagt Tripcke vorsichtig.
Natürlich reden auch die Verantwortlichen der Eisbären nicht lange drumherum. "Es ist ein gewaltiger Imageverlust für uns, keine Frage", sagt Manager Peter John Lee. Und Marketingchef Billy Flynn hat nach seiner Rückkehr aus Schweden am späten Dienstagabend erst einmal die wichtigsten Sponsoren beruhigen müssen. "Aber alle, ob Gasag, Coca-Cola oder Berliner Pilsner, haben gesagt, dass sie trotz der Probleme zu den Eisbären halten", sagt Flynn. Und fügt hinzu: "Es kommt nicht häufig vor, dass man eine derartige Unterstützung in schlechten Zeiten erhält." Es war auch nicht unbedingt zu erwarten.
Klaus Haschker, der Vertreter des Hauptsponsors Gasag, hatte in einer Boulevardzeitung Konsequenzen eingefordert. Nun meint Haschker, er sei zwar nicht glücklich mit der Situation, ein Ende der Partnerschaft komme für ihn aber nicht in Betracht. Nicht ganz so eindeutig ist die Angelegenheit für den schwedischen Konzern Volvo, der den Spielern unentgeltlich Autos stellt. Thomas Hanel, Sprecher von Volvo Deutschland, sagt jedenfalls, sein Unternehmen werde zunächst die Klärung der Vorwürfe durch schwedische Gerichte abwarten, danach über das weitere Verhalten beraten - und "nötigenfalls Maßnahmen ergreifen". Ob nun neue potenzielle Sponsoren abgeschreckt werden, das muss sich erst erweisen. Billy Flynn befindet sich derzeit in Verhandlungen mit einem großen Geldgeber - der hat sich nun eine vierzehntägige Bedenkzeit bis zum Beginn der neuen Saison erbeten.
Es ist ja nicht so, dass die Eisbären nicht auf Geld angewiesen wären. Zwar befinden sie sich seit September 1999 im Besitz des amerikanischen Multimillionärs Philip F. Anschutz, doch dass er den Verein unbegrenzt subventionieren wird, muss man nicht erwarten. Noch stellt der Berliner Eishockeyclub ein Zuschussgeschäft für Anschutz dar, wenn auch die roten Zahlen kleiner geworden sein sollen. Rot bleiben sie vermutlich auch diese Saison.
Die Eisbären leisten sich eine teure Mannschaft, so teuer, dass andere Klubs von geplanten Verpflichtungen lieber Abstand genommen haben, als sie die Gehaltsvorstellungen der Spieler hörten. Offizielle Zahlen nennen die Verantwortlichen des EHC nach amerikanischer Tradition nicht, doch gilt in der Branche als sicher, dass die Berliner mit einem geschätzten Etat von 5,9 Millionen Euro zu den Reichen der Liga gehören. Nur übertroffen von den Mannheimer Adlern, den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG. Da von den Zuschauern in Berlin kaum mehr Geld kommen wird - in der vergangenen Saison war die Halle in Hohenschönhausen nur zweimal nicht ausverkauft - bleiben in erster Linie nur zusätzliche Sponsoren, wenn man die Bilanz ausgleichen will.
Doch Marketingchef Billy Flynn und seine Mitarbeiter mögen sich noch so mühen, den Skandal von Schweden irgendwie verlustlos zu überstehen - ohne sportlichen Erfolg ist kaum ein Geldgeber für die Eisbären zu gewinnen. Und tatsächlich sieht es so aus, als seien die Probleme des Vereins im sportlichen Bereich nicht eben klein. "Wir müssen uns wieder aufs Eishockey konzentrieren. Die Dinge in Schweden können wir nicht beeinflussen", hat Trainer Pierre Pagé als Motto ausgegeben. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Spieler können sich selbstverständlich nicht den Geschehnissen in Schweden entziehen, zumal noch fünf weitere davon betroffen waren, auch wenn gegen sie nun nicht mehr ermittelt wird.
Die Spieler sollen jetzt nicht mit Zeitungen, dem Fernsehen oder dem Radio sprechen. Am besten sollen sie überhaupt nicht über die Angelegenheit in Schweden reden. Doch wie weit das Team von der Normalität entfernt ist, zeigte das mit 3:7 verlorene Testspiel bei den Hamburg Freezers. "Die Spieler haben ihren Kopf nicht frei", sagt Trainer Pagé. Wie sollten sie auch.
Bradley Bergen und Yvon Corriveau sind allgegenwärtig. Schon allein deshalb, weil der Großteil der Mannschaft in Neulindenberg Haus an Haus wohnt. Dort haben sie gesehen, wie aufgelöst Frau Bergen war. Die Tochter wurde am vergangenen Wochenende eingeschult - ohne den Vater. Der 36-Jährige, der noch immer jeden sexuellen Kontakt mit der Schwedin bestreitet, gilt als Schwiegermutter-Typ. Gut aussehend, ruhig, freundlich, bescheiden. Ein paar weibliche Bergen-Fanclubs sind in Berlin entstanden. Nach der Saison sollte ohnehin Schluss sein, 16 Jahre Deutschland reichen. Daheim in Kanada verwaltet die Schwester sein Hotel, das er sich von dem in der Fremde verdienten Geld gekauft hat. Doch derzeit ist völlig unklar, ob und wann er nach Kanada zurückkehren kann. Wie auch bei Yvon Corriveau, dessen Ehefrau mit dem Sohn nach dem Urlaub in Übersee geblieben ist und nun die Hiobsbotschaften in den ausführlich berichtenden kanadischen Zeitungen liest. "Eisen", nennen die Fans den 37-jährigen Corriveau anerkennend, denn er verkörperte bislang für sie den Prototyp eines Eishockeyspielers: Vom Gegner gefürchtet wegen knallharter Checks, von den Kollegen geachtet, weil er mit seinen 100 Kilo die etwas sensibleren Spieler vor den gegnerischen Attacken schützt und keiner Keilerei aus dem Wege geht.
Jeder auf seine Art wird fehlen, wenn nun am 5. September die Saison beginnt. Eine Saison, für die Trainer Pierre Pagé noch vor kurzem den Gewinn der Meisterschaft als Ziel ausgegeben hatte. Diesen Titel hatte sein Team in der vergangenen Saison durch Überheblichkeit verschenkt. Nach dem Ausscheiden im Halbfinale gegen die Krefeld Pinguine zeigte sich der sonst so eloquente Pagé denn auch hochgradig erbost. Er brüskierte Gegner und Medien, eilte davon und verbarrikadierte sich zwei Tage lang zu Hause. Seither kriselt es zwischen Coach und Spielern.
Dabei stand Pagé eigentlich für den großen Wandel in Berlin-Hohenschönhausen. Der Kanadier belebte die schwierige Tradition, machte die Geschichte des Vorgängers SC Dynamo wieder salonfähig. Dazu setzte er auf wirklich attraktives Eishockey, das die Zuschauer massenhaft anzog. Die Eisbären wurden Kult, die Heimauftritte zum Event. "Auf dem Weg nach oben sind wir ganz hart auf die Schnauze gefallen", hat ein Fan nun auf der Internetseite geschrieben. In Hohenschönhausen werden sie jetzt wohl die alten Plakate abhängen, und sie werden - wenn nötig - Ersatz für Bergen und Corriveau finden. Ob sie jemals das Schweden-Trauma ablegen können, bleibt fraglich.
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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Da Urmel, wenn Ich mich nicht täusche Anwalt ist, und sich da auskennt
wollt Ich ihn einfach mal fragen, wie es da Aktuell aussieht (was passieren wird...)
Ich kann mir noch 10 Berichte durchlesen, oder das zusammengefasst
von Urmel in 3-4 Sätzen durchlesen...
Würde Mich Freuen Urmel...
wollt Ich ihn einfach mal fragen, wie es da Aktuell aussieht (was passieren wird...)
Ich kann mir noch 10 Berichte durchlesen, oder das zusammengefasst
von Urmel in 3-4 Sätzen durchlesen...
Würde Mich Freuen Urmel...
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Ich bin zwar tatsächlich Anwalt, aber deutscher Anwalt. Und meine Kenntnisse des schwedischen Straf- und Strafprozessrechts sind sehr minimal" hat geschrieben:Da Urmel, wenn Ich mich nicht täusche Anwalt ist, und sich da auskennt
wollt Ich ihn einfach mal fragen, wie es da Aktuell aussieht (was passieren wird...)
Ich kann mir noch 10 Berichte durchlesen, oder das zusammengefasst
von Urmel in 3-4 Sätzen durchlesen...
Würde Mich Freuen Urmel...

Fakt ist, dass gegen die beiden jetzt zunächst 14tätige Untersuchungshaft verhängt wurde, die nach Auffassung der Staatsanwaltschaft wohl verlängert wird (u.a. wegen DNA-Spuren, die noch auszuwerten sind
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Vielen Dank :!: :!: :!:
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
SZ vom 01.09.2003
Schimpfen und jammern
Die Berliner Eisbären und ihr Vergewaltigungs-Skandal
Als sich Dunkelheit über Berlin- Hohenschönhausen gelegt hatte, das Testspiel des Eishockey-Clubs Eisbären gegen die Hamburg Freezers (3:4) beendet war, folgte Protest. 22 Anhänger des vormals BFC Dynamo genannten Vereins breiteten vor dem Presseraum ein Transparent aus, das sie zuvor schon im Wellblechpalast getragen hatten: „Über Schuld und Unschuld entscheidet nicht die Presse.“ 15 weitere Fans hielten noch einen anderen Schriftzug hoch: „Manche halten ihre Phantasien für ihr Wissen.“
Das zweite Personalpronomen war der Journaille gewidmet. Das erste einer 20-jährigen Frau, die im südschwedischen Kristianstad, nahe Malmö, gegenüber der Polizei angegeben hat, von zwei Spielern der Eisbären, Yvon Corriveau und Brad Bergen, vergewaltigt worden zu sein. In einem Hotel- zimmer, nach unbestritten durch- zechter Nacht, die die viertägige Reise beschloss. Corriveau, 36, und Bergen, 37, beide verheiratet, sitzen deshalb seit einer Woche in Untersuchungshaft. Sie bestreiten die Tat.
„Unloyale Berichterstattung“ werfe sie der Presse vor, sagte eine Frau, ihren Namen wollte sie nicht angeben. Ein Mann wollte „so viele Lügen“ in Zeitungen gefunden haben, dass auch er sich nicht identifizieren wollte. Dass Corriveaus und Bergens Unschuldsbeteuerungen der Wahrheit entsprechen (obwohl für die Staatsanwältin nicht die Tat als solche, sondern nur die Schwere derselben infrage steht), ist für die Fans keine Frage, sondern Gesetz. „Aus internen Berichten“ über das Trainingslager der Eisbären in Schweden gehe das hervor, behauptete der männliche Fan. Von wem der Bericht stamme, wollte er nicht sagen. Dann quoll ein Chor auf. „Presse! Presse! – Auf die Fresse!“
Die meisten Journalisten hatten sich da schon im Presseraum eingefunden, um der Konferenz mit dem Eisbären-Trainer Pierre Pagé beizuwohnen. Und je länger die dauerte, mutete sie wie ein Versuch an, sich selbst zu einem Weg vorzutasten. Irgendwohin, irgendwie, nur weg aus dem Hier und Jetzt. „Das, was wir durchmachen, steht in keinem Lehrbuch“, sagte Pagé.
Irgendwann stellte Pagé eine Parallele zum Verlust her, zum Verlust von Angehörigen. Obwohl die Spieler ja vom Verein vorerst „nur“ suspendiert sind – ein Zeichen des Vereins an die Sponsoren, die ihr Engagement (ebenso vorerst) nicht überdenken. Doch das Wort vom Verlust trifft es wohl ganz gut, unabhängig davon, wie das Verfahren ausgehen wird. Denn wird man sie je wieder aufnehmen können, auch wenn sie freigesprochen werden sollten? Als die Eisbären am Dienstag nach Hamburg fuhren, um bei den Freezers ein Testspiel zu bestreiten, schrieb Bild in der Lokalausgabe: „Achtung, Mädels! Heute kommen die Sexhungrigen nach Hamburg!“
Man könnte 20 Psychologen engagieren, und man würde doch nicht wissen, was man tun solle, sagte Pagé. Er lese viel zur Zeit, Erfolgsstories von Unternehmern, Berichte von Menschen, denen Schreckliches widerfahren ist. Denn seine Aufgabe ist ja immer noch dieselbe wie vor zehn Tagen: ein Team für die am Freitag beginnende Eishockey-Saison zu motivieren. „Man muss den Kopf frei kriegen“, sagt Nationalspieler Sven Felski, auch Pagé sagt das. Nur wie? „Ich habe von meiner Familie nie so viele Fragen gestellt bekommen wie jetzt, bei den Spielern wird das ebenso sein.“ Fragen danach, ob es üblich sei, bei Dienstreisen bis in den Morgengrauen zu saufen und Frauen anzusprechen. Was unbestritten geschah, in jener Nacht in Schweden. Es werden quälende Fragen sein, gewiss. Nur: Stehen sie auch nur im entferntesten in der Relation dazu, was die Frau durchleidet– wenn die Anwürfe stimmen? „Wir glauben an Gerechtigkeit“, sagte Pagé. „Möge sie walten.“
Javier Cáceres
Schimpfen und jammern
Die Berliner Eisbären und ihr Vergewaltigungs-Skandal
Als sich Dunkelheit über Berlin- Hohenschönhausen gelegt hatte, das Testspiel des Eishockey-Clubs Eisbären gegen die Hamburg Freezers (3:4) beendet war, folgte Protest. 22 Anhänger des vormals BFC Dynamo genannten Vereins breiteten vor dem Presseraum ein Transparent aus, das sie zuvor schon im Wellblechpalast getragen hatten: „Über Schuld und Unschuld entscheidet nicht die Presse.“ 15 weitere Fans hielten noch einen anderen Schriftzug hoch: „Manche halten ihre Phantasien für ihr Wissen.“
Das zweite Personalpronomen war der Journaille gewidmet. Das erste einer 20-jährigen Frau, die im südschwedischen Kristianstad, nahe Malmö, gegenüber der Polizei angegeben hat, von zwei Spielern der Eisbären, Yvon Corriveau und Brad Bergen, vergewaltigt worden zu sein. In einem Hotel- zimmer, nach unbestritten durch- zechter Nacht, die die viertägige Reise beschloss. Corriveau, 36, und Bergen, 37, beide verheiratet, sitzen deshalb seit einer Woche in Untersuchungshaft. Sie bestreiten die Tat.
„Unloyale Berichterstattung“ werfe sie der Presse vor, sagte eine Frau, ihren Namen wollte sie nicht angeben. Ein Mann wollte „so viele Lügen“ in Zeitungen gefunden haben, dass auch er sich nicht identifizieren wollte. Dass Corriveaus und Bergens Unschuldsbeteuerungen der Wahrheit entsprechen (obwohl für die Staatsanwältin nicht die Tat als solche, sondern nur die Schwere derselben infrage steht), ist für die Fans keine Frage, sondern Gesetz. „Aus internen Berichten“ über das Trainingslager der Eisbären in Schweden gehe das hervor, behauptete der männliche Fan. Von wem der Bericht stamme, wollte er nicht sagen. Dann quoll ein Chor auf. „Presse! Presse! – Auf die Fresse!“
Die meisten Journalisten hatten sich da schon im Presseraum eingefunden, um der Konferenz mit dem Eisbären-Trainer Pierre Pagé beizuwohnen. Und je länger die dauerte, mutete sie wie ein Versuch an, sich selbst zu einem Weg vorzutasten. Irgendwohin, irgendwie, nur weg aus dem Hier und Jetzt. „Das, was wir durchmachen, steht in keinem Lehrbuch“, sagte Pagé.
Irgendwann stellte Pagé eine Parallele zum Verlust her, zum Verlust von Angehörigen. Obwohl die Spieler ja vom Verein vorerst „nur“ suspendiert sind – ein Zeichen des Vereins an die Sponsoren, die ihr Engagement (ebenso vorerst) nicht überdenken. Doch das Wort vom Verlust trifft es wohl ganz gut, unabhängig davon, wie das Verfahren ausgehen wird. Denn wird man sie je wieder aufnehmen können, auch wenn sie freigesprochen werden sollten? Als die Eisbären am Dienstag nach Hamburg fuhren, um bei den Freezers ein Testspiel zu bestreiten, schrieb Bild in der Lokalausgabe: „Achtung, Mädels! Heute kommen die Sexhungrigen nach Hamburg!“
Man könnte 20 Psychologen engagieren, und man würde doch nicht wissen, was man tun solle, sagte Pagé. Er lese viel zur Zeit, Erfolgsstories von Unternehmern, Berichte von Menschen, denen Schreckliches widerfahren ist. Denn seine Aufgabe ist ja immer noch dieselbe wie vor zehn Tagen: ein Team für die am Freitag beginnende Eishockey-Saison zu motivieren. „Man muss den Kopf frei kriegen“, sagt Nationalspieler Sven Felski, auch Pagé sagt das. Nur wie? „Ich habe von meiner Familie nie so viele Fragen gestellt bekommen wie jetzt, bei den Spielern wird das ebenso sein.“ Fragen danach, ob es üblich sei, bei Dienstreisen bis in den Morgengrauen zu saufen und Frauen anzusprechen. Was unbestritten geschah, in jener Nacht in Schweden. Es werden quälende Fragen sein, gewiss. Nur: Stehen sie auch nur im entferntesten in der Relation dazu, was die Frau durchleidet– wenn die Anwürfe stimmen? „Wir glauben an Gerechtigkeit“, sagte Pagé. „Möge sie walten.“
Javier Cáceres
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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Bin ja mal gespannt, ob die Verträge aufgelöst werden... :!: :?: :!:
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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Zum leidigen Eisbären-Vergewaltigungs-Thema habe ich folgenden, wie ich finde sehr interessanten Artikel in der "taz" entdeckt. Dieser beleuchtet die Sache mal ganz anders und bringt sehr pikante Details ans Tageslicht! Hier kann sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden...
[size=18px]"Die wollen nur spielen" [/size]
von BARBARA BOLLWAHN
Die Botschaft ist eindeutig. "Über Schuld entscheidet nicht die Presse", steht auf einer meterlangen Papierrolle. Auf einem Transparent auf der Zuschauertribüne: "Wo die Presse (be)richtet, stirbt die Wahrheit." Und: "Team, Sponsoren und Fans, gemeinsam schaffen wir das!! Einmal Eisbär, immer Eisbär."
An diesem Freitagabend in der Eissporthalle im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen haben die Eishockeyspieler des EHC Eisbären zwei Gegner: die Hamburg Freezers und die anwesenden Pressevertreter. Aus dem Testspiel in Vorbereitung auf die am kommenden Freitag beginnende Saison wird eine Abrechnung. Seit Tagen berichten vorwiegend Boulevardzeitungen seitenweise über die beiden Profispieler Yvon Corriveau und Bradley Bergen. Doch nicht über die spielerischen Qualitäten des Stürmers und des Verteidigers, sondern über einen Vorwurf, der das Ansehen des Clubs schwer schädigen könnte. Sie sollen nach einem Spiel in Schweden eine 20-jährige Frau vergewaltigt haben. Seitdem verhalten sich viele Fans, als wären sie selbst beschuldigt.
Eisbären-Fans sind nicht irgendwelche Fans. Der immer wieder zitierte Satz "Einmal Eisbär, immer Eisbär" ist bei ihnen keine Phrase, das sind Worte fürs Leben. Der Vorwurf einer Vergewaltigung ist für sie so unvorstellbar wie ein in vierter Ehe verheirateter Kanzler, der plötzlich schwul sein soll. Der EHC Eisbären Berlin ist einer der wenigen Sportclubs der DDR, die sich nach der Wende etablieren konnten. Wäre der oberste Stasi-Chef der DDR, Erich Mielke, nicht so vernarrt gewesen in das Spiel auf dem Eis, gäbe es die Eisbären vermutlich gar nicht. Mielke hatte sich gegen einen DDR-Sportbeschluss aus dem Jahre 1969 zur Wehr gesetzt, laut dem nur medaillenträchtige und olympische Sportarten staatlich gefördert werden sollten. Zu denen gehörte Eishockey nicht. So startete 1970 das Rudiment einer Liga: Dynamo Berlin. Zusammen mit Dynamo Weißwasser bildete Dynamo bis 1989 die kleinste Liga der Welt und wurde 15-mal DDR-Meister.
1990 dann wurde der EHC Dynamo Berlin e. V. gegründet und wenige Jahre später den Sponsoren zuliebe in EHC Eisbären umbenannt. Der Imagewechsel hat geklappt: Seit 1999 gehört der Club der Anschutz Entertainment Group des US-Milliardärs Philip F. Anschutz, der neben amerikanischen Football-, Eishockey- und Fußballteams auch mehrere europäische Eishockeyclubs sein Eigen nennt. Die Eisbären zählen seitdem zu den Reichen der Liga.
Doch auch an diesem Freitagabend tragen viele Fans ihre "Dynamo"-T-Shirts und schreien "Dynamo, Dynamo!" oder "Ost-Ost-Ostberlin!" Aber die weitaus meisten tragen rotweißblaue Schals mit dem Eisbären-Kopf und Trikots mit der Nummer ihres Lieblingsspielers: weit geschnittene, lange Shirts, die von oben bis unten mit Werbung bedruckt sind und jeden, ob groß oder klein, dick oder dünn, unförmig aussehen lassen. In der Minderheit sind die Fans ohne Eisbären-Outfit. So wie die beiden Frauen, die eine in spitzen weißen Stiefeln, Jacke und Hose aus Jeans und weißem Cord, die andere in dicksohligen weißen Schuhen und rosafarbener, tief dekolletierter Jacke. Es sind Mutter und Tochter.
Die Tochter ist 17, hat rote Strähnen im Haar, trägt einen glitzernden Stein in der Nase, ein Piercing auf der Zunge, an einem Schneidezahn blinkt ein goldenes Schmuckstück. Wie die meisten Fans will sie ihren Namen nicht sagen. Aber trotz der Versuche von Stadionordnern, Gespräche mit der Presse zu unterbinden, erzählt sie. In der Pause draußen vor der Halle, wo es Bier und Bratwurst gibt und ein DJ-Pult, das ein Plakat mit einem weit aufgerissenen Eisbärenmaul schmückt, auf dem steht: "Die beißen nicht, die wollen nur spielen".
Seit fünf Jahren ist die angehende zahnmedizinische Fachangestellte Fan der Eisbären. Nachdem eine Nachbarin sie zu einem Spiel mitgenommen hatte, war sie sofort von der Stimmung im Stadion, dem Kampf auf dem Eis, der Lautstärke der Trommeln, dem Zusammenhalt unter den Fans angetan. Seitdem gilt bei ihr: "Die Eisbären sind mein Leben." Stolz erzählt sie, dass sie problemlos in der Geschäftsstelle des Clubs die Trainingszeiten erfahre und von einem Spieler die Privatnummer habe. Von welchem, verrät sie nicht. "Ich will ihm nicht schaden." Mehrfach betont sie, dass es "ein rein freundschaftliches Verhältnis" sei. Verheiratete Spieler seien ohnehin tabu.
Vor zwei Jahren hat die Begeisterung dann auch ihre Mutter, die 38-jährige Sachbearbeiterin einer Krankenversicherung, gepackt. Auf ihrer Jeansjacke trägt sie Autogramme von zwei Spielern. Ihr Schwarm ist Bradley Bergen, jener Spieler, der jetzt hinter schwedischen Gardinen sitzt. Seitdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat, dem zuliebe sie zu Fußballspielen gegangen ist, findet sie den Puck spannender als den Ball. "Eishockey ist schöner", sagt sie, "vielleicht auch, weil es härter ist."
Eishockey gilt als der schnellste und härteste Mannschaftssport der Welt. Heißt das, dass es auch außerhalb der Eisfläche schnell und hart zugeht? "Die ganze Mannschaft glaubt das nicht mit der Vergewaltigung", sagt die Tochter. "Vielleicht haben sie mit ihr geschlafen, aber Vergewaltigung - nein, niemals." Als Beweis für ihre These dient ihr eine Gegenfrage. "Warum hatte die Frau keine Hämatome, und warum hat niemand ihre Schreie gehört?" Mit Verweis auf die vielen Auswärtsspiele fügt ihre Mutter hinzu: "Die Spieler sind auch nur Männer, und viele Frauen legen es drauf an." Sie glaubt "an ein linkes Ding", an eine "Mitschuld" der Schwedin.
Sicher, sagt die Tochter, es sei relativ leicht, etwas mit einem Spieler anzufangen. Doch die wüssten schon, vor welchen Fans sie sich in Acht zu nehmen hätten: "Vor den jungen Mädchen, die sich was erhoffen." Die, die den Spielern Briefe schreiben, die versuchen, ihre Privatadresse herauszubekommen. Was diese Fans sich erhoffen? "Na, schwanger zu werden", antwortet die 17-Jährige prompt. Und erzählt von der "Stadionnutte": einer 27-Jährigen, die seit Jahren den Eisbären und Spielern anderer Clubs nachstelle. Was sie bei den Eisbären nicht geschafft hat, habe sie jetzt mit einem Profispieler einer Hamburger Mannschaft erreicht: schwanger zu werden. Doch von solch "richtig krassen Fans" gebe es nur sechs oder sieben.
Ein Eishockeyspieler, der bis vor wenigen Jahren bei den Junioren der Eisbären gespielt hat und einige der Profis kennt, erzählt in einer Kneipe gegenüber der Eissporthalle von dem "angenehmen Nebeneffekt" des Eishockeysports. "Man hat einen guten Stand und landet schnell mit einem Mädchen im Bett. Oder zwei Spieler mit einem Mädchen." Seinen Namen will er nicht nennen, auch nicht, was er jetzt studiert. Zu groß ist die Angst des 22-Jährigen, als Nestbeschmutzer zu gelten.
In den letzten Jahren hat der ehemalige Spieler Veränderungen im Verhältnis der weiblichen Fans zu den Spielern bemerkt. Hätten Mädchen früher nur nach Autogrammen angestanden, gehe es längst "viel anzüglicher und eindeutiger" zu. "Viele Mädchen wollen mit den Spielern ins Bett." Und: "Viele Mädchen rühmen sich damit, wenn sie es geschafft haben." Eishockeyspieler, sagt er, seien schon "härtere Zeitgenossen". Doch eine Vergewaltigung? Nein, das kann er sich nicht vorstellen. "Das sind beide Familienväter, die haben als Profispieler viel zu verlieren."
Glaubt man dem ehemaligen Juniorspieler, geht es mitunter nach Spielen derber als auf dem Eis zu. Ein Profispieler erzählte ihm von einem Saisonabschluss in Sachsen, der ihn an einen schlechten Pornofilm erinnere. "Da wurde eine Hochsprungmatte in die Kabine gelegt, und die Mädchen, die vor der Tür Schlange standen, wurden nach und nach in kleinen Gruppen reingelassen." Gangbang heiße diese Art von Gruppensex und sei durchaus üblich beim Eishockey.
Bevor sich der ehemalige Juniorspieler verabschiedet, erzählt er noch eine Geschichte. Vor einigen Jahren hätten Profispieler der Eisbären für einen behinderten Fan Geld gesammelt, damit er die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen konnte. "Eine derbe Nettigkeit" nennt er das und fügt lachend hinzu: "Oder Charity der besonderen Art".
Nur die beiden inhaftierten Eisbären-Spieler und die Schwedin wissen, was wirklich vorgefallen ist an dem Abend im Mannschaftshotel. Trotzdem meinen viele Fans sagen zu können, was gewesen ist, beziehungsweise was nicht. So wie die 25-jährige Studentin, die in einer Spielpause zusammen mit ihrem Freund ein Bier trinkt. "In Deutschland wäre das keine Vergewaltigung", ist sie überzeugt. "Mir tun nur die Frauen der Spieler Leid." Auch ihr Freund, ein 26-jähriger Stukkateur, hat eine Erklärung. "Ich nehme mal an, die Schwedin war besoffen und wollte mitmachen." Ein 45-jähriger arbeitsloser Fernfahrer, der als junger Mann bei Dynamo Eisschnelllauf trainiert hat, schüttelt den Kopf. "Pillepalle! Da ist nichts dran." Es gebe viele Spielerinnen, die den Sportlern hinterherrennen. Aber eine Vergewaltigung? "Vielleicht war es verschmähte Liebe. Sie ist nicht rangekommen und hat deshalb Anzeige erstattet." Und dann sagt er etwas, was vielleicht viele Fans glauben und was gut in ihre Ost-West-Legenden-Bildung passt. "Die ganze Geschichte würde weniger aufgebauscht werden, wenn wir nicht ein Ostclub wären."
Das Testspiel verlieren die Eisbären 3:4.
[size=18px]"Die wollen nur spielen" [/size]
von BARBARA BOLLWAHN
Die Botschaft ist eindeutig. "Über Schuld entscheidet nicht die Presse", steht auf einer meterlangen Papierrolle. Auf einem Transparent auf der Zuschauertribüne: "Wo die Presse (be)richtet, stirbt die Wahrheit." Und: "Team, Sponsoren und Fans, gemeinsam schaffen wir das!! Einmal Eisbär, immer Eisbär."
An diesem Freitagabend in der Eissporthalle im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen haben die Eishockeyspieler des EHC Eisbären zwei Gegner: die Hamburg Freezers und die anwesenden Pressevertreter. Aus dem Testspiel in Vorbereitung auf die am kommenden Freitag beginnende Saison wird eine Abrechnung. Seit Tagen berichten vorwiegend Boulevardzeitungen seitenweise über die beiden Profispieler Yvon Corriveau und Bradley Bergen. Doch nicht über die spielerischen Qualitäten des Stürmers und des Verteidigers, sondern über einen Vorwurf, der das Ansehen des Clubs schwer schädigen könnte. Sie sollen nach einem Spiel in Schweden eine 20-jährige Frau vergewaltigt haben. Seitdem verhalten sich viele Fans, als wären sie selbst beschuldigt.
Eisbären-Fans sind nicht irgendwelche Fans. Der immer wieder zitierte Satz "Einmal Eisbär, immer Eisbär" ist bei ihnen keine Phrase, das sind Worte fürs Leben. Der Vorwurf einer Vergewaltigung ist für sie so unvorstellbar wie ein in vierter Ehe verheirateter Kanzler, der plötzlich schwul sein soll. Der EHC Eisbären Berlin ist einer der wenigen Sportclubs der DDR, die sich nach der Wende etablieren konnten. Wäre der oberste Stasi-Chef der DDR, Erich Mielke, nicht so vernarrt gewesen in das Spiel auf dem Eis, gäbe es die Eisbären vermutlich gar nicht. Mielke hatte sich gegen einen DDR-Sportbeschluss aus dem Jahre 1969 zur Wehr gesetzt, laut dem nur medaillenträchtige und olympische Sportarten staatlich gefördert werden sollten. Zu denen gehörte Eishockey nicht. So startete 1970 das Rudiment einer Liga: Dynamo Berlin. Zusammen mit Dynamo Weißwasser bildete Dynamo bis 1989 die kleinste Liga der Welt und wurde 15-mal DDR-Meister.
1990 dann wurde der EHC Dynamo Berlin e. V. gegründet und wenige Jahre später den Sponsoren zuliebe in EHC Eisbären umbenannt. Der Imagewechsel hat geklappt: Seit 1999 gehört der Club der Anschutz Entertainment Group des US-Milliardärs Philip F. Anschutz, der neben amerikanischen Football-, Eishockey- und Fußballteams auch mehrere europäische Eishockeyclubs sein Eigen nennt. Die Eisbären zählen seitdem zu den Reichen der Liga.
Doch auch an diesem Freitagabend tragen viele Fans ihre "Dynamo"-T-Shirts und schreien "Dynamo, Dynamo!" oder "Ost-Ost-Ostberlin!" Aber die weitaus meisten tragen rotweißblaue Schals mit dem Eisbären-Kopf und Trikots mit der Nummer ihres Lieblingsspielers: weit geschnittene, lange Shirts, die von oben bis unten mit Werbung bedruckt sind und jeden, ob groß oder klein, dick oder dünn, unförmig aussehen lassen. In der Minderheit sind die Fans ohne Eisbären-Outfit. So wie die beiden Frauen, die eine in spitzen weißen Stiefeln, Jacke und Hose aus Jeans und weißem Cord, die andere in dicksohligen weißen Schuhen und rosafarbener, tief dekolletierter Jacke. Es sind Mutter und Tochter.
Die Tochter ist 17, hat rote Strähnen im Haar, trägt einen glitzernden Stein in der Nase, ein Piercing auf der Zunge, an einem Schneidezahn blinkt ein goldenes Schmuckstück. Wie die meisten Fans will sie ihren Namen nicht sagen. Aber trotz der Versuche von Stadionordnern, Gespräche mit der Presse zu unterbinden, erzählt sie. In der Pause draußen vor der Halle, wo es Bier und Bratwurst gibt und ein DJ-Pult, das ein Plakat mit einem weit aufgerissenen Eisbärenmaul schmückt, auf dem steht: "Die beißen nicht, die wollen nur spielen".
Seit fünf Jahren ist die angehende zahnmedizinische Fachangestellte Fan der Eisbären. Nachdem eine Nachbarin sie zu einem Spiel mitgenommen hatte, war sie sofort von der Stimmung im Stadion, dem Kampf auf dem Eis, der Lautstärke der Trommeln, dem Zusammenhalt unter den Fans angetan. Seitdem gilt bei ihr: "Die Eisbären sind mein Leben." Stolz erzählt sie, dass sie problemlos in der Geschäftsstelle des Clubs die Trainingszeiten erfahre und von einem Spieler die Privatnummer habe. Von welchem, verrät sie nicht. "Ich will ihm nicht schaden." Mehrfach betont sie, dass es "ein rein freundschaftliches Verhältnis" sei. Verheiratete Spieler seien ohnehin tabu.
Vor zwei Jahren hat die Begeisterung dann auch ihre Mutter, die 38-jährige Sachbearbeiterin einer Krankenversicherung, gepackt. Auf ihrer Jeansjacke trägt sie Autogramme von zwei Spielern. Ihr Schwarm ist Bradley Bergen, jener Spieler, der jetzt hinter schwedischen Gardinen sitzt. Seitdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat, dem zuliebe sie zu Fußballspielen gegangen ist, findet sie den Puck spannender als den Ball. "Eishockey ist schöner", sagt sie, "vielleicht auch, weil es härter ist."
Eishockey gilt als der schnellste und härteste Mannschaftssport der Welt. Heißt das, dass es auch außerhalb der Eisfläche schnell und hart zugeht? "Die ganze Mannschaft glaubt das nicht mit der Vergewaltigung", sagt die Tochter. "Vielleicht haben sie mit ihr geschlafen, aber Vergewaltigung - nein, niemals." Als Beweis für ihre These dient ihr eine Gegenfrage. "Warum hatte die Frau keine Hämatome, und warum hat niemand ihre Schreie gehört?" Mit Verweis auf die vielen Auswärtsspiele fügt ihre Mutter hinzu: "Die Spieler sind auch nur Männer, und viele Frauen legen es drauf an." Sie glaubt "an ein linkes Ding", an eine "Mitschuld" der Schwedin.
Sicher, sagt die Tochter, es sei relativ leicht, etwas mit einem Spieler anzufangen. Doch die wüssten schon, vor welchen Fans sie sich in Acht zu nehmen hätten: "Vor den jungen Mädchen, die sich was erhoffen." Die, die den Spielern Briefe schreiben, die versuchen, ihre Privatadresse herauszubekommen. Was diese Fans sich erhoffen? "Na, schwanger zu werden", antwortet die 17-Jährige prompt. Und erzählt von der "Stadionnutte": einer 27-Jährigen, die seit Jahren den Eisbären und Spielern anderer Clubs nachstelle. Was sie bei den Eisbären nicht geschafft hat, habe sie jetzt mit einem Profispieler einer Hamburger Mannschaft erreicht: schwanger zu werden. Doch von solch "richtig krassen Fans" gebe es nur sechs oder sieben.
Ein Eishockeyspieler, der bis vor wenigen Jahren bei den Junioren der Eisbären gespielt hat und einige der Profis kennt, erzählt in einer Kneipe gegenüber der Eissporthalle von dem "angenehmen Nebeneffekt" des Eishockeysports. "Man hat einen guten Stand und landet schnell mit einem Mädchen im Bett. Oder zwei Spieler mit einem Mädchen." Seinen Namen will er nicht nennen, auch nicht, was er jetzt studiert. Zu groß ist die Angst des 22-Jährigen, als Nestbeschmutzer zu gelten.
In den letzten Jahren hat der ehemalige Spieler Veränderungen im Verhältnis der weiblichen Fans zu den Spielern bemerkt. Hätten Mädchen früher nur nach Autogrammen angestanden, gehe es längst "viel anzüglicher und eindeutiger" zu. "Viele Mädchen wollen mit den Spielern ins Bett." Und: "Viele Mädchen rühmen sich damit, wenn sie es geschafft haben." Eishockeyspieler, sagt er, seien schon "härtere Zeitgenossen". Doch eine Vergewaltigung? Nein, das kann er sich nicht vorstellen. "Das sind beide Familienväter, die haben als Profispieler viel zu verlieren."
Glaubt man dem ehemaligen Juniorspieler, geht es mitunter nach Spielen derber als auf dem Eis zu. Ein Profispieler erzählte ihm von einem Saisonabschluss in Sachsen, der ihn an einen schlechten Pornofilm erinnere. "Da wurde eine Hochsprungmatte in die Kabine gelegt, und die Mädchen, die vor der Tür Schlange standen, wurden nach und nach in kleinen Gruppen reingelassen." Gangbang heiße diese Art von Gruppensex und sei durchaus üblich beim Eishockey.
Bevor sich der ehemalige Juniorspieler verabschiedet, erzählt er noch eine Geschichte. Vor einigen Jahren hätten Profispieler der Eisbären für einen behinderten Fan Geld gesammelt, damit er die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen konnte. "Eine derbe Nettigkeit" nennt er das und fügt lachend hinzu: "Oder Charity der besonderen Art".
Nur die beiden inhaftierten Eisbären-Spieler und die Schwedin wissen, was wirklich vorgefallen ist an dem Abend im Mannschaftshotel. Trotzdem meinen viele Fans sagen zu können, was gewesen ist, beziehungsweise was nicht. So wie die 25-jährige Studentin, die in einer Spielpause zusammen mit ihrem Freund ein Bier trinkt. "In Deutschland wäre das keine Vergewaltigung", ist sie überzeugt. "Mir tun nur die Frauen der Spieler Leid." Auch ihr Freund, ein 26-jähriger Stukkateur, hat eine Erklärung. "Ich nehme mal an, die Schwedin war besoffen und wollte mitmachen." Ein 45-jähriger arbeitsloser Fernfahrer, der als junger Mann bei Dynamo Eisschnelllauf trainiert hat, schüttelt den Kopf. "Pillepalle! Da ist nichts dran." Es gebe viele Spielerinnen, die den Sportlern hinterherrennen. Aber eine Vergewaltigung? "Vielleicht war es verschmähte Liebe. Sie ist nicht rangekommen und hat deshalb Anzeige erstattet." Und dann sagt er etwas, was vielleicht viele Fans glauben und was gut in ihre Ost-West-Legenden-Bildung passt. "Die ganze Geschichte würde weniger aufgebauscht werden, wenn wir nicht ein Ostclub wären."
Das Testspiel verlieren die Eisbären 3:4.
Geboren in 1981,
das Herz vergeben seit 1901...

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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Berufungs-Antrag von Corriveau & Bergen zurückgewiesen
Sie bleiben in Haft
Berlin - Wirklich überraschend war es nicht, was Richter Jan.E.Ohlsson gestern verkündete. Die der Vergewaltigung beschuldigten Eisbärenstars Yvon Corriveau und Brad Bergen bleiben im schwedischen Kristianstad in Untersuchungshaft.
Das Oberlandesgericht Malmö schmetterte den Berufungs-Antrag der Anwälte Lars Engstrand und Johann Eriksson ab. Ebenso die Bitte des juristischen Beistands um eine mündliche Verhandlung. Ohlsson: "Das Urteil des Landgerichts hat Bestand." Heißt: Die EHC-Profis verbleiben mindestens bis zum nächsten Haftprüfungstermin am 9. September im Gefängnis.
Manager Peter John Lee: "Wir wussten, dass in Schweden bestehende Anordnungen in solchen Fällen selten geändert werden. Damit müssen wir leben." Es ist schwer, aber dennoch versucht man beim EHC, so normal wie in dieser Situation möglich zu arbeiten.
Lee: "Langsam lässt der Schock bei den Spielern nach, kommt die Energie zurück. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit einem Sieg in die neue Spielzeit starten." Vielleicht sogar auch mit einem neuen Spieler. Lee: "Wir stehen in aussichtsreichen Verhandlungen, hoffen noch vor Freitag zum Abschluss zu kommen." top
Berliner Kurier vom 3. September 2003
Sie bleiben in Haft
Berlin - Wirklich überraschend war es nicht, was Richter Jan.E.Ohlsson gestern verkündete. Die der Vergewaltigung beschuldigten Eisbärenstars Yvon Corriveau und Brad Bergen bleiben im schwedischen Kristianstad in Untersuchungshaft.
Das Oberlandesgericht Malmö schmetterte den Berufungs-Antrag der Anwälte Lars Engstrand und Johann Eriksson ab. Ebenso die Bitte des juristischen Beistands um eine mündliche Verhandlung. Ohlsson: "Das Urteil des Landgerichts hat Bestand." Heißt: Die EHC-Profis verbleiben mindestens bis zum nächsten Haftprüfungstermin am 9. September im Gefängnis.
Manager Peter John Lee: "Wir wussten, dass in Schweden bestehende Anordnungen in solchen Fällen selten geändert werden. Damit müssen wir leben." Es ist schwer, aber dennoch versucht man beim EHC, so normal wie in dieser Situation möglich zu arbeiten.
Lee: "Langsam lässt der Schock bei den Spielern nach, kommt die Energie zurück. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit einem Sieg in die neue Spielzeit starten." Vielleicht sogar auch mit einem neuen Spieler. Lee: "Wir stehen in aussichtsreichen Verhandlungen, hoffen noch vor Freitag zum Abschluss zu kommen." top
Berliner Kurier vom 3. September 2003
Geboren in 1981,
das Herz vergeben seit 1901...

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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
[quote="""]
Glaubt man dem ehemaligen Juniorspieler, geht es mitunter nach Spielen derber als auf dem Eis zu. Ein Profispieler erzählte ihm von einem Saisonabschluss in Sachsen, der ihn an einen schlechten Pornofilm erinnere. "Da wurde eine Hochsprungmatte in die Kabine gelegt, und die Mädchen, die vor der Tür Schlange standen, wurden nach und nach in kleinen Gruppen reingelassen." Gangbang heiße diese Art von Gruppensex und sei durchaus üblich beim Eishockey.
---> Vielleicht denken jetzt einige von Euch mal realistischer über vermeintliche Eishockey-Idole, wenn Ihr diese Zeilen gelesen habt. Fanbetreuung der etwas anderen Art...
Und ich möchte eines betonen: Solche oder ähnliche Aktionen betreffen wohl nicht zwangsläufig alle Spieler bzw. alle Klubs innerhalb der DEL, aber sind nach meinem Wissen auch keine Seltenheit. Bovi z. B. hat das ja auch indirekt bestätigt.
Und ich sage es nochmals: Sollte es wirklich eine Vergewaltigung gewesen sein, finde ich das abscheulich und schrecklich. Nur damit nicht ein 2. Mal makabere Mißverständnisse aufkommen.
Glaubt man dem ehemaligen Juniorspieler, geht es mitunter nach Spielen derber als auf dem Eis zu. Ein Profispieler erzählte ihm von einem Saisonabschluss in Sachsen, der ihn an einen schlechten Pornofilm erinnere. "Da wurde eine Hochsprungmatte in die Kabine gelegt, und die Mädchen, die vor der Tür Schlange standen, wurden nach und nach in kleinen Gruppen reingelassen." Gangbang heiße diese Art von Gruppensex und sei durchaus üblich beim Eishockey.
---> Vielleicht denken jetzt einige von Euch mal realistischer über vermeintliche Eishockey-Idole, wenn Ihr diese Zeilen gelesen habt. Fanbetreuung der etwas anderen Art...
Und ich möchte eines betonen: Solche oder ähnliche Aktionen betreffen wohl nicht zwangsläufig alle Spieler bzw. alle Klubs innerhalb der DEL, aber sind nach meinem Wissen auch keine Seltenheit. Bovi z. B. hat das ja auch indirekt bestätigt.
Und ich sage es nochmals: Sollte es wirklich eine Vergewaltigung gewesen sein, finde ich das abscheulich und schrecklich. Nur damit nicht ein 2. Mal makabere Mißverständnisse aufkommen.
http://www.aev-panther.de.....www.fcaugsburg.de.....www.bvb09.de.....www.schwatzgelb.de
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
" hat geschrieben:Bovi z. B. hat das ja auch indirekt bestätigt.
Na, wenn DER das bestätigt! :roll:
Bei wievielem DEL Spielen glaubst Du, war Bovi oder irgendein anderer Forum User schon in der Kabine?
Nicht immer unkritisch alles glauben, was User hier reinschreiben!
mfG, Tim
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Gemeinsam stark für Augsburger Kinder: www.7xsieben.de
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- Registriert: 07.04.2003 21:55
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
@ Mythos-AEV
@ Michi:
Also, ich kann es mir sehr gut vorstellen...so etwas in d e r Art passiert wahrscheinlich in der gesamten DEL 100 mal pro Saison, nur diesmal hat eine junge Frau großen Mut gezeigt und kapiert, dass sie naiv gewesen war. So sehe ich das jedenfalls nach meinem augenblicklichen Kenntnisstand.
Siehe mein Beitrag weiter oben --> Orgien in der DEL
glaubt mir, das ist in vielen, vielleicht allen Klubs gang und gäbe im Laufe einer langen Saison mit vielen Spielen, Reisen, Übernachtungen in fremden Städten / Orten...
jeder kann von solchen "Praktiken" halten, was er will, ich schmunzle gerade darüber
Sorry ich will ja wirklich nichts breit treten. Aber dieser Text von dir ließt sich so als ob pro Saison 100 Vergéwaltigungen stattfinden. Oder was soll der Zusatz" dieses Mal hat eine junge Frau großen Mut gehabt" nachdem Sie Anzeige erstattet hat. Wenn es doch in Anführungsstrichen nur Sexorgien waren bei denen alle auch die Frauen einverstanden waren, kann ja wohl keine eine Anzeige erstatten. Also erklär mal diesen Widerspruch in deiner Aussage
@ Michi:
Also, ich kann es mir sehr gut vorstellen...so etwas in d e r Art passiert wahrscheinlich in der gesamten DEL 100 mal pro Saison, nur diesmal hat eine junge Frau großen Mut gezeigt und kapiert, dass sie naiv gewesen war. So sehe ich das jedenfalls nach meinem augenblicklichen Kenntnisstand.
Siehe mein Beitrag weiter oben --> Orgien in der DEL
glaubt mir, das ist in vielen, vielleicht allen Klubs gang und gäbe im Laufe einer langen Saison mit vielen Spielen, Reisen, Übernachtungen in fremden Städten / Orten...
jeder kann von solchen "Praktiken" halten, was er will, ich schmunzle gerade darüber
Sorry ich will ja wirklich nichts breit treten. Aber dieser Text von dir ließt sich so als ob pro Saison 100 Vergéwaltigungen stattfinden. Oder was soll der Zusatz" dieses Mal hat eine junge Frau großen Mut gehabt" nachdem Sie Anzeige erstattet hat. Wenn es doch in Anführungsstrichen nur Sexorgien waren bei denen alle auch die Frauen einverstanden waren, kann ja wohl keine eine Anzeige erstatten. Also erklär mal diesen Widerspruch in deiner Aussage
"Wenn Eishockey ein Sport unter Männern ist, dann war ich heute Abend hier falsch" Larry Mitchell Eishockeygott 

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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Uups. da ist wohl etwas durcheinander gekommen. :roll: :roll: :roll:
@Mythos-AEV
@ Michi:
Also, ich kann es mir sehr gut vorstellen...so etwas in d e r Art passiert wahrscheinlich in der gesamten DEL 100 mal pro Saison, nur diesmal hat eine junge Frau großen Mut gezeigt und kapiert, dass sie naiv gewesen war. So sehe ich das jedenfalls nach meinem augenblicklichen Kenntnisstand.
Soweit deine Aussage. Und jetzt erklär mir, wenn Du "nur" diese Sexorgien meinst die ja hundert Mal pro Saison vorkommen, wieso dann jetzt endlich "eine junge Frau den Mut gezeigt hat" und Anzeige gemacht hat.Waren die Orgien jetzt freiwillig von allen!!! Beteiligten? Dann braucht ja niemand Anzeige zu erstatten. Aber bitte erklär mir dann diesen Satz.
@Mythos-AEV
@ Michi:
Also, ich kann es mir sehr gut vorstellen...so etwas in d e r Art passiert wahrscheinlich in der gesamten DEL 100 mal pro Saison, nur diesmal hat eine junge Frau großen Mut gezeigt und kapiert, dass sie naiv gewesen war. So sehe ich das jedenfalls nach meinem augenblicklichen Kenntnisstand.
Soweit deine Aussage. Und jetzt erklär mir, wenn Du "nur" diese Sexorgien meinst die ja hundert Mal pro Saison vorkommen, wieso dann jetzt endlich "eine junge Frau den Mut gezeigt hat" und Anzeige gemacht hat.Waren die Orgien jetzt freiwillig von allen!!! Beteiligten? Dann braucht ja niemand Anzeige zu erstatten. Aber bitte erklär mir dann diesen Satz.
"Wenn Eishockey ein Sport unter Männern ist, dann war ich heute Abend hier falsch" Larry Mitchell Eishockeygott 

2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
also...
ich meinte: ich finde es okay, wenn eine Frau, die "überredet" oder sogar gezwungen wird zum Sex mit 1, 2 oder mehreren Spielern - obwohl ihr Wille dagegensteht - dies zur Anzeige bringt. Das ist mutig von ihr und verdient Respekt. Man darf nicht vergessen: Sie ist erst 20, lebt wohl noch bei den Eltern; die inhaftierten Profis sind 36+37.
Ich habe schon einmal geschrieben, dass ich mich in meinen beiden direkt untereinander gefügten Anfangsbeiträgen (Seite 1 dieses Threads) leider mißverständlich ausgedrückt habe, was mir auch zurecht böse Kommentare eingebracht hat.
Noch einmal meine Meinung:
Abschleppgeschichten und Orgien in der DEL mit Einwilligung oder sogar auf Betreiben der Frauen hin sind deren Sache. Geht uns ja eigentlich nix an, trotzdem spricht man darüber.
Vergewaltigung = schrecklich, abstoßend, strafrechtliche Konsequenzen absolut und eingeschränkt angemessen. Eine Schande für die gesamte DEL - eigentlich für den ganzen deutschen Sport.
So. Und jetzt hab ich keine Lust mehr auf dieses Thema.
Die Zeit wird zeigen, wie die Justiz entscheidet.
Ich hoffe für die Herren Bergen und Corriveau und deren Umfeld, dass sich die Sache wirklich komplett aufklärt. Gerechtigkeit muß einfach sein.
Noch ist zu vieles unklar (war die Schwedin schlagzeilengeil und hat sie die Dinge übertrieben dargestellt? // war es schwere Vergewaltigung, wie sie lt. EH-NEWS ja Bergen wohl vorgeworfen wird? // war es bei Bergen und Corriveau jeweils keine schwere Vergewaltigung? // (...))
Ich bin das Thema jetzt echt langsam leid.
Übermorgen beginnt die neue Saison in der DEL ... wenden wir uns langsam wieder dem Sportlichen zu!
Ich wünsche auch den Eisbären und deren Fans, dass die Saison einigermaßen passabel anläuft trotz dieser Probleme.
ich meinte: ich finde es okay, wenn eine Frau, die "überredet" oder sogar gezwungen wird zum Sex mit 1, 2 oder mehreren Spielern - obwohl ihr Wille dagegensteht - dies zur Anzeige bringt. Das ist mutig von ihr und verdient Respekt. Man darf nicht vergessen: Sie ist erst 20, lebt wohl noch bei den Eltern; die inhaftierten Profis sind 36+37.
Ich habe schon einmal geschrieben, dass ich mich in meinen beiden direkt untereinander gefügten Anfangsbeiträgen (Seite 1 dieses Threads) leider mißverständlich ausgedrückt habe, was mir auch zurecht böse Kommentare eingebracht hat.
Noch einmal meine Meinung:
Abschleppgeschichten und Orgien in der DEL mit Einwilligung oder sogar auf Betreiben der Frauen hin sind deren Sache. Geht uns ja eigentlich nix an, trotzdem spricht man darüber.
Vergewaltigung = schrecklich, abstoßend, strafrechtliche Konsequenzen absolut und eingeschränkt angemessen. Eine Schande für die gesamte DEL - eigentlich für den ganzen deutschen Sport.
So. Und jetzt hab ich keine Lust mehr auf dieses Thema.
Die Zeit wird zeigen, wie die Justiz entscheidet.
Ich hoffe für die Herren Bergen und Corriveau und deren Umfeld, dass sich die Sache wirklich komplett aufklärt. Gerechtigkeit muß einfach sein.
Noch ist zu vieles unklar (war die Schwedin schlagzeilengeil und hat sie die Dinge übertrieben dargestellt? // war es schwere Vergewaltigung, wie sie lt. EH-NEWS ja Bergen wohl vorgeworfen wird? // war es bei Bergen und Corriveau jeweils keine schwere Vergewaltigung? // (...))
Ich bin das Thema jetzt echt langsam leid.
Übermorgen beginnt die neue Saison in der DEL ... wenden wir uns langsam wieder dem Sportlichen zu!
Ich wünsche auch den Eisbären und deren Fans, dass die Saison einigermaßen passabel anläuft trotz dieser Probleme.
http://www.aev-panther.de.....www.fcaugsburg.de.....www.bvb09.de.....www.schwatzgelb.de
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
" hat geschrieben:Also, ich kann es mir sehr gut vorstellen...so etwas in d e r Art passiert wahrscheinlich in der gesamten DEL 100 mal pro Saison...
:roll: :roll: :roll:
Klar, die Eishockeyspieler sind wahre Monster.
Ich habe gehört, daß die auch regelmäßig vor Playoffspielen kleine Kinder fressen!
mfG, Tim
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Gemeinsam stark für Augsburger Kinder: www.7xsieben.de
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2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
@ Tim:
Die von Dir zitierte Aussage war nicht auf Vergewaltigung, sondern auf Abschleppereien und evtl. Orgien bezogen :!: :!: :!:
Ich denke außerdem nicht, dass ich "immer unkritisch" alles glaube, was andere User hier reinschreiben (zumal ich keine besondere Affinität zu Bovi habe)...aber diese "Geschichte" hier deckt sich in gewissen Teilen schon mit dem, was ich aus meiner Zeit beim und rund ums Eishockey seit 1986 mitbekommen und aus erster Hand berichtet bekommen habe. Jetzt mal ehrlich: Das weiß doch jeder, der regelmäßig zum Eishockey geht, dass EH-Spieler - verallgemeinernd gesprochen :!: - keine Kinder von Traurigkeit sind, oder? Ich sage noch einmal: Das betrifft nicht alle, sondern nur einige :!: :!: :!:
Außerdem: Die Zahl 100 (..."passiert 100 Mal pro Saison"...) erscheint hier vielleicht hochgegriffen. Aber: 100:14 Teams = 7,14 mal pro Klub an 52 Spieltagen (26 Heimspiele)...wahrscheinlich sogar noch zu gering geschätzt...
wie auch immer...es gibt wirklich Wichtigeres auf der Welt als die "Balzrituale" professioneller Eishockeyspieler.
Die von Dir zitierte Aussage war nicht auf Vergewaltigung, sondern auf Abschleppereien und evtl. Orgien bezogen :!: :!: :!:
Ich denke außerdem nicht, dass ich "immer unkritisch" alles glaube, was andere User hier reinschreiben (zumal ich keine besondere Affinität zu Bovi habe)...aber diese "Geschichte" hier deckt sich in gewissen Teilen schon mit dem, was ich aus meiner Zeit beim und rund ums Eishockey seit 1986 mitbekommen und aus erster Hand berichtet bekommen habe. Jetzt mal ehrlich: Das weiß doch jeder, der regelmäßig zum Eishockey geht, dass EH-Spieler - verallgemeinernd gesprochen :!: - keine Kinder von Traurigkeit sind, oder? Ich sage noch einmal: Das betrifft nicht alle, sondern nur einige :!: :!: :!:
Außerdem: Die Zahl 100 (..."passiert 100 Mal pro Saison"...) erscheint hier vielleicht hochgegriffen. Aber: 100:14 Teams = 7,14 mal pro Klub an 52 Spieltagen (26 Heimspiele)...wahrscheinlich sogar noch zu gering geschätzt...
wie auch immer...es gibt wirklich Wichtigeres auf der Welt als die "Balzrituale" professioneller Eishockeyspieler.
http://www.aev-panther.de.....www.fcaugsburg.de.....www.bvb09.de.....www.schwatzgelb.de
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Ich kann mir nicht helfen Mythos, ab er Du betreibst hier unter einem Deckmantel eine derart negative Stimmungsmache gegen Eishockeyspieler, die meiner Meinung nach und im wahrsten Sinne, weit unter der Gürtellinie liegt." hat geschrieben:
Alleine Dein Satz "Solche oder ähnliche Aktionen betreffen wohl nicht zwangsläufig alle Spieler..." ist eine Frechheit.
Wenn Frauen, wie in Deinem beschriebenen Fall, vor der Kabine schlangestehen um bei derartigen Spielen mitzumachen, ist es ihre Sache und billig. Kann man da aber dem jeweiligen Spieler Vorwürfe machen ?
Es ist eine freiwillige Sache, keiner zwingt eine Frau auf die von Dir beschriebene Matte.
Dein Beispiel aus Sachsen ist meiner Meinung nach eh die Wichtigtuerei eines Menschen und wahrscheinlich in dieser Form nie passiert. Hier nehme ich mal das Beispiel AEV und Ende des Spieles, glaubst Du allen Ernstes das ein paar Mädels lustig auf irgendwelchen Spielern rumhoppeln wärend die Spielerfrauen vor der Kabine mit ihren Kindern auf ihre Männer warten ?
Einzellfälle wird es mit Sicherheit geben, genauso wie bei einem Boris im Tennis, einem Olli Kahn im Fußball oder einem Wurmdobler (frei erfunden) im Tischfussball.
Einen ganzen Berufsstand aber, aufgrund eines noch nicht bewiesenen Vorfalles zu denunzieren und aus Eishockeyspieler gierige und untreue Sexmonster zu machen, liegt fern jeglicher Realität.
Gruß
Alex
Nach der WM ist vor der EM !
Am 02.09.06 in Stuttgart live dabei !
Am 02.09.06 in Stuttgart live dabei !
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Guten Morgen, Alex," hat geschrieben:
Einen ganzen Berufsstand aber, aufgrund eines noch nicht bewiesenen Vorfalles zu denunzieren und aus Eishockeyspieler gierige und untreue Sexmonster zu machen, liegt fern jeglicher Realität.
Gruß
Alex
ich habe mehrfach betont, dass ich mich mit meinen Äußerungen nicht auf einen ganzen Berufsstand beziehe, sondern auf "einige" :!: der über 300 DEL-Profis bzw. auf einige :!: der Akteure in den unteren Ligen. Du kannst ja dazu auch gerne noch einmal meine Beiträge zu diesem Thema lesen, wenn es Dich nicht langsam nervt (so gehts mir jedenfalls).
Ich habe einfach gewisse Dinge mitbekommen - nicht nur in Augsburg, auch in Memmingen, in Regensburg, Hannover und anderswo. Habe und hatte Kontakt zu Eishockeyspielern. Will damit nicht prahlen - das ist nix Besonderes. Dies nur zur Erklärung. Mehr per PN, wenn Du möchtest.
Ich glaube schon, dass ich da Wahrheit und Realität auf der einen Seite und Gerüchte bzw. Halbwahrheiten auf der anderen Seite trennen kann.
Mir liegt das Augsburger Eishockey mit Sicherheit genauso am Herzen wie Dir (auch ich kenne Duanne Moeser noch als "Neuankömmling" aus Sonthofen), daher geht es mir auch nicht um Stimmungsmache gegen eine Branche, sondern, wenn Du so willst, um "Aufklärungsarbeit" für - ich sags mal provokant - verblendete Fans, die blind und naiv ihre "Idole" zu wahren Göttern hochstilisieren.
In meinen Augen sind DEL-Spieler einfach nur ganz normale Menschen, die in ihrem Job auf einem sehr hohen Level arbeiten.
Über deren Privatleben zu reden und nachzudenken - dazu habe ich mittlerweile wirklich die Lust verloren; zumal, wie schon gesagt, uns das Privatleben der Spieler eigentlich nix angeht. Gesprochen wird trotzdem darüber, wie man ja an dieser Diskussion und ihrem mittlerweile 8-seitigen Umfang erkennen kann.
http://www.aev-panther.de.....www.fcaugsburg.de.....www.bvb09.de.....www.schwatzgelb.de
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Hier mal wieder etwas Berliner Presse von heute über die Eisbären, in jedem Artikel kommt diese Angelegenheit vor:
Der Tagesspiegel
Mission Mitspielen
Die Eisbären starten am Freitag in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga – mit vorsichtig formulierten Zielen
Von Claus Vetter
Berlin. Los geht’s. Prima! Oder etwa nicht? Die Herren aus der Chefetage des EHC Eisbären scheinen sich da am Mittwoch bei einer vom Hauptsponsor, der Gasag, einberufenen Konferenz, nicht so sicher. Jetzt soll also über den Saisonbeginn in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geplaudert werden. Freitag geht es für die Eisbären los, mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Freiburg Wölfe im Sportforum (19 Uhr 30). An sich lässt sich schön darüber parlieren. Saisonziel und so weiter. Doch seitdem die Spieler Yvon Corriveau und Brad Bergen in Schweden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung in Untersuchungshaft sitzen, wurde selten beim Berliner Klub über etwas anderes geredet als über die beiden Beschuldigten.
Natürlich hoffen Geschäftsführer Detlef Kornett, Trainer Pierre Pagé, Manager Peter John Lee und Marketingchef Billy Flynn am Mittwoch auf Fragen nach Banalem. Und – es sei dem Quartett vergönnt – solche Fragen kommen. Flynn darf fröhlich verbreiten, dass der letzte von vier neuen Sponsoren bei den Eisbären unterschrieben hat. „Siemens“, sagt Flynn. „Ein Großunternehmen also.“ Nach großen Unternehmungen ist auch Pagé zumute. Natürlich, nachdem die Eisbären vergangene Saison bestes Team der DEL-Hauptrunde waren. „Im Geschäftsleben ist es üblich, dass man trotz eines guten Jahres zehn Prozent mehr erwartet“, sagt er. „Die Welt ist nicht fair, sondern hart. Also müssen wir hart sein, um Erfolg zu haben.“
Eine Prämisse, aber kein sportliches Ziel. Das lässt sich laut Pagé nicht genau definieren: „Wer sich jetzt in Mannheim oder Krefeld hinstellt und sagt, er wird Meister, der ist bekloppt.“ Da hat sich doch Butch Goring, Trainer von Meister Krefeld, erdreistet, von der Titelverteidigung zu plappern. Goring und Pagé mögen sich nicht und da sind ja noch die unangenehmen Erinnerungen an das Halbfinale. Pagé erzählt noch mal die traurige Geschichte vom kläglichen Scheitern in den Play-offs gegen Krefeld. Kornett schüttelt den Kopf. Soll illustrieren: Ich kann es immer noch nicht glauben. Klar, keiner erinnert sich gern an Krefeld. Also, Blick voraus: Mission Mittelmaß gilt nicht. „Wir wollen uns in eine Position bringen, aus der wir um den Titel mitspielen können“, sagt Pagé.
Na bitte. Nur die, die ab Freitag mitspielen, sind zu einem großen Teil nicht die, die mitspielen sollten. Neben Corriveau und Bergen fehlen in Persson, Felski und Tomlinson noch drei wichtige Akteure. Kein Problem, wie Lee findet: „Unsere jungen Spieler müssen sich jetzt beweisen“, sagt der Manager.
Die Antwort auf die Stimmungsfrage im Team, sie fällt jedenfalls positiv aus. Am Sonntag gab es einen 6:2-Erfolg im Pokalspiel bei Zweitligist Bad Nauheim. „Die Energie kommt bei den Spielern zurück, und das ist ein gutes Zeichen“, sagt Pagé. Eishockeyalltag kehrt ein bei den Eisbären, auch wenn unklar ist, was in Schweden passiert. Bis zum 9. September sitzen Corriveau und Bergen in Untersuchungshaft. So viel steht fest, alles andere ist Konjunktiv. Vielleicht kommen die beiden frei, vielleicht kommt es zum Prozess. „Natürlich werden wir auch im Falle ihrer Unschuld Fragen an sie haben“, sagt Geschäftsführer Kornett. Eine Entscheidung, ob die suspendierten Spieler – wenn sie können – in den Kader zurückkehren? Die gibt es nicht. Ganz so unbeschwert lässt es sich dieser Tage bei den Eisbären eben nicht über Sport sprechen
Berliner Kurier
Das Lachen kehrt zurück"
KURIER-Interview mit Eisbären-Trainer Pagé
Berlin - Vor drei Wochen noch sagte er, seine Eisbären seien weiter als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison. Dann kamen die Verletzungen. Dann kam der Sex-Skandal um die nun suspendierten Yvon Corriveau und Brad Bergen. Bevor die EHC-Saison morgen startet, sprach KURIER-Reporter Marco Heinrich mit Trainer Pierre Pagé.
Was macht der "Patient Eisbär" einen Tag vor dem ersten Spiel gegen Freiburg?
Pagé: "Es wird langsam. Die Stimmung ist nicht mehr so gedrückt wie noch vor kurzer Zeit. Das Lachen ist wieder aufs Eis zurückgekehrt."
Gibt es ein Patentrezept, um ein Team nach solchen Vorfällen wie denen in Schweden wieder aus dem Stimmungs-Tief zu holen?
Pagé: "Ich zumindest kenne keines. Wir haben viel geredet. Aber manchmal sind es auch die kleinen Momente, die dann Großes verändern."
Wie ist das zu verstehen?
Pagé: "Ein Beispiel ist ein Klavierspieler, der in unserem Hotel beim Auswärtsspiel in Bad Nauheim gespielt hat. Die Spieler versammelten sich alle nach dem Essen um ihn, und man konnte förmlich sehen, wie der Spaß wieder in ihre Gesichter zurückkehrte."
Wie wichtig war dann das anschließende 6:2?
Pagé: "Sehr wichtig, weil die Spieler endlich wieder mit einem guten Gefühl vom Eis gingen. Man merkt auch im Training ganz deutlich, dass sich etwas verändert hat. Es wird wieder geredet und gelacht. Man spürt wieder Energie."
Ist es nach einem Skandal wie dem in Schweden nicht eine Illusion, vom Titel zu reden?
Pagé: "Wieso? Die Meisterschaft wird erst im April entschieden. Das ist eine lange Zeit, um besser zu werden. Wir wollen am Ende in der Position sein, um um den Titel mitspielen zu können. Ich glaube, wir sind dafür auf dem richtigen Weg."
Ist Aufsteiger Freiburg morgen ein willkommener Aufbau-Gegner?
Pagé: "Unterschätzen dürfen wir die auf keinen Fall. Auch wenn Freiburg gerade drei Ausländer rausgeschmissen hat und da schon vor der Saison mächtig Ärger ist."
BU: Coach Pierre Pagé ist vor dem DEL-
Saisonstart seiner Eisbären gegen Freiburg langsam wieder guter Dinge. Foto: Höhne
Berliner Morgenpost
Eisbären holen den besten Spieler vom Markt
Start in die DEL-Saison: Für den Berliner Klub steht vor allem das Image auf dem Spiel
Von Marcel Stein
"Das ist die neunte gemeinsame Pressekonferenz des EHC Eisbären und der Gasag. Das muss DEL-Rekord sein." Mit diesen Worten eröffnete EHC-Marketing-Direktor Billy Flynn die Gesprächsrunde beim Hauptsponsor der Hohenschönhauser. Dabei war es gar nicht so wichtig, ob sein zweiter Satz der Wirklichkeit entsprach oder nicht. Bedeutsamer für Flynn war es, vor dem morgigen Start seiner Eisbären in die zehnte Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen Aufsteiger Freiburg (19.30 Uhr, Sportforum) die enge Verbundenheit mit dem größten Geldgeber zu betonen. Verständlich für den Verein, dem die Affäre um die beiden inhaftierten Spieler Brad Bergen und Yvon Corriveau schwer zu schaffen machte in den vergangenen Tagen.
Zuträglich war dies dem Image der Eisbären nicht, auch wenn die beiden Spieler inzwischen suspendiert sind. Man versucht wieder zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Was für die Gasag auch heißt, "verloren gegangenes Ansehen" wieder zurückzugewinnen, wie Pressesprecher Klaus Haschker sagte.
Dazu brauchen die Eisbären vor allem Spieler, und die fehlen wegen einiger Verletzungen noch. Die letzte Ausländerlizenz soll deshalb in den nächsten sieben bis zehn Tagen vergeben werden. "Der Wunsch ist ein Stürmer. Aber wir wollen den besten Spieler, der auf dem Markt ist. Sollte dies ein Verteidiger sein, nehmen wir auch den", teilte Manager Peter John Lee mit. Denn nach der Auswertung der Testspiele stellte Trainer Pierre Pagé fest, "dass wir mehr Gegentore bekommen".
Dies will der 55-Jährige aber nicht hinnehmen. Zwar habe man in der vergangenen Saison schon gute Resultate erzielt, "aber wir müssen mehr und mehr von den Spielern verlangen. Das ist wie im Geschäftsleben". Große Sprünge könne man indes nicht erwarten in dieser Spielzeit. Die seien auch gar nicht nötig, denn man war schon nah dran am Titel. "Wir haben nur einen kleinen Schritt vor uns", sagt der Kanadier.
Um den auch zu machen, will Pagé nicht besonders viel verändern. Attraktiv und offensiv soll sich die Mannschaft auch in dieser Saison präsentieren. Nur die Disziplin biete erhebliches Potenzial zur Verbesserung. Ob dann der Titel dabei herauskommt, vermag Pagé nicht zu sagen: "Niemand kann so etwas mit Gewissheit behaupten." Aber um die Meisterschaft mitspielen wollen die Eisbären natürlich schon
Berliner Zeitung
Eine Mannschaft und viele Fragen
Der EHC Eisbären Berlin steht vor einer problematischen Eishockeysaison
Klaus Wolf
BERLIN, 3. September. Es braucht nicht viel Fantasie, um dem EHC Eisbären Berlin eine problematische Saison zu prophezeien. Das skandalöse Trainingslager in Schweden, in dessen Folge noch immer die Spieler Brad Bergen und Yvon Corriveau wegen des Vergewaltigungsvorwurfes in Untersuchungshaft sitzen, haben tiefe Spuren hinterlassen. "Wir müssen das Team langsam wieder aufbauen", sagt Trainer Pierre Pagé, der sich derzeit vor allem als Pädagoge gefragt sieht. Drei Tage vor dem Auftaktspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Freitag gegen Freiburg macht der 55-jährige Kanadier jedoch eine verbesserte Stimmung aus. "Die Energie kommt zurück, das ist ein wichtiges Zeichen."
Eine ihrer Sorgen sind die Berliner erst einmal los. Besitzer Philip F. Anschutz reagierte im fernen Amerika nach Aussage von Eisbären-Geschäftsführer Detlef Kornett zwar betroffen auf die Ereignisse in Schweden, ändert aber an seinem langfristig angelegten Engagement nichts. Auch die Sponsoren halten zum Team, fordern jedoch wie Hauptgeldgeber Gasag künftig ein tadelloses Auftreten, um den Imageschaden so gering wie möglich zu halten. Zudem wurden vier neue Sponsoren gewonnen, darunter das renommierte Berliner Siemens-Werk. Positive Signale, denn das mittelständische Unternehmen Eisbären schreibt bislang rote Zahlen. "Wir müssen weiterhin wirtschaftlich Fortschritte machen", fordert Kornett, in Personalunion Geschäftsführer der Anschutz Entertainment Group in Europa. "Wir wollen möglichst in diesem Jahr eine ausgeglichene Bilanz erreichen. Das wird sehr schwer."
Viele Ausfälle
Schwer dürfte auch der sportliche Anspruch zu erfüllen sein. Noch halten viele Experten den EHC Eisbären für einen Titelanwärter in der DEL. So prägnant formuliert Trainer Pierre Pagé, der mit dem Vorhaben angetreten war, innerhalb von drei Jahren die Meisterschale zu holen, sein Ziel nicht: "Man muss jedes Jahr bereit sein für die Meisterschaft. Doch um Champion zu werden, gehört mehr dazu: Gut sein, Glück haben und von Verletzungen verschont bleiben", sagt er vorsichtig. Und die Frage, ob er seinen derzeitigen Kader für stark genug hält, um den Titel gewinnen zu können, mag er nicht beantworten: "Bis zum April ist es noch weit hin. Hoffentlich haben wir dann eine ganz andere Mannschaft."
Die derzeitige gilt von der Papierform nicht gerade als meisterverdächtig. So richtig verstärkt erschienen die Eisbären nach den Abgängen von Keeper Shulmistra, Kapitän Gruden sowie der deutschen Nationalspieler Blank und Nico Pyka ohnehin nicht. Hinzu kommen nun die Suspendierungen von Bergen und Corriveau sowie die wochenlangen Verletzungspausen von Persson, Felski und Tomlinson. So stehen dem Trainer derzeit lediglich zwei gute Blöcke zur Verfügung, der Rest muss mit Förderlizenzspielern aufgefüllt werden, die eigentlich in der viertklassigen Regionalliga Spielpraxis sammeln sollten. Nun kommt für sie vorzeitig der Wurf ins Eiswasser der DEL. "Wir haben uns deutlich verjüngt. Das ist schon mal ein Zeichen dafür, wo wir unsere Zukunft sehen, nämlich mit jungen deutschen Spielern", sagt Kornett, der aus der Not eine Tugend machen will. Allerdings ist sich der Geschäftsführer sicher: "Wir haben einen Kader, mit dem wir die Play-offs erreichen müssen. Bei uns ist genügend Qualität vorhanden."
Trotzdem soll in den nächsten Tagen die vorletzte Ausländerlizenz vergeben werden. Wobei die Eisbären offenbar gar nicht recht wissen, für wen eigentlich. "Am liebsten würden wir einen Stürmer holen, vielleicht wird es auch ein Verteidiger. Mal sehen, was auf dem Markt ist", verdeutlicht Manager Peter John Lee die aktuelle Unsicherheit. Zeichen dafür, dass eine alles andere als normale Saison bevorsteht.
Der Tagesspiegel
Mission Mitspielen
Die Eisbären starten am Freitag in die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga – mit vorsichtig formulierten Zielen
Von Claus Vetter
Berlin. Los geht’s. Prima! Oder etwa nicht? Die Herren aus der Chefetage des EHC Eisbären scheinen sich da am Mittwoch bei einer vom Hauptsponsor, der Gasag, einberufenen Konferenz, nicht so sicher. Jetzt soll also über den Saisonbeginn in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geplaudert werden. Freitag geht es für die Eisbären los, mit dem Heimspiel gegen Aufsteiger Freiburg Wölfe im Sportforum (19 Uhr 30). An sich lässt sich schön darüber parlieren. Saisonziel und so weiter. Doch seitdem die Spieler Yvon Corriveau und Brad Bergen in Schweden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung in Untersuchungshaft sitzen, wurde selten beim Berliner Klub über etwas anderes geredet als über die beiden Beschuldigten.
Natürlich hoffen Geschäftsführer Detlef Kornett, Trainer Pierre Pagé, Manager Peter John Lee und Marketingchef Billy Flynn am Mittwoch auf Fragen nach Banalem. Und – es sei dem Quartett vergönnt – solche Fragen kommen. Flynn darf fröhlich verbreiten, dass der letzte von vier neuen Sponsoren bei den Eisbären unterschrieben hat. „Siemens“, sagt Flynn. „Ein Großunternehmen also.“ Nach großen Unternehmungen ist auch Pagé zumute. Natürlich, nachdem die Eisbären vergangene Saison bestes Team der DEL-Hauptrunde waren. „Im Geschäftsleben ist es üblich, dass man trotz eines guten Jahres zehn Prozent mehr erwartet“, sagt er. „Die Welt ist nicht fair, sondern hart. Also müssen wir hart sein, um Erfolg zu haben.“
Eine Prämisse, aber kein sportliches Ziel. Das lässt sich laut Pagé nicht genau definieren: „Wer sich jetzt in Mannheim oder Krefeld hinstellt und sagt, er wird Meister, der ist bekloppt.“ Da hat sich doch Butch Goring, Trainer von Meister Krefeld, erdreistet, von der Titelverteidigung zu plappern. Goring und Pagé mögen sich nicht und da sind ja noch die unangenehmen Erinnerungen an das Halbfinale. Pagé erzählt noch mal die traurige Geschichte vom kläglichen Scheitern in den Play-offs gegen Krefeld. Kornett schüttelt den Kopf. Soll illustrieren: Ich kann es immer noch nicht glauben. Klar, keiner erinnert sich gern an Krefeld. Also, Blick voraus: Mission Mittelmaß gilt nicht. „Wir wollen uns in eine Position bringen, aus der wir um den Titel mitspielen können“, sagt Pagé.
Na bitte. Nur die, die ab Freitag mitspielen, sind zu einem großen Teil nicht die, die mitspielen sollten. Neben Corriveau und Bergen fehlen in Persson, Felski und Tomlinson noch drei wichtige Akteure. Kein Problem, wie Lee findet: „Unsere jungen Spieler müssen sich jetzt beweisen“, sagt der Manager.
Die Antwort auf die Stimmungsfrage im Team, sie fällt jedenfalls positiv aus. Am Sonntag gab es einen 6:2-Erfolg im Pokalspiel bei Zweitligist Bad Nauheim. „Die Energie kommt bei den Spielern zurück, und das ist ein gutes Zeichen“, sagt Pagé. Eishockeyalltag kehrt ein bei den Eisbären, auch wenn unklar ist, was in Schweden passiert. Bis zum 9. September sitzen Corriveau und Bergen in Untersuchungshaft. So viel steht fest, alles andere ist Konjunktiv. Vielleicht kommen die beiden frei, vielleicht kommt es zum Prozess. „Natürlich werden wir auch im Falle ihrer Unschuld Fragen an sie haben“, sagt Geschäftsführer Kornett. Eine Entscheidung, ob die suspendierten Spieler – wenn sie können – in den Kader zurückkehren? Die gibt es nicht. Ganz so unbeschwert lässt es sich dieser Tage bei den Eisbären eben nicht über Sport sprechen
Berliner Kurier
Das Lachen kehrt zurück"
KURIER-Interview mit Eisbären-Trainer Pagé
Berlin - Vor drei Wochen noch sagte er, seine Eisbären seien weiter als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison. Dann kamen die Verletzungen. Dann kam der Sex-Skandal um die nun suspendierten Yvon Corriveau und Brad Bergen. Bevor die EHC-Saison morgen startet, sprach KURIER-Reporter Marco Heinrich mit Trainer Pierre Pagé.
Was macht der "Patient Eisbär" einen Tag vor dem ersten Spiel gegen Freiburg?
Pagé: "Es wird langsam. Die Stimmung ist nicht mehr so gedrückt wie noch vor kurzer Zeit. Das Lachen ist wieder aufs Eis zurückgekehrt."
Gibt es ein Patentrezept, um ein Team nach solchen Vorfällen wie denen in Schweden wieder aus dem Stimmungs-Tief zu holen?
Pagé: "Ich zumindest kenne keines. Wir haben viel geredet. Aber manchmal sind es auch die kleinen Momente, die dann Großes verändern."
Wie ist das zu verstehen?
Pagé: "Ein Beispiel ist ein Klavierspieler, der in unserem Hotel beim Auswärtsspiel in Bad Nauheim gespielt hat. Die Spieler versammelten sich alle nach dem Essen um ihn, und man konnte förmlich sehen, wie der Spaß wieder in ihre Gesichter zurückkehrte."
Wie wichtig war dann das anschließende 6:2?
Pagé: "Sehr wichtig, weil die Spieler endlich wieder mit einem guten Gefühl vom Eis gingen. Man merkt auch im Training ganz deutlich, dass sich etwas verändert hat. Es wird wieder geredet und gelacht. Man spürt wieder Energie."
Ist es nach einem Skandal wie dem in Schweden nicht eine Illusion, vom Titel zu reden?
Pagé: "Wieso? Die Meisterschaft wird erst im April entschieden. Das ist eine lange Zeit, um besser zu werden. Wir wollen am Ende in der Position sein, um um den Titel mitspielen zu können. Ich glaube, wir sind dafür auf dem richtigen Weg."
Ist Aufsteiger Freiburg morgen ein willkommener Aufbau-Gegner?
Pagé: "Unterschätzen dürfen wir die auf keinen Fall. Auch wenn Freiburg gerade drei Ausländer rausgeschmissen hat und da schon vor der Saison mächtig Ärger ist."
BU: Coach Pierre Pagé ist vor dem DEL-
Saisonstart seiner Eisbären gegen Freiburg langsam wieder guter Dinge. Foto: Höhne
Berliner Morgenpost
Eisbären holen den besten Spieler vom Markt
Start in die DEL-Saison: Für den Berliner Klub steht vor allem das Image auf dem Spiel
Von Marcel Stein
"Das ist die neunte gemeinsame Pressekonferenz des EHC Eisbären und der Gasag. Das muss DEL-Rekord sein." Mit diesen Worten eröffnete EHC-Marketing-Direktor Billy Flynn die Gesprächsrunde beim Hauptsponsor der Hohenschönhauser. Dabei war es gar nicht so wichtig, ob sein zweiter Satz der Wirklichkeit entsprach oder nicht. Bedeutsamer für Flynn war es, vor dem morgigen Start seiner Eisbären in die zehnte Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen Aufsteiger Freiburg (19.30 Uhr, Sportforum) die enge Verbundenheit mit dem größten Geldgeber zu betonen. Verständlich für den Verein, dem die Affäre um die beiden inhaftierten Spieler Brad Bergen und Yvon Corriveau schwer zu schaffen machte in den vergangenen Tagen.
Zuträglich war dies dem Image der Eisbären nicht, auch wenn die beiden Spieler inzwischen suspendiert sind. Man versucht wieder zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Was für die Gasag auch heißt, "verloren gegangenes Ansehen" wieder zurückzugewinnen, wie Pressesprecher Klaus Haschker sagte.
Dazu brauchen die Eisbären vor allem Spieler, und die fehlen wegen einiger Verletzungen noch. Die letzte Ausländerlizenz soll deshalb in den nächsten sieben bis zehn Tagen vergeben werden. "Der Wunsch ist ein Stürmer. Aber wir wollen den besten Spieler, der auf dem Markt ist. Sollte dies ein Verteidiger sein, nehmen wir auch den", teilte Manager Peter John Lee mit. Denn nach der Auswertung der Testspiele stellte Trainer Pierre Pagé fest, "dass wir mehr Gegentore bekommen".
Dies will der 55-Jährige aber nicht hinnehmen. Zwar habe man in der vergangenen Saison schon gute Resultate erzielt, "aber wir müssen mehr und mehr von den Spielern verlangen. Das ist wie im Geschäftsleben". Große Sprünge könne man indes nicht erwarten in dieser Spielzeit. Die seien auch gar nicht nötig, denn man war schon nah dran am Titel. "Wir haben nur einen kleinen Schritt vor uns", sagt der Kanadier.
Um den auch zu machen, will Pagé nicht besonders viel verändern. Attraktiv und offensiv soll sich die Mannschaft auch in dieser Saison präsentieren. Nur die Disziplin biete erhebliches Potenzial zur Verbesserung. Ob dann der Titel dabei herauskommt, vermag Pagé nicht zu sagen: "Niemand kann so etwas mit Gewissheit behaupten." Aber um die Meisterschaft mitspielen wollen die Eisbären natürlich schon
Berliner Zeitung
Eine Mannschaft und viele Fragen
Der EHC Eisbären Berlin steht vor einer problematischen Eishockeysaison
Klaus Wolf
BERLIN, 3. September. Es braucht nicht viel Fantasie, um dem EHC Eisbären Berlin eine problematische Saison zu prophezeien. Das skandalöse Trainingslager in Schweden, in dessen Folge noch immer die Spieler Brad Bergen und Yvon Corriveau wegen des Vergewaltigungsvorwurfes in Untersuchungshaft sitzen, haben tiefe Spuren hinterlassen. "Wir müssen das Team langsam wieder aufbauen", sagt Trainer Pierre Pagé, der sich derzeit vor allem als Pädagoge gefragt sieht. Drei Tage vor dem Auftaktspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Freitag gegen Freiburg macht der 55-jährige Kanadier jedoch eine verbesserte Stimmung aus. "Die Energie kommt zurück, das ist ein wichtiges Zeichen."
Eine ihrer Sorgen sind die Berliner erst einmal los. Besitzer Philip F. Anschutz reagierte im fernen Amerika nach Aussage von Eisbären-Geschäftsführer Detlef Kornett zwar betroffen auf die Ereignisse in Schweden, ändert aber an seinem langfristig angelegten Engagement nichts. Auch die Sponsoren halten zum Team, fordern jedoch wie Hauptgeldgeber Gasag künftig ein tadelloses Auftreten, um den Imageschaden so gering wie möglich zu halten. Zudem wurden vier neue Sponsoren gewonnen, darunter das renommierte Berliner Siemens-Werk. Positive Signale, denn das mittelständische Unternehmen Eisbären schreibt bislang rote Zahlen. "Wir müssen weiterhin wirtschaftlich Fortschritte machen", fordert Kornett, in Personalunion Geschäftsführer der Anschutz Entertainment Group in Europa. "Wir wollen möglichst in diesem Jahr eine ausgeglichene Bilanz erreichen. Das wird sehr schwer."
Viele Ausfälle
Schwer dürfte auch der sportliche Anspruch zu erfüllen sein. Noch halten viele Experten den EHC Eisbären für einen Titelanwärter in der DEL. So prägnant formuliert Trainer Pierre Pagé, der mit dem Vorhaben angetreten war, innerhalb von drei Jahren die Meisterschale zu holen, sein Ziel nicht: "Man muss jedes Jahr bereit sein für die Meisterschaft. Doch um Champion zu werden, gehört mehr dazu: Gut sein, Glück haben und von Verletzungen verschont bleiben", sagt er vorsichtig. Und die Frage, ob er seinen derzeitigen Kader für stark genug hält, um den Titel gewinnen zu können, mag er nicht beantworten: "Bis zum April ist es noch weit hin. Hoffentlich haben wir dann eine ganz andere Mannschaft."
Die derzeitige gilt von der Papierform nicht gerade als meisterverdächtig. So richtig verstärkt erschienen die Eisbären nach den Abgängen von Keeper Shulmistra, Kapitän Gruden sowie der deutschen Nationalspieler Blank und Nico Pyka ohnehin nicht. Hinzu kommen nun die Suspendierungen von Bergen und Corriveau sowie die wochenlangen Verletzungspausen von Persson, Felski und Tomlinson. So stehen dem Trainer derzeit lediglich zwei gute Blöcke zur Verfügung, der Rest muss mit Förderlizenzspielern aufgefüllt werden, die eigentlich in der viertklassigen Regionalliga Spielpraxis sammeln sollten. Nun kommt für sie vorzeitig der Wurf ins Eiswasser der DEL. "Wir haben uns deutlich verjüngt. Das ist schon mal ein Zeichen dafür, wo wir unsere Zukunft sehen, nämlich mit jungen deutschen Spielern", sagt Kornett, der aus der Not eine Tugend machen will. Allerdings ist sich der Geschäftsführer sicher: "Wir haben einen Kader, mit dem wir die Play-offs erreichen müssen. Bei uns ist genügend Qualität vorhanden."
Trotzdem soll in den nächsten Tagen die vorletzte Ausländerlizenz vergeben werden. Wobei die Eisbären offenbar gar nicht recht wissen, für wen eigentlich. "Am liebsten würden wir einen Stürmer holen, vielleicht wird es auch ein Verteidiger. Mal sehen, was auf dem Markt ist", verdeutlicht Manager Peter John Lee die aktuelle Unsicherheit. Zeichen dafür, dass eine alles andere als normale Saison bevorsteht.
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- Registriert: 07.04.2003 21:55
2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
Sorry, aber dieses Zitat ist nicht von mir sondern Von Mythos-AEV. Bei meinen Beiden Postings scheint irgendwas nicht richtig funktioniert zu haben. Vielleicht war ich aber auch nur zu blöd dazu." hat geschrieben:
:roll: :roll: :roll:
Klar, die Eishockeyspieler sind wahre Monster.
Ich habe gehört, daß die auch regelmäßig vor Playoffspielen kleine Kinder fressen!
mfG, Tim


@Mythos-AEV
War vielleicht auch nicht ganz clever, wenn dein Posting vorher schon unglücklich ausgedrückt war,jetzt nach diesem Zeitungsartikel noch sinngemäß,"seht ihr ich habs euch doch gesagt"-Posting dazu abzugeben.
Aber für mich ists vom Tisch. Du hast Recht, lets get ready to Rumble.
Viel Spaß in der neuen Saison.



"Wenn Eishockey ein Sport unter Männern ist, dann war ich heute Abend hier falsch" Larry Mitchell Eishockeygott 

2 Eisbärenspieler in Haft - u.a. Bradley Bergen
http://www.sportal.de
Längere U-Haft für Eisbären-Profis?
05.09.2003
Die seit knapp zwei Wochen in Schweden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung inhaftierten Eishockey-Profis Yvon Corriveau und Brad Bergen von den Berliner Eisbären müssen mit einer Verlängerung ihrer Untersuchungshaft rechnen.
Brad Bergen muss mit längerer Haft rechnen (dpa)
Wie Corriveaus Stockholmer Anwalt Lars Engstrand mitteilte, verzögere sich der Abschluss technischer Untersuchungen von Fingerabdrücken und DNA-Analysen, so dass man Anfang kommender Woche mit einer Verlängerung der auf zwei Wochen befristeten U-Haft um ein oder zwei Wochen rechnen müsse.
Die Spieler vom EHC Eisbären sollen nach einem Testspiel ihres Clubs im Spielerhotel in der Kleinstadt Hässleholm eine 20-jährige Schwedin vergewaltigt haben. Beide bestreiten den Vorwurf und äußerten sich entsetzt über das erhebliche Medienecho in Deutschland.
Nach Angaben von Engstrand gehe es Corriveau nun "den Umständen entsprechend gut". Den von ihrem Verein vorerst suspendierten Spielern drohen im Falle einer Anklageerhebung und anschließenden Verteilung Haftstrafen zwischen 2 und 6 Jahren.
Der 36-jährige Corriveau hat 309 Spiele in der US-Profiliga NHL bestritten und gilt in Berlin als Publikumsliebling. Der ein Jahr ältere Deutsch-Kanadier Bergen hat 37 Länderspiele für Deutschland absolviert.
Längere U-Haft für Eisbären-Profis?
05.09.2003
Die seit knapp zwei Wochen in Schweden wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung inhaftierten Eishockey-Profis Yvon Corriveau und Brad Bergen von den Berliner Eisbären müssen mit einer Verlängerung ihrer Untersuchungshaft rechnen.
Brad Bergen muss mit längerer Haft rechnen (dpa)
Wie Corriveaus Stockholmer Anwalt Lars Engstrand mitteilte, verzögere sich der Abschluss technischer Untersuchungen von Fingerabdrücken und DNA-Analysen, so dass man Anfang kommender Woche mit einer Verlängerung der auf zwei Wochen befristeten U-Haft um ein oder zwei Wochen rechnen müsse.
Die Spieler vom EHC Eisbären sollen nach einem Testspiel ihres Clubs im Spielerhotel in der Kleinstadt Hässleholm eine 20-jährige Schwedin vergewaltigt haben. Beide bestreiten den Vorwurf und äußerten sich entsetzt über das erhebliche Medienecho in Deutschland.
Nach Angaben von Engstrand gehe es Corriveau nun "den Umständen entsprechend gut". Den von ihrem Verein vorerst suspendierten Spielern drohen im Falle einer Anklageerhebung und anschließenden Verteilung Haftstrafen zwischen 2 und 6 Jahren.
Der 36-jährige Corriveau hat 309 Spiele in der US-Profiliga NHL bestritten und gilt in Berlin als Publikumsliebling. Der ein Jahr ältere Deutsch-Kanadier Bergen hat 37 Länderspiele für Deutschland absolviert.